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Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:07
von Mediterraneus
In der anwendungsfertigen Mischung ist die Konzentration dann wieder gleich oder dürfen Landwirte "hochprozentiger" spritzen?Mein Onkel hatte mal Roundup kanisterweise. Und das wirkte angeblich auch gegen schwierige Unkräuter. Ist aber schon ne Weile her.Das Hausfrauenroundup zuhause wirkt ja nicht gegen Schachtelhalm beispielsweise. Und auch nicht gegen Giersch.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:08
von enigma
In der anwendungsfertigen Mischung ist die Konzentration dann wieder gleich oder dürfen Landwirte "hochprozentiger" spritzen?
Lies nach in den Anwendungsbeschreibungen der Produkte, die man über die Datenbank findet.Ergebnis deiner Recherche bitte hier mitteilen.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:14
von Mediterraneus
Ich dachte, du kennst dich aus? ;)

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:16
von enigma
Wenn du meinen Stundensatz wüsstest!

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:20
von Günther
Ich habe nie Glyphosat gehabt, ich habe nie Glyphosat verwendet, ich hab auch keines in meinem Besitz, und ich sehe derzeit für mich keinen Anlaß, an eine Verwendung zu denken.Das vorab.Vermutlich dürfte Glyphosat noch eines der relativ harmloseren Mittel sein, aber kein Grund, es gleich für bedenkenlos anwendbar zu halten. Und Bedenken der wenigen vernünftigeren Anwender nutzen nix gegen die Masse der kritiklosen Anwender. "Das XXX-Institut, dieser YY-Verein, jener ZZZ-Experte - alle haben gesagt, das ist ungefährlich..."Ich kenne genug "Experten" und "Gerichtlich beeidete Sachverständige", um da so meine ernsten Bedenken zu haben.Ansonsten halte ich es mit der alten Medizinerweisheit: Ein Mittel, das keine Nebenwirkungen hat, hat überhaupt keine Wirkung.Und: Unterschiedliche Konzentration der Handelsware ist überhaupt kein Kriterium.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:27
von oile
Im Hausgarten ist es manchmal schon verführerisch. Ich habe mal einen halbherzigen Versuche gestartet (ist gar nicht so lange her), aber jetzt bin ich zu dem Entschluss gekommen, mit Giersch und Co. zu leben. Ich bin eh nicht das, was man unter einer guten Hausfrau versteht, warum dann im Garten? Allerdings: ein Streifen vor dem Haus, an dem ich lange nichts gemacht habe, weil er aufgegraben werden sollte, ist inzwischen so verunkrautet, dass ich mich entschlossen habe, alles mechanisch zu entfernen und mit Split aufzufüllen. Der Container steht schon da. Es tut mir Leid um den Miscanthus 'Malepartus', aber der ist inzwischen auch durchwachsen von anderem Zeugs. Ich werde ihn an anderer, passender Stelle ersetzen.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:33
von Eva
Und: Unterschiedliche Konzentration der Handelsware ist überhaupt kein Kriterium.
Och, ich seh da schon einen Unterschied zwischen rauchender Essigsäure, 25%iger Essigessenz und 5% Essigsäure im Scheibenputzwaser. Soll heißen: mit höheren Konzentrationen lässt sich in der Regel größerer Blödsinn anstellen, daher ist Sachkenntnis als Voraussetzung in manchen Fällen durchaus sinnvoll.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 6. Jun 2014, 12:43
von Günther
Jein.Ob 360 g/l oder 420 g/l drin sind, ist praktisch egal.Und "rauchende" Essigsäure heißt bei mir Eisessig...Wenn ein Dolm mit der dünneren Lösung oder mit viel mehr Lösung oder mit einer konzentrierteren Lösung 10g Substanz (Hausnummer !!!) pro Quadratmeter einbringt, ist das umweltmäßig praktisch gleich.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Jun 2014, 13:06
von Querkopf
Jetzt habe ich mich durch den gesamten Thread gelesen (genauer: "gequält") - herrjemine :o...Die praktische Frage, die mich zum Lesen veranlasst hat, ist freilich unbeantwortet geblieben. Doch ehe ich sie stelle, ziehe ich angesichts des Threadverlaufs vorsichtshalber ein paar verbale Zäunchen ;). - Nein, ich will die Grundsatzdiskussion nicht wieder hochkochen. Bloß nicht. Meta-Diskussionen sowieso nicht. - Nein, ich bin keine Anhängerin von PSM im Hausgarten. Was da zu erledigen ist, erledige ich händisch. Zumal mein Garten so "zugewachsen" ist, dass Glyphosat sich schon praktisch kaum einsetzen lässt. Aber es gibt Extremfälle - und da bin ich so frei, pragmatisch zu verfahren... Beispiel: Einen durchgeknallten Bambus, den unsere Gartenvorgänger uns hinterlassen haben (ohne Wurzelsperre!), hätte ich ohne Glyphosat-Pinselei nie und nimmer in den Griff gekriegt. So, und jetzt die Frage: Gegen Giersch wirkt Glyphosat bekanntlich nicht - wirkt es denn gegen Winden? Wenn ja, wie am besten? (Die Windennester, gegen die ich seit 20 Jahren vergeblich ankämpfe, stecken natürlich nicht auf freier Flur, sondern mitten in erwünschten Gewächsen, die keinen Schaden nehmen sollen.) Danke für Tipps :). Und bittebitte keine "Prinzip"-Antworten. Das Grundsätzliche ist in diesem Thread ja schon etliche Male durchgenudelt worden (ich habe beim Lesen Bristlecones Geduld bewundert...).

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Jun 2014, 13:13
von Staudo
Glyphosat hilft gegen Winde - vor allem auch unterirdisch. Allerdings reicht eine einmalige Behandlung nicht aus. Das verzweigte Rhizomsystem ist zu groß. Am besten geht es wohl mit einer feinen Pipette. Damit werden Tröpfchen direkt in die Sproßspitzen gegeben. So wird auch zuverlässig Abdrift verhindert.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Jun 2014, 13:31
von Gartenplaner
Es wirkt gegen Giersch und Winden (zumindest die 420g-Version) pur auf so viele Blätter wie möglich aufgetragen.Birgt bei Winde IMMER die große Gefahr, dass auch die Blätter der "guten" Pflanzen damit in Berührung kommen, und sei es, dass sie nur durch den Wind drüber gestreift werden.Das kann fatale bis letale Folgen haben.Ich hab Winde in Gehölzen vorletztes Jahr bekämpft, 1x.Die Winde ist weg, letztes Jahr wiesen 2 Gehölze, wo die Winde richtig drin herumwuchs, starke Blattdeformationen und Wuchsdepressionen auf, obwohl ich höllisch gut aufgepasst hatte, dieses Jahr ist alles wieder normal.Bei Stauden wär das wahrscheinlich tödlich ausgegangen.Es gibt mehrere Methoden:mit einem Pinsel auf die Blätter auftragen (Gefahr des Heruntertropfens vom Pinsel auf dem Weg zum Blatt und natürlich dass Pflanzenteile drüber streifen, die nicht sollen wie oben beschrieben)in einen leeren Deoroller füllen und damit die Blätter "rollern" (weniger Gefahr des Abtropfens, die andere Gefahr bleibt)mit guten Chemiehandschuhen die Finger eintunken und die Blätter mit den Fingern einschmieren (Gefahr des Abtropfens von den Fingern und siehe vorhergehende Methoden)Es ist immer eine Art "Todes-Mikado", leider.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Jun 2014, 13:33
von Staudo
Es wirkt gegen Giersch
Gegen Giersch reicht die Wirkung nicht.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Jun 2014, 13:38
von Günther
Für solche "Operationen" ist eine Einwegspritze günstiger, hygienische Bedenken gegen Mehrfachverwendung dürften kaum bestehen....

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Jun 2014, 13:52
von Querkopf
Danke euch :). Also an einem windstillen Tag mit Pipette oder Einwegspritze. Kann man auch in die Wurzeln "injizieren", so richtig mit Nadel? (Das wäre von der Pflanzsituation her der beste Weg, um Nachbarschäden zu vermeiden.) Oder ist Kontakt zu überirdischem Grün ein Muss? Ich geh' jetzt mal raus und gucke, wo ich mit solchen Werkzeugen überhaupt drankäme an die Winden. Merci nochmal :-*!

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Jun 2014, 14:32
von Gartenplaner
Bei mir hats gegen Giersch gewirkt, auch nur eine einmalige Anwendung - aber wie geschrieben mit 420g Wirkstoff pro Liter und natürlich pur.Glyphosat greift in den pflanzlichen Stoffwechsel ein, deshalb ist es wichtig, das es im Saftfluss der Pflanze zirkuliert.Es wird aber im Boden sofort abgebaut, deswegen nutz Gießen mit dem Wirkstoff nur an die Wurzeln nix.Blätter sind die größte "Austauschfläche" der Pflanze mit der Umwelt, darüber kann der Wirkstoff gut aufgenommen werden und ist im "Kreislauf".Mit der Spritze bringt man den Wirkstoff ja genau dort hinein - allerdings hat eine Pflanze keine großen Gefäße wie Tiere, ich frage mich immer bei der Methode, wie man da einiges an Wirkstoff "rein" bekommt, vor allem bei nicht allzu "saftigen" Pflanzen und gleichzeitig vermeidet, dass es durch den Druck aus der Pflanze gleich rausgepresst wird?Ein Abwickeln der Winde (elendige Fummelarbeit :P ) und ausbreiten auf dem Boden vor der Behandlung könnte Risiken minimieren - wenn man Platz um die Pflanzen hat...