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Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 5. Jan 2015, 22:15
von pumpot
So richtig überzeugt bin ich von den neuen Cornus sanguinea immer noch nicht. 'Anny's Winter Orange' ist hier auch im zweiten Standjahr noch ein Mickerding. Hab sie jetzt noch einmal wieder kräftig zurückgeschnitten, damit sie sich endlich vernünftig von unten verzweigt. 'Midwinter Fire' steht hier noch im Topf aber für so groß halte ich den Unterschied nicht.Pumpot,Ganzkörperfotos würde ich auch gerne sehen.
Die Sorten von C. sanguinea dürfen auf KEINEN Fall jedes Jahr zurückgeschnitten werden! Darauf reagieren die extrem verschnupft. Man sollte diese wenigstens zwei-drei Jahre ungestört wachsen lassen. Erst dann können die ältesten Zweige selektiv herausgeschnitten werden. Die sind eben nicht so robust wie C. alba oder sericea.Man sollte sich auch vor Augen halten, dass die Sorten von C. sanguinea fast alle "Albinos" sind. Sprich, das zur Verfügung stehende Chlorophyll ist extrem geschwächt und ein schwacher Wuchs ist dadurch die Folge.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 5. Jan 2015, 23:39
von pearl
'Anny's Winter Orange' ist hier auch im zweiten Standjahr noch ein Mickerding. Hab sie jetzt noch einmal wieder kräftig zurückgeschnitten, damit sie sich endlich vernünftig von unten verzweigt.
ich verstehe deine Gärtnerlogik nicht! Wie soll ein Mickerding sich erholen, wenn es ständig geschnitten wird? Warum soll Schneiden das Wachstum anregen? Mir ist das bei Daphne mezereum aufgefallen, da hattest du auch zu einem scharfen Rückschnitt geraten. Mein weiß blühendes Hascherl lasse ich in Ruhe, versorge es tüchtig mit Jurakalksplitt und Schafsköttel. Darin sehe ich mehr Zukunft.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 6. Jan 2015, 21:19
von troll13
Ich mag zwar inzwischen an Alzheimer leiden aber ich bin mir nicht bewußt, hier etwas über Daphne mezereum geschrieben zu haben. ???Lass es mich mich dem Cornus so erklären...Ein Rückschnitt regt natürlich nicht das Wachstum an sondern kann nur die Verzweigung anregen. Schau dir Spontansämlinge oder Ausläufer von Cornus sanguinea an. Ohne Störung der Triebspitzen wirst du hier nur lange eintriebige oder im oberem Triebabschnitt wenig verzweigte Peitschen finden.Eine gute Baumschulsqualität im 3 oder max. 4 Liter Container wurde mindestens einmal vor dem Topfen fast bodennah geschnitten, um 3 bis 4 kräftige Grundtriebe zu erzeugen. Oft wird im späten Frühjahr oder Frühsommer noch einmal Form geschnitten. Idealerweise stutzt man dabei den mittleren Trieb in etwa 40 bis 60 cm Höhe und schneidet die seitlichen Triebe abgestuft tiefer ab. Die Verkaufspflanze sollte dann bis zum Herbst eine Größe von 40 - 60 und besser 60 bis 100 cm mit einer guten Verzweigung aus der Basis erreichen.Werden die Austriebe des Stecklings vor dem Topfen nicht geschnitten oder zu lang gelassen, kommt es zu dem, was ich gerne als "Besenbildung" bezeichne, da sich die Pflanze nur kurz unterhalb des Schnitts verzweigt und von unten nichts nachkommt..Den kräftigen "kegelförmigen" Rückschnitt des Neuaufwuchses würde ich sowohl vornehmen, wenn ich diese Cornussorten für kräftigere Verkaufsqualitäten in einen 7,5 Liter Container umtopfen müsste, als ich dies auch bei einer Weiterkultur im Garten empfehle.Auf radikalen Rückschnitt ins "alte" Holz mag Cornus sanguinea und Sorten zwar empfindlicher reagieren als Cornus alba und C. sericea. Solche moderaten Rückschnitte einjähriger Austriebe die bei uns in der Baumschule bei der Wildform Praxis sind, können auch den Sorten von Cornus sanguinea nicht schaden sondern verhelfen einfach nur zu einem harmonischen Pflanzenaufbau.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 6. Jan 2015, 21:37
von zwerggarten
meine erfahrungen mit anny's winter orange geben troll13 recht. für eine eine harmonische gestalt, schönfarbene junge triebe und darüber hinaus auch aus platzgründen schneide ich meine pflanze seit dem zweiten standjahr jedes frühjahr zum laubaustrieb zurück, weitgehend auf zapfen des vorjährigen holzes, die insgesamt, mit allem darunter, leider nur einem einzigen stämmchen (aus einem ursprünglich einzigen bewurzelten trieb) entspringen. ich hätte damals drei stück kaufen und zueinander pflanzen sollen, aber wer sollte so eine "qualität" ahnen... ::)immerhin gibt es mittlerweile wohl mindestens ein bewurzeltes selbstproduziertes steckholz im direkten umfeld, so dass die zarte hübsche nicht an einem einzigen seidenen faden hängt. ohne rückschnitt wäre das ding wohl nur in die höhe gegangen, unten verkahlt und unschön veraltrindet und ggf. sogar irgendwann umgekippt/umgebogen. da ich das partout nicht wollte, sondern winters immer schön leuchtend orange aufrecht-pieksige strahlenzweige, bin ich froh um meine regelmäßige kulturmaßnahme.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 6. Jan 2015, 22:53
von pearl
ich verstehe eure Ausführungen nicht. Ich nehme bei Hartriegeln mit bunter Rinde jährlich 1/3 der Triebe raus, entferne altes Holz und gut ist. Was sonst? Bei einem Exemplar, das nur aus einem einjährigen Trieb besteht, warte ich, bis er kräftiger wird und schneide dann, wenn sich das Gehölz eingelebt hat. Was mich bei Baumschulware ungemein stört ist dieses zurechtgeschnittene Zeug, das sich dann erst nach Jahren wieder anständig präsentiert. Midwinter Fire habe ich mit wirren ineinander verkeilten Trieben bekommen und lass die erst mal so wachsen. Dann schau ich in Ruhe wohin das will und schneide dann. Und zwar immer bodennah. Nicht bodeneben, sondern oberhalb von alten Verzweigungen. Dann baut sich das auf. Niemals schneide ich irgendwo weiter oben, keine "40 bis 60 cm Höhe und ... die seitlichen Triebe abgestuft tiefer". Ich bin keine Baumschule.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 6. Jan 2015, 23:09
von pearl
was ich nicht will sind solche Bilder wie auf dieser Seite hier. "Prune the Cornus down to - or near ground level." Ich will keine " masses of colourful stems" haben. Triebe, die sich gegenseitig behindern, die man rausnehmen muss, was zusätzlich Arbeit macht, will ich nicht. Ich halte mich an das letztere: "Although pruning is not required, many gardeners choose to cut back all plant stems to 1' in late winter each year to promote the best winter stem color. Another pruning option is to remove 20-25% of the oldest stems in early spring each year." Missouri Botanical Garden über Midwinter Fire und Flaviramea.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 7. Jan 2015, 00:04
von *Falk*
Vielen Dank für die Links. In England (Harold Hillier Gardens) sahen wir sie meist ebenerdig abgeschnitten .

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 7. Jan 2015, 01:52
von pearl
1' sind 2,5 cm; ich glaube, dass sich das nicht auf die Distanz zum Boden bezieht. Wenn man auf Zapfen schneidet ist das die Länge auf die man die alten Triebe kürzt. So sieht es jedenfalls im Beispiel des ersten links aus. So mache ich es auch, nur bei 1/3 der Triebe. Speziell für Midwinter Fire empfielt sich das." Cornus sanguinea Midwinter Fire - gold, orange and scarlet all on the same bush. This particular variety is best not prunes so hard as the other Dogwoods." Hier nochmal.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 7. Jan 2015, 10:21
von riesenweib
ich mach es wie Pearl, bzw. die gärtner vom Missouri Botanical Garden. Die hartriegel dienen in unserem garten auch als abschirmung, die mag ich nicht bis zum boden zurüclschneiden.Die ausgelichteten triebe verwenden wir für alles mögliche weiter, von unauffälligen pflanzstützen über kletterteile für leichte bewachser bis zur deko im haus.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 12. Jan 2015, 19:49
von Chica
... im The Hillier-Bäume und Sträucher-Buch steht auch nix zur Laubfarbe im Sommer.Allerdings steht dort, daß die Sorte 'Winter Beauty' synonym mit 'Winter Flame' wäre und 'Midwinter Fire' wiederum 'Winter Beauty' sehr ähnlich und möglicherweise zum gleichen Klon gehörend. :o ::)
Eggert jedenfalls kann kaum Unterschiede finden.
pearl hat geschrieben:ich verstehe eure Ausführungen nicht. Ich nehme bei Hartriegeln mit bunter Rinde jährlich 1/3 der Triebe raus, entferne altes Holz und gut ist. Was sonst? Bei einem Exemplar, das nur aus einem einjährigen Trieb besteht, warte ich, bis er kräftiger wird und schneide dann, wenn sich das Gehölz eingelebt hat.
Ich glaube so ähnlich mache ich es auch, nur sehr verhalten. Als die Triebe bei meinem Winterfeuerchen zu dicht standen, habe ich angefangen einzelne herauszunehmen. Das sieht dann so aus.BildIch liebe diese Dingerchen jedenfalls :D .Neulich bin ich über den Bericht in der GP zum Alaunpark in Dresden gestolpert. Ich glaube, ich brauche jetzt unbedingt einen Sophora japonica 'Flaviramea' ;D . Kennt sich jemand damit aus? Ich habe Junior schon zum Alaunpark in der sächsischen Landeshauptstadt befragt, er weiß in etwa schon einmal, wo er ist :D .

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 12. Jan 2015, 19:56
von Chica
Ach und wenn jemand Winterfeuerchen- Kinder möchte ;) , die bilden sich ringsum.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 12. Jan 2015, 20:03
von Gartenplaner
;)
Nachgereicht das Foto von dem seltenen Gesellen, Sophora japonica 'Flaviramea':Bild
Leider hat das Teil den letzten Winter nicht überstanden, zu kalt wars nicht, vielleicht zu feucht, auch wenn es in einer etwas trockenere Ecke meines Gartens stand? :'( Das Gelb der Äste ist wirklich poppig!(Das Gelb des Laubs im Sommer übrigens auch ;D )

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 12. Jan 2015, 20:08
von Chica
Oh toll- ich auch :D ! Wo hattest Du ihn her?

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 12. Jan 2015, 20:15
von Gartenplaner
Von einer kleinen, aber feinen Baumschule/Gartencenter auf meinem Weg nach Luxemburg, die immer wieder Einkaufstouren nach Holland machen, die kaufen dann auch nur wenige Exemplare ein - leider :-\ Noch zu den unterschiedlichen Schnittmethoden:es hängt ja immer davon ab, was man will - eine üppige, große Hecke, die als Schmankerl im Winter auch noch einen Farbaspekt, fast wie eine Gloriole, im Rand ihrer Krone bietet oder eine deutlich niedrigere, kompaktere Hecke, die dafür besenartige "Farbfeuerwerkchenfontänen" im Winter zündet.Die Wirkung ist völlig unterschiedlich, aber in beiden Fällen ein Ereignis!Ich möchte eher eine nicht zu hohe Hecke an der Obergrenze meines Gartens, weil dahinter dann auch gleich das Bahndamm-Dickicht kommt, welches sehr viel höher ist, deshalb möchte ich da eine Stufung, insofern werd ich wohl eher mehr schneiden, mal schaun, wie sie überhaupt wachsen.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?

Verfasst: 12. Jan 2015, 20:23
von Chica
Im Alaunpark wird ja mit coppicing experimentiert, die schneiden da jedes Jahr, was das Zeug hält und es scheint zu funktionieren.