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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 3. Mai 2025, 23:44
von Obstliebhaber
Hier auch Vertiefungen in der Frucht wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim anderen Exemplar.
Was könnte die Ursache sein? Blattsymptome wie bei Schrotschuss sind heuer bisher noch nicht aufgetreten, wenns auch bisher immer, mal mehr, mal weniger kam.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 4. Mai 2025, 00:12
von thuja thujon
Obstliebhaber hat geschrieben: ↑3. Mai 2025, 23:33Thuja Thujon hat kürzlich Interessantes über die Vielfalt natürlicher Antibiotika geschrieben. Ich hoffe dass diese wenn es gut läuft die Zweigmonilia im Zaum halten können sodass die Früchte reifen können.
Das wird im Allgemeinen nicht passieren. Die Thematik der Antibiotika ist hinlänglich bekannt, es werden keine neuen entwickelt, weil es finanzieller Selbstmord für ein Unternehmen ist. Mit einer Produktlebensdauer von 20 Jahren kommen staatliche Forschungsprojekte zwar in der Grundlagengeschichte recht weit, scheitern aber an den Zulassungshürden und sind somit langsamer als die Gesetze der Biologie.
Was das akute an bzw in der Aprikose angeht, 99,9% der Pestizide, die man mit der Ernährung aufnimmt, werden von den Pflanzen selbst hergestellt. Du wirst sehen können, dass sich die Aprikose auch ohne Behandlung erfolgreich wehren kann. Schäden kann aber auch sie nicht reparieren, also totes Gewebe bleibt totes Gewebe. Du kannst also wegschneiden, weil der Stoffwechsel einer Aprikose bis jetzt immer zu langsam im Wettrüsten mit dem Pilz ist. Irgendwann kann sie erfolgreich bekämpfen, aber erst so spät, dass die Schäden da sind, die aber nicht letal für den Wirt ausgehen und so das überleben vom Moniliapilz gesichert ist. Ein klassischer Fall von Koexistenz.
Die Aufgabe vom Gärtner ist die Biologie zu verstehen und einzugreifen, wenn es notwendig ist. Nicht erst wenn es zu spät ist, dass ist kein Gärtnern bzw kümmern um die Kulturgehölze. Das ist hilfloses zugucken, aber kein Gestalten.
Die Löcher in den Früchten, gute Frage, nach Wanzenstichen sieht es nicht aus. Die geben meist noch ein Toxin ab, was das Gewebe drumrum nekrotisiert. Marienkäfer, Wespen, was war die letzten beiden warmen Tage auf den Früchten zu beobachten? Ich bin für ein `Frassschädling´ weil die Zellen sauber verkorken.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 4. Mai 2025, 00:49
von Obstliebhaber
Obstliebhaber hat geschrieben: ↑3. Mai 2025, 23:33Thuja Thujon hat kürzlich Interessantes über die Vielfalt natürlicher Antibiotika geschrieben. Ich hoffe dass diese wenn es gut läuft die Zweigmonilia im Zaum halten können sodass die Früchte reifen können.
Das wird im Allgemeinen nicht passieren. Die Thematik der Antibiotika ist hinlänglich bekannt, es werden keine neuen entwickelt, weil es finanzieller Selbstmord für ein Unternehmen ist. Mit einer Produktlebensdauer von 20 Jahren kommen staatliche Forschungsprojekte zwar in der Grundlagengeschichte recht weit, scheitern aber an den Zulassungshürden und sind somit langsamer als die Gesetze der Biologie.
Was das akute an bzw in der Aprikose angeht, 99,9% der Pestizide, die man mit der Ernährung aufnimmt, werden von den Pflanzen selbst hergestellt. Du wirst sehen können, dass sich die Aprikose auch ohne Behandlung erfolgreich wehren kann. Schäden kann aber auch sie nicht reparieren, also totes Gewebe bleibt totes Gewebe. Du kannst also wegschneiden, weil der Stoffwechsel einer Aprikose bis jetzt immer zu langsam im Wettrüsten mit dem Pilz ist. Irgendwann kann sie erfolgreich bekämpfen, aber erst so spät, dass die Schäden da sind, die aber nicht letal für den Wirt ausgehen und so das überleben vom Moniliapilz gesichert ist. Ein klassischer Fall von Koexistenz.
Ist der Moniliafruchterreger derselbe?, habs grad nicht aufm Schirm. Wenn ja wäre es dann langsam doch Zeit den Zweig abzunehmen.
Die Aufgabe vom Gärtner ist die Biologie zu verstehen und einzugreifen, wenn es notwendig ist. Nicht erst wenn es zu spät ist, dass ist kein Gärtnern bzw kümmern um die Kulturgehölze. Das ist hilfloses zugucken, aber kein Gestalten.
Hilfloses Zugucken
Köstlich! Mei, da hab ich doch schon, auch wenn nur zum Spaß, mit dem Gedanken gespielt die Ränder der Befallststelle mit Duaxo zu bepinseln und dann wird man auch noch des hilflosen, gestaltfreien Zuguckens bezichtigt. Heheh, zu gut. Wirklich, guter Thujua, ich kann, hier bei mir wenigstens, das ganze Aprikosengetue und -gemache wirklich nicht mehr so ganz ernst nehmen, dass ich bei jedem Gummitröpfchen gleich im Dreieck springen muss. Der Aufwand steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis und da kann ich zugucken, handeln, gestalten nach allen wissenschaftlichen Regeln der Obstbaukunst. Es wird sich — an dieser Location nichts daran ändern. — Ich könnte natürlich auch noch eine Kuppel drüberbauen oder einen 5 Meter hohen Folientunnel. Er ist im sechsten Standjahr das schaffen nur die Harten.
Diesen dem Moniliasturm aufrecht trotzende Zweig seh ich dabei fast schon als Karikatur ;-)
Die Löcher in den Früchten, gute Frage, nach Wanzenstichen sieht es nicht aus. Die geben meist noch ein Toxin ab, was das Gewebe drumrum nekrotisiert. Marienkäfer, Wespen, was war die letzten beiden warmen Tage auf den Früchten zu beobachten? Ich bin für ein `Frassschädling´ weil die Zellen sauber verkorken.
An Wanzen hats hier jedenfalls auch eine gute Vielfalt. Von den großen Erlen und Eschen im Hintergrund regnets tagein, tagaus, sommers wie winters alles was die Mikro- und Makrobiologie so hergibt auf meinen Garten herab.
Da wird nicht nur gutes dabei sein. Aber bessere Gartenlocations gibts ja immer.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 21. Jun 2025, 12:26
von Talpini
Meine Ernte ging gestern los, Spring Blush ist zu 80% abgeerntet. Ca. 80 Früchte haben die Ohrwürmer angefressen, die sind hier noch gar nicht dabei und wandern gerade in die Eismaschine. Die Läuse waren leider auch am Werk und haben die Früchte verschmutzt, ist aber Jammern auf hohem Niveau.

- Spring Blush
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 21. Jun 2025, 23:47
von zwerggarten
lechz!
mein ältester und demnächst vielleicht schlagtreffentoter fahllaubfarbener dürrer baum (orangered oder ungarische beste – ich weiß nicht mehr, welche sorte damals als erste aufgab) hat genau sechs früchte (fünf davon im bild), inzwischen mit farbe, immerhin.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 00:25
von thuja thujon
Dazu fehlt hier noch ein Tag, is nochn bissl grüner hier.
Die Aprikosen in den Gastroschalen, das wäre hier auch das Ziel.
Wir müssen hier noch 4 Tage durchhalten. Ist schwierig aktuell, da morgens die Sittiche einfallen und die noch halbgrünen Früchte anpicken und die fallen dann, plus Monilia usw. Also da kann man selbst von dem Matsch, der auf dem Boden liegt, höchstens noch ein Viertel mit dem Messer an unreifer Frucht retten. Warum können die sich nicht noch 4 Tage an den Süßkirschen aufhalten, die eh keiner mehr sehen kann?
2019 war der letzte Ertrag, 2025 bis vor 2 Tagen sah es gut aus. Das Gekreische der Vögel und die aufs Dach runterdonnernden Früchte, 4 Tage, ist das so viel verlangt?
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 09:05
von Obstliebhaber
@thuja,
sehr frustrierend. Wenn ich das lese möchte ich mir Flügel wachsen lassen um als Jagdfalke die Biester vom Himmel zu holen.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 09:33
von DerTigga
Wenns mit dem Klimawandel so weiter geht...schaun wa halt mah, was so alles 'plötzlich' zum Abschuss bzw. bekämpft werden dürfen freigegeben wird..einfach weil dat Tierchen die 'ausreichende' Lebensmittel Versorgung der Menschen bzw. das, was der Klimawandel NUR übrig lässt ZU erfolgreich "gefährdet"..
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 11:16
von cydorian
Es gibt drahtverstärkte Schutznetze, häufig als Katzenschutznetze verkauft. Die Stränge sind aus Polyethylen, Nylon und Edelstahl, Gewicht etwa 80g pro qm, so dass auch eine direkte Auflage über dem Baum keine Äste knickt. Wir brauchen nix. Der Spätfrost reichte bereits, es gibt nichts zu stehlen.
Nachhaltig wirksame Methoden sind alle verboten. Wir sollen gefälligst Lebensmittel kaufen, per LKW aus 2000km Entfernung hergekarrt. Wo wirksame Methoden angewendet werden.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 11:17
von thuja thujon
In D wird das nicht passieren. Ich hatte 4 Reihen Mais, rund 200m, etwa 3500 Korn. Die Saatkrähen haben eine (!) Pflanze übrig gelassen.
Bis du da einen Vergrämungsabschuss genehmigt bekommst, ist die Saison rum. Wenn man die Leute fragt, gut so, Vogelschutz geht da vor.
Bis die Krähen auf die Satellitenschüssel oder das Auto kackt, man selbst mal betroffen ist, dann sollte man die natürlich abschießen dürfen.
Und die Aprikosen, ein paar wird es schon noch geben, aber nicht für Marmelade reichen. Baum 9m hoch, 40cm Stammdurchmesser.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 11:21
von thuja thujon
Hier mal zur Blütezeit. 22. März, alles ok. Salat gepflanzt.
Keine 24h später. Das Beet unterm Baum ist mit Blüten paniert. Die Sittiche waren da.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 11:36
von Roeschen1
So früh hab ich noch nie meine Aprikosen geerntet,
immerhin doppelt so viel wie letztes Jahr, 2 Handvoll.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 12:02
von ringelnatz
Obstliebhaber hat geschrieben: ↑22. Jun 2025, 09:05
@thuja,
sehr frustrierend. Wenn ich das lese möchte ich mir Flügel wachsen lassen um als Jagdfalke die Biester vom Himmel zu holen.
Vielleicht ist das ja die beste Strategie. Brutplätze für Raubvögel bereitstellen.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 12:05
von thuja thujon
Die werden von den Sittichen fortgejagt. Die Sittiche sind keine behäbigen Flieger, sondern wendig und zu 8 gehts auch auf die Falken. 2 lenken ab, einer attackiert, die anderen Folgen und so wechseln sie sich ab, damit der Falke oder Bussard sich nicht drauf einstellen kann.
Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Verfasst: 22. Jun 2025, 13:58
von cydorian
Hohe Baumformen haben sicher keine Zukunft, wenn "ernten" ein Punkt ist. Frische Aprikosen sind so saugut, dass sich da der Aufwand noch rechtfertigen lässt.
Es klappt ja ohne Schutznetz sogar auf dem Boden seit Jahren nicht mehr. Der Nutzgarten ist eine netzbedeckte, immer stärker geschützte Fläche geworden. Den opportunistisch lebenden Generalisten-Massenvogelarten tut keiner was, also nutzen sie ihre Möglichkeiten.