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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 14:13
von Chica
Ich habe Löcher verstopft und mit Sandpapier geschliffen und bin nun wieder ein Stückchen weiter gekommen

.

Osmia cornuta, das kleine Hörnertierchen (Osmia bicornis hat übrigens auch Hörnchen

) schläft immer noch. Das ist wohl nix mit Mitte März hier im Kontinentalklima. Die Bienchen wissen ganz genau, wann in Nestumgebung 10 C° erreicht sind. Wenn der Wetterbericht stimmt dürfte es zu Ostern frisch geschlüpfte Neuankömmlinge geben

. Ich kann es kaum erwarten. Prunus cerasifera ist kurz vor dem Aufblühen und zumindest Salix caprea 'Silberglanz' blüht schon. Für Futter ist also gesorgt. Ein paar Scilla siberica blühen auch fast. Man muss ja schauen, dass die Zöglinge gut versorgt sind

, boah- aufregend.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 14:43
von Gänselieschen
Das ist ja ein schönes Thema - zum Nachlesen schon etwas lang... aber ich werde mich durchwühlen. Mein Garten ist recht groß, der Vorgarten ziemlich wild - das heißt aber eben nicht, dass auch das Nahrungsangebot für Wildbienen ausreicht. Ich denke immer dran, sinnvolles Zeug zu pflanzen, schneide Stauden erst spät zurück etc. und hoffe, dass ich es richtig mache.In meiner Nordwand lebten früher in einer großen Mauerspalte wilde Bienen. Einmal jährlich schwärmten sie ums Haus, ca. 1 Tag, man musste alle Fenster zu lassen und dann war der Spuk wieder vorbei. Im ersten Jahr habe ich es noch zugelassen, dass der Nachbar wegen der Bienen einen Schädlingsbekämpfer holte.... aber nachdem mir klar war, wie unsinnig das war, habe ich mich auf nichts mehr eingelassen und die Bienen blieben zum Glück auch dort. Aber es werden weniger Bienen. Ich kann mich auch nicht erinnern, wann sie das letzte Mal schwärmten. Das muss schon bestimmt 6 Jahre her sein. Vielleicht sind sie garnicht mehr dort. Dazu müsste ich im Frühling mal aufs Nachbargrundstück - Randbebauung. Die Nordwand ist unverputzt.....Nun zu meiner eigentlichen Frage:Im letzten Jahr ist ein großer alter Apfelbaum, der tw. schon sehr hohl und morsch war, umgefallen. Die dicken Baumscheiben haben wir hinten hinter dem Garten in meiner Ruderalfläche am Ufer des kleinen Flüsschens aufgeschichtet und lassen sie so stehen, als Unterschlupf für Insekten, bis es eben zerfällt. Erst dachte ich ja, dass das Aufschichten reicht, aber Löcher sind ja nicht drin, nur morsche Stellen und Borke eben, alter Efeu drumherum etc. Kann ich da jetzt noch Löcher reinbohren für Wildbienen, oder ist das zu spät im Jahr?. Wahrscheinlich sollte ich oben noch eine Folie als Dach drüber ziehen, dann hält der Holzstoß länger. So eine große Wellplasteplatte habe ich auch noch liegen, bissel durchsichtig wie von einem alten Vordach oder so.... Rauflegen und Steine drauf -fertig - ist das ne Idee??
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 15:14
von Cryptomeria
Natürlich kannst du jetzt Löcher reinbohren. es ist nie zu spät.( Nimm versch. Bohrstärken, so können kleine bis große Arten profitieren ). Die versch. Arten fliegen ja ganz unterschiedlich im Jahr. Wenn du keine Probleme mit Wegwehen hast, kannst du natürlich die Welllpappe drüberlegen. Wichtig ist , dass das Holz trocken bleibt.Vg wolfgang
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 15:19
von Gänselieschen
Wie tief sollen die Bohrungen sein?? Bei den dicken Baumscheiben kann ich sicher von beiden Seiten anbohren....
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 17:46
von Chica
In die morschen Baumscheiben würde ich überhaupt nicht bohren. Schau einmal
hier bei Herrn Westrich. Die sind vermutlich für selbstnagende Bienen brauchbar, es ist ja auch Laubholz. Wir hatten das
hier letztens auch im Zusammenhang mit der Blauschwarze Holzbiene, Xylocopa violacea, die nun offensichtlich wieder in Brandenburg vorkommt

. Feste Stammteile könnten gebohrt werden, Apfelholz zählt ja auch zu den Harthölzern, immer so tief, wie der Bohrer reicht, schau
da. Ich bin ja im Moment auch dabei mich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, damit die aufwändige Arbeit am Ende auch den Bienen nützt. Ach und immer ins Längsholz bohren.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 17:57
von Gänselieschen
Da ist schon noch ne Menge nicht morsch - das lohnt sich noch. Im letzten Jahr bin ich einfach nicht dazu gekommen, aber dran gedacht hatte ich auch schon. Jetzt im Frühling geht das sicher gut. Später ist die Ecke ziemlich zugewuchert mit Topi und Brennnesseln. Das wird doch die Bienen nicht stören beim Anflug??Ins Längsholz - das wird nichts - ich werde die Baumscheiben nicht mehr umstapeln. Die liegen so wie Brennholz übereinander, ich kann also nur quer bohren und auch das Bohrmehl kann ich nicht rausschütteln.... die Beschreibung oben ist gut - klingt aber bald so, als käme es nun doch nicht in Frage, bzw. würden dann die gebohrten Gänge nicht angenommen werden....
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 18:15
von Gänselieschen
Der Link ist wirklich toll - es gibt auch Bienen, die in senkrechte markhaltige Stängel gehen... bzw. spricht er von vertikal orientierten Stängeln. Allerdings frage ich mich, ob man die nicht oben gegen Regen schützen müsste.... davon steht dort nichts.
markhaltige Stängel
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 18:24
von Chica
Dafür habe ich vorjährige Himbeerruten aufbewahrt, die außen am Holz mit Haken befestigt werden aber nur vereinzelte im Abstand von etwa 50 cm

. Von oben soll ein Zugang sein. Die sind ja meist irgendwie gebogen, so dass Regen da keine Probleme machen sollte. In der Natur nutzen diese Arten z. B. Nachtkerzenstängel.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 18:36
von Gänselieschen
Ich habe meine Himbeeren noch nicht geschnitten, auch Brombeeren noch nicht, Königskerzen, Nachtkerzen, Holunder - es ist alles da - na prima - die binde ich hinten an den Zaun zur Ruderalfläche. Werden die am Ende auch geschlossen, wenn die Biene fertig ist - also dass man es deutlich sehen kann?? Das ist ja spannend wie doll und verrückt....Wirklich ganz einzeln, oder doch kleine Bündel - die spreizen sich doch sicher oben auseinander....
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Mär 2016, 19:07
von Cryptomeria
Ich habe schon sehr viele Baumscheiben gebohrt, auch mit Schülern in AGs. Das Bohrloch sollte ziemlich glatt gebohrt sein und nicht ausfasern. Das muss man mit dem eigenen Holz probieren. Immer bis zum Bohrerende wurde schon gesagt und nicht dort bohren, wo das Holz gerissen ist. Manchmal reißt das Holz auch noch später, wenn es trocknet.Aber letztendlich braucht man sich gar nicht so viel Kopf machen. Hat man genug Holz, bohrt man, wo es geht. Die Wespen + Bienen suchen sich ihre Behausung selbst. Man sieht dann sehr schön an den zugedeckelten Löchern, was angenommen wurde. Ich hatte viele Baumscheiben einfach unter den Dachvorsprung von niedrigen Schuppen gehängt, so war Regen kein Problem.Es ist übrigens sehr interessant, dann die Scheiben weiter zu beobachten, denn , wenn verdeckelt ist ,kommen die vielen Arten mit ihren ganz langen Legebohrern und legen ihre Eier wieder an die bereits von anderen Arten eingebrachten. Das sind dann die parasitierenden Schlupfwespenarten. Ganz spannend.Wer da viel Spaß hat, muss sich ein Insektenhaus von Schwegler kaufen. Denn da kann man reinschauen. selbst wenn gerade ein Tier im Innern ( in den Röhrchen ist), kann man aufmachen und genau beobachten. Man sieht dann z.B. welchen Vorrat die einzelnen Arten eintragen, manchmal Pollen, manchmal Grünmasse usw. Und das Schlüpfen kann man auch beobachten. Man sieht, dass das zuletzt gelegte Ei tatsächlich zuerst ( als fertiges Tier) das Röhrchen verlässt und das zuerst gelegte Ei ganz im Innern des Röhrchens zuletzt wegfliegt.Viel Erfolg + SpaßWolfgang
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 24. Mär 2016, 09:27
von Bilsenkraut
Ich will ja nicht unken aber Porotonsteine, Kiefernzapfen, kleine Holzstückchen und Strohansammlungen machen da keinen
Link entfernt!1 
- hundert mal verlinkt

.
Link entfernt!1 und
Link entfernt!1 noch mehr zum amüsieren

.
Chica, ich habe die Protonsteine erstmal als Lückenfüller eingebaut, damit die Stammabschnitte nicht wegrutschen. Wenn ich genügend Bambusstängel habe werden die Stellen noch anders ausgefüllt. Was mich sehr gewundert hat, dieser Gasbetonstein lag vorher neben dem Insektenhotel, war gar nicht dafür vorgesehen. Darin waren einige Bohrlöcher, wovon weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall waren diese Löcher im Herbst alle verschlossen. Von was kann ich nicht sagen. Deshalb habe ich diesen Stein dann mit eingebaut und noch ein paar weitere Löcher hineingebohrt. Ich bin gespannt was sich noch so alles ansiedelt.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 24. Mär 2016, 10:04
von Sandkeks
Werden die am Ende auch geschlossen, wenn die Biene fertig ist - also dass man es deutlich sehen kann??
Jede einzelne Brutzelle wird verschlossen und das Nest insgesamt noch einmal extra, d. h. der Zellverschluss der vordersten Zelle ist besonders dick. Manche Arten (Osmia bicornis z. B.) schließen ein Nest auch mit einer Leerzelle ab. Meistens ist der Nestverschluss nahe genug am Ausgang/Eingang, so dass man ihn auch sehen kann.

Es gibt in D aber nur relativ wenige Arten, die selber Gänge in markhaltige Stängel knabbern (z. B. Osmia tridentata, Megachile genalis, Hylaeus communis). Deutlich mehr Arten nutzen bereits fertige Gänge in Stängeln, Holz, aber auch Lehmwänden usw. Von Osmia bicornis sind einige innovative Nistbauten bekannt: Flöte, Löcher in Fensterrahmen und bei uli waren es Bohrlöcher in einem Regal
in der Wohnung

).
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 24. Mär 2016, 10:26
von Chica
Was mich sehr gewundert hat, dieser Gasbetonstein lag vorher neben dem Insektenhotel, war gar nicht dafür vorgesehen. Darin waren einige Bohrlöcher, wovon weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall waren diese Löcher im Herbst alle verschlossen. Von was kann ich nicht sagen. Deshalb habe ich diesen Stein dann mit eingebaut und noch ein paar weitere Löcher hineingebohrt. Ich bin gespannt was sich noch so alles ansiedelt.
Ja sicher funktioniert es auch mit Gasbetonsteinen, wenn die Löcher zwischen 3 und 9 mm Durchmesser haben, nur diese eckigen Riesenlöcher im Porotonstein nützen ungefüllt nicht. Der Gasbeton nimmt natürlich Feuchte extrem gut auf-
deshalb habe ich nicht so ein Haus, bin da vom Fach- das dürfte für die Brut auch nicht so günstig sein, Verpilzung u. ä.. Ich baue ja im Moment alles neu und deshalb habe ich mich so genau informiert. Das Füllen des Wildbienenhauses ist bei ausreichender Sorgfalt, mit Säge, Draht und Schleifpapier sehr aufwändig, deshalb soll es dann auch wirklich für die Bienen brauchbar sein

.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 24. Mär 2016, 10:42
von Gänselieschen
Gestern habe ich bei Strauss-Inn..ion Häuser für Wildbienen gesehen. Jetzt, nachdem ich nun weiß, worauf es ankommt war ich doch leicht belustigt bzw. verärgert. Das Häuschen recht nett anzusehen und komplett voll mit Bambusröhrchen. Manche waren zu, anderen auf, manche ausgefranst andere nicht, manche komplett offen - eben so wie es kommt, wenn wahllos Bambus geschnitten wird in Bündeln. Das ganze war mit Hochglanzlack außen herum lackiert. Wahrscheinlich waren bei den ca. 50 Löchern auch ein paar brauchbare Löcher dabei - aber eigentlich Nepp. Oder man bohrt alle Löcher nach, macht hinten komplett zu... aber wahrscheinlich platzt dabei ganz viel auseinander.....
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 24. Mär 2016, 11:37
von Gartenplaner
...

Ich sehe, du hast dir auch 2 "Bienensteine" geholt?Ich hab mit denen meine 2 "Hotel zur wilden Biene" ausgebaut.Ich finde diese Stein-Nistmöglichkeiten bei mir sinnvoller als die ganzen Holz-Installationen, da ich ja so viel Totholz in den Obstbäumen habe, da hab ich schon rege "Bauarbeiten" beobachten können

Letzte Woche sah ich eine große Holzbiene, die um die abgestorbene Krone eines alten Apfelbaumes schwirrte und wohl die Baumöglichkeiten checkte

Im Spätsommer hatte ich letztes Jahr ganz viele davon an den Blütenständen vom Vitex agnus-castus, vielleicht siedeln sie ja wirklich bei mir.