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Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 28. Mai 2006, 21:57
von fars
jedes leben ist erhaltungswürdig. auch das eines bären.
Gilt auch für Zecken und Pestflöhe
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 28. Mai 2006, 22:48
von Raphanus
oder hat der bär seit dem übergriff im hühnerstall wieder um sich geschlagen?
Man weiß doch nicht mal, ob ers war....Und die Schafe können genauso gut wildernde Hunde gekillt haben!
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 09:39
von sol
Nahrung gäbs auch für Bären genug, wenn ihnen die Jäger etwas Rotwild übrig liessen. Und wir nicht noch den letzten Acker verbauten.
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 11:07
von fars
Ein Ratschlag, der völlig an der Realität vorbei geht. Rotwild gibt es satt und genug. Den Jägern wird sogar der Vorwurf gemacht, nicht genügend abzuschießen. Gleiches gilt für die Schwarzkittel. Dieser Bär scheint sich eben auf das leichter zu beschaffende Futter zu konzentrieren. Außerdem jagen Bären keine Fluchttiere. Allenfalls wenn diese krank sind oder als Kadaver herumliegen.Was die Siedlungsdichte angeht, nun ja, das ist hier eben kein Bärenland mehr.
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 11:27
von Ismene
Fars, du bist kein Bärenanwalt (*Erklärung weiter unten) und nicht wirklich tief in die Materie eingedrungen scheint mir. Kein Vorwurf, ich selber ja auch nicht. Daher verlasse ich mich lieber auf die Erfahrungen, die bereits mit Einwanderung des Bären gemacht wurden (in Österreich siehe unten). Fars: Siedlungsdichte ist sicherlich ein Faktor, da die meisten Bären menschenscheu sind, aber leider nicht sehr aussagekräfig.BeispielMecklenburg Vorpommern hat nur 74 Einwohner je km² Rumänien, das Bärenland, ist da sogar noch dichter besiedelt (94 Einwohner pro km2).
http://de.wikipedia.org/wiki/Bev%C3%B6lkerungsdichteDie Aussagekraft des Wertes der Bevölkerungsdichte wird oft als gering betrachtet, da sie eine Durchschnittszahl darstellt. Sie gibt keinen Aufschluss über die unterschiedliche Bevölkerungsdichte aufgrund geographischer Besonderheiten, wie z.B. unbewohnbare Gebiete
Es geht doch in erster Linie eher um den geeigneten Lebensraum.
http://www.wwf.de/naturschutz/arten/bed ... ]Bevorzugt lebt der Braunbär in ruhigen Berggebieten mit ausgedehnten Wäldern, in denen es ausreichend Nahrung an Pflanzen und Beutetieren gibt. Vom Nahrungsangebot hängt die Größe ihres Streifgebietes ab. Ein einzelner Bär benötigt durchschnittlich 100 km² Fläche.(..)Die Bäreneinwanderung ist ein Riesenerfolg im Artenschutz.
Wichtig dabei ist, dass die Menschen über Bären Bescheid wissen . Die Entwicklung und das Verhalten der Bären muss daher laufend beobachtet werden. Die Bärenwissenschaftler (Bärenanwälte) erforschen das Leben der Bären und halten die Ergebnisse in Forschungsberichten fest. Auch halten sie Kontakt zu den Menschen in den Bärenregionen und geben Hilfestellung bei Schäden, die Bären manchmal anrichten (z.B. bei Bienenstöcken). Die Schäden werden dann finanziell abgegolten.[/quote]
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 13:10
von fars
Kann nicht feststellen, dass deine Zitate einen Widerspruch zu meinen Postings darstellen, Ismene.Die Ansiedlung gefährlicher Tiere, damit meine ich Tiere, die das Leben von Menschen gefährden
können, erfordert einen breiten Konsens. Fehlt der in der Bevölkerung, wie offensichtlich bei diesem Braunbären, muss die Politik handeln. Um so mehr, als "Bären-Anwälte" ebenfalls den Abschuss empfohlen haben. Wer will oder soll denn die Verantwortung übernehmen, wenn trotz Abschuss-Empfehlung staatliche Organe nicht reagieren und ein Mensch zu Schaden kommt?Aber sollen doch die Tiroler selbst entscheiden. Auch dir bleibt es dann überlassen, Blaubeeren sammelnd durch die Bergwälder zu streifen und auf die Begegnung mit einem Bären zu hoffen. Angeblich soll es dann helfen, sich tot zu stellen. Muss man nur lange genug durchhalten.

Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 14:24
von sol
Ein Ratschlag, der völlig an der Realität vorbei geht. (...) Außerdem jagen Bären keine Fluchttiere. Allenfalls wenn diese krank sind oder als Kadaver herumliegen.Was die Siedlungsdichte angeht, nun ja, das ist hier eben kein Bärenland mehr.
Gut, da hast du Recht, Bären hetzen nicht im Laufschritt Rehen hinterher. Aber ich mag es nicht zugeben, dass es hier in Deutschland keinen Platz mehr geben soll für den Bären. Was nur ist mit dem WWF geschehen, dass er ebenfalls kaltblütig den Abschuss fordert?P.S.: Die Gefahr, die von einem Bären ausgehen kann, dürfte kleiner sein als die, welche ein Auto in sich birgt, grad auch für Kinder. Es liegt wohl weniger an der Gefahr als daran, dass der moderne Mensch den Nutzen des Bären nicht mehr erkennt. Beim Auto ist er klar.
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 15:20
von Landpomeranze †
Was nur ist mit dem WWF geschehen, dass er ebenfalls kaltblütig den Abschuss fordert?
Vielleicht will er es sich mit der deutschen Bevölkerung nicht verscherzen? Sollte dieser Bär wirklich gefährlich sein oder auch nur große Schäden anrichten, wäre eine Bärenansiedelung in den nächsten Jahren nicht mehr möglich.Hier (in Ö) gab es beim ersten Bärenansiedelungsprojekt am Ötscher auch viele Stimmen und Zeitungsmeldungen, dass Bären in bewohntem Gebiet nichts zu suchen haben, aber inzwischen ist absolute Ruhe eingekehrt und ich glaube nicht, dass noch irgendwer sich vor einem Waldspaziergang oder einer Ötscherwanderung fürchtet. Ich gehe öfter dort wandern, aber Bär ist mir noch keiner begegnet. ;)Laut Zeitungsberichten hat "Bruno" eine Autobahn überquert und den Inn durchschwommen, ist wieder in Tirol und angeblich in eine Berghütte eingebrochen, um sich die Honigvorräte zu holen. Der Besitzer der Hütte trägt es mit Fassung. lg, Patricia
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 15:24
von fars
P.S.: Die Gefahr, die von einem Bären ausgehen kann, dürfte kleiner sein als die, welche ein Auto in sich birgt, grad auch für Kinder.
Wenn man diesen Vergleich anstellen will, gilt er wohl für alle Tierarten, von denen eine konkrete Gefahr ausgehen kann: Bissige Kampfhunde, aggressive Stiere, ausgebüxte Raubkatzen etc.
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 19:24
von baobab
eben. das mein ich ja. wenn man davon ausgeht, welche tierarten eine gefahr darstellen könnten , dann müsste man alle auch nur leicht agressiven hunde einschläfern, wildschweine ausrotten und und und...ich bin ja auch der meinung, dass etwas getan werden muss, wenn der bär eine ernste gefahr darstellt. aber die umstände sind, denke ich, noch nicht wirklich gegeben. und wenn sie gegeben sind, ist der abschuss wirklich die letzte variante.
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 19:42
von fars
Da stimmen wir völlig überein. Die Meinungen zu dem Problem sind aber in den Fachgremien sehr unterschiedlich. Wie würdest du denn als verantwortlicher Politiker entscheiden (nachdem du die widersprüchlichen Meinungen abgewogen hast)?
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 19:51
von max.
als politiker würde ich ihn während der fußball-wm als "gast bei freunden" dulden und ihn hinterher, wenn die weltöffentlichkeit nicht mehr auf uns sieht, abknallen.
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 20:00
von fars
(nach Karl May sollen Bärentatzen eine Köstlichkeit sein)
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 22:03
von Raphanus
Re:Bär in Deutschland
Verfasst: 29. Mai 2006, 22:09
von Lilia
Apropos Karl May: laut Ditsche ist der Bär sowieso nach Bad Segeberg unterwegs, zu den Festspielen. Weil da eine Medizinmann ist, für die eventuell mal krank werdenden Indianer. Der soll dem Baren Bärwurz zum Lutschen geben, weil selbiger sich einsam fühlt. Wie er von Tirol nach Bad S. kommt? Na, mit'm Fahrrad. Kennt man doch aus'm Zirkus, radfahrende Bären. Liegt denen nämlich inne Genetik.