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Re:Zeckenbiss

Verfasst: 18. Jun 2011, 16:41
von Gartenlady
Hier wurde Doxycyclin als Mittel gegen eventuelle Borreliose genannt
Doxycyclin ist offenbar das Mittel, das alle Ärzte verschreiben, aber die Dauer ist verschieden. Das Robert Koch Institut empfiehlt 14 Tage für Stadium ISo steht es auch im Beipackzettel von Doxycyclin und so hat es mir auch der Freund unserer Tochter, ein angehender Internist, empfohlen.Ich werde sehen, wie ich es vertrage und dann entscheiden, ob ich es 3 Wochen (oder gar länger) nehme oder nicht.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 18. Jun 2011, 17:23
von Natura
Hier steht auch dass eine prophylaktische Anwendung nicht empfohlen wird. Ich finde dass der Arzt überreagiert. Er hat am Tag nach der Entfernung der Zecke die Stichstelle angeschaut, festgestellt dass sie entzündet ist und darauf hin die Tabletten verschrieben. Ich meine jede Stichstelle entzündet sich doch erst mal, besonders wenn noch daran herum gepuhlt wurde.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 18. Jun 2011, 17:28
von July
Natura,bei mir hat der Arzt Ende Oktober 2010 die Stelle, die entzündlich aussah, nur desinfiziert und gefragt, ob ich gegen Tetanus geimpft bin.....und ich sollte die Stelle beobachten. Hab ich gemacht, kam kein roter Ring, gegen Juckreiz habe ich Natronpulver feucht draufgetan.LG July

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 18. Jun 2011, 18:04
von Gartenlady
Nicht jeder entzündete Biss deutet auf Borreliose hin, das Erythema migrans sieht bei mir ganz erheblich anders aus, da gab es keine Zweifel, dass es Borreliose ist und dann ist die frühe Behandlung die, die Erfolg mit geringstmöglichem Aufwand an Antibiotika verspricht.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 18. Jun 2011, 21:00
von Günther
Ich habe aus Medizinerkreisen vernommen, daß orale Antibiotika VIEL weniger wirksam seien als per Infusion verabreichte.Der Aufwand ist halt höher.....

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 18. Jun 2011, 21:06
von Tara
Der Aufwand ist ganz beträchtlich höher! Immerhin muß man dann jeden Tag einen Arzt in Anspruch nehmen. Bei Neu-Borreliosen reicht die orale Einnahme auch. Bei Alt-Borreliosen werden inzwischen durchaus Infusionen gegeben.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 18. Jun 2011, 23:37
von pearl
ja, so stimmt es. Aber im übrigen sträuben sich einem die Haare in Bezug auf die Praxis der Medikation mit Antibiotika, die hier geäußert werden.Natura hat absolut recht, dass der Arzt überreagiert. Eine Verschreibung ohne einen Anhaltspunkt einer Infektion ist einfach fahrlässig. Wir hören im Augenblick so häufig von Resistenzen und Epidemien, da müsste das Bewusstsein doch irgendwann mal da sein. Arzt wechseln, unbedingt!Gartenlady entscheidet nach subjektiver Verträglichkeit selber, ob sie das Medikament so lange nimmt. Ich empfehle dringend bei Unverträglichkeiten die Konsultation eines Arztes. Subjektive Empfindungen können auch andere Ursachen haben. Die Dauer der Einnahme von Antibiotika ist der Schlüssel zu ihrer Wirkung. Bei zu kurzer Einnahme kann man sich die Antibiotikatherapie überhaupt gleich sparen.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 00:17
von Kraut
Hallo!Wollte eigentlich hier nicht mehr mit schreiben. Aber jetzt melde ich mich doch nochmals. Da ich als Betroffene lieber einmal AB zu viel als einmal zu wenig bekommen hätte. Neuroborreliose ist wirklich kein Vergnügen und ich kann mir nicht vorstellen dass das mit oraler Einnahme genügend therapiert werden kann. Bei mir jedenfalls hat erst eine Langzeit Antibiose per Infusion über 3 Monate, nachdem die erst Antibiose über 5 Wochen nicht gebracht hat, geholfen. Heute kann ich wieder laufen und als "Bleibsel" habe ich "nur" einen tauben Fuß und immer wieder kehrende Schübe von Gelenkschmerzen zurück behalten. Meine Schäden sind Gott sei Dank per MRT und diverser neurologischer Tests bewiesen, viel mit Leidensgenossen werden aber, weil im Blut keine Antikörper gefunden werden, in die Psychoecke gestellt.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 00:49
von zwerggarten
bei den genannten ab-varianten zwischen 20 tagen oral und 3 monaten infusion frage ich mich dann schon, wann es wofür reicht und ob ich es auf dieser grundlage besser wissen kann als ein/e mediziner/in... ::)

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 01:04
von Tara
Ich habe in den letzten acht Jahren sechsmal Borreliose gehabt, und sie ging nach oraler Einnahme offenbar jedesmal weg. Möglich ist, daß die Grundlage aller meiner Beschwerden - Kellerkinder wissen darum - eine alte versteckte Borreliose ist. Bei mehreren Tests kam bisher nichts heraus, aber wie ich im Netz lese, heißt das nicht unbedingt was, die Biester verstecken sich nach einer Weile einfach zu gut. Jedenfalls habe ich mich recht eingehend mit dem Thema befaßt und war bisher bei den neuen Borreliosen mit der oralen Einnahme zufrieden.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 01:09
von pearl
du nicht? Du glaubst an Mediziner? An jeden dieser Zunft? Im Ernst. Seriöse Mediziner erheben einen Befund bevor sie ein Antibiotikum verschreiben und je eher sie an eine Klinik gebunden sind oder noch mit einer Klinik in Kontakt stehen oder ihre Klinikzeit noch nicht so lange her war - und der Kontakt zu einem Pharmavertreter noch nicht so prägend, je genauer Dosieren sie. Im idealen Fall klären sie ihre Patienten auf, dass ein Absetzen eines Antibiotikums auf eigene Faust nicht der Sinn der Sache ist und nur mit Absprache geschehen sollte. Antibiotikatherapie sollte immer eng begleitet sein.

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 01:28
von zwerggarten
pearl, ich glaube keineswegs an mediziner, aber ich weiß eher noch weniger als sie, ob nun 20 oder 30 tage doxy das mittel/die dosis der wahl sind... ::) und das eine mal, dass ich ab gegen (eine im test bestätigte) borreliose verschrieben bekommen hatte, wurde meine "mustergültige" erythrema migrans sogar begeistert einer assistenz in der praxis präsentiert... :P ;)

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 01:38
von pearl
ja, und?

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 06:29
von oile
Borreliose ist nicht einfach zu diagnostizieren. Borrelien sind Chamäleons. Deshalb sind Irrwege, Fehldiagnosen usw. nicht so selten, v.a. wenn der Patient noch einiges sonst "mitbringt", was die Symptome erklären könnte. Laut Ratgeber Borreliose wird die Diagnose in erster Linie klinisch erstellt und labortechnisch untermauert. Blutuntersuchungen auf Verdacht kann man sich meistens schenken. Eine AB-Therapie auf Verdacht würde ich nur in sehr begründeten Fällen machen, bei einem Zeckenbiss ohne Erythema migrans sicher nicht.Klinische Diagnose bedeutet: hinsehen, genau (körperlich!) untersuchen, nach Symptomen fragen, genau zuhören, eine ausführliche Anamnese erstellen usw. Bleibt: sich möglichst weitgehend vor den Biestern schützen. Daraus ist auch ersichtlich, dass es unterschiedliche Stadien gibt und für diese unterschiedliche Stadien unterschiedliche Therapieformen empfohlen werden. Außerdem ist die Diagnostik schwierig und häufig uneindeutig

Re:Zeckenbiss

Verfasst: 19. Jun 2011, 09:36
von Günther
...... bei einem Zeckenbiss ohne Erythema migrans sicher nicht.
Warum alle sich an so ein zweifelhaftes Symptom klammern, dessen Nichtauftreten überhaupt nichts besagt.Eine klinische Diagnose, mit ausreichendem Abstand zum Biß, ist m.E. die einzig sichere Methode.