Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 6. Apr 2015, 11:14
@Silvia:nee, Sitzbereich ist im Hof, Tisch und zwei Stühle stehen noch nicht draußen.Aber den Brunnen als Brunnen sichtbarer zu machen geht mir immer noch im Kopf rum....@Leuco:Hm, Mahonia....auch nicht schlecht, wäre an der Stelle vor Wintersonne geschützt, der Nachbar hat einige größere Exemplare im Baumschatten....aber auch die, wie die Nandina, sind mir irgendwie ein bisschen zu steif vom Habitus her.Wenn ich dieses Frühjahr keinen Acer in einer ordentlichen Größe ergattern kann, werd ichs sowieso erstmal "so lassen" und mir die Entwicklung mit den Farnen, die ich dort unterbringen will, anschauen, vielleicht reicht das ja dann wirklich schon aus
Milium effusum 'Aureum' ist ne schöne Idee, da hab ich im Eibenhain und im Gehölzgarten ganz viele Sämlinge, von denen ich einige nutzen könnte
Die bleiben in Konkurrenzsituationen auch eher schlank und fügen sich in Lücken, Hakonechloa ist da raumgreifender.Und das "Untergeschoß" soll ganz klar den Farnen gehören.
Den neugewonnenen Pflanzbereich mit selbst gemischter Erde und Dauerfeuchtigkeit von unten durch den Brunnen und erhöhter Luftfeuchtigkeit im windgeschützten Hof drumherum hat mich dazu verleitet, auch mal Meconopsis betonicifolia auszuprobieren, mal schaun, ob und wie die sich dort machen
Und ohne breitausladenden Bambus hab ich festgestellt, dass sogar doch die Sonne zu Gast ist, zumindest Vormittags eine kurze Zeit:
Und ein neuer Bewohner der Tuffmauer scheint auch anzuwachsen, Asplenium septentrionale:

An den großen Haselstrauch, der den Gartenhof zum restlichen Garten abschirmt, hatte ich vor 3 oder 4 Jahren eine Clematis montana gepflanzt, leider nicht in einen Eimer ohne Boden wie das oft empfohlen wird, um der Strauchwurzelkonkurrenz entgegenzuwirken, insofern kommt sie auch nur langsam voran, aber immerhin gibts schon zunehmend Blüten:


Hingegen die Wiese ist schon blütenübersät und üppig, doch davon später mehr
Im Gehölzgarten, der hinter dem Tordurchgang auf dem vorletzten Bild liegt, habe ich ein "Beet" mit Pteridium aquilinum, da ihm mein schwerer, neutraler Lehm nicht so gut zusagt, lässt er sich auch ohne Rhizomsperre im Zaum halten.Da er spät treibt und Anemone nemorosa bereits dort gut gedeiht und sich aussamt, hab ich versuchsweise noch Mertensia virginica dazu gepflanzt - die zieht nach der Blüte ein, wenn der Farn seine Wedel voll entfaltet hat und alles beschattet, müsste als Unterpflanzung ganz gut funktionieren.Die sehr lange Blütezeit der mertensia hat mich schonmal sehr positiv überrascht, ich habe sie Anfang April gepflanzt, da blühte sie gerade auf, die Bilder jetzt sind von letzter Woche:


Und weiter in den Gehölzgarten:
Im Gehölzgarten bastel ich weiter an der Bepflanzung des "Untergeschoßes", das eher bunt zusammengewürfelt aus Stauden und Zwiebelgewächsen besteht, die Halbschatten/Schatten mögen.Auch ist dort eine sehr feuchte Stelle, die besonders durstige Pflanzen zufrieden stellen kann.



Eine hübsche Convallaria-Sorte fand ich letztens, 'Fernwood's Golden Slippers' und probier sie unter der Haselhecke zwischen Helleborus 'Penny's Pink', Hosta 'Stiletto' und Arum italicum 'Pictum' aus
Ein weiterer Neuzugang ist Polygonatum cirrhifolium - hoffentlich ist er weniger/nicht anfällig für die Salomonssiegel-Blattwespe
Saruma henryi sät sich aus, unten rechts am Bildrand das herzförmige Blättchen, letztes Jahr neu gesetzt - eine Pflanze, die ich nur wegen der Haptik gekauft und gepflanzt habe, die Blätter sind weich wie Samt!!
Gleich gehts weiter in die Wiese
Es gibt Wiesenbocksbart-Inseln

Und Wiesenkerbel-Inseln
Wiesenpippau ist dieses Jahr viel weniger vorhanden.Für mich erfreulich ist die sehr üppige Ausbreitung von Klappertopf, Rhinanthus alectorolophus, ein Halbparasit, der an Gräsern schmarotzt.Auf einigen bildern kann man sehen, daß dichte Klappertopf-Flächen regelrechte "Senken" in der Wiesenvegetation nach sich ziehen, wo die Gräser niedriger bleiben.


Und irgendwie können Massen an Löwenzahn-Samenständen auch sehr dekorativ sein
Salvia pratensis fängt an zu blühen, er hält sich, hat sich aber noch nicht weiter ausgesät
Ich stellte erfreut fest, dass die Kuckuckslichtnelke sich an anderer Stelle vermehrt hat
Im Schotterrasen der Einfahrt zum Garten vermehrt sich wiederum die sehr dekorative Silene nutans
Über eine Vermehrung dieser Kandidaten würd ich mich noch viel mehr freuen, Orchis mascula, Gymnadenia conopsea, Himantoglossum hircinum

Hesperis matronalis ist erstaunlicherweise wieder aufgetaucht, nachdem ein gezielter Aussäversuch vorletztes Jahr nur eine mickernde Pflanze hervorbrachte und letztes Jahr augenscheinlich keine Pflanzen mehr in der Wiese vorhanden waren
Neben einheimischen Wiesenpflanzen experimentier ich aber auch mit Pflanzen aus anderen Regionen, die aber ebenfalls wiesentauglich sein können.Allium 'Globemaster' bleibt an der Stelle leider zu niedrig, kann sich aber in der Wiese halten.Onopordum acanthium, als Sämling letztes Jahr gepflanzt, will blühen, ein neugepflanzter Sämling steht dahinter - interessant wird, ob sie sich aussäen können
Bei den Dichternarzissen ist es eine Gratwanderung, ob das Gras niedrig genug bleibt, daß man die Blüten gut sehen kann, sie scheinen sich aber wohl zu fühlen
Gladiolus communis ssp. byzanthinus schlägt sich erstaunlich tapfer, leider sind auch deren Blüten nicht hoch genug - ich muss mal gezielt Klappertopfsamen an dem Hang ausbringen, um das Gras da klein zu kriegen!
Bleibt noch abschließend der Eibenhain.

Podophyllum 'Spotty Dotty' hat sich seit der Pflanzung vorletztes Jahr sehr gut entwickelt, trägt auch dieses Jahr zum ersten Mal Blüten - unter den Blättern 

Und die Epimedium 'Amber Queen' begeistert mich wirklich sehr
Versuchsweise hab ich noch Aralia cordata 'Sun King' gepflanzt
Und Eomecon chionantha rechts, immerhin blühend gekauft, die sollen ja manchmal blühfaul sein und Begonia grandis ssp. evansiana 'Alba', links, eins von mehreren Teilstücken aus einem Topf 

