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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 18:29
von fars
Dritter = im Sinne von Unbeteiligter, einer, der die Entstehung des Fotos nicht kennt.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 18:42
von Günther
Es gibt bekanntermaßen Software, die IN DER KAMERA während der Aufnahme (bewegte) Personen "herausrechnet".Authentisches Bild, Bearbeitung, Manipulation, oder was?(Funktioniert sogar manchmal leidlich.....)
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 19:29
von toto
Es gibt bekanntermaßen Software, die IN DER KAMERA während der Aufnahme (bewegte) Personen "herausrechnet".Authentisches Bild, Bearbeitung, Manipulation, oder was?(Funktioniert sogar manchmal leidlich.....)
Denkbar. Wer weiß, was in 50 Jahren ist... das Bild wird schon hergestellt, wenn Du es nur denkst!
Re:Bildmanipulationen
Verfasst: 23. Nov 2010, 22:41
von Katrin
Ich verwende auch Polfilter, aber ich würde nie nachträglich Filtereffekte in ein Bild einbauen, einfach, weil mir das zu leicht vorkommt.
Ein Polfilter bei der Aufnahme zu benutzen ist die gleiche Manipulation/der gleiche Aufwand wie hinterher im PS einen Filter zu benutzen.
Ja, aber mir kommts zu billig vor, das habe ich auch schon erklärt. Und auch, dass diese meine Ansprüche nur an mich selbst gelten können. Was ist schlimm daran, Photoshop für seine eigenen Bilder abzulehnen?
Re:Bildmanipulationen
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:13
von toto
Was ist schlimm daran, Photoshop für seine eigenen Bilder abzulehnen?
Bitte nicht mißverstehen - nichts ist daran "schlimm" eine Auswahl zw. verschiedenen Hilfsmitteln zu treffen zugunsten eines besseren Bildes. Ob es nun Polfilter oder PS heißt - beides sind Hilfsmittel.Bei einem guten Bild - wie schon erwähnt - fragt niemand nach dem Weg dorthin.... besser, man erkennt ihn nicht.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:27
von thomas
Früher war's die Dunkelkammer, heute ist es Photoshop oder DxO oder Phase one oder ... das gehört eben mit zur digitalen Fotografie.Meiner Meinung nach ist es wenig sinnvoll, die Nachbearbeitung in Photoshop gänzlich abzulehnen - zumindest, wenn sie in oben von mir beschriebener 'intentionaler' Absicht erfolgt.Die 'intentionale' 'Manipulation' des Fotos beginnt ja schon vorher, im Moment des Abdrückens. Warum soll man da jetzt eine künstliche Schranke aufbauen? Insofern man 'redlich' bleibt ...Liebe GrüßeThomas
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:35
von toto
Stimmt. Die Wahl/Beeinflussung beginnt mit Zeit und Ort, dann mit Begrenzung der Fläche usw. und setzt sich fort bis das Bild "im Rahmen" ( oder ohne Rahmen

) vor uns liegt oder am Desktop präsentiert wird oder gedruckt wird oder... oder... oder...Alle Faktoren beeinflussen ein Bild gleichermaßen und weiter geht es damit: stellt man zwei Fotografien nebeneinander, auch die beeinflussen sich gegenseitig oder man manipuliert die Lesart des Betrachters damit.Ausprobieren hilft, die Gedanken gehen ganz eigene Wege

Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:37
von Katrin
Insofern man 'redlich' bleibt ...
Das ist ja eben die Frage, wie man das definiert. Wegretuschieren von Bäumen oder Strommasten ist für mich nicht mehr redlich aber offensichtlich bin ich zu konservativ

,
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:39
von thomas
bin ich zu konservativ

,
Hrrrm ... das kann man auch anders nennen

Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:43
von toto
Insofern man 'redlich' bleibt ...
Das ist ja eben die Frage, wie man das definiert. Wegretuschieren von Bäumen oder Strommasten ist für mich nicht mehr redlich aber offensichtlich bin ich zu konservativ

,
Dann aber bitte auch nicht drüber nachdenken, ob man den Zaun beim Wolfsgehege "wegnimmt" ....

( ganz allgemein )...Im Übrigen: Auch Dokumentarfotografie unterliegt der ganz individuellen Sichtweise des Fotografen, seiner "Handschrift" und bildet neben einer dokumentarischen Abbildung ganz gewiß auch sein individuelles Empfinden ab. Realistisch "unverfälscht" ist vielleicht eine Überwachungs-Kamera an der Tankstelle

Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 23. Nov 2010, 23:50
von thomas
Katrin, in dem Moment, in dem du ein 'störendes' Blatt von einer Hosta wegnimmst, die du fotografieren möchtest, oder den Ausschnitt so zu wählen versuchst, dass keine Schneckenfraßlöcher drauf sind, beginnt doch das, worüber wir hier sprechen. Manche 'störenden' Zweige lasse ich lieber leben, statt sie abzuschneiden, und nehme dafür Photoshop.Und BTW: Ein Polfilter zeigt eigentlich immer etwas, was so gar nicht zu sehen ist. Ein Zoom verfälscht die Perspektive, weil du hättest auch näher herangehen können etc. etc. ...Liebe GrüßeThomas
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 24. Nov 2010, 00:01
von Günther
... unter anderem auch deswegen sind mir unbearbeitete Bilder - mit allen Schwächen und Fehlern - am liebsten.Auch unterschiedliche Brennweiten "verfälschen" (Perspektive!).
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 24. Nov 2010, 00:06
von Katrin
Ich habe doch nie gesagt, dass ich Bilder nicht real beeinflusse - im Gegenteil, ich habe das sogar extra erwähnt (Polfilter) - aber ich retuschiere nie mit Photoshop und habe erst durch diesen Thread begriffen, dass dies offenbar gängige Praxis ist oder zumindest nicht verwerflich; daran habe ich jetzt zu knabbern (natürlich frage ich mich nun bei vielen Bildern, ob es überhaupt Sinn macht, so ein Motiv auch zu probieren oder ob ohnehin PS dahintersteckt). Hinter dem konservativ war ja ohnehin ein Zwinkersmiley - vielleicht bin ich in Sachen Fotografie auch naiv (ganz
ohne Zwinkersmiley) - nunja, ich schneide Äste lieber weg als dass ich sie wegretuschiere, so what? Wir bearbeiten eben alle, ich beschränke mich dabei auf den realen Bereich - ist halt eine Attitüde

.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 24. Nov 2010, 11:25
von toto
...ich schneide Äste lieber weg als dass ich sie wegretuschiere, so what?
Liebe Katrin, in einem botanischen Garten auch? Ich denke, man kann hier nichts pauschalieren. Letztlich muß /sollte man sich den Gegebenheiten anpassen, vorsichtig mit den Dingen z.B. Natur/Tiere ect. umgehen und in manchen Situationen kann man weder Köpfe noch Äste wegschneiden... und dann greift man eben zu Hilfsmitteln, das ist völlig normal.Beispiel Architekturaufnahmen.... kennen wir alle, ein winziger Zweig in der Aufnahmeeinstellung nicht wegzubekommen und dann klettere ich auf den Baum und schneid ihn ab

Dann lieber PS, der in diesem Fall - das hast Du völlig recht - wirklich bequemer ist

- früher wurde das mühsam in der S/W-Fotografie mit Pinsel, Spucke und Farbe wegretuschiert...Himmel, erspar mir das
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Verfasst: 24. Nov 2010, 11:26
von thomas
... natürlich frage ich mich nun bei vielen Bildern, ob es überhaupt Sinn macht, so ein Motiv auch zu probieren oder ob ohnehin PS dahintersteckt ...
Na dann 'beichte' ich mal ;)Ich fotografiere Raw, d.h. keine Schärfung etc. in der Kamera.Folgende Bearbeitungen nehme ich bei meinen Bildern vor (Angabe ca. % der Fälle):
- Beim Raw-Import in PS Anpassung Weißabgleich, Helligkeit, Kontrast: 100 % (das macht sonst der JPEG-Konverter der Kamera)
- Manuelle Änderung von Weißabgleich etc. falls erforderlich: ca. 20%
- Bildausschnitt korrigieren: ca. 50%
- Tonwertkorrektur oder Gradationskurvenanpassung: ca. 50%
- Farbkanalbearbeitungen: ca. 5%
- Störendes wegretuschieren: max. 5%
- Montagen: max. 1%, wenn überhaupt
- Nachschärfen, ggf. selektiv: ca. 80%
Ehrliche GrüßeThomas