Seite 4 von 13

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 19:41
von APO-Jörg
Wir haben auch eine kleine Naturtreppe eingebaut und die Zwischenräume haben wir mit Teichfolie ausgelegt und bewässert wir das über die Dachentwässerung. Man kann durch über Granitsteine auch auf die Terrasse gehen.

Bild

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 19:44
von Krokosmian
Bauerngarten93 hat geschrieben: 2. Jan 2018, 19:25
@ Krokosmian da möchte man doch die Stange Dynamit rausholen und sich gleich den ganzen Klotz kleinsprengen ;D ;D



Ist wenig ratsam, entweder kommt die Wand, mindestens aber [URL=https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2017/2017_10/imago/dachs.jpg.jpg/rendition=cq5dam.web.1280.1280.jpeg/size=708x398.jpg]der[/url] und [URL=http://fuechse.info/faq/images/EverythingIsPermuted_teeth.jpg]der[/url], entgegen ;D.


Nein, natürlich waren die Altvorderen weder Maurer noch Hexer, sie mussten sich das aber auch erarbeiten bzw. erlernen. Ein (ziemlich nahe verwandter) Winzer sagt immer, dass er es auf jeden Fall kann, ob die Mauer aber auch solange wie die seiner Großväter halten, weiß man erst wenn er es nicht mehr mitkriegt.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 19:56
von Krokosmian
Und, mal mit Verlaub und ganz ehrlich ohne das Können des GaLa-Baus in Abrede stellen zu wollen, in den Weinbergen geht es nicht nur drum eine Höhe aufzufangen sondern oft einen ganzen Hang, [URL=https://www.weinfactum.de/bilder-dateien/veranstaltungen/zuckerle/zuckerle1.jpg?x=800&y=600]das[/url] ist bspw. eine der weniger steilen, sozusagen fast ebenen Lagen. Diese Mauern müssen möglichst "ewig" halten.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 20:32
von Gartenplaner
Naja - Lilos Mauern sind ja Weinbergsmauern, auch bis 3m hoch wie sie schreibt, was schon ordentlich ist.
Aber "ewig" halten tun sie (leider) dann doch nicht.
Weil man früher keinen Statiker zur Hand hatte, man baute mit Erfahrungswerten und an Stellen mit anormalen Bodenverhältnissen oder Störungen im Untergrund klappte das dann manchmal eben nicht mehr oder nicht dauerhaft, auch an solch haarsträubenden Stellen.
Das bedeutete andererseits aber auch nicht, daß gleich der ganze Hang abrutschte, wenn ein Stück Mauer einsackte.

Die Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz hat ein Trockenmauer-Buch herausgegeben, das wirklich bis in tiefste technische Details geht, allein schon beim Kapitel Statik1 ziehts einem die Schuhe aus ;D

Technische Tragwerke mit großen Höhen müssen mit diesen Formeln und Berechnungen gebaut werden (wenn man nicht eh den einfacheren Weg der Beton- oder Gabionenmauer geht), aber bei Höhen bis 120cm sollte man jetzt nicht in Ehrfurcht erstarren und sich nicht trauen.



Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 20:36
von Krokosmian
"ewig" steht schon aus gutem Grund in Anführungszeichen.
Und sie schreibt auch das:
Lilo hat geschrieben: 1. Jan 2018, 22:20
Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte ...angelegt.


Ansonsten bin ich jetzt ruhig und verweise auf meine Signatur ;)

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 20:52
von Gartenplaner
öhm... ???

Ich sehe jetzt ehrlich gesagt keinen Anlass für Aufregung, wenn ich etwas geschrieben habe, das so wirkte, war es nicht meine Absicht.

Wenn es der Punkt war, daß man die Grundregeln abwandeln kann, wenn man die Stelle und den Boden, an den eine Trockenmauer hinsoll, sehr gut kennt, kann ich gern auch nochmal unterstreichen, daß man das nicht machen soll, wenn man auf der absolut sicheren Seite sein will!

Ich wollte nur nicht, daß jemand, der eine 50cm oder auch 100cm hohe Trockenmauer in seinem Garten bauen möchte nun vor Ehrfurcht erstarrt und sich nicht mehr traut.
Deswegen hab ich zuerst auch nur den einfachen Anleitungslink gepostet, der reicht für Garten-Trockenmauern völlig aus, der bis ins letzte Detail gehende Link aus der Schweiz ist für so ein kleines Projekt nicht sinnvoll.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 20:53
von Roeschen1
Ein Unterstand aus dem 18. Jahrhundert.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 20:55
von Gartenplaner
WOW - das ist schon eher hohe Kunst :D

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 21:04
von Lilo
Gartenplaner hat geschrieben: 2. Jan 2018, 19:23
@Lilo:
Ich frage mich, was bei dir ausschlaggebend für des Zusammensacken von Abschnitten ist, hast du da eine Idee?
Der sandige Boden, fehlender Schotter hinter der Mauer?


So wie ich es beobachte ist der sandige Boden die Ursache.

Wenn eine Mauer bei mir zusammenrasselt sind immer die Grundsteine talwärts geneigt. Dadurch wird der Oberbau instabil bildet einen Bauch mit Hohlraum dahinter, verliert irgendwann den Halt und bricht zusammen.

Dass die Grundsteine talwärts geneigt sind, erkläre ich mir damit, dass an derenen Vorderkante, Talseite durch Wasser ständig Material abgetragen wird. Auffällig ist auch, dass es oft über mehrere Terassen hinweg eine Bruchlinie gibt. Wenn eine der unteren Terassenmauern einbricht, kann ich davon ausgehen, dass einige Jahre später die Mauer der darüberliegenden Terasse etwa auf der selben Höhe einbricht.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 21:06
von lerchenzorn
Gartenplaner hat geschrieben: 2. Jan 2018, 20:55
WOW - das ist schon eher hohe Kunst :D


Oh ja. Und mutig. Ob das Gewölbe nach Gefühl gebaut wurde? Oder aber mit Statik? ;D Gleich daneben der Aufgang - das braucht Vertrauen ins Widerlager. Und hält doch offenbar schon "ewig".

Wunderschöne Mauern, die ihr zeigt. Und Lilo, wie die anderen ziehe ich den Hut vor Deiner Kunst und Tatkraft.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 21:07
von Krokosmian
Gartenplaner hat geschrieben: 2. Jan 2018, 20:52
öhm... ???
...


Nein, sorry war so nicht gemeint, ich wollte meinerseits nur rausstellen, dass eben bspw. zwei Meter Gefälle was anderes ist wie eine Berg der zwanzig und mehr Terrassen hat. Und bei Letzterem existieren die Mauern halt teilweise schon über Jahrhunderte. Ich bin ganz buchstäblich in Weinbergen aufgewachsen und man sieht es eben kritischer. Und man bekommt halt auch mit, wie die alten Mauern zerfallen und aus Unkenntnis der Nachfolger die neuen nicht mehr das sind, was sie früher waren.

Eine hohe Kunst ist es sicherlich nicht, aber können muss man es eben schon. Wie alles Andere auch.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 21:13
von Staudo
lerchenzorn hat geschrieben: 2. Jan 2018, 21:06
Ob das Gewölbe nach Gefühl gebaut wurde? Oder aber mit Statik? ;D Gleich daneben der Aufgang - das braucht Vertrauen ins Widerlager. Und hält doch offenbar schon "ewig".


Es gab garantiert auch viele, viele weniger gut gelungene Bauwerke. Die stehen aber nicht mehr.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 21:13
von Lilo
Ich zeige Euch mal ein etwas älteres Bild, das meinen Garten im Winter zeigt, damit man eine Vorstellunge erhält.

Die Mauern sind von unterschiedlichste Qualität. Manche sind sorgfältigst aus schönen behauenen Steinen gefügt, andere sehen aus als wäre eine Ladung Steine ausgekippt worden. In der Stabilität macht das nicht unbedingt einen Unterschied.

Ich habe schon lange nicht mehr den Garten in Totale fotografiert.


Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 21:14
von Krokosmian
Lilo hat geschrieben: 2. Jan 2018, 21:04
... bildet einen Bauch ...


Diese Mauerbäuche entstanden hier immer wenn sich im Winter das Wasser gesammelt hatte und dann gefror. "Die dumme Kuh/Sau kriegt ein Kalb" hatten die Alten dann gesagt.

Re: Trockenmauer flicken

Verfasst: 2. Jan 2018, 21:15
von Ingeborg
ein wichtiger Faktor ist, dass der Baumeister - verbriefter Profi oder Laie - seinen Hang kennt. Da waren die alten Wengerter ganz dicht am Berg mit dem Gespür. Das gilt auch für Lilo die ihre Mauern und den Berg gut kennt. Heutzutage werden solche Arbeiten oft von Menschen gemacht die nicht den langen engen Kontakt zum Berg haben.

Weil hier auch genannt wurde, dass Lehm ohne Mauer stehen bleibt, eine Geschichte. Ein Bekannter hatte sich ein Grundstück gepachtet und für sein Zelt eine Terasse in den Hang gebaut. Meine warnenden Hinweise "irgendwann kommt auch der Lehm" wollte er nicht hören. Über Jahre hinweg war es okay. Dann, ich hatte das Thema fast vergessen, nach 6 oder 7 Jahren gestand er kleinlaut, dass der Lehm sich auf den Weg ins Tal gemacht hat.