hab ich geradezu drauf gewartet, biotekt!
Hallo Pearl,ich wollte mir eine Stellungnahme dazu ja eigentlich verkneifen, aber nachdem mal wieder ein paar in Richtung Seiltechnik (Ranktechnik) "vorbelastete" Anfragen nach Kletterhilfen eingegangen sind, sah ich einen Kommentar auch an dieser Stelle doch als notwendig an. Offenbar muss man sich mindestens 50 Jahre lang bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit äußern, ehe die Information von den richtigen Entscheidsungsträgern auch mal beherzigt wird. Es ist durchaus verständlich, dass sich nicht jeder dazu die Zeit nimmt....Hier geht es darum, dass auch wenn eine große Mehrheit von Bauherren, Architekten und Handwerkern meint, Seile seien das Nonplusultra der Fassadenbegrünung, dies noch lange nicht nicht in jedem Fall zutrifft. Mitunter sind sie - erst recht unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt - noch nicht einmal ein brauchbarer Behelf.
"bei konsequenter Führen der Neutriebe" oder so. Ja wer macht denn das!
Ein paar heimwerkelnde Kleingärtner machen das, außerdem - gegen angemessene Bezahlung - eine gewisse Anzahl professioneller Gärtner.Was für solche Pflegemaßnahmen als angemessene Bezahlung zu gelte hat, schockiert üblicherweise die Bauherren.....Aber die intensive Betreuung eines Blauregens hört meist irgendwann auf. Genauso wie in der Praxis der regelmäßige Schnitt von Efeu aus den verschiedensten Gründen unterbleibt, verwahrlosen sehr oft auch Gerüstkletterpfllanzen nach einigen Jahren, bzw. ab einer gewissen Größe. Die Gründe sind meistens ähnlich - mal war ein oder zwei Jahre keine Zeit, mal hat der Eigentümer gewechselt und ein anderes Mal hat sich schlichtweg die Vorsicht "abgeschliffen". Sehr oft wird der engagierte Bauherr auch einfach älter und körperlich weniger fit.Nach einiger Zeit steht der Bauherr dann oft vor einem richtigen Problem, schimpft furchtbar über die (unvorhergesehenen) Kosten und beseitigt die Pflanze(n) endgültig.
.... Blauregen kann man nicht davon abhalten wie verrückt zu winden. Dafür muss man Vorkehrungen treffen, wie man diese Eigenschaft mit einer praktikablen und stabilen Befestigung kombinieren kann.
Das kostet allerdings leider Geld - richtiges Geld! Aber selbst wer angemessen investiert, kommt um die Pflege nicht herum. Selbst mit massivem Edelstahl oder Kohlefaser lassen sich keine langfristig wartungsfreien Fassadenbegrünungen mit "Starkschlingern" herstellen. Man kann lediglich das Intervall von zwingend erforderlichen Schnittmaßnahmen verlängern - ggf auch Vorsorge treffen, dass eine Vernachlässigung über zwei oder drei Wachstumsperioden ohne beachtenswerte Folgen behoben werden kann.Selbst das geht nur sehr selten (Ausnahmesituationen) mit Seilkonstruktionen und wer diese Feststellung nicht immer wieder nachdrücklich wiederholt, leistet solchen Anbietern Vorschub, die ohne jede Beratung ungeeignete Lösungen "verticken". Es ist etliches (vom Billigartikel, bis zu hochpreisigen "Designsystemen") auf dem Markt, das den Anforderungen sehr wüchsiger Schlingpflanzen garnicht oder nur extrem eingeschänkt genügt. Wer bei dieser Verwendung solche Lösungen nicht nachdrücklich als "Humbug" darstellt, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm daraus eine Konkurrrenz erwächst, die es fast unmöglich macht, angemessene (ausreichend taugliche) Lösungen zu verkaufen und damit zur Realisierung dauerhafter, anspruchsvoller Fassadenbegrünungen beizutragen. GrüßeTB