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Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 11:59
von hymenocallis
Oder ganz umpflanzen, kann auch helfen.Posh Lavender (Klehm 1995) war auch so eine Blatt-Katastrophe. Viele Blüten und verbräunendes Laub. Wurde aus dem Lehm in eine Bimslinse gesetzt - und ist nun manierlich.maliko
Interessant - zu 'fette' Haltung fördert instabiles Laub? Eventuell ist das ja so ähnlich wie bei den hohen Fetthennen?Vielleicht ist hier der durchlässige Boden der Grund, warum nur einige wenige Sorten diesbezüglich unangenehm auffallen.LG

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 12:03
von hymenocallis
Eine wie große Rolle spielt in Bezug auf das Laub die Art des Düngers?Kann man damit gezielt etwas erreichen?Ich muss gestehen, dass ich das Düngen meist vergesse, nur gelegentlich etwas Kompost verteile...
Blaukorn soll die Bildung von Blattmasse anregen (nicht die Blütenbildung) - daher lasse ich eher die Finger davon. Hier bekommen die Hems Langzeit-Balkonblumendünger (der wird hier nicht so rasch ausgewaschen) im Frühling (fördert Blütenbildung) und speziellen Flüssigdünger nach der Blüte zum Anregen der Fächerbildung. Negative Auswirkungen auf das Laub im Speziellen hab ich bisher nicht bemerkt - kann ich aber nur auf durchlässigem Boden (nährstoffarm) mit ausreichender Bewässerung empfehlen.LG

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 12:22
von maliko
Eigentlich müsste man nicht nur den ph-Wert des Bodens bestimmen, sondern eine genaue Analyse machen lassen - dass wäre am sinnvollsten, um zu wissen, womit man einer Pflanze eine Freude machen kann.... ;)Bestimmt gabs im Lehm etwas, das meiner Taglilie eben nicht so zusagte. Und entsprechend: Klar, der Dünger wirkt sich schon aus.Überdüngung ist schlecht (deswegen bin ich auch immer so sparsam mit Dünger gewesen ;D ...... *kleine Lüge*) und gar kein Dünger - da kann man auch keine Hochleistungen erwarten, meine ich.Auf Komposterde schwöre ich - aber Depotdünger gabs dann doch noch. Und den Beerendünger.Pflanzenernährung - Pflanzenqualität.... Die Bücher sollte ich nicht so verstauben lassen...... :(maliko

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 12:23
von enaira
Blaukorn soll die Bildung von Blattmasse anregen (nicht die Blütenbildung) - .
Das ist eigentlich logisch, obwohl es ja auch bei Blaukorn unterschiedliche Zusammensetzungen gibt.
hemerocallis hat geschrieben:Hier bekommen die Hems speziellen Flüssigdünger nach der Blüte zum Anregen der Fächerbildung.
Welche Zusammensetzung kannst du da empfehlen?Muss mal in der nächsten Saison genauer darauf achten und ausprobieren, wie es hier im Lehmboden am besten.Vielleicht nehme ich die 'Brilliant Red' mal auf und arbeite eine Ladung Lavagrus ein.

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 12:49
von rheinmaid
Das Laub dieser Sorte ist auch nicht so stabil und aufrecht, wie ich es mir wünschte, aber zusammen mit den hohen Stielen finde ich es im Horst ausgesprochen harmonisch. Und es bleibt so bis in den späten Herbst hinein.Leider war es ein kühler Tag und die Blüten sind nicht optimal geöffnet.

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 12:52
von hymenocallis
Das ist eigentlich logisch, obwohl es ja auch bei Blaukorn unterschiedliche Zusammensetzungen gibt.
Ob sich die so gedopte Blattmasse als langlebiger erweist oder schneller schlapp macht, weiß ich aber nicht.
Welche Zusammensetzung kannst du da empfehlen?
Ich hab bisher mit zwei Flüssigdüngern sehr gute Erfahrungen gemacht (wurden beide von Profis empfohlen). Beide sind aber prinzipiell sehr verschieden: One Flüssigdünger-Konzentrat von Valagro organisiere ich mir in Italien, der ist braun wie Moorwasser und eher dickflüssig (sehr Bio); komme ich an den nicht ran oder er ist mir ausgegangen, nehme ich Wuxal super von Bayer Garten (hochkonzentriert - man braucht extrem wenig). Beide führen zu deutlich stärkerem Zuwachs nach der Blüte - die Fächerzahl und Fächergröße am Saisonende steigt hier damit weit stärker an als mit allen anderen bisher probierten Produkten.
enaira hat geschrieben:Muss mal in der nächsten Saison genauer darauf achten und ausprobieren, wie es hier im Lehmboden am besten.Vielleicht nehme ich die 'Brilliant Red' mal auf und arbeite eine Ladung Lavagrus ein.
Wäre interesant zu erfahren, was die letztgenannte Maßnahme bewirkt.LG

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 12:53
von hymenocallis
Und den Beerendünger.
Warum gerade den? LG

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 13:08
von sonnenschein
Auf Komposterde schwöre ich
Ja, ich auch. Zur leichteren Pflege haben wir den sehr verkrauteten Boden bei der Anlage mit Zeitungspapier abgedeckt und mit Kompost bestreut. Danach 2 Jahre nix. Sie sind alle sehr gesund und sehr wüchsig und sehr blütenreich.Im letzten Jahr hatte ich mir vorgenommen, vor allem auch nach Aussehen der Blätter einige Hems auszusortieren. Aber entweder wars wie meistens (eine Pflanze hört das Wort "rausfliegen" und "auf den Kompost" und sagt es weiter - und alle stehen dann wie ne Eins ;) ) oder aber eine Folge von trockenem Winter und Frühjahr und zum Ende der Taglilienblüte einsetzende Nässe: sie sahen alle richtig gut aus! Sogar Gentle Shepherd.Aber die Sache mit dem abgedeckten Boden scheint sich sehr günstig auf die Gesundheit auszuwirken: Sorten die sowohl in den gemischten Beeten stehen als auch im gemulchten Tagliliengarten sehen eindeutig im Tagliliengarten besser aus!Auch die Trockenheit wird im gemulchten Zustand erheblich besser ertragen.

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 14:07
von pearl
Auf Komposterde schwöre ich
Auch die Trockenheit wird im gemulchten Zustand erheblich besser ertragen.
unansehnliches Laub ist nach meiner Erfahrung ausschließlich eine Frage der Bewässerung. Fehlt Wasser, dann ziehen Taglilien über Trockenperioden ein und beschränken sich nur auf die Blütenbildung. Sorten haben offenbar unterschiedliche Mengen an Speicherorganen an den Wurzeln, daher reagieren die einzelnen Sorten unterschiedlich stark auf Trockenheit. Wenn große Mengen an Dünger vorhanden sind, dann wird mehr Laub produziert und der Effekt ist ausgeprägter. Je mehr Wasser vorhanden ist, desto mehr Dünger können Pflanzen in den Aufbau ihrer Laubmasse umsetzen. An Standorten mit durchlässigem Boden pflegen Taglilien einen Kranz von vertrocknetem und welkem Laub um ihr Zentrum zu bilden. An Standorten mit feuchtem Boden produzieren Taglilien durchgehend kräftiges neues Laub und stehen saftig grün da. Im Allgemeinen wird der Wasserbedarf von Taglilien unterschätzt. Taglilien sind Auenpflanzen und überleben bei Trockenfallen des Gewässers, überstehen Phasen mit offenliegenden Wurzeln nach Hochwasserperioden und wachsen in völlig durchnässtem Boden. Angeschwemmtes organisches Material, Sedimente, dicke Humusschichten im Winter sind für Taglilien der vertraute Nährboden.Humus, Totholz, Laub sind die besten Wasserspeicher und sind deshalb zum Bevorraten von Feuchtigkeit in Trockenperioden für Pflanzen unentbehrlich. Nicht ohne Grund werden Taglilien entweder auf den extrem humushaltigen Schwarzerdeböden von Ohio oder im Schwemmland von Florida gezüchtet. In der Nähe der großen Seen oder zwischen den Wasseradern in Florida ist die Versorgung der Taglilien optimal möglich. Taglilien, die mit der Post kommen, kann man in Eimer mit Wasser schmeißen und dort vergessen, sie entwickeln schnell weiße gesunde Wurzeln und schieben schönes grünes Laub. Ich vermute daher, dass die unglücklichen Sorten wie Lime Frost einem Missverständnis geopfert worden sind. Speziell Lime Frost hätte ich gerne bei mir aufgenommen um ihr eine neue Heimat zu geben. Schade drum.

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 14:27
von enaira
Pearl, im Großen und Ganzen hast du sicherlich recht.Trotzdem kann ich mir schon vorstellen, dass es auch Sorten gibt, die trotz ausreichender Bewässerung weniger schönes Laub ausbilden.'Siloam Virginia Henson' hatte ich an mehreren Stellen stehen, habe sie auch umgepflanzt, und sie hat stellenweise sicherlich ausreichend Feuchtigkeit gehabt.Trotzdem bekam sie immer schon während der Blüte trockene Blätter.Hat vielleicht noch jemand Erfahrung mit dieser Sorte?

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 14:31
von hymenocallis
unansehnliches Laub ist nach meiner Erfahrung ausschließlich eine Frage der Bewässerung. Fehlt Wasser, dann ziehen Taglilien über Trockenperioden ein und beschränken sich nur auf die Blütenbildung. Sorten haben offenbar unterschiedliche Mengen an Speicherorganen an den Wurzeln, daher reagieren die einzelnen Sorten unterschiedlich stark auf Trockenheit. Wenn große Mengen an Dünger vorhanden sind, dann wird mehr Laub produziert und der Effekt ist ausgeprägter. Je mehr Wasser vorhanden ist, desto mehr Dünger können Pflanzen in den Aufbau ihrer Laubmasse umsetzen. An Standorten mit durchlässigem Boden pflegen Taglilien einen Kranz von vertrocknetem und welkem Laub um ihr Zentrum zu bilden. An Standorten mit feuchtem Boden produzieren Taglilien durchgehend kräftiges neues Laub und stehen saftig grün da.
Um die Bedingungen für die Taglilien auf unserem durchlässigen und mageren Mutterboden hier zu optimieren, sind alle in großen Pflanzlöchern, aufgefüllt mit bester humoser Erde gepflanzt. Zusätzlich wird üppig bewässert, reichlich gedüngt und trotzdem zeigen einzelne Sorten (hauptsächlich ältere, einziehende) das beschriebene unerwünschte Laubverhalten.Die meisten halbimmergrünen und so gut wie alle immergrünen Sorten zeigen keine Laubprobleme, wechseln aber trotzdem nach der Blüte das Laub komplett, geben also den Laubanteil der ersten Saisonhälfte zu gunsten des neuen Austriebes auf. Wie paßt das also zusammen?Deine Beschreibung klingt für mich nach einem kontinuierlichen Laubaustrieb übers Jahr unabhängig von der Knospenbildung und auch danach, als würde das Frühjahrslaub bis in den Herbst gehalten werden. Hast Du das so gemeint?
pearl hat geschrieben:Im Allgemeinen wird der Wasserbedarf von Taglilien unterschätzt.
Da kann ich Dir nur zustimmen. Alleine der Wasserbedarf, der täglich zu Blütenöffnung nötig ist, ist enorm (ganz besonders bei großblütigen, gerüschten oder gefüllten Sorten).LG

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 14:36
von Scabiosa
Pearl, im Großen und Ganzen hast du sicherlich recht.Trotzdem kann ich mir schon vorstellen, dass es auch Sorten gibt, die trotz ausreichender Bewässerung weniger schönes Laub ausbilden.'Siloam Virginia Henson' hatte ich an mehreren Stellen stehen, habe sie auch umgepflanzt, und sie hat stellenweise sicherlich ausreichend Feuchtigkeit gehabt.Trotzdem bekam sie immer schon während der Blüte trockene Blätter.Hat vielleicht noch jemand Erfahrung mit dieser Sorte?
'Siloam Virginia Henson' habe ich abgegeben, weil ich sie farblich schlecht integrieren konnte, enaira. Mir ist allerdings extrem schlechtes Laub nicht bei ihr aufgefallen. Soweit ich informiert bin, wurden 165 Nachkömmlinge mit ihr als Elternteil gezüchtet. Irgendwas muss dran sein, an dieser Sorte.

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 14:38
von hymenocallis
Hat vielleicht noch jemand Erfahrung mit dieser Sorte?
Leider nicht. Im Netz ist kein ordentliches Clump-Foto zu finden, im Hintergrund der geposteten Blütenfotos sieht man kaum Laub - oft ein Hinweis für unerfreulichen Habitus. LG

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 14:41
von Scabiosa
Auch bei der oben von pearl erwähnten 'Lime Frost' (Stamile 1990) war das Laub nicht schlechter als bei anderen Sorten. Sie bringt sehr viele Blüten und hat einen wunderschönen grünen Schlund (und glitzert). Leider schon ein sehr altes Foto.Was mich stört, ist die geringe Höhe von ca. 60 cm.Bild

Re:Tagliliensaison 2015

Verfasst: 14. Jan 2015, 15:24
von pearl
ja, das sind Kriterien. Geringe Höhe der Blüte über dem Laub, zu derbes Laub bei kleiner Blüte ...Custard Candy, eine tetraploide kleinblütige, ist von mir weitergegeben worden. Das Laub zu breit und porreeartig, obwohl sehr perfekt ist die Blüte zu tief im Laub. Ed Murray hat auch aufdringlich viel gesundes Laub, trotzdem! Diese Sorte hat ihren Platz in meinem Garten verdient!