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Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 5. Mai 2022, 16:20
von thuja thujon
Handelsübliche Ware ist das tatsächlich nicht. Sieht mir aber doch nach veredelt aus, seitlich angeplattet. Üblich ist eher maschinell mit Omegaschnitt.

Die Veredlungsstelle muss über der Oberfläche bleiben, deshalb nicht tiefer wie jetzt im Topf pflanzen.

Und bitte Triebe ausbrechen, über Stammaufbau Gedanken machen, über den Schnitt informieren und in diesem ersten Jahr unbedingt die Blüten entfernen. Wenn die Trauben dran bleiben tragen sich die noch jungen Pflanzen zu Tode.

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 6. Mai 2022, 10:27
von Talkrabb
Aus meiner Sicht handelt es sich um veredelte Pflanzen.

War der Rote oder Weiße Riesling zuerst da?

Verfasst: 10. Mai 2022, 15:46
von Api

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 14. Mai 2022, 20:21
von Tresenthesen
Hallo,
kann es sich bei der Traube um Muscat blue handeln? Hatte sie zumindest vor so viel Jahren als das gekauft, hab aber Zweifel. Hat nur seeeehr lockere Trauben mit wenigen kleinen Beeren und ist auch recht krankheitsanfällig...
Ich weiß nicht ob ich nochmal warten soll oder sie direkt ersetze...

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 14. Mai 2022, 20:21
von Tresenthesen
Das Blatt

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 14. Mai 2022, 21:33
von thuja thujon
Mhh, könnte schon eine sein, vergleiche mal: http://www.friedberger.at/sortemuskatbleu.pdf

Triebspitze ist offen, Blatt könnte passen. Keine Ahnung, ich habe keine M.b.

Das was ich an Gescheinen sehe, ja, sowas würde ich auch roden wollen.

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 14. Mai 2022, 22:39
von cydorian
Ist ganz sicher keine Muskat blau. Das ist eine der gesündesten Sorten überhaupt. Absolut nicht Krankheits anfällig.

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 15. Mai 2022, 08:39
von Tresenthesen
Danke für eure Einschätzung. Dann kommt die raus, genug Zeit verschwendet...

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 15. Mai 2022, 10:55
von cydorian
Ja, hau den Schrott raus und probier doch mal die Echte. Die Sorte ist eigentlich sehr häufig und nicht schlecht, wenn man mit den etwas unangenehmen Kernen klarkommt.

Kann die Gen-Schere unsere Lieblingsweine bewahren?

Verfasst: 25. Mai 2022, 17:31
von Api

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 26. Mai 2022, 01:42
von thuja thujon
Der letzte Absatz sagt das eigentlich wesentliche. Es ist egal.
Man hat gewisse Vorteile schon vor 20 Jahren gehabt, wollte man damals nicht, heute möchte man sie auch nicht. Der Zug ist abgefahren.

Im Garten kann man ja etwas experimentieren mit resistenteren Sorten, da braucht man nur sich selbst überzeugen. Da ist man nicht auf die Weinzulassung und Ambossdynamische Verbraucher angewiesen. Es bleibt der fade Beigeschmack, das uns vieles verwehrt bleibt.

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 27. Mai 2022, 04:56
von Starking007
thuja hat geschrieben: 5. Mai 2022, 16:20
.............Die Veredlungsstelle muss über der Oberfläche bleiben, deshalb nicht tiefer wie jetzt im Topf pflanzen.....


Hier, ausserhalb von Weinanbaugebieten und in rauer Lage empfehle ich das anders.
Veredlungsstelle unter die Erde = Frostschutz und bessere Wurzelbildung, auch der Edelsorte.
Dass dies auch zu einem tieferen, größeren Pflanzloch führt, ist ebenfalls gut.

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 27. Mai 2022, 05:09
von Starking007
Nachdem 2021 hier ein miserables Weinjahr war,

sieht es heuer genau andersrum aus:
Kein Spätfrost
gesundes Laub
ausgesprochen große Blütenstände
froher Wuchs.

Aktuell dünne ich die Blüten aus
auf ein bis max 2 pro Trieb,
von denen ich überzählige (mehr als 2 pro Austriebsstelle) auch ausbreche.
Dazu muß ich sagen dass hier die Begrünung an sich auch wichtig ist.
Ausserdem schultere ich die Blüten, d.h. der unterste Blütenteil,
oft etwas abgesetzt und abstehend, wird abgeknipst.
Ob ich bei langen Blütenständen die Spitze abknipse, überlege ich noch.
Vielleicht an einem Teil, zum Testvergleich.
Laubarbeit mache ich im Sommer grundsätzlich nicht,
zu lange Triebe werden eingeflochten, nur ganz ausnahmsweise gekürzt.
Das hat sich bisher bewährt.
Geiztriebe werden so wenig angeregt, diese aber doch ausgebrochen.

Bei jungen frisch gesetzten Traubensorten belasse ich im ersten Jahr jeden Trieb, jedes Blatt, keine Blüte.
Im zweiten wird etwas geformt, erst im dritten Jahr mache ich den eigentlichen Aufbau.
Damit will ich das Wurzelwerk kräftigen.

Oberste Priorität hat hier ein geringer Zeitaufwand.

Hauptsorten:
Birstaler Muskat
Muskat Blau
Venus, kernlos

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 27. Mai 2022, 10:26
von Rib-2BW
Starking007 hat geschrieben: 27. Mai 2022, 04:56
thuja hat geschrieben: 5. Mai 2022, 16:20
.............Die Veredlungsstelle muss über der Oberfläche bleiben, deshalb nicht tiefer wie jetzt im Topf pflanzen.....


Hier, ausserhalb von Weinanbaugebieten und in rauer Lage empfehle ich das anders.
Veredlungsstelle unter die Erde = Frostschutz und bessere Wurzelbildung, auch der Edelsorte.
Dass dies auch zu einem tieferen, größeren Pflanzloch führt, ist ebenfalls gut.


Nein, das hat nur Nachteile und einen Vorteil sehe ich da nicht.
Nachteile: Fehlende positive beeinflussung der Unterlage auf Beerenreife und Wuchs der Pflanze und Holzreife.

Wenn sich die Pflanze am Anfang schlecht entwickelt und man in raueren Gebieten wohnt, baut man einen Kranz aus Ziegel oder anderen Steinen um die Pflanze und Gut ist's.

Re: Wein- und Tafeltrauben - Sonstiges

Verfasst: 5. Sep 2024, 18:44
von cydorian
Heute bei einer Sammlung sehr alter bzw. wiederentdeckter Rebsorten gewesen. Die ganze Weinregion wurde vom Spätfrost sehr getroffen, Winzer mit denen ich sprach sagten, dieses Jahr Null bis maximal 20hl/Hektar.

Die Sammlung war eine Katastrophe, Kirschessigfliege, Frostschäden, Peroschäden (lustlos oder gar nicht behandelt), massiver Vogelfrass, an 90% der Stöcke hing überhaupt nichts dran. Aber ein paar wenige Sorten hatten was und das war sogar sehr schön und sehr viel. Die im Vergleich dazu schönste und am besten bestockte Sorte war der Blaue Kölner:
Bild

Hier steht was über ihn. Persistent gegen Kirschessigfliege wegen dicker Traubenhaut, für karge, trockene und heiße Standorte geeignet. Kaum Fäulnis, sehr späte Reife, weswegen auch Vögel noch nicht zugeschlagen haben. Die späte Reife hat ihm im kühlen 19. Jahrhundert so wie vielen anderen späten Sorten den Garaus gemacht, ähnliche Eigenschaften hatte z.B. der Gelbe Orleans. Wurden nicht mehr reif. Aber im jetzigen Wetter und bei den jetzigen Schädlingen sind das geradezu Rettungsanker.