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Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 08:20
von Lehm
Noch eine Info für Lehm u.a.:Hier werden jetzt in einem Programm, abgesegnet vom BUND und der unteren Landschaftsschutzbehörde auch in Naturschutzgebieten und unmittelbar an Flüssen die Herkulesstaude und japanischer Knöterich mithilfe von Roundup ins pflanzliche Jenseits befördert. Alle über Jahre vorhergegangenen mechanischen Vernichtungsaktionen blieben erfolglos. Roundup scheint also gar so schlimm nun doch nicht zu sein, ich denke, etwas weniger Ideologie wäre dem Thema angemessener.
Warum soll etwas gut sein, nur weil der BUND es tut?Die Ideologie kommt von der anderen Seite: schliesslich zerstören die Agrochemiekonzerne mit ihren Gentechpflanzen die Natur und fördern mit Glyphosphatresistenzen den Chemieeinsatz. Um den Irrweg zu vermarkten, geben sie Millionen aus. DAS ist Ideologie.@Pimpinella:
Ich find's auch wirklich lästig, wie hier immer gleich mit der Vietnam-Keule auf die eingedroschen wird, die sich überlegen, mal ein Gift zu verwenden. Natürlich muss man darüber reden, wie sinnvoll das in einem Hausgarten ist, natürlich muss man den Nutzen und Schaden hinterfragen, aber immer feste druff auf jeden, ohne mal genauer hinzuhören, das ist wirklich unmöglich.
Lästig? Geschehe nichts Schlimmeres. Und genauer hinlesen geht gar nicht mehr: Wer Quecken mit Roundup bekämpft, verdient kein Stück Land. Es gibt genug ökologisch eingestellte Menschen, die auf eins warten. Rumgifteln kann man doch auch im Topfgarten auf dem Grosstadtbalkon oder gleich bei den Zimmerpflanzen, oder?
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 08:24
von harald and maude
.... also wer versucht, den japanischen Knöterich mit RoundUp zu vernichten.... ts ts - da lacht der Knöterich ja nur

- hätte gedacht, der BUND wüßte das.Grundsätzlich sehe ich es auch so, daß man differenziert denken darf - obwohl ich bei mir selbst niemals Gift im Gemüsegarten verwenden würde.Verbale Keulen helfen nicht wirklich unerwünschte Kräuter loszuwerden 8)Bei mir hilft dick abdecken mit Pappkarton immer - dick genug und gut die Regenwürmer füttern

- Feiner Rindenmulch darauf, damits liegen bleibt und gut aussieht...lg Maude
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 09:03
von Stöhr
Ich habe Quecken schon durch Asphalt und Beton wachsen sehen.
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 09:05
von Lehm
Queckensamen sind geröstet übrigens eine Delikatesse.
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 09:58
von Pimpinella
Bei mir hilft dick abdecken mit Pappkarton immer - dick genug und gut die Regenwürmer füttern - Feiner Rindenmulch darauf, damits liegen bleibt und gut aussieht...
Ich habe eben Mulch gekauft und werde mich jetzt an mein verquecktes und vernesseltes Himbeerbeet machen, mit deiner Methode. Himbeeren sollen ja Mulch sehr schätzen. Und ganz ot: ich habe letztens Pläne von dir bestaunt!
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 10:14
von manfredm
Ich find's auch wirklich lästig, wie hier immer gleich mit der Vietnam-Keule auf die eingedroschen wird, die sich überlegen, mal ein Gift zu verwenden. Natürlich muss man darüber reden, wie sinnvoll das in einem Hausgarten ist, natürlich muss man den Nutzen und Schaden hinterfragen, aber immer feste druff auf jeden, ohne mal genauer hinzuhören, das ist wirklich unmöglich.
Vietnam-Keule? Zugegeben, der Vergleich ist überspitzt, dennoch ist die Ausbringung von Pestiziden im Garten in keinem Fall gerechtfertigt! Der Private Gärtner hat ja noch nicht einmal den Produktionsdruck als Rechtfertigung, ein Argument, das der Landwirt unter den herrschenden Bedingungen nicht ganz zu Unrecht anführen kann. Und von den Landwirten verlangen wir - zu Recht, daß sie ihre Lebensmittel gesünder produzieren sollen, aber im Garten darf gegiftelt werden, damit man sich das bücken spart?! In keinem Garten ist Gift notwendig. Man darf sich halt nicht hunderte Quadratmeter Beete (offenen Boden) anlegen, wenn man das jäten nicht bewältigen kann. Manfred
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 10:51
von frida
Zum einen geht es hier um vorgefundene Gärten mit Unkrautbelastung - nicht um offen gehaltene Bete, deren Bearbeitung man nicht auf die Reihe bekommt.Dann verstehe ich auch das Argument mit dem fehlenden Produktionsdruck beim Privatgärtner nicht ganz, ich baue mein Gemüse nicht nur aus Jux und Dollerei an, sondern auch, weil ich auf die Entlastung meiner Haushaltskasse nur schwer verzichten kann.Ich würde der Diskussion gerne die Spitze nehmen: Herbizideinsatz im Privatgarten ist sicher das letzte Mittel. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich hier Leute tummeln, die das sorglose Versprühen von Gift befürworten. Auch diejenigen, die einen einmaligen Herbizideinsatz in einem schwierigen Fall als gerechtfertigt ansehen, weisen darauf hin, das Für und Wider abzuwägen etc.Das Herbizid im Garten ist ein Bereich, wo man sich im Normalfall - wenn man einen Garten hat, der einigermaßen gepflegt ist - durch Verzicht ökologisch verhalten kann, ohne dass es einen allzuviel kostet. Da ist es leicht, mit dem sauberen Finger auf das "schmutzige Gebahren" der anderen zu zeigen.Wenn ich jetzt mit dem sauberen Finger des bewusst autofrei lebenden Menschen auf alle hier deute, die einen PKW besitzen und sie als potentielle Massenmörder bezeichnen würde (es gibt eine knappe Millionen Verkehrstote in Deutschland seit 1945, hinzu kommen die indirekt durch Emissionen geschädigten Menschen) - dann wäre der Aufschrei der Entrüstung groß. Weil es ja ohne Auto nicht geht. Dass es auch Fälle gibt, wo es ohne Herbizid nicht geht oder zu unbequem ist (wie beim Auto)... Okay, ich halte schon meine Klappe. Aber ich finde es einfach sehr bequem, auf dem gepflegten 100qm Reihenhausgrundstück zu sitzen und jemandem den Tip zu geben, 600qm Quecke händig zu jäten.
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 10:56
von Lehm
Herbizideinsatz im Privatgarten ist sicher das letzte Mittel.
Genau, das ist wirklich das Letzte. :-XNun, man darf ja nicht vergessen, dass ein Herbizideinsatz Folgen hat, die bei vollständigem Abbau des Gifts (was sselten genug ist) noch einen Weile andauern. Langfristig fährt man mit giftfreiem gärtnern auch dann besser, wenn man mit der Gemüseernte die Haushaltskasse entlasten will.Meine meinung ist und bleibt: kein Gift im Garten, unter keinen Umständen.
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 11:06
von callis
frida,du sprichst mir aus der Seele.

Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 11:07
von frida
frida,du sprichst mir aus der Seele.

gerne!
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 11:26
von invivo
Ein naturgemäßer Knockout wären ein paar Gänse für einen Sommer. Nach kurzer Zeit verwandeln sie jedes Stück Land in eine Schlammwüste und dann zu Sankt Martin ...

Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 11:30
von Susanne
Wir hatten mal einen Queckenhund... er fraß alle Queckentriebe ab, regelmäßig und zuverlässig, bis er tatsächlich den Garten queckenfrei hatte.Als der Hund starb, kamen die Quecken zurück. Sein Nachfolger war blöde, er kapierte nicht, was wir von ihm erwarteten.
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 11:51
von manfredm
Dann verstehe ich auch das Argument mit dem fehlenden Produktionsdruck beim Privatgärtner nicht ganz, ich baue mein Gemüse nicht nur aus Jux und Dollerei an, sondern auch, weil ich auf die Entlastung meiner Haushaltskasse nur schwer verzichten kann.
Na ja, hier werden die meisten Gemüsegärten abgebaut, weil es sich wegen der billigen Preise für gekauftes Gemüse nicht mehr rentiert. Ich wüsste nicht, daß es, außer Meinem, in unserer Straße noch einen weiteren Gemüsegarten gibt. Als Motivation bleibt selbst angebautes und unbelastetes Gemüse zu haben, ohne Pestizide und Kunstdünger.
Das Herbizid im Garten ist ein Bereich, wo man sich im Normalfall - wenn man einen Garten hat, der einigermaßen gepflegt ist - durch Verzicht ökologisch verhalten kann, ohne dass es einen allzuviel kostet.
Meine Rede.
... Aber ich finde es einfach sehr bequem, auf dem gepflegten 100qm Reihenhausgrundstück zu sitzen und jemandem den Tip zu geben, 600qm Quecke händig zu jäten.
Ich habe 600qm - nicht frei von Quecke und anderen Unkräutern. Auf den Beeten kann ich sie jäten, auf den restlichen Flächen, (nicht englischer) Rasen, Sträucher, Obstwiese... stellen sie kein Problem da. Warum müsste man 600qm Quecken-frei halten, wenn nicht in einer Beetkultur ?Manfred
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 12:22
von fars
Nur ein Nebenaspekt:Hier wird immer von einem "Englischen Rasen" gesprochen. Ist damit etwa das Synonym für einen unkrautfreier Rasen gemeint? Wenn ja, so sei gesagt, dass der engl. Rasen absolut nicht unkrautfrei ist. Er ist aber, klimatisch bedingt, außerordentlich dicht, so dass man tatsächlich von einem Rasenteppich sprechen kann.Unabhängig davon ist ein unkrautfreier Rasen (ehrlicherweise muss man von unkrautarm sprechen) recht leicht zu erzielen, ohne den Einsatz von Chemie. Man muss sich nur bücken und die Dauerunkräuter ausstechen, den Rasen nicht zu kurz schneiden und im Frühjahr und Herbst Humus (= fein gesiebter Kompost) einharken.Und dann jede Woche mindestens einmal mähen. Das vertragen die wenigsten Unkräuter.
Re:Quecken - was tun ?
Verfasst: 7. Mai 2008, 13:21
von manfredm
Nur ein Nebenaspekt:Hier wird immer von einem "Englischen Rasen" gesprochen. Ist damit etwa das Synonym für einen unkrautfreier Rasen gemeint? Wenn ja, so sei gesagt, dass der engl. Rasen absolut nicht unkrautfrei ist. Er ist aber, klimatisch bedingt, außerordentlich dicht, so dass man tatsächlich von einem Rasenteppich sprechen kann.
Ok, das war ein Fehler im Ausdruck!Manfred