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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4142865 mal)
Moderator: cydorian
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Dauphine habe ich seit 2 Jahren als Topfkultur. Hatte heuer massiv Früchte angesetzt, ich habe sie aber zu früh rausgestellt. Die Blätter hat sie wohl auch wegen Sonnenbrand vollständig abgeworfen - mittlerweile treibt sie aber wieder massivst aus. Herbstfeigen sind aber noch keine erkennbar.
- Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Dauphine ist ein San-Pedro-Typ, das heißt die Herbstfeigen brauchen die Wespe für eine Befruchtung.
"In California, trees of Dauphine drop all fruits of the second crop unless caprification is practiced" (Seite 366)
"In California, trees of Dauphine drop all fruits of the second crop unless caprification is practiced" (Seite 366)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
ok. ich könnte ja mit einer Ernte leben. aber gar keine? Denke die Säge wird da helfen müssen :(
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Alva hat geschrieben: ↑21. Jun 2017, 10:30
Dauphine ist ein San-Pedro-Typ, das heißt die Herbstfeigen brauchen die Wespe für eine Befruchtung.
"In California, trees of Dauphine drop all fruits of the second crop unless caprification is practiced" (Seite 366)
Das kann ich nicht glauben. Die fruchtet doch in Mitteleuropa und wurde im 19. Jh. bei Paris gewerbsmäßig angebaut. Sie wird auch von Baud als volkommen parthenokarp angegeben.
Wäre sie ein San Pedro-Typ, würden ja die Blütenfeigen reifen und die Herbstfeigen abfallen... ;)
- DerTigga
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Balkongärtner
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
So wie das Innenleben der Feige aussieht, würde ich das so nennen: die hat mittendrin aufgehört zu wachsen. Auch das sie einen recht großen Hohlraum zwischen den kleinen Kernen / Samen hat, bringt mich dazu, zu dem zu nicken, was andere hier schrieben: die ist in dem Sinne unbefruchtet geblieben, könnte also tatsächlich eine sein, die zwingend auf die Wespe angewiesen ist, damits was wird = jedes Jahr wieder Abstoßungsreaktion / Abwurf durch die Pflanze. Aufgrund der Größe des Hohlraums und der Aussage das es seit Jahren so abläuft zweifel ich auch etwas an Düngungsfehlern bzw. Düngermangel.
Nach dem Bild zu urteilen, verwandeln die sich auch vorher in die typische Schaumstoffkonsistenz, bevor sie abfallen.
Ich hab allerdings auch merkwürdige Erlebnisse mit meinen Balkontopf-Feigen. Im Moment stehen da 3 Feigen, die schon richtig große Feigen dran haben. Die im warmen März loslegten mit wachsen, die dank nicht eingetretenen verspäteten Nachtfrösten dran hängen blieben. Und wo ich dachte: na man, wenn das so zügig weitergeht, dann wird die Ernte Ende Mai losgehen ?!
Um dann zu erleben, das die weitere 2..3 Wochen später auf einmal aufhörten, mit weiter wachsen. Um es klar zu sagen: das sind, alleine schon anhand der Blatt und Feigenform ersichtlich, eindeutig unterschiedliche Feigensorten.
Wichtigster Punkt: von allen 3 hab ich schonmal erfolgreich geerntet, besonders bei der einen, laut Schild eine Brown Turkey, erinnere ich mich an eine sehr gut schmeckende Herbst-Feige vor 2 Jahren.
Vorigen Jahr ist mir bei genau der dasselbe passiert, wie jetzt wieder: grüne, komplett harte Feigen, im zeitigen Frühjahr gewachsen, die plötzlich einfach nichtmehr weiter wuchsen. Da die BT letztes Jahr zurückgesetzt unterm Balkon oben drüber stand, erreichte auch kein Regen diese harten Früchte. Sie hingen daher unverändert..und hingen..und hingen.. bis in den Winter hinein bzw. bis Blattfall und erster Frost sie töteten.
Dieses Jahr steht sie am Balkongeländer und ich hab schon die erste jener harten und seit etwa 6 Wochen unverändert bleibenden Früchte abgerupft, da sie, meiner Einschätzung nach Regen bedingt, anfing, eingefallene Stellen zu bilden und es sicher nichtmehr lange hin war, bis sie angefangen hätte zu schimmeln.
Bei einer anderen, wie ich vermute eine Brogiotto Bianco, ist es sogar so, das eine inzwischen gewachsene (weitere) Feige jene harte, immernoch hängende und seit Wochen unveränderte "März-Feige" größentechnisch überholt hat.
Von daher passt es das ganze natürlich nicht zu deiner Beschreibung, von seit mehreren Jahren einfach abfallenden Feigen, aber ich dachte, ich schreibs dir trotzdem mal, damit du siehst, das du nicht alleine bist mit seltsamem bzw. eher schwer erklärlichem Wachstums und Reifeverhalten bei Feigen ;-)
Nach dem Bild zu urteilen, verwandeln die sich auch vorher in die typische Schaumstoffkonsistenz, bevor sie abfallen.
Ich hab allerdings auch merkwürdige Erlebnisse mit meinen Balkontopf-Feigen. Im Moment stehen da 3 Feigen, die schon richtig große Feigen dran haben. Die im warmen März loslegten mit wachsen, die dank nicht eingetretenen verspäteten Nachtfrösten dran hängen blieben. Und wo ich dachte: na man, wenn das so zügig weitergeht, dann wird die Ernte Ende Mai losgehen ?!
Um dann zu erleben, das die weitere 2..3 Wochen später auf einmal aufhörten, mit weiter wachsen. Um es klar zu sagen: das sind, alleine schon anhand der Blatt und Feigenform ersichtlich, eindeutig unterschiedliche Feigensorten.
Wichtigster Punkt: von allen 3 hab ich schonmal erfolgreich geerntet, besonders bei der einen, laut Schild eine Brown Turkey, erinnere ich mich an eine sehr gut schmeckende Herbst-Feige vor 2 Jahren.
Vorigen Jahr ist mir bei genau der dasselbe passiert, wie jetzt wieder: grüne, komplett harte Feigen, im zeitigen Frühjahr gewachsen, die plötzlich einfach nichtmehr weiter wuchsen. Da die BT letztes Jahr zurückgesetzt unterm Balkon oben drüber stand, erreichte auch kein Regen diese harten Früchte. Sie hingen daher unverändert..und hingen..und hingen.. bis in den Winter hinein bzw. bis Blattfall und erster Frost sie töteten.
Dieses Jahr steht sie am Balkongeländer und ich hab schon die erste jener harten und seit etwa 6 Wochen unverändert bleibenden Früchte abgerupft, da sie, meiner Einschätzung nach Regen bedingt, anfing, eingefallene Stellen zu bilden und es sicher nichtmehr lange hin war, bis sie angefangen hätte zu schimmeln.
Bei einer anderen, wie ich vermute eine Brogiotto Bianco, ist es sogar so, das eine inzwischen gewachsene (weitere) Feige jene harte, immernoch hängende und seit Wochen unveränderte "März-Feige" größentechnisch überholt hat.
Von daher passt es das ganze natürlich nicht zu deiner Beschreibung, von seit mehreren Jahren einfach abfallenden Feigen, aber ich dachte, ich schreibs dir trotzdem mal, damit du siehst, das du nicht alleine bist mit seltsamem bzw. eher schwer erklärlichem Wachstums und Reifeverhalten bei Feigen ;-)
- Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
philippus hat geschrieben: ↑21. Jun 2017, 11:29
Das kann ich nicht glauben. Die fruchtet doch in Mitteleuropa und wurde im 19. Jh. bei Paris gewerbsmäßig angebaut. Sie wird auch von Baud als volkommen parthenokarp angegeben.
Wäre sie ein San Pedro-Typ, würden ja die Blütenfeigen reifen und die Herbstfeigen abfallen... ;)
Ich habe mein Wissen jetzt auch nur von Google ;) , aber man findet schon viele Treffer, die Dauphine dem San-Pedro-Typ zuordnen.
Das erklärt natürlich nicht, warum die Blütenfeigen abfallen.
Ein schweizer Anbieter hat vermutlich gar keine Bocksfeigen im Angebot, ich kann mir eine solche Verwechslung nur schwer vorstellen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Alva hat geschrieben: ↑21. Jun 2017, 12:01philippus hat geschrieben: ↑21. Jun 2017, 11:29
Das kann ich nicht glauben. Die fruchtet doch in Mitteleuropa und wurde im 19. Jh. bei Paris gewerbsmäßig angebaut. Sie wird auch von Baud als volkommen parthenokarp angegeben.
Wäre sie ein San Pedro-Typ, würden ja die Blütenfeigen reifen und die Herbstfeigen abfallen... ;)
Ich habe mein Wissen jetzt auch nur von Google ;) , aber man findet schon viele Treffer, die Dauphine dem San-Pedro-Typ zuordnen.
Das erklärt natürlich nicht, warum die Blütenfeigen abfallen.
Ein schweizer Anbieter hat vermutlich gar keine Bocksfeigen im Angebot, ich kann mir eine solche Verwechslung nur schwer vorstellen.
ok. alles klar. es gab wohl tatäschlich eine Fehllieferung. :(
ich kann nun eine Ersatzfeige bestellen.
was würdet ihr für eine Sorte aus dem Sortiment von MC empfehlen?
die echte Dauphine soll ja sehr lecker sein, evtl. nehme ich einfach davon nochmals eine.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Welche Sorten hast du schon?
Dauphine würde mich reizen, aus dem weiter oben erwähnten Grund. Interessant finde ich auch Noire de Caromb, ebenfalls Marseillaise und Isi d oro. Sultane sehe ich dort leider nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich Negronne, Longue d aout und Ronde de Bordeaux empfehlen.
Dauphine würde mich reizen, aus dem weiter oben erwähnten Grund. Interessant finde ich auch Noire de Caromb, ebenfalls Marseillaise und Isi d oro. Sultane sehe ich dort leider nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich Negronne, Longue d aout und Ronde de Bordeaux empfehlen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich hörte heute im Fersehen von der tropischen Würgefeige die sich oben auf die Bäume setzt und ihre Wurzeln 50 m tief zum Boden absenken kann und dann den ganzen riesigen Baum damit erwürgt mit der Zeit, grusel..
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
philippus hat geschrieben: ↑21. Jun 2017, 20:24
Welche Sorten hast du schon?
Dauphine würde mich reizen, aus dem weiter oben erwähnten Grund. Interessant finde ich auch Noire de Caromb, ebenfalls Marseillaise und Isi d oro. Sultane sehe ich dort leider nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich Negronne, Longue d aout und Ronde de Bordeaux empfehlen.
Ich glaube auch das ich die originale Dauphine haben möchte. Evtl. Noch Brunswick? Wer hat die?
Marsailles hatte ich, bei mir kein Wachstum und hat das Versetzen dann leider nicht überlebt.
Noire de Carob spricht mich nicht so an. Isi d oro habe ich auch. Wachstum ist gut, Feigen haben mich geschmacklich nicht umgehauen, aber das kann ja noch besser werden ist erst im 2. Jahr bei mir.
Negronne steht bei meinem Bruder. LaD und RdB habe ich selbst.
Schon schade, dass ich meine schöne Feige fällen muss, aber ohne Früchte ist es halt schon nicht so toll.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
goex hat geschrieben: ↑21. Jun 2017, 23:48
Ich glaube auch das ich die originale Dauphine haben möchte. Evtl. Noch Brunswick? Wer hat die?
Marsailles hatte ich, bei mir kein Wachstum und hat das Versetzen dann leider nicht überlebt.
Noire de Carob spricht mich nicht so an. Isi d oro habe ich auch. Wachstum ist gut, Feigen haben mich geschmacklich nicht umgehauen, aber das kann ja noch besser werden ist erst im 2. Jahr bei mir.
Negronne steht bei meinem Bruder. LaD und RdB habe ich selbst.
Ich habe eine Brunswick seit 2 Jahren, aber nur im Kübel. Getragen hat sie noch nicht, bisher wurde alles immer abgeworfen. Im Kübel ist das mit dem Ertrag aber immer so eine Sache: es enstehen wenig Früchte und oftmals kommen sie nicht durch, zumindest wenn man sich nicht intensiv um die Pflanzen kümmert. Aber auch da gibt es Unterschiede zwischen den Sorten. Am besten im Kübel waren bei mir bislang RdB und LdA, wobei die RdB wegen des starken Wuchses für Kübelkultur gar nicht so geeignet ist.
Brunswick soll wie Madeleine oft Früchte verlieren.
Wenn dich die anderen nicht ansprechen, nimm einfach die Dauphine :)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
leonora hat geschrieben: ↑21. Jun 2017, 21:18
Meinst du wie die in Angkor Wat? :o ;)
So was bringen unsere Gartenfeigen GsD nicht fertig. ;)LG Leo
Das unterdische Wuzelwerk ist auch bei Gartenfeigen nicht zu unterschätzen hörte ich, weswegen ich nun eine 2,50 große geschenkt bekomme die weg soll vom Kanalrohr.
Meine jeztige neu gekaufte Feige bekommt gerade gelbe Blätter, hab noch keine Erfahrung mit Feigen, was könnte das sein? Sie steht vollsonnig, bekommt ab und zu Wasser, wenn möglich abgestanden. Sie steht erhöht auf einem Podest, kann es sein, dass der Topf zuviel Sonne kriegt oder der ganze Baum? Ich hatte sie umgetopft in einen etwas größeren Topf und neue Erde gegeben, werde jetzt nochmal umtopfen und mehr Drainage mit Kieselsteinen einbauen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Peace hat geschrieben: ↑22. Jun 2017, 09:02
kann es sein, dass der Topf zuviel Sonne kriegt oder der ganze Baum? Ich hatte sie umgetopft in einen etwas größeren Topf und neue Erde gegeben, werde jetzt nochmal umtopfen und mehr Drainage mit Kieselsteinen einbauen.
Zu viel Sonne sicher nicht, aber im Kübel gehört ordentlich gewässert wenn es so heiß und trocken ist, denn die Verdunstung ist bei diesen Bättern recht groß... Im Freiland bei etablierten Sträuchern kein Problem :)
Gelbe Blätter können etwa bedeuten:
- zu wenig Wasser
- zu viel Wasser bzw. auch Staunässe
- irgend ein Mangel
- Überdüngung / falsche Düngung
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
philippus hat geschrieben: ↑22. Jun 2017, 09:16
Gelbe Blätter können etwa bedeuten:
- zu wenig Wasser
- zu viel Wasser bzw. auch Staunässe
- irgend ein Mangel
- Überdüngung / falsche Düngung
Ich habe jetzt mal die Pflanze aus dem Kübel geholt und nachgesehen. Ich denke es war Staunässe, ich hatte Gartenboden mit Kieselsteinen und Sand gemischt und um den Pflanzballen herum in dem neuen größeren Topf damit aufgefüllt, es hatte sich der Lehmgartenboden ausgeschwemmt und am Kübelboden festgesetzt und quasi die Abflusslöcher zu gemacht, somit also nasse Füße und Staunässe. Habe jetzt die neue Erde wieder entfernt und den Baum in den alten Topf zurück. Werde Kiesel besorgen, damit ich unten eine Drainage machen kann, damit er am Boden nicht zu feucht ist.