Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 14. Aug 2009, 15:03
vielleicht nicht menschenlogisch - andererseits aber womöglich biologisch: in (evolutionär) entwicklungsbiologischen zeiträumen gedacht!
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...zumal Buxus durchaus nicht an "steinige und offene Stellen im mediterranen Raum" gebunden ist, sondern als heimisches Gewächs in süd- und südwestdeutschen Wäldern vorkommt - siehe hier. Schöne GrüßeQuerkopfAber das war doch seit Jahrhunderten Usus, ohne dass es zu diesen Ausfällen gekommen ist. Topiary ist eine uralte Garten"kunst". Buchsbaumhecken und -einfassungen gibt es seit urewigen Zeiten. Knot-Gärten hatten ihre Zeit im regenfeuchten England unter Lisbeth I.Deine Erklärungen, pearl, sind nicht logisch.Möglicherweise ist es nicht sinnvoll ein Gehölz, das auf steinigen und offenen Stellen im mediterranen Raum vorkommt, zu kleinen innen dicht verzweigten Gnomen zu trimmen, in denen sich das Wasser staut, die Luft nicht zirkuliert und die so dicht über der Erde belaubt sind, dass das Spritzwasser auch gut benetzen kann.
Was aber ja nicht heißt, dass die dortigen Bestände mit vielen sehr großen Exemplaren genauso anfällig sein müssen und dahingerafft werden wie die Buchspflänzchen in geschnittenen Hecken und Topiary. Gerade die Sorte 'Suffruticosa', der "Einfassungsbuchsbaum" schlechthin, gilt ja als besonders betroffen. Ist das wirklich sortenspezifisch oder hat das (auch) damit zu tun, dass die Pflanzen so oft geschnitten werden und so der Pilz wunderbare Verbreitungschancen bekommt?Unsere mehrere Meter hohen, Jahrzehnte alten Buchspflanzen (wurden praktisch nie geschnitten) stehen vollsonnig und trocken auf humusarmem "schlechtem" Boden und sind bisher nicht von Cylindrocladium befallen. Ich hoffe, das bleibt so, auch wenn natürlich rundherum munter weiter Buchspflänzchen vom Baumarkt gesetzt werden, als gäbe es einen Wettbewerb.Was mich ehrlich gesagt noch mehr beunruhigt als die für den Gärtner tragischen (und z. T. kostspieligen) Folgen des Pilzbefalls ist die Tatsache, dass auch die natürlichen Bestände des Buchsbaums offenbar nicht verschont bleiben. Und zwar in doppelter Hinsicht nicht: Sie werden vom Buchsbaumzünsler und von cylindrocladium befallen.Über eines der wenigen Vorkommen in Deutschland heißt es hier:"... ergänzt zum Fundort Grenzach-Wyhlen (email vom 2. Juli 2008): Ich hatte Ihnen schon mal über das lepiforum die Info gegeben, dass der Buchsbaumzünsler im Großraum Grenzach-Wyhlen aufgetreten ist. Seit einiger Zeit habe ich Pheromon-Fallen gestellt und jetzt in dieser Woche 2 Falter gefangen. Gleichzeitig hat ein Entomologe aus Zunzgen / Schweiz, Herr Huber, weitere Falter entdeckt. Insofern muss durchaus damit gerechnet werden, dass es Probleme mit dem Buchswald geben könnte, zumal in diesem Jahr in größerem Stil der Pilz Cylindrocladium buxicola aufgetaucht ist."
Ich bezweifle, dass immer Cylindrocladium dahintersteckt. Zur Unterscheidung von Schadbildern, die durch andere Pilze hervorgerufen werden, siehe diese Datenbank (kostenlose Anmeldung erforderlich, lohnt sich).ich bezweifel, dass alle Schadstellen an Buchs, die hier beschrieben werden auf Pilzbefall zurückzuführen sind.
jepp, eben das hatte ich im HinterkopfAuf das Vorkommen im äußersten Südwesten Baden-Württembergs hatte ich vor einem Jahr schon mal hingewiesen. Ob der Buchsbaum dort wirklich ursprünglich heimisch ist ("indigen"), ist nicht ganz klar, jedenfalls kommt er dort aber schon seit sehr sehr langer Zeit vor...
Von Fachleuten habe ich auf Nachfrage die Auskunft bekommen, dass nach bisherigen Forschungsergebnissen die Sorte eine ungleich größere Rolle spiele als der Schnittbristlecone hat geschrieben:... Gerade die Sorte 'Suffruticosa', der "Einfassungsbuchsbaum" schlechthin, gilt ja als besonders betroffen. Ist das wirklich sortenspezifisch oder hat das (auch) damit zu tun, dass die Pflanzen so oft geschnitten werden und so der Pilz wunderbare Verbreitungschancen bekommt? ...
aber, aber ich wollte doch nur Garden ann Mut machen, dass nich alles verloren ist. Sicher ist es gemein den Gartendamen den Spaß an ihrer Panik zu nehmen. Oder die Lust daran Fungizide zu verspritzen. Ich persönlich finde, dass es noch genügend Buchs gibt. Reichlich davon. Buchs und Kies. Überall Buchs und Kies. Ich brauche das nicht, besonders nicht diese gerade gestutzten, deren Blätter durchgeschnitten sind und wie diese Streifen auf den Landstraßen aussehen, wo abgerissene und verstümmelte Gehölze ein elendes Bild abgeben.Ich jammer auch nicht über das Olivenbäumchen, das nach dem Winter einfach erbärmlich aussieht, das kommt auf den Kompost und ich klage auch nicht darüber, dass der Erdbeerbaum, Arbutus unedo bei uns im Freien nicht lange gut gedeiht. Das wäre mal was.Dass die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes ursprünglicher Mittelmeergehölze sich bei jeder Warmzeit und jeder Kaltzeit verschiebt ist schon häufig vorgekommen. Wein am Niederrhein, das ging auch mal.wie gemein!![]()
Sowas finde ich voll daneben... aber, aber ich wollte doch nur Garden ann Mut machen, dass nich alles verloren ist. Sicher ist es gemein den Gartendamen den Spaß an ihrer Panik zu nehmen. Oder die Lust daran Fungizide zu verspritzen. ...wie gemein!![]()
GaU ist schon genug.Super-GAU.
IrrtumGAU ist schon genug.Super-GAU.Größter anzunehmender Unfall. Aber apokalyptische Bilder müssen noch gesteigert werden können, sonst verliert man die Freude an ihnen. ...
Guter Vorschlagfars hat geschrieben: Komm mal runter von deiner Säule.