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Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 13:57
von greterl
Die allerjüngste Schicht, die oberste Schicht, ist gerade die, die nachwachsen kann - wenn man nichts dagegen unternimmt, wie beispielsweise die stärker vertorften unteren abbauen, für "sonstige Zwecke" (und wenns die Whiskygewinnung ist...).Und die "Nachhaltigkeit" der Anlage von zb. Fichtenäckern - noch immer gebräuchlich - mag sehr bezweifelt werden.Auch die meisten Heiden sind Kulturlandschaften, nicht Naturlandschaften.Ich glaube jedenfalls, daß die Torfgewinnung für Gartenerden das geringste Problem ist.Seit wir den Garten haben, und das ist über 50 Jahre, hab ich erst einen Sack Torf gekauft, der ist noch immer mehr als halbvoll. Gekaufte Gartenerden für Töpfe und Kisten sind auch nur bescheidenste Mengen....
Wenn die oberste Schicht abgetorft werden soll, wird das Moor entwässert. Dadurch sinkt kleinklimatisch die Luftfeuchtigkeit, es kommt Luft in den Torf, der Abbau beginnt, der Torf verändert sich, und andere Pflanzen dringen ein.Mit der obersten Schicht werden alle dort wachsenden Pflanzen entfernt oder sie sterben infolge der Austrocknung des Moorkörpers ab.Es ist so: Das Abtorfen verändert ein Moor irreversibel. Natürlich hat ein wiedervernässtes Moor höhen ökologischen Wert, aber es ist nur ein Abklatsch des einstigen Hochmoors.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 13:57
von Eva
Wahrscheinlich darfst du wegen Copyright sowieso eher nur verlinken als den ganzen Text hier einzustellen.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 14:00
von greterl
Vielen Dank! Aber ich hab beim LBV angerufen und die Genehmigung zum Abdruck eingeholt.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 14:13
von greterl
Nachdem die eingescannten Seiten leider nicht lesbar sind, schick ich nochmal den Link vom LBV:
www.lbv.de/torf
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 14:17
von Crambe
Wenn jemand Ersatz für Torf sucht, dann fragt die Dunkle. Sie muss für ihre Rhododendren im Park Ersatz suchen und ist gerade in der Testphase. So ganz einfach scheint es nicht zu sein, wie sie uns letztes Jahr beim Iriskrakeel erzählte.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 14:35
von Rieke
@greterlDir geht es ja eigentlich darum, womit du Dein Hochbeet füllen kannst.Die Torfdiskussion hatten wir hier schon öfters …Was willst du in dem Beet anbauen?Was hast Du schon an Material zum Füllen?Ich habe ein altes Betonbecken, dass ich als Hochbeet für Kürbisse nutze. Ich fülle das immer mit den Gartenabfällen, die ich nicht im Kompost haben möchte, d.h. den ganzen samentragenden Unkräutern und dazu Kaninchenmist, (die Nachbarstochter hat Kaninchen) und komposttaugliche Küchenabfälle. Im Mai ist das weit genug verrottet, daß ich Kürbisse pflanzen kann und im Herbst ist alles so weit zusammengesackt, daß Platz für neue Abfälle ist. Die packe ich dann einfach oben drauf.Erde für Kübelpflanzen verwende ich übrigens einfach wieder. Über den Winter kommt sie in einen Komposter oder auf einen großen Haufen, mit etwas Laub drauf. Bisher nehmen mir das weder die Tomaten noch die Paprikas übel.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 15:18
von Günther
Die allerjüngste Schicht, die oberste Schicht, ist gerade die, die nachwachsen kann - wenn man nichts dagegen unternimmt, wie beispielsweise die stärker vertorften unteren abbauen, für "sonstige Zwecke" (und wenns die Whiskygewinnung ist...).Und die "Nachhaltigkeit" der Anlage von zb. Fichtenäckern - noch immer gebräuchlich - mag sehr bezweifelt werden.Auch die meisten Heiden sind Kulturlandschaften, nicht Naturlandschaften.Ich glaube jedenfalls, daß die Torfgewinnung für Gartenerden das geringste Problem ist.Seit wir den Garten haben, und das ist über 50 Jahre, hab ich erst einen Sack Torf gekauft, der ist noch immer mehr als halbvoll. Gekaufte Gartenerden für Töpfe und Kisten sind auch nur bescheidenste Mengen....
Wenn die oberste Schicht abgetorft werden soll, wird das Moor entwässert. Dadurch sinkt kleinklimatisch die Luftfeuchtigkeit, es kommt Luft in den Torf, der Abbau beginnt, der Torf verändert sich, und andere Pflanzen dringen ein.Mit der obersten Schicht werden alle dort wachsenden Pflanzen entfernt oder sie sterben infolge der Austrocknung des Moorkörpers ab.Es ist so: Das Abtorfen verändert ein Moor irreversibel. Natürlich hat ein wiedervernässtes Moor höhen ökologischen Wert, aber es ist nur ein Abklatsch des einstigen Hochmoors.
Natürlich, müsste ich für die Ausbeutung das Moor entwässern, so leidet das ganze Ökosystem. Um die oberste Schicht abzubauen, ist aber eine Totalentwässerung nicht zwingend nötig.Würde ich in meinem Garten jedes Jahr das Moos, das leider zu verbreitet ist, rauskratzen und sammeln, dann kämen leicht mehr als zwei Torfsäcke zusammen, vielleicht, bei extremer Kompression, ein bisserl mehr, als ein Torfsack. Und in einem Jahr ist das Moos wieder da - ich habe KEIN Moor als Garten....Wer keine Palmöl- oder Kokosfettprodukte verwenden will, darf sich kaum mehr mit (echter) Seife waschen, müßte zu Syndets udgl. greifen....
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 15:28
von enigma
Und in einem Jahr ist das Moos wieder da - ich habe KEIN Moor als Garten....

Eben. Die "Moosernte im eigenen Garten" hat mit dem oberflächlichen Abtragen eines Hochmoores etwa soviel zu tun wie ein Schlehengebüsch im Garten abhacken mit dem Abholzen eines Regenwaldes.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 16:09
von Günther
In etwa....Das Schlehengebüsch entspricht dem Weißtorf, der Regenwald dem Gesamtmoor bis zum untersten Schwarztorf.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 16:34
von greterl
Vielen Dank Rieke,ich möchte nächstes Jahr ganz neu mit einem Hochbeet für Gemüse beginnen. Bei mir im Garten gibt es mehr Steine als Erde (Münchner Schotterebene) und die Gemüseernte war bisher nur im Kübel erfolgreich. (Die Stauden wachsen prächtig!)Das ganze Jahr über habe ich schon Strauchschnitt, die Äste vom Apfelbaumschnitt und Erde aus den Kübeln gesammelt. Außerdem hab ich einen Schnellkomposter voll Pflanzen und Gemüseabfällen. Aber der Garten ist klein und das gesammelte Material reicht sicher nur für die untersten Schichten; und deshalb brauche ich für oben Kompost und Erde.Anbauen möchte ich Zucchini, Salat, Kräuter usw.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 16:55
von Eva
und deshalb brauche ich für oben Kompost und Erde.
Oder für ganz unten Gehölzschnitt / Hächselgut. Gibt es bei Euch am Ort einen Grünabfall-Platz? Da kann man so feine Dinge wie Rasenschnitt, Heckenschnittgut etc. mitnehmen, gutes Packmaterial für ein Hochbeet.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 17:06
von pearl
jetzt noch Laub sammeln und eben nach Kompostwerken Ausschau halten. Gemeinden geben auch im Bauhof Gehölzhäcksel ab. Alles Besser als Sackerde zu kaufen.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 17:31
von Rieke
Ich glaube, hier hatte schon jemand zu dem RAL-Gütesiegel für Kompost verlinkt. Kompost mit diesem Siegel ist auf Schadstoffe untersucht und hält die dafür festgelegten Grenzwerte ein. Ich habe vor einiger Zeit auch mal solchen Kompost verwendet. Er wird nass leider sehr schlammig, man muß ihn mit Gartenerde oder Lava, Blähton oder so mischen.Schadstoffe im Boden kannst Du nie völlig vermeiden, die werden auch über die Luft und den Regen eingetragen, hängen am Herbstlaub, hat Dein Vorgänger im Garten hinterlassen - da gibt es viele Möglichkeiten. Gekauftes Gemüse ist im Zweifel auch nicht weniger belastet, als von Dir angebautes.Ich möchte das Problem damit nicht verharmlosen, aber man sollte sich damit nicht selbst blockieren.
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 17:54
von uliginosa
Vielleicht wäre Kompost aus Pferdemist eine Möglichkeit? Pferdehöfe müsste es doch in der Peripherie von München geben - und die haben natürlicherweise einen Überschuss an nährstoffreichen Abfällen. Wenn es 100% Bio sein soll wird die Suche sicher etwas schwieriger. Kleiner Beitrag zum Torfabbau, das 1. Mal in solchen Umfang gesehen diesen Sommer in Finnland:

Hier gibt es noch ein paar Fotos vom Torfabbau und vom intakten Moor wenige km weiter:
https://picasaweb.google.com/1066120637 ... directlink
Re:Bioerde
Verfasst: 27. Nov 2013, 18:08
von Günther
Und das ist ALLES für den Gartenbedarf?Oder was....