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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 15:05
von bristlecone
Soweit die Theorie zu den Bornholmfeigen.
Die Praxis: Meine Eltern hatten eine solche Feige aus Bornholm, vor Ort, bekommen und bei Kiel in Schleswig-Holstein in sehr geschützter Lage gepflanzt: Südseite vom Haus, vollsonnig, Winterschutz und durch den Dachüberstand auch etwas Regenschutz.
Ja, wir haben auch mal Feigen geerntet. Aber die Regel war das nicht.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 15:10
von Alva
Mediterraneus hat geschrieben: 31. Aug 2016, 14:11
Die Bornholmfigen hat eine sehr große Blütenfeigenernte.
[/quote]

Ich glaube, meine unbekannte Sorte ist auch eine Bornholmfigen. Ich hab grad gegoogelt, die sieht ihr sehr ähnlich. Ich hab auch eine große Blütenfeigenernte.

[quote author=philippus link=topic=35681.msg2713732#msg2713732 date=1472648121]
Bei Bornholmfigen ist ja meines Wissens immer noch nicht ganz klar, worum es sich da genau handelt.. ist das nun 'Pecose de Dalmatie', ist das 'Nexoe', ...?


Aber typisch, kaum hab ich sie vermeintlich identifiziert, ist wieder nicht klar, was sie genau ist. ;)

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 15:47
von Mediterraneus
bristlecone hat geschrieben: 31. Aug 2016, 15:05
Soweit die Theorie zu den Bornholmfeigen.
Die Praxis: Meine Eltern hatten eine solche Feige aus Bornholm, vor Ort, bekommen und bei Kiel in Schleswig-Holstein in sehr geschützter Lage gepflanzt: Südseite vom Haus, vollsonnig, Winterschutz und durch den Dachüberstand auch etwas Regenschutz.
Ja, wir haben auch mal Feigen geerntet. Aber die Regel war das nicht.


Anscheinend geht es auf den Ostseeinseln. Immerhin haben die WHZ 8, Kiel ist ja auch am Wasser, aber Festland, ich weiß jetzt nicht, wie die Tiefsttemperaturen in Kiel und Bornholm sind.

Dazu kommt, wie Philippus schon erwähnt hat, dass es offensichtlich verschiedene "Bornholmfeigen" gibt, genauso wie es bei uns verschiedene "Pfälzer Fruchtfeigen" gibt.
Per Seeweg kam der Feigenbaum wohl dorthin (nach Bornholm) und konnte sich halten.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 15:52
von Mediterraneus
Die Bornholmfigen (also meine) ist irgendwie ähnlich der Brown Turkey. Nur dass sie eben viele Blütenfeigen macht, was andere Feigensorten eher nicht tun.
Ob Nexoe die gleiche Sorte ist, weiß ich nicht. Precoce de Dalmatie ist auch diese Richtung.

Ganz gut kommt die Sorte "Cotentin" hin, die ursprünglich wohl mal aus Sizilien stammen soll und in USA auf der Insel "Vashon" bei Seattle kultiviert wird.


Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 15:55
von bristlecone
Die Winter in Kiel sind eher milder als auf Bornholm, das letzteres weiter östlich liegt. Meereseinfluss haben beide.
Aber in Bornholm dürften die Sommer sonniger und damit etwas wärmer sein als in Kiel.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 16:49
von Roeschen1
Dornroeschen hat geschrieben: 31. Aug 2016, 01:23
Ein interessantes historisches Buch, "Allgemeines teutsches Gartenmagazin", Achter Band

Da gibt es auch Tipps wie man "Haasen" und Kaninchen den Appetit auf Baumrinde im Winter verdirbt oder Mehltau an Obstbäumen verhindert.
Ich finde das spannend was vor 200 Jahren möglich war.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 18:32
von philippus
Für Lagen, wo der Sommer zu kurz / nicht warm genug ist oder wo die Sonne irgendwann nicht mehr ordentlich hinkommt, könnte Desert King interessant sein. Eine San Pedro Feige (= Blütenfeigen, aber keine Herbstfeigen ohne Feigengallwespe) mit ausgeprägter Frosttoleranz und laut vielen Berichten sehr guten Blütenfeigen in großer Menge. Würde ich sofort testen, wenn ich eine hätte.
Bei vielen Sorten sind ja die Blütenfeigen nicht sehr zahlreich und reichen den Herbstfeigen qualitativ nicht das Wasser.

Herbstfeigen

Verfasst: 31. Aug 2016, 18:34
von Elrond
Hallo zusammen,
meine in diesem Frühjahr gesetzte und stark gewachsene Brown Turkey hängt voll mit verschieden großen Feigen. Ich frage mich ob die noch eine Chance haben reif zu werden? Sollte ich die kleineren Exemplare entfernen um mehr Kraft für die größeren zur Verfügung zu stellen?

Gruß

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 19:08
von Alva
Was gibt's denn noch für Sorten mit vielen Blütenfeigen, Philippus?

Hi Elrond, das würde ich nicht. Du hast die heurigen Blütenfeigen auf dem alten Holz und auf dem neuen Holz die Herbstfeigen. Irgendwas wird schon reif werden und wenn nicht, fällt es von alleine ab. ;)

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 21:12
von philippus
Alva hat geschrieben: 31. Aug 2016, 19:08
Was gibt's denn noch für Sorten mit vielen Blütenfeigen, Philippus?

Dauphine :) Möglicherweise auch eine Vertreterin des San Pedro Typs. Man weiß es nicht genau, da aus nördlichen Gegenden wo die Feigengallwespe nicht vorkommt (zB Region Paris), auch schon von Herbstfeigen berichtet wurde. Sicher scheint, dass sie nicht voll parthenokarp ist bzw. in Gebieten wo die Wespe vorkommt die Herbsternte ergiebiger ist.

Inzwischen bin ich fast der Meinung, dass es hier durchaus Sinn machen kann, Feigenbäume ausschließlich für die Blütenfeigen und andere nur für die Herbstfeigen zu pflanzen (der entsprechende Platz für mindestens 2 Sträucher vorausgesetzt). Die ersten könnten ruhig San Pedro sein (Bedingung ist nur eine ergiebige Blütenfeigenernte). Die zweiten könnte man ausschließlich in Hinblick auf die Herbstfeigen kultivieren: entfernen der Blütenfeigen wenn sie noch ganz klein sind (Frühling), damit sich die Herbstfeigen früher bilden können und einen Startvorteil haben, der eine frühere Reife bedeutet. Wenn sich auf einem Zweig ca. 8 Herbstfeigen gebildet haben, die Spitze pinzieren, damit keine weiteren mehr gebildet werden und die vorhandenen besser ausreifen. Gleichzeitig bedeutet das eine neue Verzweigung, die dann im Folgejahr neue Herbstfeigen trägt.
So hätte man 2 richtige Ernten, die nur durch eine kurze Periode getrennt sind; die Ernteperiode würde sich erheblich verlängern.

Hier ein Artikel zu Desert King
http://www.planetfig.com/cultivars/fcveng8588.html

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 21:39
von Roeschen1
Das ist eine sehr gute Idee,
wenn man dann noch frühe und späte Sorten mit einbezieht, hat man theoretisch eine lang anhaltende Ernte bei Weinbauklima.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 31. Aug 2016, 22:18
von Alva
philippus hat geschrieben: 31. Aug 2016, 21:12
Dauphine :)
[/quote]

Ich googel ja jede Sorte, ob das meine sein könnte und bin jedes Mal aufs neue desillusioniert ;), aber hübsch ist sie...

philippus hat geschrieben: 31. Aug 2016, 21:12
(der entsprechende Platz für mindestens 2 Sträucher vorausgesetzt).


Schön wärs einen dritten Platz zu haben....

[quote author=philippus link=topic=35681.msg2713976#msg2713976 date=1472670724]
Die zweiten könnte man ausschließlich in Hinblick auf die Herbstfeigen kultivieren: entfernen der Blütenfeigen wenn sie noch ganz klein sind (Frühling), damit sich die Herbstfeigen früher bilden können und einen Startvorteil haben, der eine frühere Reife bedeutet. Wenn sich auf einem Zweig ca. 8 Herbstfeigen gebildet haben, die Spitze pinzieren, damit keine weiteren mehr gebildet werden und die vorhandenen besser ausreifen. Gleichzeitig bedeutet das eine neue Verzweigung, die dann im Folgejahr neue Herbstfeigen trägt.
So hätte man 2 richtige Ernten, die nur durch eine kurze Periode getrennt sind; die Ernteperiode würde sich erheblich verlängern.


Das ist interessant, dann ist der Verlust der Blütenfeigen, wenn ich im Frühling meinen Baum schneide, gar nicht so schlimm, weil die Herbstfeigen früher kommen und dann wahrscheinlich auch mehr ausreifen. :)
Ich brauche nicht bei acht zu pinzieren, mehr als sechs Herbstfeigen pro Zweig hab hab ich selten... hab grad mit der Taschenlampe gezählt. ;) Und die kleinen Knubbel sind ja schon die Blütenfeigen fürs nächste Jahr, oder?

Merci beaucoup, Monsieur :)

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 1. Sep 2016, 11:13
von philippus
Alva hat geschrieben: 31. Aug 2016, 22:18
Das ist interessant, dann ist der Verlust der Blütenfeigen, wenn ich im Frühling meinen Baum schneide, gar nicht so schlimm, weil die Herbstfeigen früher kommen und dann wahrscheinlich auch mehr ausreifen. :)
Ich brauche nicht bei acht zu pinzieren, mehr als sechs Herbstfeigen pro Zweig hab hab ich selten... hab grad mit der Taschenlampe gezählt. ;) Und die kleinen Knubbel sind ja schon die Blütenfeigen fürs nächste Jahr, oder?

Merci beaucoup, Monsieur :)

Ich würde trotzdem pinzieren, dann vielleicht schon bei sechs... Es geht ja darum, dass der Reifeprozess beschleunigt wird (im Vergleich zum "normalen Verlauf" bei dir) ;)
Bei dir könnte was ich weiter oben beschrieben habe überhaupt interessant sein, da du ja im Herbst dann schon weniger Sonnenlicht in deinem Innenhof haben dürftest.. denke ich mir zumindest. Wenn du den Reifeprozess also vorziehen kannst, ist das nur gut und du verlängerst damit auch die Zeit, in der du reife Herbstfeigen haben kannst :)

Wenn jetzt kleine Knubbel auftauchen (nicht mal erbsengroß) die kaum mehr wachsen, sollten das bereits Blütenfeigen sein, ja :)

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 1. Sep 2016, 12:56
von sandor

Wenn ich mich mal an der Diskussion anschließen darf. Den selben Link, den phillippus hier eingestellt hat, hatte ich Anfang der Woche auch schon gefunden und da fiel mir die Sorte Vallecalda auf. Da sie sehr frostfest laut der Beschreibung sein soll und auch nicht gleich bei plötzlichen Temperatur- Veränderungen die Früchte abwirft.
Eine Bezugsquelle hätte ich zwar, aber 50 € Mindestbestellwert und ca. 14 € Frachtkosten für einen 8 cm Topf ist mir zuviel.
Darum die Frage, ob einer die Sorte kennt oder noch eine andere Bezugsquelle weiss?

https://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=de&prev=search&rurl=translate.google.de&sl=fr&u=http://www.planetfig.com/cultivars/fcvfra8595.html&usg=ALkJrhjfj4Z7AW6n_ACmldgAs1IMUPFcsQ

Bezugsquelle


Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 1. Sep 2016, 13:19
von Alva
[quote author=philippus link=topic=35681.msg2714286#msg2714286 date=1472721185]
Ich würde trotzdem pinzieren, dann vielleicht schon bei sechs... Es geht ja darum, dass der Reifeprozess beschleunigt wird (im Vergleich zum "normalen Verlauf" bei dir) ;)
Bei dir könnte was ich weiter oben beschrieben habe überhaupt interessant sein, da du ja im Herbst dann schon weniger Sonnenlicht in deinem Innenhof haben dürftest.. denke ich mir zumindest. Wenn du den Reifeprozess also vorziehen kannst, ist das nur gut und du verlängerst damit auch die Zeit, in der du reife Herbstfeigen haben kannst :)

Wenn jetzt kleine Knubbel auftauchen (nicht mal erbsengroß) die kaum mehr wachsen, sollten das bereits Blütenfeigen sein, ja :)
[/Quote]

Fürs pinzieren ist es vermutlich schon zu spät im Jahr. Vielleicht teste ich das im nächsten Sommer. Ganz klar ist es mir aber nicht: Wenn ich im Sommer pinziere, schneide ich doch gleich die Blütenfeigen des nächsten Jahres weg, dann brauch ich im Frühling auch keine entfernen. Und die neuen Verzweigungen, die dann entstehen, sind eventuell eher frostgefährdet?

Ich weiß auch nicht so recht, ob die (sicher sehr gute Methode) bei Sorten zu empfehlen ist, die eine größere Blütenfeigenernte haben als eine Herbstfeigenernte. Wenngleich ich auch nicht weiß, ob das bei mir sortenspezifisch, oder den wenigen Sonnenstunden im Herbst geschuldet ist.

Ja, ich merke den niedrigen Sonnenstand bereits. Die Sonnenstunden sind schon deutlich weniger im Vergleich zum Hochsommer und in sechs Wochen ist die Sonne überhaupt weg. Zumindest beim Sitzplatz. Die Bäume sind schon so groß, dass sie jetzt länger Sonne haben. :)

Ja, kleine knubbelige Knubbel. ;)