Seite 4 von 13
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 14:12
von Staudo
In der Baumschule hat man mir erzählt, Kuhmist wäre wirkungslos, Pferdemist sei viel besser. Aber an Kuhmist komm ich problemlos ran, also was tun?
Die Meinung der Fachleute hin und wieder ignorieren und selber ausprobieren. Generell gilt, dass mancher Mist sehr nährstoffreich ist und deshalb vorsichtig bzw. gut abgelagert verwendet werden sollte. Weiter oben stand das schon einmal. Geflügelmist ist am schärfsten, hat also die meisten Nährstoffe, dann folgen mit abnehmendem Nährstoffgehalt Schweinemist, Kuhmist, Pferdemist, Karnickelmist, vielleicht noch Kamel

Andersherum: um so nährstoffärmer ein Mist, um so problemloser lässt er sich einsetzen. Wenn Du Rinderdung ein Jahr lang liegen lässt, ist ein Teil des Stickstoffes abgebaut und Du erhältst einen wunderbaren, milden Dünger. Viele GrüßePeter
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 14:34
von sarastro
Wir haben früher in Elterns Garten immer wieder Kuhmist wie Pferdemist bei Rosen verwendet. Die Düngemittelindustrie hätte sich sich am Erfolg ein Beispiel nehmen können!

Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 14:37
von fars
Bei mir sind sie durch Pferdemist zu mastig geworden. Außerdem sah das sehr langsam verrottende Stroh nicht sonderlich zierend aus.
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 14:37
von Marion
Marie-Luise Kreuter, Der Bio-Garten ... empfehlenswertes Standardwerk ...Hier gibt es - S. 64 - (das Buch haben bestimmt etliche von euch) eine hervorragende Tabelle der verschiedenen Düngemittel: von Hornspänen, über Rinder- und Pferdedung bis zu Hühnermist, Peru-Guana ... und Kalimagnesia. Die unterschiedlichen Nährstoffkombis sind tabellarisch nach Gehalt gelistet (Stickstoff, Phosphorsäure, Kali, Kalk ... organische Substanzen).Wer gerne eine Kopie hätte ... PM schreiben, ich schicke die Seiten gerne zu.Zu Kameldung schreibt sie leider nix. :PHG Marion@ Schnecke: Kuhmist ist auch klasse.
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 16:34
von Querkopf
Hallo, Marion,
... du wandelndes Gartenlexikon

...
nö, bloß schwerstens & multipel unkrautleidgeprüft

, das motiviert zur Recherche

...
Marion hat geschrieben:... In dem Link von dir steht auch bestätigend, sehr schön, es schwarz auf weiß zu lesen: "Der Hornfrüchtige Sauerklee findet sich vor allem auf leicht sauren Böden oder Substraten." ...
hm, das kenn' ich aus anderen Quellen etwas anders. Nämlich so, dass Sauerklee seinen Namen gekriegt hat, weil er sauer
ist (Oxalsäure-Salze in den Blättern), nicht etwa, weil er's gern sauer
hätte - in irgendwelchen klugen Büchern las ich, dass er sehr bodenvage sei und daher als Zeigerpflanze gar nicht zu gebrauchen, dass man ihm deshalb auch nicht durch Kalken beikommen könne. (Ich hab's trotzdem mal mit Kalken versucht - das war dem Sauerklee herzlich wurscht

.) Wenn man keine chemische Keule will, hilft bloß Rauspulen. "Mit Jefüühl", sozusagen anatomisch, damit keine tückischen Wiedergänger-Wurzelstückchen zurückbleiben. Schöne GrüßeQuerkopf
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 17:54
von Piemont
Früher habe ich auch mit Rinderpellets gedüngt und speziellen Rosendünger. Die Rosen waren viel zu mastig und hatten Probleme mit der Rindenfleckenkrankheit. Jetzt düngen wir nur noch mit Excello Dünger Baisis und Kupfer. Hat sich bewährt, viele Grüße, Piemont.
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 19:34
von valeria
Habe mal gelesen: ..." Schlüssler Salze" (Apotheke) kann man direkt verwenden: 1- 3 Tabletten von Nr. 2, 3, 7 und 11 im Giesswasser auflösen. Eine einmalige Behandlung wirkt Wunder "... Wo ich das gelesen habe weiss nicht mehr, habe bloss rausgeschrieben, wollte mal probieren , es kamm aber nicht dazu. Ist die Methode jemandem bekannt? Schon probiert? Wunder beobachtet? LG Valeria
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 21:02
von Raphaela
Bin auch gespannt!Wo der Boden eh schon sehr nährstoffreich ist sollte man mit jeglicher Stickstoffgabe natürlich vorsichtig sein, aber z.B. Marions Schilderungen hören sich ja nicht nach super fruchtbarem Substrat an ::)Ob man die Bananenschalen-Kaffeesatz-,Eierschalenmischung ganz unten (ein Stück unterhalb der Wurzeln) oder ganz oben (quasi als Mulchschicht) einsetzt dürfte von der Wirkung her relativ egal sein. Überirdische Verwendung kann u.U. nur den Nachteil haben daß z.B. Amseln oder Hunde meinen sie anderweitig nutzen zu können ;)Von der Menge her hab ich pro Rose immer eine Tüte Kaffeesatz (für eine anne, nicht sehr stark), Schalen einer Banane und von ein bis zwei Eiern verwendet.Eierschalen zersetzen sich wesentlich langsamer als Gartenkalk und daher nehme ich an daß die Wirkung auch milder/neutraler ist.Spätestens nach den ersten Frösten braucht man sich meiner rfahrung nach keine Sorgen mehr wegen Forcierung verfrühten Austriebs zu machen: Die Rosen befinden sich dann ja schon mehr oder weniger in Vegetationruhe und beschränken ihre Aktivitäten auf das Wurzelwachstum (das schon bei geringen Plusgraden kontinuierlich weitergeht) und die verabreichten Nährstoffe werden ja nur langsam abgebaut. Anders wär´s wahrscheinlich bei Verwendung von sofort verfügbaren Jauchen, Flüssigdüngern etc.Bei festen, organischen Stoffen dauert der Abbau lange genug daß sie "just in time"

zur Verfügung stehen wenn die Pflanzen wieder mit Wachstum und Blütenbildung beginnen.Man kann sie deshalb auch im Vorfrühling verabreichen, aber dann entfällt der Winterschutzeffekt den ja eine "Mistpackung" auch noch haben kann.Mist zu importieren halt ich auch für Quatsch. Bestimmt gibt es auch in der Stadt genug Leute die sich freuen würden wenn sie ihren Meerschweinmist o.ä. gegen einen gelegentlichen Blumenstrauß tauschen könnten. Zettel im Supermarkt z.B. könnten solche nützlichen Kontakte zustandebringen.Ach ja: Wenn der Mist gut abgelagert ist stinkt er tatsächlich so gut wie nicht mehr. Vom Besuch bei Schwester und Schwager samt Menagerie in Niedersachsen bring ich auch immer ein paar Eimer mit.
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 21:32
von Daniel - reloaded

Mal sehen, ob mein Karnickelzüchter-Nachbar weiß, ob sein Stroh mit Halmverkürzern behandelt wurde

, die dürften wohl in der konventionellen Landwirtschaft ziemlich verbreitet sein

Hast du tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass die in abgelagertem Mist noch wirksam sind??
Getreide, meist Weizen, wird mit CCC behandelt und das hat keine Langzeitwirkung, ist auch eher unproblematisch. Also keine Angst.Vor Jahren habe ich mal von Zierpflanzengärtnern gehört, dass ein anderes Mittel (ich glaube es war Flordimex, Daniel weiß dazu sicher mehr) ziemlich ausdauernd ist und selbst ein Kompostieren überstanden hat. Viele GrüßePeter
Also mal wieder mein Lieblingsthema

:Es ist nahezu ausgeschlossen, dass ihr an Stroh von Getreide kommt, dass nicht irgendwann mal mit Wachstumsreglern behandelt wurde..... es sei denn ihr habt Gerstenstroh (bleibt meist von selbst kurz genug) oder habt einen Biohof nebenan.In Getreide wird meist mit Cycocel (CCC) gearbeitet, da es gut wirkt und sehr günstig ist (2,50€ je Liter etwa). Cycocel hat weder eine Dauerwirkung bzw. Langzeitwirkung (eher im Gegenteil), noch überhaupt eine Wirkung auf Rosen. Denn selbst im Gießverahren reicht die Cycocelwirkung nicht aus um kompakte Topfrosen zu erzielen. (mal ein Vergleich am Rande: Ein Landwirt bringt ca. 1400g Wirkstoff auf einen ha aus was 0,14g Wirkstoff je qm. Eine Topfrose würde mit 100ml Lösung pro Topf gegossen mit 5-10 ml Mittel pro Liter Lösung, entspricht einer Wirkstoffmenge von 0,36-0,72g je Topf und das bleibt fast wirkungslos! Jetzt könnt ihr mal darüber nachdenken wieviel Stroh auf einem qm Acker anfällt und wieviel ihr dann als Mist davon auf einen qm Gartenland bringt.)Es gibt andere Präparate zur Halmverkürzung bei Getreide etwa Camposan (wirkstoffgleich mit dem genannten Flordimex, nur ist letzteres für den Zierpflanzenbau gedacht), Moddus und Medax Top. Eine Dauerwirkung, die die Rosen oder andere Zierpflanzen bei Einarbeitung von Mist aus behandeltem Stroh beeinträchtigt, geht von keinem der Mittel aus! Übrigens auch nicht von in der Landwirtschaft eingesetzten Fungiziden die halmverkürzende Eigenschaften haben (etwa Caramba, Folicur u.v.a.). Zum einen sind die Wirkstoffmengen die in den Boden gelangen viel zu gering und zum anderen muss zwischen der Behandlung mit Wachstumsreglern und der Ernte eine nicht gerade kurze Wartezeit verstreichen. Diese wird von den Landwirten schon im eigenen Interesse eingehalten! Es wäre auch schlimm, wenn die Mittel so lange wirksam blieben..... erstens wüde dann nach recht kurzer Zeit auf den Feldern nichts mehr wachsen (wieviel Stroh wird gehäckselt und eingearbeitet......) und zweitens würden wir uns dann über die Jahre massiv mit dem Mitteln belasten und irgendwann Schaden nehmen.Es sei aber erwähnt, dass es früher (etwa Ende der 80er) sehr langlebige Fungizide im Getreide gab die halmverkürzende Eigenschaften hatten. Die (bzw. das Mittel) hatte dafür dann aber auch eine entsprechend lange Wartezeit von 70 Tagen (für die Zahl übernehme ich keine Garantie.....).LG Daniel
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 21:41
von Daniel - reloaded
Getreide, meist Weizen, wird mit CCC behandelt und das hat keine Langzeitwirkung, ist auch eher unproblematisch. Also keine Angst.Vor Jahren habe ich mal von Zierpflanzengärtnern gehört, dass ein anderes Mittel (ich glaube es war Flordimex, Daniel weiß dazu sicher mehr) ziemlich ausdauernd ist und selbst ein Kompostieren überstanden hat. Viele GrüßePeter
Es gibt heute auch noch Mittel mit hoher Beständigkeit (nennt sich Persistenz), die durchaus auch den Kompost belasten können, wenn viele der behandelten Pflanzen auf einmal kompostiert werden (etwas Überproduktion oder was auch sonst schief gehen kann.....). Dazu zählen das hier zugelassene Mittel Topflor, sowie die in Deutschland nicht mehr zugelassenen Mittel Bonzi, Reducymol, Sumagic, Baronet bzw. RSW. Forldimex hat keine besonders hohe Halbwertszeit und wird in Zierpflanzen hauptsächlich zur Einleitung der Blüte bei Bromelien verwendet und daneben zur Erhöhung dr Stecklingsausbeute bei Geranien (Pelargonien) und Chrysanthemen. Es fördert die Verzweigung und verhindert das Blühen...... interessanterweise hat es bei Bromelien den gegenteiligen Effekt. Übrigens ist der Wirkungsmechanismus simpel (im Groben): Der Wirkstoff zersetzt sich in der Pflanze zu Ethylen, dem bekannten Alterungshormon das auch Äpfel ausscheiden und daneben stehende Blumensträuße zum Welken bringt......
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 21:41
von freundderrosen
Mit die bestenEinkürzungen bei Rosen habe ich mit Harvesan gemacht. Ein Fungizid, welches bei Zierpflanzen (Rosen) z.T. eine Zulassung hat.Es ist wie Folicur und Caramba ein "Azol".Ich habe es schon geschafft einige Rosen damit wegzuspritzen.
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 21:47
von martina.
Wie sieht es denn eigentlich mit der Schädlichkeit für Bodenlebewesen aus, wenn den Mist-Spendern kürzlich eine Wurmkur verabreicht wurde? Wie lange halten diese Wirkstoffe (Ivermectin etc) vor?
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 22:02
von Daniel - reloaded
Mit die bestenEinkürzungen bei Rosen habe ich mit Harvesan gemacht. Ein Fungizid, welches bei Zierpflanzen (Rosen) z.T. eine Zulassung hat.Es ist wie Folicur und Caramba ein "Azol".Ich habe es schon geschafft einige Rosen damit wegzuspritzen.
Ja, sicher! Der Wirkstoff in Harvesan Flusilazol hat sehr starke wuchshemmende Eigenschaften. Und auch mit Folicur (ist ja auch genehmigt gegen Sternrußtau) wirst du Einkürzungen haben. Schließlich ist das Präparat mit dem Topfrosen kurzgeknüppelt werden (Bonzi) auch ein Triazol. Auf die hemmende Eigenschaft wird ja auch ausdrücklich hingewiesen und aus genau diesem Grund ist die Anzahl der Anwendungen und die Aiufwandmenge so begrenzt. Wenn du dich an diese hälst, geht das eigentlich recht gut...... zumindest habe ich diese Erfahrungen gemacht. Falls nicht empfehle ich dir das Präparat Score (du scheinst ja aus dem Profibereich zu kommen)..... ist zwar auch ein Triazol, aber ohne den unangenehmen starken Hemmeffekt. Das Bewährte flüssige Baymat gehörte übrigens in die selbe Wirkstoffgruppe. Oder du kannst auch über 18b eine Genehmigung für Bayfidan beantragen, die
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 22:05
von Daniel - reloaded
Wie sieht es denn eigentlich mit der Schädlichkeit für Bodenlebewesen aus, wenn den Mist-Spendern kürzlich eine Wurmkur verabreicht wurde? Wie lange halten diese Wirkstoffe (Ivermectin etc) vor?
Ich kann dir nicht genau sagen wie lange die Halbwertszeiten sind, die ergeben sich aber aus den Wartezeiten die zwischen Entwurmung und Verzehr des Fleisches zu beachten sind.Es gibt die offenbar verwandte Wirkstoffgruppe der Avermectine, diese zeichnen sich durch eine sehr kurze Hanbwertszeit aus (lichtabhängig) und werden im Pflanzenschutz eingesetzt (z.B. Abamectin im Vertimec und Milbemectin im Milbeknock). Sind übrigens Gifte von Schimmelpilzen (Mycotoxine)LG Daniel
Re:Das Düngen von Rosen:Erfahrungsaustausch
Verfasst: 12. Nov 2007, 22:24
von Staudo
Danke Daniel,Topflor war das Zeug, was selbst nach Kompostierung noch Wuchsschäden an Folgekulturen verursachte.Viele GrüßePeter