garten-pur

@A-string,MM 106 würde ich aus der mittelstarken Gruppe wegen Feuerbrand streichen. M7 soll in dieser Hinsicht besser sein. Und von MM 111 hat, glaube ich cydorian, kürzlich auch einen Hinweis auf gute Feuerbrandtoleranz gegeben.Wie das so ist: Ich habe im Winter einer Baumschule einen Verdelungsauftrag mit einer Sorte erteilt, die ich in halbwegs vernünftiger Entfernung nur da gefunden habe. Ich wollte die auf M7, alternativ auf Supporter 4 haben.Der Baumschuler: Entwerder M26, was anderes haben wir nicht, machen wir nicht extra. Punkt. Um die Sorte dann überhaupt zu bekommen, habe ich das eben akzeptiert.

M106 hat auch Kragenfäuleprobleme. MM 111 ist für den Hausgarten generell eine gute Wahl, es wurde ja schon einiges drüber geschrieben. Standfest, feuerbrandbremsend, viel pflegeleichter wie die Schwächerwachsenden, erträglich früher Ertragseintritt, Grösse meistens für Hausgarten passend. Diese Unterlage ist nur deshalb selten, weil die Unterlagenwahl vom kommerziellen Intensivobstanbau bestimmt wird und die wollen so gut wie nichts, was stärker wie M9 wächst. Im Ausland übrigens nicht so sehr, die Baumzwerge sind längst nicht der Weisheit letzter Schluss.Die Baumschule, bei der ich vieles hole, verkauft auch nichts auf MM 111. Für gute Kunden (grins :-) gibts aber bei Vorbestellung Ware auf MM 111.Zuccalmaglios Ausführungen kann ich nur unterstreichen. Hundert Jahre alter Baum und schwachwüchsig - ein Edelreis davon sollte man am Besten wieder auf Bittenfelder Sämling o.ä. setzen. Wenn er Lust hat, kann er ja auch ein Experiment machen und zusätzlich ein paar weitere Reiser auf etwas Schwächerwachsendes veredeln lassen, die Bäume dann verschenken und einen selber pflanzen. Es gibt auch eine kleine Chance, dass der Originalbaum wegen ungünstiger Bedingungen so klein geblieben ist. Normalerweise vergreisen die dann aber auch früher und werden nicht so alt.Stammbildner - für wenige Apfelsorten sinnvoll, meistens aber nicht. Anders siehts bei Birnen aus, aber das ist hier nicht das Thema.

So alt sind die Typenunterlagen noch nicht. Außerdem hätte die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so lange durchgehalten.

Was genau meinst du mit duchgehalten, was passiert denn mit anderen Unterlagen in so einem hohen Alter dann ?

cydorian hat geschrieben:Zuccalmaglios Ausführungen kann ich nur unterstreichen. Hundert Jahre alter Baum und schwachwüchsig - ein Edelreis davon sollte man am Besten wieder auf Bittenfelder Sämling o.ä. setzen. Wenn er Lust hat, kann er ja auch ein Experiment machen und zusätzlich ein paar weitere Reiser auf etwas Schwächerwachsendes veredeln lassen

Ok, dann werde ich die Edelreiser auf den Bittenfelder veredeln. Das Experiment mit weiteren Reisern auf schwach wachsende Unterlagen kann man natürlich auch mal ausprobieren.

mit Durchhalten meine ich ganz einfach Lebensdauer. Auch Bäume/Unterlagen sterben irgendwann...Faustregel: je stärker die Unterlage, desto länger lebt sie. Jetzt mal völlig unabhängig von anderen Faktoren.

mit Durchhalten meine ich ganz einfach Lebensdauer. Auch Bäume/Unterlagen sterben irgendwann...Faustregel: je stärker die Unterlage, desto länger lebt sie. Jetzt mal völlig unabhängig von anderen Faktoren.

Gut auf Streuobstwiesen gibt es Obstbäume die werden z.T. mehrere hundert Jahre alt. Eher werden sie gerodet als sie vor Altersschwäche eingehen.Zu der Internetseite - veredlungsunterlagen.de - weiß jemand ob man auch weniger als 25 Unterlagen nehmen kann, wenn man zusammen mit anderen Gartenzubehör auf die 20 € Mindestbestellwert kommt ?

Ich würde einfach bestellen. Die rufen schon an oder schreiben Dir ne Mail... aber wahrscheinlich scheut der Bearbeiter aber den Aufwand und macht mal ne Ausnahme. Bei veredelungsunterlagen.de hab ich noch nicht bestellt, aber woanders dies schon 2 mal so gehandhabt... ;)Viel ErfolgA.

andreaS,bei mehrhundertjährigen Bäumen auf Streuobstwiesen kann es sich im Rahmen der gängigen Obstarten nur um Birnen handeln. Der Rest der Arten hält keine 200 und mehr Jahre durch. 100 Jahre sind für einen Apfel schon ein sehr stolzes Alter.

leider ist es so das Dicke des Stammes und das Alter ab und zu gar nicht zusammenpassen. Ich habe mal ein paar Stammschnitte mit der Motorsäge gemacht(natürlich von Sturmopfern). Ich hatte eine Rote Sternrenette vom feuchten Westhang die ca. 65 Jahre alt war und dicker war als Apfel x mit 95 Jahren vom trockenen Südosthang, der hatte weniger Stammdurchmesser.

Hatte Ende März, also vor gut 4 Wochen erstmals Veredelungen per Kopulationsschnitt durchgeführt. Die Veredelungsstelle habe ich mit einem Gummi-Veredelungsband straff umwickelt und die Schnittstelle mit Baumwachsspray abgedichtet. Weiß jemand wie lange es dauert bis der Edelreis mit der Unterlage ungefähr verwachsen ist ?Ich kann nicht beurteilen, ob die Veredelung geglückt ist. Zumindest sieht der Edelreis oben grün aus und ist nicht vertrocknet und somit eingegangen.

Hallo,ich habe auch mal eine Frage zu Verdelungen: Und zwar habe ich Anfang März an einem Veredelungskurs teilgenommen. Dort wurde uns das Kopulieren beigebracht. Gierig wie ich war habe ich mir gleich mehrere Unterlagen gekauft (Konnte man dort günstig erwerben). Dann habe ich losgelegt mit Apfelveredelungen und auch mit Birnen. 90 % sind mir auch geglückt, also miteinander verwachsen. Nun sind an einigen Veredelungen bzw. an den Edelreisern Blütenknospen zu sehen. Wie soll ich die nun behandeln? Abmachen oder lieber doch nicht? Und an den Unterlagen sind auch Blätter zu sehen, was mache ich damit? Dran lassen oder auch entfernen Liebe GrüßeKlemmi

Hallo,Glückwunsch zu den Verelungen. Die Blüten vorsichtig raus nehmen, Wildtriebe von der Unterlage ausbrechen. Ich die Blüte und auch Wildtriebe geht zu viel Kraft.Gruß

Hallo,danke für die Auskunft. Ab wann darf man die Veredelungen denn blühen lassen?Und wann ist etwa mit einem Fruchtertrag zu rechnen? Die Bäume sind nun alle ca. 50cm groß (incl. Unterlage und Edelreis) und natürlich unverzweigt. All diese Fragen kommen ja auch immer erst hinterher, man denkt an sowas ja nicht wenn man im Veredelungskurs ist. Es wird einem aber auch nicht gesagt ::)Viele GrüßeKlemmi

Es kommt auf die Unterlage an wann die erste Blüte dran ist, bei schwach wachsenden Unterlagen geht es schneller (2 Jahre), bei stark wachsenden dauert es länger (3 - 4 Jahre).Gruß

Bei uns bilden auch einige der Veredelungen von Januar 2010 Blütenknospen - die sind ja im Edelreis schon angelegt gewesen. Ganz vorsichtig ausbrechen, sobald man sie greifen kann!Wenn der BAum dann ausgepflanzt ist, wird er erst dann Blüten bilden - was noch nicht heißt, dass die dann auch zu Früchten werden - wenn er es sich leisten kann. Im Veredelungsjahr und im ersten Jahr nach der Pflanzung würde ich alle Blütenknospen entfernen, damit der Baum stärker vegetativ wächst. Es ist auch abhängig von der Art, wann der Ertrag beginnt.Prunus domestica lässt sich Zeit, Prunus salicina hat es eilig, Pfirsiche sind fixer und kurzlebiger anderes Steinobst, Äpfel und Birnen und Quitten sind schneller als Prunus-arten.Landfrau, die soooo lange schon auf ERtragsbeginn wartet - und sich dies Jahr schon mal vorab auf Thacro, Große Grüne, Ungarische Beste, Schneiders Späte, Graf Althans, Clapps Liebling, Schönberger und Kirkes freut. Nachdem eine kalte Nacht die Kleine Goldbirne, Bergeron, Krymskaja, MSU zugestzt hat. Vielleicht lern ich das ja nochmal, den Wetterbericht nicht nur zu lesen, sondern auch zu beherzigen!

Hallo,oh, vielen Dank für die hilfreichen Hinweise. Nun bin ich zwar noch ungeduldiger ob die eigenen Veredelungen jemals tragen werden, aber ich bin auch aufgeklärter und kann mich darauf einstellen, dass es dieses und wohl auch nächstes Jahr noch keine Früchte gibt. Macht aber nix, lieber kräftige Bäumchen als kleine "Schwächlinge". Ich bin ja so gespannt auf meinen rotfleischigen Apfel!Danke nochmalsKlemmi