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Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:14
von bristlecone
Die Hersteller sind übrigens auch nicht zufrieden, ihnen ist die jetzige Frist von 5 Jahren zu kurz.
Formal haben sie recht: Sämtliche entscheidungsrelevanten Bewertungen kommen einheitlich zu dem Ergebnis, dass von Glyphosat im Sinne des Zulassungsverfahrens keine Risiken ausgehen. Dann müsste eigentlich um 10 Jahre verlängert werden.
Glyphosat-Hersteller sind "tief enttäuscht" über EU-ZulassungErster Leserkommentar dazu:
"Das Ergebnis der Abstimmung sei vielmehr "das Resultat ......
....einer fehlgeleiteten öffentlichen Meinung und von politischer Einflussnahme". Und selbst wenn diese hahnebücherne Aussage richtig wäre, die öffentliche Meinung ist die Meinung des Souveräns....also Klappe halten."
Genau das ist es, was ich Grünen und Umweltverbänden vorwerfe: Sie haben ganz bewusst für ihre Kampagne den Populismus in einem Ausmaß geschürt, der nur noch gruseln lässt.
Sachliche Debatten sind damit unmöglich, das Klima vergiftet.
Auch, was ihr Demokratieverständnis angeht, habe ich ein Problem. Demokratie ist eben gerade nicht die Diktatur der (in diesem Fall womöglich nur gefühlten) Mehrheit.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:17
von toto
Auricular hat geschrieben: ↑28. Nov 2017, 14:08toto hat geschrieben: ↑28. Nov 2017, 14:04Aber vermutlich bilde ich mir die Kopfschmerzen nur ein, nicht wahr?
ja
ok. Dann weiß man zumindest, wie es zu solchen Entscheidungen kommt.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:21
von Wühlmaus
Diesem Thema kann man heute ja nirgends entgehen....
Nach sauberen Spielregeln wurde auf jeden Fall nicht gehandelt :-X
Der wirklich sachlich/nüchterne Spiegel-Artikel ist das Eine, die Leserbriefe dazu aber teils heftig.
Derzeit höre ich recht viel Radio. So auch heute Mittag eine "AnrufSendung" auf WDR4 zu besagtem Thema. Offenbar ist das Glyphosat definitiv und eindeutig an dem Insektensterben Schuld und eine besorgte Großmutter empfahl dem Minister, er möge doch bitte die nächsten 5Jahre "mit Glyphosat verseuchtes Gemüse" zu essen :P
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:22
von Roeschen1
Man darf Bedenken doch nicht einfach wegwischen, bzw ignorieren.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:23
von bristlecone
Dornroeschen hat geschrieben: ↑28. Nov 2017, 14:22Man darf Bedenken doch nicht einfach wegwischen, bzw ignorieren.
Nein, das darf man nicht. Und das hat man auch nicht. Oder hattest du in dieser Debatte den Eindruck, dass da Bedenken einfach weggewischt wurden?
Aber man kann Bedenken nicht zur Entscheidungsgrundlage in solchen Fragen machen. Sonst hat man die gestern vom BfR-erwähnte "Facebook-Wissenschaft", in der nach Gefühlslage entschieden wird.
Oder, wie es in einem anderen Artikel unlängst hieß: Gegen Gefühle kann man nicht argumentieren - weil Gefühle selbst keine Argumente sind.
Wenn wir solche Kriterien als Entscheidungsbasis nehmen, wird alles zur Beliebigkeit, und am Ende setzen sich die Stärksten durch.
Das ist dann eben nicht Demokratie, sondern Diktatur der Gefühlsmehrheit. Alle anderen - siehe oben: Klappe halten.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:25
von Wühlmaus
Nein - gewiss nicht!
Aber gerade sachliche (!!) Argumente können helfen, Bedenken zu überdenken und abzulegen.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:27
von Wühlmaus
Uups - mal wieder zu langsam :-\
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:27
von Roeschen1
Nein, hier nicht.
Ihr erinnert euch an das Bienensterben vor ein paar Jahren und das Benehmen der Hersteller.
Es geht nur um wirtschaftliche Interessen, nicht um Gesundheit.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:27
von bristlecone
Dornroeschen hat geschrieben: ↑28. Nov 2017, 14:27Nein, hier nicht.
Ihr erinnert euch an das Bienensterben vor ein paar Jahren und das Benehmen der Hersteller.
Es geht nur um wirtschaftliche Interessen, nicht um Gesundheit.
Nach 130 Seiten und über 3000 Beiträge in diesem Thread kann ich dazu nur sagen: Quatsch.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:33
von Mediterraneus
Dornroeschen hat geschrieben: ↑28. Nov 2017, 14:27Es geht nur um wirtschaftliche Interessen, nicht um Gesundheit.
In diesem Lande geht es gar nie nicht um wirtschaftliche Interessen 8)
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:35
von bristlecone
Und was soll uns das sagen?
Dass Dinge oder Dienstleistungen, mit denen man Geld verdient, automatisch gesundheitsschädlich sind? ::)
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:38
von Mediterraneus
bristlecone hat geschrieben: ↑28. Nov 2017, 14:35Und was soll uns das sagen?
Dass Dinge oder Dienstleistungen, mit denen man Geld verdient, automatisch gesundheitsschädlich sind? ::)
Nein, aber dass Dinge oder Dienstleistungen, mit denen man (viel) Geld verdient in gewisser Weise Narrenfreiheit haben
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:41
von bristlecone
Ja, das berühmte "Arbeitsplatzargument", klar.
Aber das ist eben kein Automatismus.
Und eine ziemlich inhaltsleere und deshalb beliebige und nutzlose Aussage.
Ersetze Glyphosat durch Atomkraft, Windkraft, Solarenergie, Diesel-Pkw etc.
P.S. Angela Merkel hat gerade erklärt, dass das Vorpreschen des Ministers nicht in Ordnung war und der Geschäftsordnung widersprach.
Eigentlich ein klarer Fall für einen Rauswurf. Vielleicht kommt der Minister dem durch sein Rücktrittsgesuch zuvor?
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:45
von Mediterraneus
In Sachen Glyphosat bin ich übrigens gespaltener Meinung.
Viele Schäden entstehen wohl durch die unsachgemäße bzw. übertriebene Verwendung. Oder aus Bequemlichkeit.
Wenn z.B. Getreide zum schnelleren Ausreifen nochmals vor der Ernte mit Glyphosat gespritzt wird.
Oft kann auch mit einer mechanischen Bodenbehandlung auf Glyphosat verzichtet werden, Ackerblumen hätten dann auch wieder eine Chance.
Zudem, was besseres kommt oft nicht nach.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 28. Nov 2017, 14:47
von bristlecone
Die Frage ist von Umweltverbänden und Grünen zu einem Popanz aufgeblasen worden, der jede sachliche Diskussion verdrängt hat.
Das war für Landwirtschaft und Naturschutz ein Bärendienst.