Seite 290 von 436
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 07:19
von MarkusG
Ich sehe gerade:
Nachdem die Regenmeldungen ständig verschoben wurden, haben sie sie nun weitestgehend aufgehoben. Ich fasse es nicht! >:(
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 07:41
von Mottischa
Markus, das ist hier nicht anders. Die Aller hat einen Tiefstand von 27cm erreicht, normal liegt sie dort durchschnittlich bei 2m (Furt). Regen hatten wir jetzt auch schon eine Weile nicht mehr, eigentlich sollte der ab Donnerstag kommen -1l wird auch für den Tag vorher gesagt :-\ . Der nächste Regen wurde dann auf Sonntag verschoben.. wer's glaubt..
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 07:59
von micc
Immerhin führt die Aller noch Wasser. Ohne die Wasserzuführung aus den Talsperren wäre die mittlere Ruhr in diesem Sommer trockengefallen. Gibt es bei euch eine ähnliche Sicherung?
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 08:15
von Mottischa
Nein, überhaupt nicht.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 08:26
von MarkusG
Das ist schon alles sehr beängstigend, was Ihr da schildert!
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 08:46
von micc
Ausgetrocknet wäre nur ein Teil der Ruhr. Durch Zuflüsse käme dahinter schon wieder etwas Wasser Richtung Rhein.
Aber wenn ich mir die ausgetrockneten Bäche im südlichen Duisburg anschaue, ist das schon übel. Es sind zwar überwiegend Gewässer, die nur durch Wasserregulierungen Bestand haben, aber die bewirken halt ein idyllischeres Ortsbild, das nun weg ist.
Inzwischen beginnt eine Art Kampf ums Wasser zwischen Duisburg und Düsseldorf. Wenn die einen aus gemeinsamen Bachläufen Wasser wollen, fallen Seen und Bäche auf der anderen Seite trocken. Oder Sport geht vor Natur. Die Duisburger haben aus Seen mehrere Millionen Liter Wasser in die Regattabahn gepumpt, damit eine Sportveranstaltung stattfinden konnten. Die Seeuferlinie ist um Meter zurückgewichen, was dem angrenzenden Wald nicht gut tut. Ausgeglichen werden kann der Verlust wohl erst in den nächsten Jahren.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 08:57
von Mottischa
Hier gibt es inzwischen eher den Zorn der Leute auf die Landwirte, denn wenn man sieht, dass die in der größten Mittagshitze das Wasser auf die Felder pumpen und es fraglich ist, wie viel da überhaupt ankommt, dann sorgt diese Wasserverschwendung schon für Unmut. Zumal der Grundwasserspiegel fällt und die kleinen Bachläufe austrocknen. Die Auswirkungen sind sehr deutlich in der Feldmark zu sehen, dort vertrocknen die Bäume reihenweise in den Knicks, weil die Landwirte dem Boden massiv das Wasser entziehen :(
Die Aller erhält einen Teil Wasser von Böhme und der Leine, ich glaube das rettet sie noch irgendwie.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 09:06
von thuja thujon
micc hat geschrieben: ↑22. Sep 2020, 08:46Ausgeglichen werden kann der Verlust wohl erst in den nächsten Jahren.
Mit was denn? Das ist doch nix anderes als hoffen und alte Zeiten zurückwünschen. Ich sehe keine konkreten Anhaltspunkte für Wiederbenässung ehemaliger Uferzonen.
Von Starkregen profitieren die Flüsse nicht, die transportieren das Wasser einfach weg und der Boden drumrum bleibt trocken. Je länger er trocken ist, desto weniger Wasser kann er schnell aufnehmen. Die hydrophoben Humusbestandteile in Brandenburg sind schon langsam beängstigend.
Deshalb kann ich auch den Ärger über die Landwirte nicht verstehen. Hier kommt das Wasser für den Beregnungsverband aus dem Altrhein. Unterm Strich füllen die Landwirte also eher das Grundwasser auf in dem sie verhindern, das sämtliches Wasser aus dem Rhein ungenutzt nach Düsseldorf fliesst.
Wer ein Problem mit Bewässerung von Gemüse hat, der solle bitte auf Möhren und Blumenkohl verzichten und weniger Bewässerungsintensives Gemüse essen. Mais wird nicht beregnet. Ist auch lecker. Die Forderung nach weniger bewässern hat mehr Mais in der Landschaft zur Folge, könnte dem ein oder anderen auch wieder nicht passen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 09:21
von Waldmeisterin
In der Lüneburger Heide wird alles bewässert, Mais, Kartoffeln, Weizen. In wie weit das notwendig ist, kann ich nicht beurteilen.
Hier ist die Regenlage auch nicht bedeutend besser als 2018. Es gab zwar zwischendurch immer mal ein paar Nieseltage, die wenige mm brachten, aber nur ein (!) einziges Gewitter mit nennenswertem Regenmengen.
Tief im Westen, bei Markus und wallu, scheint es heuer aber ja noch schlimmer zu sein :(
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 09:22
von Mottischa
Hier wurden Brunnen gebohrt und Grundwasser hochgepumpt. Waldmeisterin hat recht (ich bin in der LG Heide) Und hier wird Mais bewässert - der allerdings dann in der Biogasanlage landet. Wir haben hier kaum Gemüsefelder, hier werden Mais, Mais und nochmal Mais, Kartoffeln, Rüben, Raps und Korn angebaut. Durch die Beregnung fallen einige Gräben trocken, das ist eine Katastrophe und die Bewässerung ist - wie gesagt - alles andere als wirtschaftlich, wenn ich sehe dass der Sprenger bei knalliger Sonne, 35° im Schatten, läuft und läuft - das Wasser verdunstet doch bevor es auf die knochentrockene Erde gelangt.
Nachtrag: Da kann ich verstehen, dass sich die Leute hier aufregen. Letztes Jahr kam die Warnung der Stadtwerke, dass man im Garten möglichst nicht mehr beregnen sollte, weil das Wasser knapp wird. Also fürchtet man um den eigenen Gemüsegarten, sieht aber dann, wie der Mais in diesem Ausmaß beregnet wird.. nun ja...
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 09:25
von AndreasR
Wie so oft sind wir hier im Naheland nochmal mit einem blauen Auge davongekommen, im August gab es wenigstens ein kräftiges Gewitter mit knapp 20 mm, und zwei ausgiebige Regenschauer mit jeweils ca. 10 mm. Insgesamt ist es aber nach wie vor viel zu wenig, und zu den jetzt schon sichtbaren Schäden in der Natur werden weitere hinzukommen. Es ist nicht mehr schön, wenn man trotz Lehmboden und trockenheitsverträglicher Bepflanzung ständig und über Monate hinweg notbewässern muss...
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 10:11
von lerchenzorn
thuja hat geschrieben: ↑22. Sep 2020, 09:06 ... Mais wird nicht beregnet. ...
.Da ist Dir in der deutschen Landwirtschaft der letzten 20 Jahre irgendwas entgangen. Hier laufen die Regner über´m Biogas-Mais über Wochen und Monate. Auf ehemaligen Anmoor-Böden. Im Einzugsgebiet des Schöpfwerkes, das im Frühjahr die Luchlandschaft einmal ordentlich leerpumpt. Alles "gute fachliche Praxis".
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 19:02
von Mediterraneus
Hier ist der Mais rascheltrocken. Nicht irgendwie gelb, sondern im Grünen mitten während des Wachstums eingetrocknet. Schaut irgendwie aus, wie schockgefrostet.
Wir machen gerade eine öffentliche Fläche neu, da wurde vor 4 Wochen neuer Mutterboden aufgebracht. Der ist bis runter staubtrocken. Nach einem Pflanzloch graben hat man schon eine Staublunge.
Es war heute gut 27 Grad, die Sonne knallte. Ich bin fix und fertig.
Spätnachmittags gabs dann mal zur Abwechslung Quellwolken. Noch soll es ab Mittwoch regnen, 2-5 mm am Tag.
Ach ja, unser Bach, nach dem der Ort benannt ist, ist auch ausgetrocknet
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 19:11
von enaira
Ich habe gerade mal wieder 2 Stunden gewässert.
Selbst der Natterkopf sieht inzwischen gefriergetrocknet aus, den gieße ich allerdings nicht...
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Sep 2020, 19:56
von lerchenzorn
Ist der jetzt nicht ohnehin hinüber?
Oder hast Du eine mehrjährige Art?