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Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 22. Okt 2019, 14:43
von lerchenzorn
thuja hat geschrieben: ↑22. Okt 2019, 09:02... Biostimulanzien ...
Auch hier wird es irgendwann Regularien geben. ... Man hat ... eigentlich keine Vorstellung was man in den Boden gibt und wie das auf was wirkt. Das Spektrum reicht von relativ ungiftig wie Glyphosat bis hochgiftig wie Rizin oder noch giftiger. ...
Es wäre unverantwortlich, diese Produktgruppe völlig unreguliert zu lassen.
So weit ich bisher verstanden habe, ist Rizin im Boden / für Bodenorganismen eher ungiftig, Glyphosat für einen Teil der Bodenorganismen aber durchaus hochgradig giftig. Also wenn der Boden das Bezugssytem sein soll, dann bitte auch dabei bleiben und nicht mir nichts, dir nichts die Giftempfindlichkeit von Warmblütern als Maßstab nehmen.
Ansonsten habe ich keine Sorge, dass da zu wenig geregelt bleiben wird.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 22. Okt 2019, 21:09
von thuja thujon
Wenn der Boden das alleinige Bezugssystem sein soll, wird man den Leuten auch erklären müssen, warum man krebserregende, giftige und fürs Bodenleben relativ unschädliche Substanzen unkontrolliert von Mikroorganismen in unbekannter Menge herstellen lässt.
Der Boden kann also nicht das alleinige Bezugssystem sein, die Umwelt umfasst schon etwas mehr. zB Insekten, Vögel, Säuger usw. Auch hier sollte die Exposition und das Risiko gut einschätzbar sein. Das ist derzeit nicht absehbar und wird nicht thematisiert. Dabei wirds nicht bleiben, das meinte ich.
in österreich ist glyphosatverbot jetzt durch!
Verfasst: 2. Dez 2019, 16:25
von manhartsberg
eu erhebt keinen einspruch!
https://orf.at/stories/3146196/
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 2. Dez 2019, 17:55
von Bristlecone
Schön.
Ist wie Fahren mit dem Golf verbieten, um den Flächenverbrauch durch Straßenbau zu bremsen.
Meinetwegen.
Aber diese Behauptung: "Greenpeace: „Meilenstein für Schutz unserer Gesundheit“" bleibt Unsinn, und wenn man die noch so oft wiederholt.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 2. Dez 2019, 19:08
von b-hoernchen
thuja hat geschrieben: ↑22. Okt 2019, 21:09Wenn der Boden das alleinige Bezugssystem sein soll, wird man den Leuten auch erklären müssen, warum man krebserregende, giftige und fürs Bodenleben relativ unschädliche Substanzen unkontrolliert von Mikroorganismen in unbekannter Menge herstellen lässt.
Auch wenn das Substanzen betrifft, die schon immer von Mikroorganismen im Boden hergestellt wurden und noch nie ein Problem waren?
Müssten wir nicht davon ausgehen, dass wir bis dato sowieso nur einen kleinen Teil der in der Biosphäre natürlich hergestellten Substanzen kennen? Müssten wir demnach nicht die Biosphäre überhaupt als "Hersteller unbekannter Substanzen mit unbekanntem Gefahrenpotential" verbieten?
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 2. Dez 2019, 19:11
von thuja thujon
Im Sinne des Vorsorgeprinzips sollte man die Biosphäre auf jeden Fall verbieten. So wie das Glyphosat.
Wer in der scheinheiligen Käseglocke leben möchte, viel Spaß beim suchen.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 16:15
von manhartsberg
...keine überraschung!
monsanto kaufte sich auch in deutschland studien
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-12/glyphosat-monsanto-finanzierung-studien-usa-hersteller
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 20:45
von thuja thujon
Ist das ein Problem wenn Fachleute auf ihrem Gebiet Forschung betreiben und dafür bezahlt werden?
Wie sollte man Menschen sonst dazu animieren, ihre Arbeit zu machen, wenn sie nicht bezahlt werden dürfen?
Für mich liest sich das leider wieder nur so, das da wohl ein paar Journalisten nicht verstanden haben um was es geht, wie die Welt/Natur tickt und mal wieder einen Artikel raushauen mussten. Ich wünsche ihnen, das sie erkennen, was sie damit Gesellschaftlich anrichten, aber so viel gestandene Persönlichkeit besitzen, das sie deswegen nicht als Selbstmordgefährdet eingestuft werden müssen. Ich persönlich könnte nicht mit der Last leben, einen solchen Artikel geschrieben zu haben.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 20:52
von Staudo
Die Kritik setzt daran an, dass die Finanzierung nicht transparent war. ;)
Das Bild finde ich wieder einmal sehr passend. Da wird ein frisch umgebrochener Acker gespritzt und suggeriert, dass das Glyphosat ist.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 20:54
von Lokalrunde
thuja hat geschrieben: ↑5. Dez 2019, 20:45Ist das ein Problem wenn Fachleute auf ihrem Gebiet Forschung betreiben und dafür bezahlt werden?
Wie sollte man Menschen sonst dazu animieren, ihre Arbeit zu machen, wenn sie nicht bezahlt werden dürfen?
Für mich liest sich das leider wieder nur so, das da wohl ein paar Journalisten nicht verstanden haben um was es geht, wie die Welt/Natur tickt und mal wieder einen Artikel raushauen mussten. Ich wünsche ihnen, das sie erkennen, was sie damit Gesellschaftlich anrichten, aber so viel gestandene Persönlichkeit besitzen, das sie deswegen nicht als Selbstmordgefährdet eingestuft werden müssen. Ich persönlich könnte nicht mit der Last leben, einen solchen Artikel geschrieben zu haben.
Wenn es geheim gehalten wird, das die Forschung vom Hersteller bezahlt wurde und als unabhängige Forschung dargestellt wird, ist das in meinen Augen mieser Betrug.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 20:58
von Bristlecone
Mieser Betrug würde ich das nicht nennen.
Aber wenn es so ist, wie Monitor berichtet - und danach sieht es derzeit aus -, ist das ein klarer Verstoß der Uni gegen die Verpflichtung, Drittmittelfinanzierungen bei wissenschaftluchen Arbeiten zu deklarieren.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 21:22
von lerchenzorn
Ergänzend der Link zum strittigen Beitrag, für die, die sich (mühselig) ein eigenes Bild machen wollen:
https://ojs.openagrar.de/index.php/Kulturpflanzenjournal/article/view/12364Der Verlag stellt den Beitrag routinemäßig unter Prüfungsvorbehalt, aus den von Bristlecone genannten Gründen.
Immerhin sind Methoden und Quellen sauber aufgeführt, wie es sich für eine Schriftenreihe dieses Kalibers gehört. Die Ansätze und Annahmen müsste man prüfen.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 22:33
von Natternkopf
Ganz so einfach wird es auch hier nicht sein.
thuja hat geschrieben: ↑5. Dez 2019, 20:45Ist das ein Problem wenn Fachleute auf ihrem Gebiet Forschung betreiben und dafür bezahlt werden?
Ist nicht ein Problem an und für sich.
IARC / Wir betrachten Unabhänige Studien | EFSA/Bfr / Wir betrachten Industrie StudienIst das
wirklich nur so? Sieht nicht so aus, wenn ich das richtig verstanden habe.
Grüsse Natternkopf
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 5. Dez 2019, 22:52
von thuja thujon
lerchenzorn hat geschrieben: ↑5. Dez 2019, 21:22Immerhin sind Methoden und Quellen sauber aufgeführt, wie es sich für eine Schriftenreihe dieses Kalibers gehört. Die Ansätze und Annahmen müsste man prüfen.
Eben. Und die eine Studie ist mittlerweile 8 Jahre alt und die meisten kennen sie. Zumindest war das damals so als es noch um die sachliche Diskussion um Glyphosat ging. Sie steht im Konsens zu allem anderen Fachwissen und ist damit nichts spektakuläres, sondern eine von vielen bzw die Aussage darin bestätigt sich immer wieder.
Das die Finanzierung nicht transparent genug war, ändert nichts am Inhalt. Ist unschön, kann man anprangern, von mir aus soll mans auch, aber das darf nicht dazu führen, das am Inhalt gezweifelt wird, wenn er sauber erarbeitet wurde.
Hier muss man einfach Wissenschaft von Rosinenpickerei unterscheiden. Wenn die Methode gut ist, bleibt das Ergebnis bis zum Ende offen, egal wer was finanziert. Das ist der Unterschied zu Rescherche. Nun darf jeder selbst entscheiden, was er davon als Informationsquelle nutzen möchte.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 6. Dez 2019, 10:08
von Bristlecone
Natternkopf hat geschrieben: ↑5. Dez 2019, 22:33Ganz so einfach wird es auch hier nicht sein.
thuja hat geschrieben: ↑5. Dez 2019, 20:45Ist das ein Problem wenn Fachleute auf ihrem Gebiet Forschung betreiben und dafür bezahlt werden?
Ist nicht ein Problem an und für sich.
IARC / Wir betrachten Unabhänige Studien | EFSA/Bfr / Wir betrachten Industrie StudienIst das
wirklich nur so? Sieht nicht so aus, wenn ich das richtig verstanden habe.
Grüsse Natternkopf
Lohnenswertes Video! Man sollte sich die 20 Minuten Zeit nehmen.