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Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 16. Dez 2003, 23:36
von Günther
Deswegen nehmen die Vögel auch nicht die Hände

Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 16. Dez 2003, 23:39
von Silvia
Und warum verklebt ihnen nicht der Schnabel? ;)Hat eigentlich schon einmal ein Chemiker die spezeelle Konsistenz des Klebstoffs untersucht, der die Samen selbst vor Verdauung schützt?LG Silvia
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 17. Dez 2003, 18:38
von Andi H.
Naja, hauptsächlich geht es hier um Polysaccharide (Vielfachzucker wie z. B. Hemicellulose, Pectin, bei Malvengewächsen die Galacturonorhamnane...) und wohl auch einige Proteine, die für die schleimig-klebrige Konsistenz der Mistelfrucht verantwortlich sind.Die meisten Polysaccharide sind für nicht-wiederkäuende Tiere ohnehin unverdaulich (Ballaststoffe), weshalb sie unverdaut ausgeschieden werden. Die Samen selbst sind ja von den dickwandigen Zelluloseschichten der Samenschale umhüllt, die ja auch unter die Kategorie "unverdauliches Polysaccharid" fallen.Geht wie bei der Sache mit den Tomatenkernen beim Menschen: oben rein, unten raus, auf der Deponie wird dann kräftig gekeimt... :DLiebe GrüßeAndreas
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 10. Dez 2004, 08:46
von Feder
Hallo BernhardWie ist es denn nun? Sind deine Misteln angewachsen? Wie gross sind sie? Anscheinend wachsen sie ja sehr langsam, eine Pflanze mit 0,5m dm soll 25 jahre alt sein. Ich möchte es heuer auch versuchen, sie anzusiedeln.
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 10. Dez 2004, 08:51
von Hortulanus
Das stimmt so nicht. Misteln können durchaus sehr rasch wachsen. Auf meinen Pappeln haben sich welche angesiedelt, die innerhalb weniger Jahre einen Durchmesser von ca. 1m erreicht haben. Allerdings gibt es unterschiedliche Mistelarten, die möglicherweise ein abweichendes Wuchsverhalten haben.
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 12. Dez 2004, 09:52
von Feder
Hoch die Mistel,

@Bernhard: Ich möchte so gerne wissen, ob deine Pflanzversuche erfolgreich waren.
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 12. Dez 2004, 10:38
von bernhard
leider nein! zumindest konnte ich heuer noch nix entdecken. viele der stellen sind schon wieder verheilt ... von mistel keine spur. bei einer meinte ich im sommer ansätze der "wurzel" gesehen zu haben ..... mal sehen.ich werde es aber bestimmt wieder versuchen.
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 12. Dez 2004, 11:08
von Hortulanus
In meinen hohen Pappel haben sich einige Misteln angesiedelt. Hier sind 2 zu erkennen, wegen der Höhe aber nur sehr unscharf.Wie bereits mitgeteilt: ihr Wachstum ist so langsam nicht.
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 12. Dez 2004, 11:37
von Feder
Schade, Bernhard, scheint doch nicht so einfach zu sein.Vielleicht sind die Nadelholzmisteln die mit dem langsamen Wachstum?
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 18. Dez 2004, 10:15
von Nina
Hier noch ein link zu
Arceuthobium americanum, der amerikanischen Zwergmistel. Den Samen verschießt sie per Wasserdruck bis zu 20 Meter weit. :oNur so nebenbei. Es lohnte nicht einen Extra-Thread zu starten.
Re:Viscum album - Mistel
Verfasst: 18. Dez 2004, 11:38
von Maria Zauberfee
Kann jetzt nicht alles nachlesen - aber wurde dieser Text von Jürgen Dahl schon erwähnt?Er beschreibt in seinem Buch: 2Nachrichten aus dem Garten", wie man im Garten Misteln ziehen kann:"Man braucht dazu möglichst frische und viele Früchte. An einem trockenen Dezembertag zerdrückt man sie zwischen zwei Fingern und klebt den Samen mit dem ihm anhaftenden zähen Schleim an die Rinde einjähriger Zweige; am besten wickelt man den Schleimfaden ein paar mal um Samen und Zweig herum. Binnen Stunden trocknet der Schleim und hält den Samen fest. .....Im März wächst aus dem Samen ein am Ende verdicktes Füsschen und krümmt sich sogleich zum Ast hin; sobald sein Ende die Rinde berührt, erweitert es sich zu einer Haftscheibe, aus der der erste Senker in den Ast eindringt. Ein Jahr verharrt der Mistelkeimling so ....Erst im nächsten Frühjahr richtet sich dieses Ende auf, die Keimblätter entfalten sich, fallen aber bald ab, wenn das erste Laubblattpaar sich bildet. Von da an wächst die Mistel Jahr für Jahr in immer paariger Verzweigung etagenweise".
Re: Viscum album - Mistel
Verfasst: 21. Dez 2022, 14:31
von Wühlmaus
Dieser Faden liegt schon lange brach, aber hier habe ich
einen sehr interessanten Artikel über die starke Ausbreitung der Mistel und die resultierenden Schäden.
Re: Viscum album - Mistel
Verfasst: 21. Dez 2022, 14:57
von Natternkopf
Salü wühlmaus
Interessante halbschmarotzer Pflanze.
Merci für den Links zu Spektrum.de :)
Im Link 1. / Übersicht mit guten, fachlichen Fotos ergänzt.
Im Link 2. / weitere Fachbeiträge zur Auswahl
- Zur Biologie der Mistel. Merkblatt für die Praxis, 28. Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt WSL. 8 Seiten / 1997
- Im Feld Stichworte Mistel eingeben / wsl.ch/de/publikationensuchen
Grüsse Natternkopf
Re: Viscum album - Mistel
Verfasst: 21. Dez 2022, 15:13
von Hyla
Wir haben ja schon seit einigen Jahren Misteln, die ältesten Pflanzen werden ca. 15 Jahre alt sein.
Eine großartige Ausbreitung konnten wir aber nicht feststellen. Ich vermute schon seit Längerem, daß das mit der Luftverschmutzung und den höheren Sommertemperaturen zu tun hat. Die sauberere Luft auf dem Land und die dadurch stärker wachsenden Flechten auf den Baumästen machen es den Samen nicht leicht anzudocken.
Fahre ich aber nach Hannover oder eine der anderen größeren Städte sehe ich etliche Misteln in den hohen Bäumen am Stadtrand.
Unsere haben sich im Laufe der Jahre allerdings selbst ins Abseits geschossen. Die Weibchen waren schon immer in der Minderzahl und sind inzwischen alle verstorben.
Unsere Silberweiden haben sich außerdem erfolgreich gewehrt und alle Äste mit Misteln absterben lassen. Es gibt noch welche im ursprünglich beimpften Boskoop, andere Äpfel wurden nicht befallen.
So einfach, wie das immer beschrieben wird, haben's die Misteln auch nicht.
Re: Viscum album - Mistel
Verfasst: 21. Dez 2022, 15:42
von Gartenplaner
Ich verknüpf mal die in den letzten Jahren aktiveren Mistelthreads:
MistelsamenMisteln vermehren