Lindera heißt ja auch "Fieberstrauch", die Gattung gehört zu den Lorbeergewächsen. In der englischen Wikipedia steht, dass die Beeren mancher Arten als Gewürz verwendet werden (daher auch der englische Name "spicebush"), manchmal wird auch die Rinde oder die Blätter für Tee verwendet. Wie es bei L. angustifolia ist, weiß ich nicht, essen würde ich die eher nicht, Lorbeerblätter nimmt man ja auch nur zum Aromatisieren, isst sie aber nicht mit.
Ich habe mich auch schon gefragt, warum viele so schöne Gehölze nur relativ selten angeboten werden, aber letztendlich ist es wohl allein der Produktionsaufwand in Jungpflanzenbetrieben und in Baumschulen, der das Angebot auf dem Markt bestimmt. Was sich großtechnisch in Massen produzieren lässt und im Topf gut aussieht, wird überall angeboten, alles andere bekommt man nur in spezialisierten Betrieben zu entsprechenden Preisen.
In Gartencentern bekommt man neben den Pflanzen, die jeder kennt und die immer im Standardsortiment sind (z. B. Forsythien, die stehen doch praktisch in jedem Garten, und doch werden sie regelmäßig angeboten, die Vermehrung ist halt auch entsprechend einfach), heutzutage eigentlich nur noch Lizenzsorten. Das wechselt dann auch immer ein bisschen, irgendwann waren plötzlich zwei Dutzend Sorten von Sommerflieder erhältlich, dann zwei Dutzend Sorten von Gartenhibiskus, aktuell gibt es ständig neue Sorten von Blasenspiere und Co.
Vor 50 Jahren war Cotoneaster groß in Mode und das Angebot entsprechend groß, heute muss man die mit der Lupe suchen, obwohl es da viele schöne Arten gibt. Natürlich spielen Faktoren wie das Klima eine Rolle, und man kann mit trocken- und hitzetoleranten Pflanzen werben, bienen- und schmetterlingfreundlich sollen sie auch sein, und jeder Baumarkt bietet heute auch immer eine paar "Wildgehölze" wie Hartriegel, Schlehe und Co. an, die man sich so eigentlich nicht in den Garten pflanzen würde.
Die Engländer sind mir ihren AGM-Awards ein Stück weiter, die gibt es für alle besonders gartenwürdigen Pflanzen, während die Stauden- und Gehölzsichtungen hierzulande ziemlich unbekannt sind, jedenfalls habe ich noch nie ein Etikett oder ein Hinweisschild gesehen, was dafür geworben hätte. Seiten wir
Staudensterne gibt es erst seit zwei, drei Jahren, und sie sind auch eher für Gartenenthusiasten gedacht, das sieht man schon an den Auswahlmenüs, die nur die botanischen Namen der gesichteten Arten aufführen.