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Die Rahmenbedingungen sind für diese Entwicklungen nicht unwichtig. Bioanbau könnte man noch stärker fördern bzw. konventionell wirtschaftenden Bauern und Gärtnern Strafzahlungen auferlegen für die Umweltschäden, die sie verursachen.

Wenn gleiches Recht bzw. gleiche Pflichten für alle gelten würden, wäre das heute schon so. Wenn Betriebe, die dem BUNDES-IMMISSIONSSCHUTZGESETZ unterliegen, die Vorgaben nicht einhalten, verlieren sie ihr Zertifikat. Warum kann das nicht für alle gelten, vor allem für solche, die umweltschädigende Stoffe einsetzen, egal in welchem Bereich.

Aufgrund langjähriger eigener beruflicher Erfahrungen nehme ich inzwischen Zertifikate als aussagekräftiges Qualitätsmerkmal nicht mehr ernst. Die Zertifizierungswut hat inflationäre Züge angenommen und umfasst eine Unzahl von Bereichen; ohne Zertifikat ist kaum noch etwas möglich - es ist zur Formalie verkommen. Zertifizierungsstellen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen und fahren gewaltige Gewinne ein. Peinlich wird es z.B., wenn Kunden ihre Lieferanten mit negativem Ergebnis auditieren, die zuvor eine teure Zertifizierung mit Glanz und Gloria bestanden haben (kenne ich nur aus Berichten von Kunden!). Objektive Beurteilungen sind trotz entsprechender Vorgabekriterien nicht zuverlässig gewährleistet. Leider werden für Auftragsvergaben Zertifikate vorausgesetzt, also macht man das teure Spiel notgedrungen mit.

Gut, ich seh das Problem. Aber ohne Zertifizierung kann eben jeder sagen, er produziere bio. Das wäre noch ärgerlicher.