ringelnatz hat geschrieben: ↑24. Apr 2021, 13:05 aber spätestens ab Ende März ist doch die Lichtintensität so stark, dass auch an einem halbwegs sonnigen Fenster respektable Ergebnisse erzielt werden können.
Hier nicht :(. Deshalb gibt es Zusatzbeleuchtung :). Übern Tag rausstellen tu ich die Pflanzen auch erst, wenn draußen zweistellige Temperaturen sind. Aktuell bleiben sie also auch tagsüber im Zimmer.
Bei mir ist es ähnlich. Der Architekt hat beim Bau dieser Wohnung offenbar nicht an Pflanzenabzucht gedacht ;) im Ergebnis habe ich als einziges Südost"fenster" die Balkontür. Das einzige nutzbare Fenster hat nordwest Ausrichtung, aber keine Fensterbank. Deshalb laufen aktuell noch die Lampen für Chilis. Die Tomaten kommen ü8 Grad tagsüber raus. Die Chilis erst ü15. (Und ja, es ist auch am hellichten Tage eher düster in der Bude)
Es ist bei mir auch relativ schwierig. Ich habe mir mit Türangeln und Brettern eine Konstruktion gebaut, mit der ich quasi ein Regal vor die Balkontüren hängen kann. Wenn ich zu Hause bin, kann ich die Regale vormittags auf die Südostseite hängen und kriege nachmittags noch etwas mehr Licht auf der Nordwestseite. Sind aber im März auch nicht mehr als 5 Stunden Sonne - wenn sie denn scheint. Nichts desto trotz reicht es, da es in den Zimmern tagsüber eher kühl ist, die langsame Jungpflanzenentwicklung bei Auberginen und Paprikas kommt mir da entgegen. Wenn die Tomaten ab April ordentlich Wumms geben wollen ist die Lichtsituation schon deutlich besser. Heute hatte ich sie auch bei unter 10 Grad draußen. Da sie gut abgehärtet (auch UV) sind, kann ich sie in die pralle Sonne stellen auf den Balkon, das macht einiges aus.
Hier sind auch untaugliche Nordfester am meisten vertreten. Südfenster sehr begrenzt. Ostefenster kaltes Treppenhaus, da stehen Kübelpflanzen. Und wenn an den wenigen Südfenstern Auberginen, Paprika und Chili stehen, sind die hellen Plätze schnell weg. Gurken Kürbisse und Zucchini brauchens auch noch warm. Ich habe auch noch Zusatzbeleuchtung, sonst wären da schnell ewig lange Hälse
Bei uns stehen deswegen Tomaten schon bald draußen im Folienhaus . Nur ein paar ziemlich kleine zugeschickte dürfen noch drin sein.
Juneberry hat geschrieben: ↑24. Apr 2021, 10:47 Rote und gelbe Johannisbeere, Berner Rosen, Limon(ts)chiki, Black Cherry und Orangevij Jubilej (von links nach rechts) frisch pikiert (9er Töpfe) nach der Aussaat Anfang April. Die grüne Helarios in der Anzuchtschale wird gleich in größere Töpfe kommen.
...... weiterhin in Anzuchterde, aber nach dem Pikieren zart mit Melasse gedüngt.
Bislang standen sie bei 16°-18° im Haus und ich würde sie jetzt eigentlich gerne tagsüber nach draußen stellen (aktuell 12°), frage mich aber, ob und wie lange sie vielleicht erst einmal den Pikierstress verdauen müssen.
Ich finde Deine Tomaten sind recht klein für Aussaat Anfang April, meine hier im Photo sind vom 3.4.: Bis zur Keimung und der Grösse, die Deine jetzt haben waren sie im warmen Haus (22°C tagsüber, ich bin verfroren), danach tagsüber bei schönem Wetter vor die Türe gestellt. Und: 2x die Woche mit Blumendünger versorgen. Nach dem Pikieren hatte ich sie einige Nächte wieder in's Warme geholt.
Um genau zu sein: Costoluto Genovese hatte ich schon am 25.3. gesät, die brauchte lange bis zur Keimung, aber den grossen Rest hatte ich erst zu Ostern von lieben Forianern bekommen.
Nox hat geschrieben: ↑25. Apr 2021, 10:18 Ich finde Deine Tomaten sind recht klein für Aussaat Anfang April...
Da sagst du was. Auch wenn bei mir noch keine Tomatenkinder rumstanden, fand ich sie doch ebenfalls schon recht mickrig. Bei mir keimten und wuchsen sie zunächst auch bei 20°-22° und das recht schnell. Dann habe ich sie in ein kühleres Zimmer umgesetzt (hatte ich so an verschiedenen Stellen gelesen) und danach war alles Weitere quälend langsam. Vor dem Pikieren habe ich allerdings auch überhaupt nicht gedüngt. Mal gucken wie es jetzt weitergeht.
Zum Thema Licht: An unserem Südfenster wird es einfach zu heiß für die meisten Anzuchten und an den anderen gibt es spakelig lange Schiefhälse. Was mir am (für mich neuen) Kunstlicht gefällt, ist die Gemütlichkeit des Prozesses. Etwas abseits der Fenster ist die Temperatur stabiler und ums Licht muss man sich jetzt auch nicht mehr kümmern - sehr entspannt, das Ganze.
Ein bisschen müh’n im Gartengrün und alsbald kühn die Blumen blüh’n
Ich würde mal über das Düngen nachdenken, die Beleuchtung hast Du ja scheint's im Griff. Anzuchterde hat sehr wenig Dünger, wenn sie wachsen sollen brauchen sie auch Nahrung. Du schreibst von Melasse ? Ist das nicht eine Zuckerlösung ? Zum Wachsen brauchen alle Pflanzen: Stickstoff (Proteinbildung), Phospor und Kalium und noch eine Handvoll Spurenelemente.
Liebe Tomatenfreunde, ich schmöker dauernd in diesem schönen Forum und habe natürlich wie immer ganz viele Fragen. :)
Bastelkönig, du hattest am Anfang geschrieben, dass du dieses Jahr Mini Fleischtomaten als Thema hast. Das finde ich auch super spannend! Die Petite Chocolat z.B. sieht wirklich interessant aus.
Dazu eine Frage an alle Experten: es gab in den letzten beiden Jahren so dunkle kleine Tomaten (Fleischtomaten?) im Supermarkt. Da stand jetzt Primora dran oder vor zwei Jahren auch Adora. Meiner Recherche nach haben die irgendwas mit Sweet Marmande zu tun und könnten möglicherweise samenfest sein. Ich hatte letztes Jahr mehrere Jungpflanzen aus den Samen (Primora), aber ein Tier hat genau alle dieser Sorte so lange ausgebuddelt, bis nix mehr zu retten war. Hatte hier jemand Samen aus diesen Tomaten gezogen und/oder weiß etwas darüber? Was am Supermarktschildchen steht hat ja nicht wirklich was mit Sortenbezeichnung zu tun.
Außerdem würden mich Bilder eurer Pflänzchen interessieren, die nach den Eisheiligen ins Freiland sollen. Ich bin nicht ganz sicher, ob meine die richtige Größe haben und ob Ende März für meine Anbaumethode der richtige Aussaattermin ist. Sie müssen ja nun noch ca 3 Wochen drinnen stehen. Ich habe auch nur Fenster mit unzureichenden Lichtverhältnissen und daher noch Zusatz LED drüber. Ich las hier im Forum etwas von überständig und bin etwas verunsichert. Hier meine Tomatenjungpflanzen, die rechts in den größeren Töpfen (12cm) habe ich gesäht (die links sind vom Biogartenversand).
Deine Tomaten sehen doch gut aus. Ich würde denen aber (nach einer kurzen Eingewöhnungszeit) so viel Licht wie möglich an der frischen Luft gönnen, auch und gerade wenn es noch kühl ist.
Ich habe meine jetzt seit 10 Tagen im Gewächshaus, wo es nachts auch mal bis auf 1°C runtergeht, was ihnen aber nicht schadet. Auch tagsüber habe ich die Lüftung voll auf, damit es nicht zu warm wird. Die Planzen sind zwar noch kompakt, aber haben sehr kräftige Stengel (die gakelige Pflanze im Hintergrund habe ich übrigens von einer Freundin bekommen, die ihre Tomaten im warmen Wohnzimmer angezogen hat).
Nox hat geschrieben: ↑25. Apr 2021, 21:54 Ich würde mal über das Düngen nachdenken...
Ich hatte gelesen, dass zur Aussaat eher nicht gedüngt wird, um die Pflanze nicht schießen zu lassen bei gleichzeitiger kümmerlicher Wurzelbildung. Da ich aber sowieso viel zu viele Sämlinge habe, kann ich da jetzt mit verschiedenen Düngergaben herumexperimentieren und dabei hoffentlich eine Menge lernen. Vielen Dank für den Hinweis, Nox. :D
Ich hänge noch ein Bild von der Zusammensetzung meines Melassedüngers an.
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Ein bisschen müh’n im Gartengrün und alsbald kühn die Blumen blüh’n
In der Regel enthält Melasse um 4,5% Stickstoff. Kann man nutzen wenn man unbedingt biologisch und flüssig düngen möchte, hat aber oft den Nachteil mit der hohen Chloridkonzentration. Für Biobetriebe aber doch ein bewährter Dünger.
Das Etikett ist unterm Strich recht komisch, genügt jedenfalls nicht den gesetzlichen Anforderungen die an Produkte, die unter das Düngemittelgesetz fallen, gestellt werden. Muss aber nichts mit der Wirkung zu tun haben.
Ich habe gestern meine Tomaten gepflanzt. Nachts 4°C, tagsüber um die 20, da lohnt es sich nicht mehr zu warten.
Ich dachte, dass alle organischen Dünger recht umfangreich Stickstoff enthalten und von daher Minderwuchs nicht das Problem sein sollte (kann man aktuell auch gar nichts zu sagen, weil die Düngung ja gerade erst angefangen hat). Gelesen und gehört hatte ich davon in verschiedenen Artikeln und Videos im Netz. Düngt ihr denn alle schon vor dem Pikieren?
Die Melasse ist offenbar in Spanien produziert worden. Ich weiß nicht warum die Beschreibung keinen Stickstoff ausweist. ???
Ein bisschen müh’n im Gartengrün und alsbald kühn die Blumen blüh’n
Die meisten organischen Dünger haben im Gegensatz zu mineralischen Düngern das Problem, das sie zuwenig Stickstoff für eine ausgewogene Pflanzenernährung enthalten.
Organische Stickstoffquellen sind hauptsächlich Hornspäne, Melasse kann man auch noch gelten lassen. Im Bioanbau werden wegen des chronischen Stickstoffmangels Leguminosen in der Fruchtfolge angebaut.
Düngen vor dem pikieren, eigentlich nicht notwendig. Manche Substrate, zB welche mit Kompost oder Holzfaseranteil, haben oft eine Stickstoffsperre. Da würde sich ein düngen rentieren.