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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 15. Aug 2024, 20:15
von Lady Gaga
SiegfriedPeter hat geschrieben: 13. Aug 2024, 00:01 Lady Gaga für diese Symptome gibt es meines Wissens nur zwei mögliche Urachen: 1. Verticilliumwelke und 2. Schlagtreffen
Nach Wurmkönigs Schreiben vor 4 Tagen habe ich den Mitteltrieb (verlängerter Stamm links am Foto) mit den Zweigen abgeschnitten, die Rinde wirkte noch grün, was schwarzes war mir nicht aufgefallen. Jetzt sieht das schon eingetrocknet aus, aber ich zeigs noch:
Bild
.
Der restliche Baum sieht gleich besser aus...
Bild
...
aber er hat nur noch 2 starke Triebe, und die sehen aus der Nähe nicht so gesund aus. Wenn ich die auch abschneide, bleiben nur dünne Zweige übrig.
Bild

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 15. Aug 2024, 20:50
von Wurmkönig
Die Äste zeigen in letzter Zeit aber keinen Zuwachs und dieses hängende Blattbild. So etwas nehme ich gezielt raus, auch größere Astpartien wenn es sein muss. Meiner persönlichen Erfahrung nach verliere ich solche Teile im nächsten Jahr. Für einen radikalen Rückschnitt wäre es aktuell aber wohl der falsche Zeitpunkt, du kannst ihn aber nächstes Jahr vor dem Austrieb nachholen. Das sieht für mich schon nach Verticillium aus.

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 30. Sep 2024, 13:26
von kittekat
Wurmkönig hat geschrieben: 15. Aug 2024, 19:55 Es bleibt eine Nischenkultur. Ich werde es nächstes Jahr mit der Unterlage 29/C versuchen, bei mir ist es sehr nass oder auch lange trocken. Die kann angeblich beides.

Die Sorten werden Tardicot und Sefora sein, ich brauche ca. dieses Reifefenster und der Geschmack - vollständig ausgereift - ist durchaus einen Kauf wert.

gilt Bergeval wohl als eine sehr empfindliche, ausfallgefährdete Sorte, auch wenn sie sonst wohl ihre Qualitäten hat. Mit den beiden Sorten hatte ich bei mir aber bislang gute Erfahrungen, die sind vergleichsweise lange gestanden.
Hallo,

kann jemand was zu den Sorten Sefora oder Koolgat sagen? Überlege zwischen den beiden. Bei Sefora steht "empfindliche Epidermis, besonders bei Regen" - was darf man sich da vorstellen - platzt leicht?

Und als spätreifende hätte ich Anegat im Auge oder alternativ Vertige. Was haltet Ihr von Anegat?

Lg.

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 30. Sep 2024, 13:53
von DerTigga
Mit der Einschätzung, das die leicht platzt dürftest du richtig liegen, womöglich nicht nur Regen sondern auch durch zuviel Wasseraufnahme durch zuviel Gieswasser auf einmal bedingt.

Anegat auf Wavit hatte ich etwa 3 Jahre als Balkonkübel Pflanze, 2 mal geerntet, geschmacklich fand ich sie gut, mit schön wenig 'säuerlich' direkt unter der Schale. Relativ gleichmäßiger Austrieb, braucht aber scheints öfteren Schnitt, hatte jedenfalls vielfach nurnoch an den Astspitzen Blattbüschel. Möglicherweise aber auch der Unterlage geschuldet.
Ist dieses Jahr im späteren Frühjahr innerhalb ganz weniger Tage und das mit rundum schon 3..4 cm langen Neuaustrieben eingegangen.

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 30. Sep 2024, 19:11
von kittekat
DerTigga hat geschrieben: 30. Sep 2024, 13:53 Mit der Einschätzung, das die leicht platzt dürftest du richtig liegen, womöglich nicht nur Regen sondern auch durch zuviel Wasseraufnahme durch zuviel Gieswasser auf einmal bedingt.

Anegat auf Wavit hatte ich etwa 3 Jahre als Balkonkübel Pflanze, 2 mal geerntet, geschmacklich fand ich sie gut,
Ist dieses Jahr im späteren Frühjahr innerhalb ganz weniger Tage und das mit rundum schon 3..4 cm langen Neuaustrieben eingegangen.
Ist ja auch gemein, so im Kübel gehalten zu werden... ;-)
Nein, im Ernst, sind die Bäume auf Wavit empfindlicher? irgendwie schreiben hier so viele, dass ihnen die Aprikosen eingehen.

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 1. Okt 2024, 09:48
von meiby
kittekat hat geschrieben: 30. Sep 2024, 19:11 Nein, im Ernst, sind die Bäume auf Wavit empfindlicher? irgendwie schreiben hier so viele, dass ihnen die Aprikosen eingehen.
Man sollte sich bei der Wahl der Unterlage, ebenso der Sorte, immer am Boden und an der Lage orientieren.
Wavit als Hochveredlung (>30cm) wird für Aprikosen empfohlen. Ob das für die eigenen Sortenkombinationen und Böden zutreffend ist, bleibt ein Versuch.

👉🏻 Bundesgemeinschaftsversuch - Unterlagen für Aprikosen

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 1. Okt 2024, 22:26
von kittekat
hackman hat geschrieben: 1. Okt 2024, 09:48 Wavit als Hochveredlung (>30cm) wird für Aprikosen empfohlen. Ob das für die eigenen Sortenkombinationen und Böden zutreffend ist, bleibt ein Versuch.

👉🏻 Bundesgemeinschaftsversuch - Unterlagen für Aprikosen
In diesem Unterlagsvergleich kommt aber zB Myrobalane gar nicht vor. Wird wohl nicht mehr verwendet im Erwerbsobstbau, ist ja auch problematisch aufgrund der Ausläufer. Aber ich muss sagen, bei mir gehen eigentlich keine Marillen (alle auf Myrobalan) ein.


Was haltet Ihr eigentlich von den von Limbach angebotenen Aprikosen? Carmela, Amiral, Dacia, Monastyrski..? Kennt da jemand eine?

https://www.shop.zahradnictvolimbach.sk/de/Aprikosen

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 16. Okt 2024, 22:44
von zwerggarten
also wenn vanilla cot jeden herbst so aussieht, könnte ich glatt auf früchte verzichten. :-X ;)

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 16. Okt 2024, 22:52
von Asinella
Ich habe im Frühjahr für einen Bekannten die unbekannte Aprikosensorte seiner Mutter auf Myrobalane kopuliert. Zwei von sieben sind immerhin gekommen und auch ganz gut gewachsen. Sie sollen in einen Stadtgarten nach Augsburg.
Eigentlich sind ja bei Obstbäumen Herbstpflanzungen i.d.R. besser, weil die Bäume über den Winter bereits anwurzeln können. Aber gilt das auch für junge Aprikosen, mit denen habe ich keinerlei Erfahrung?
Gefühlsmäßig hätte ich es gemacht, wie ich es mit Pfirsichsämlingen mache: Im Topf in einen deutlich größeren Topf stellen und den Hohlraum mit Perlite füllen, Fließ drüber und über den Winter nordseitig stellen. Für Wasserversorgung bei einer Frühjahrspflanzung sei gesorgt.
Was würdet ihr machen?
P1150210.JPG

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 16. Okt 2024, 23:42
von thuja thujon
Die dürften schon längst Ringelwurzeln haben und unter der Staunässe/mangelhaftem Lufthaushalt vom Substrat leiden.
Ich würde daher die Herbstpflanzung vorziehen, auch von jungen Aprikosen. Das klappt hier problemlos ohne Frostschäden oder bakterielle Infektionen.

Faustregel: Bodenkultur Anzucht plus Herbstpflanzung wurzelnackt 100%, Bodenkultur Frühjahrspflanzung wurzelnackt je nach (Früh)Jahr 50-80%, gute Kübelkultur Herbstpflanzung 60%, gute Kübelkultur Frühjahrspflanzung 40%.

40% muss nicht schlecht sein, dauert nur mit relativer Sicherheit ein Jahr länger als Bodenkultur und wurzelnackte Pflanzung als einjährige Veredlung im Herbst im Stadium Beginn Blattfall. Es ist halt auch die Frage welchem Schnittsystem der Baum später folgen soll. Dazu passend muss die Jugend gestaltet werden.

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 17. Okt 2024, 09:19
von Asinella
Die Wurzeln hab ich kontrolliert, noch keine Tendenz zu Ringwurzeln und auch schön vital, nichts braun. Aber wenn Herbstpflanzung unkritisch ist, würde ich das vorziehen.
Kann Dir gerade nicht folgen, auf was beziehen sich Deine Prozentzahlen?

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 17. Okt 2024, 09:30
von thuja thujon
Das sind ungefähre Werte wie der Wuchs in der Saison nach dem pflanzen ist. Bei Jungbäumen immer mit dem Ziel, die gewünschte Kronenform zu erziehen. Wenn man nur 80cm Wuchshöhe erreicht, kann man keinen Stamm von 60 oder 120cm anschneiden.

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 27. Apr 2025, 10:13
von Nordfeige
Aprikosen an ihrer Nordgrenze... Wir hatten in der ersten Aprilwoche (5.-8.4.) in drei Nächten Frost bis -7°C am Boden. Zu dieser Zeit standen Orangenred, Harogem, Hargrant, Ananas und Kyoto in voller Blüte. Alle Bäume stehen nahe an Wänden. Hargant und Orangenred haben den Frost am besten überstanden, bei den übrigen Sorten sind nur ganz vereinzelt Früchte gebildet. Das ist aber noch keine Garantie für eine spätere Ernte, denn erfahrungsgemäß werden die Früchte innerhalb den nächsten 1-2 Monate doch vorzeitig abgeworfen.

Fazit: Bei uns im hohen Norden sind auch in diesem Jahr Orangenred und Hargrant die besten, weil zuverlässigsten Sorten.

Welche Sorten kennt ihr als besonders spätfrostresistent? Wie war eure Erfahrung in diesem Jahr?

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 27. Apr 2025, 11:46
von thuja thujon
Mit den Sorten bin ich vorsichtig, weil ich sie nicht mal sicher bestimmen kann. Und nur weil etwas auf dem Etikett steht, hat das ja nix zu heißen.

Aktuell siehts aber gut aus, kaum Monilia, guter Fruchtansatz, nicht mal zu viel, es muss nicht ausgedünnt werden. Könnte wieder mal ein Vollertragsjahr geben.

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Verfasst: 3. Mai 2025, 23:33
von Obstliebhaber
Hier eine Aprikose welche mir die beste sein könnte würden die Bedingungen passen. Bergeval auf Wavit, gepflanzt 2019. Sollte mal eine Spindel werden, doch sie entschied sich zum Buschbaum zu entwickeln.
2019 noch relativer Neubürger haben wir realisiert, dass wir mitten im Frostloch unseren Pachtgarten bewirtschaften. Am 7. April 2025 zeigte frühmorgens das im Pfirsichbaum in einszwanzig Höhe befestigte Min/Max-Thermometer ein Minus von 4,6 Grad an. Die umliegenden Wetterstationen zeigten Werte von minus 2 bis minus 5. Sauber! Sagen wir mal bei mir waren es zwischen minus 2 bis minus 3, Das Thermometer ist ein Schätzeisen und von der Toleranz und Außenbereich sowieso absolut ungeeignet. Jedoch gab es auch an den Äpfeln enorme Frostschäden, aber vor allem an den Blättern, von Blütenknospen war bei denen noch gar nichts zu sehen, und trotzdem hat der Frost den Apfelbäumchen übel mitgespielt!

Die Bergeval die bereits am 1. April begann zu blühen hielt sich bei lebhaften Auf- und Absprüngen der Temperaturenkurven relativ gut zurück und sparte sich nicht viel aber doch einige Blüten auf. Alle bereits bis zum 7. April geöffneten Blüten waren hin. Momentan hängen insgesamt etwa drei Handvoll Früchte dran. Ziemlich viel denn die ganzen Jahre davor konnten wir nur zwei Exemplare probieren.

Ein Zweig mit Fruchtansatz
fruchtansatz_bergeval.jpg
Doch was ist das schon wieder, ein Loch mitten in der Frucht, schießt hier jemand mit Schrot?
bergeval_loch-in-der-frucht.jpg
Der am besten behangene steil aufrechte Zweig ist deutlich mit Monilia befallen.
Thuja Thujon hat kürzlich Interessantes über die Vielfalt natürlicher Antibiotika geschrieben. Ich hoffe dass diese wenn es gut läuft die Zweigmonilia im Zaum halten können sodass die Früchte reifen können.
Die Schadstelle, geziert von einem fetten Gummitropfen ist etwa 3 Zentimeter lang und umfasst bestimmt die Hälfte des Zweiges. Die ersten Tage rechnete ich täglich damit dass die Blätter am Zweig welken. Doch mein Alarmismus hat sich gelegt. Bin gespannt wie das Experiment ausgeht.
bergeval_zweigmonilia-mit-fruchtansatz.jpg
An sehr vielen Triebspitzen tummeln sich Lebensgemeinschaften aus weißen Thripsen (kannte ich in den 80ern nur an Zimmerpflanzen) und Pfirsichblattläusen, die Überträger von Scharka.