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Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 20:45
von Gartenplaner
Ja, das machen ja viele englische Gärtner schon länger, Iris hatte 2008 ab #19 am Anfang dieses Threads Fotos vom Botanical Garden Cambridge, Wisley und Anglesey Abbey eingestellt, die diese "Feuerwerkchenfontänen" zeigen, die durch regelmäßigen Rückschnitt bis auf den Boden im Spätwinter erreicht werden.Beides funktioniert (troll meint, daß 'Midwinter Fire' weniger gut so einen Radikalschnitt verträgt,
Eggert ist bei den "Fragen und Antworten" nicht so zimperlich

), aber die Wirkung ist natürlich sehr verschieden, der Arbeitsaufwand ebenfalls
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 20:49
von pearl
ich verstehe eure Ausführungen nicht. Ich nehme bei Hartriegeln mit bunter Rinde jährlich 1/3 der Triebe raus, entferne altes Holz und gut ist. Was sonst? Bei einem Exemplar, das nur aus einem einjährigen Trieb besteht, warte ich, bis er kräftiger wird und schneide dann, wenn sich das Gehölz eingelebt hat.
Ich glaube so ähnlich mache ich es auch, nur sehr verhalten. Als die Triebe bei meinem Winterfeuerchen zu dicht standen, habe ich angefangen einzelne herauszunehmen. Das sieht dann so aus.

Ich liebe diese Dingerchen jedenfalls

.
da sieht man gut was die auf der englischsprachigen Seite gemeint haben, in Situationen, in denen Cornus als Hintergrund oder Sichtschutz gebraucht werden, ist ein jährlicher Austrieb aus der Basis mit dichter Verzweigung nicht sinnvoll, erst wenn das Gehölz Substanz aufgebaut hat, dann kann der Schnitt dazu führen, dass er rundum von gelborangeroten Neutrieben umgeben ist. Schönes Bild!

Der mit dem
Daphne mezereum und dem sofortigen Einkürzen von Leittrieben bei 10 cm hohen Sämlingspflanzen war übrigens nicht troll, sondern Blauaugenwels. Tut mir leid, troll! Tja, ihr zwei beide seit bei mir in der gleichen Rubrik gespeichert.
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 20:54
von pearl
Im Alaunpark wird ja mit coppicing experimentiert, die schneiden da jedes Jahr, was das Zeug hält und es scheint zu funktionieren.
die machen das vor allem aus Gründen der Wirtschaftlichkeit. Es geht im öffentlichen Grün vor allem darum Zeit zu sparen und möglicht ungelernte Arbeitskräfte einsetzen zu können, um Geld zu sparen. Auf dem Symposium in Weihenstephan 2012 wurden zu dem Thema auch ein paar Beispiele mit Essigbaum gezeigt. Das klappt gut und sieht gut aus, wenn die auf Verkehrsinseln oder weitem Grasland wachsen. Durch regelmäßigen starken Rückschnitt wird allerdings die Ausläufertätigkeit verschiedner und auch dieser Gehölze angeregt. Das mag zwischen Asphaltflächen kein Problem sein, im privaten Garten ist das nicht so geschickt.
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 20:56
von pearl
Die Sorten von C. sanguinea dürfen auf KEINEN Fall jedes Jahr zurückgeschnitten werden! Darauf reagieren die extrem verschnupft. Man sollte diese wenigstens zwei-drei Jahre ungestört wachsen lassen. Erst dann können die ältesten Zweige selektiv herausgeschnitten werden. Die sind eben nicht so robust wie C. alba oder sericea.
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 20:58
von pearl
" Cornus sanguinea Midwinter Fire - gold, orange and scarlet all on the same bush. This particular variety is best not prunes so hard as the other Dogwoods."
Hier nochmal.
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:10
von Gartenplaner
Tja, wer hat nun recht/mehr Erfahrungswerte?
..
Eggert ist bei den "Fragen und Antworten" nicht so zimperlich

)...
Daraus: "Cornus sanguineum Winter Beauty ist ähnlich wie die heimische Art sehr schnittfest. Die Winterzeit eignet sich für Schnittmaßnahmen sehr gut, aber auch ein leichter Sommerschnitt ist durchaus möglich. Um einen schönen Aufbau dieses Hartriegels zu erzielen, empfehle ich einen pyramidalen Schnitt in der blattlosen Jahreszeit. Die Pflanze würde aber auch nach einen starken Rückschnitt wieder gut durchtreiben.GrußJörg Eggert" (
Quelle, 3. Frage von oben)Dies, was leider ein bisschen untergegangen ist, und auch meine Verwunderung über das gelbliche Sommerlaub von 'Midwinter Fire', das fast nirgendwo bei dieser Sorte extra erwähnt wird, erklärt:
pumpot hat geschrieben:...Man sollte sich auch vor Augen halten, dass die Sorten von C. sanguinea fast alle "Albinos" sind. Sprich, das zur Verfügung stehende Chlorophyll ist extrem geschwächt und ein schwacher Wuchs ist dadurch die Folge.
wäre auch eine logische Erklärung für eine größere Schnittempfindlichkeit der Sorten von C. sanguinea.Von den über 100m einfacher Cornus sanguinea, die ich nach 4-5 Jahren auf den Stock setzte, erfolgten im Jahr darauf jedenfalls teilweise bis zu 1,5m lange Neutriebe

Aber ich hab auch bei 'Midwinter Fire' nicht vor, jährlich zu säbeln - wie gesagt, je nachdem, wie sie wachsen vielleicht alle 2-3 Jahre.Auf jeden Fall möchte ich keine so große Struktur an der Stelle, wie Chica's 'Midwinter Fire'.
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:11
von *Falk*
Ja, das machen ja viele englische Gärtner schon länger, Iris hatte 2008 ab #19 am Anfang dieses Threads Fotos vom Botanical Garden Cambridge, Wisley und Anglesey Abbey eingestellt, die diese "Feuerwerkchenfontänen" zeigen, die durch regelmäßigen Rückschnitt bis auf den Boden im Spätwinter erreicht werden.
Anglesey Abbey im Febr. 2013 - einfach der Hammer.Sieht nicht nach radikalem Rückschnitt aus.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:12
von pearl

super schön!
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:13
von troll13
Beides funktioniert (troll meint, daß 'Midwinter Fire' weniger gut so einen Radikalschnitt verträgt,
Eggert ist bei den "Fragen und Antworten" nicht so zimperlich

), aber die Wirkung ist natürlich sehr verschieden, der Arbeitsaufwand ebenfalls
Eggert empfiehlt übrigens weiter unten auch einen pyramidalen Schnitt, wobei dann eben nicht ins ganz alte Holz geschnitten wird. Und so würde vor allem bei kleineren Pflanzen machen, um den Pflanzenaufbau zu fördern.Am Sonntag bin ich auf einem Sturmspaziergang an einem einfachen Cornus sanguinea vorbeigeweht, der zwei armdicke Hauptstämme inmitten eines Dickichts von Wurzelschössern zeigte. So wächst er eben, ohne je eine Schere gefühlt zu haben.

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:19
von Gartenplaner
@Falk:wunderbares Foto!

Hmm...vielleicht lass ich meine doch höher werden?!?!

Hab ja genauso eine längere Heckenreihe vor dunklerem Hintergrund im Sinn

Naja, nur tief geschnitten wär ja auch langweilig - aber
hier ist ein Beispiel mit tiefem Schnitt in Wisley. Wie ist das denn mit pumpot's Bemerkung, all diese Farbsorten von C. sanguineum wären sozusagen Albinos?Ist das so?
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:22
von Chica
Anglesey Abbey im Febr. 2013 - einfach der Hammer.Sieht nicht nach radikalem Rückschnitt aus.
Toll

, weißt Du, welche Sorte das ist?
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:23
von pearl
Eggert empfiehlt übrigens weiter unten auch einen pyramidalen Schnitt, wobei dann eben nicht ins ganz alte Holz geschnitten wird. Und so würde vor allem bei kleineren Pflanzen machen, um den Pflanzenaufbau zu fördern.Am Sonntag bin ich auf einem Sturmspaziergang an einem einfachen Cornus sanguinea vorbeigeweht, der zwei armdicke Hauptstämme inmitten eines Dickichts von Wurzelschössern zeigte. So wächst er eben, ohne je eine Schere gefühlt zu haben.

Witzbold, bei kleinen Pflanzen altes Holz schneiden?

Egal, zwischen der Vitalität einer Wildform und eines Kultivars mit spezifischer Rindenfärbung besteht ein Unterschied. Bei anderen Gattungen ist das auch so. Ist dir das noch nicht aufgefallen? Aber egal, du schneidest wie du willst. Trotzdem ist für den Leser hier wichtig, dass das nicht als allgemeine Empfehlung so stehen bleibt. Ich habe ein großes Interesse daran, dass sich die Leser hier selber ein Bild machen können. Als Bild eignet sich Falks hervorragend!Und um die beiden anderen Fragen noch mitzunehmen. pumpot wird das Stichwort "Albinoform" verwendet haben um klar zu machen, dass bei all diesen Kultivaren, sei es Midwinter Fire, Winter Orange, Anny's Winter Orange, Winter Beauty, um Formen handelt, die eine unterdrückte Pigmentierung haben. Solche Kultivare sind wie ich eben bemerkte, nicht so vital wie die Wildform.
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:29
von *Falk*
Anglesey Abbey im Febr. 2013 - einfach der Hammer.Sieht nicht nach radikalem Rückschnitt aus.
Toll

, weißt Du, welche Sorte das ist?
Nein, kann ich Dir nicht sagen. Ich habe auch noch einBild mit bodemnahem Schnitt gefunden (Anglesey Abbey).

Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:31
von pearl

in diesem Fall ist ja wichtig, dass die Schneeglöckchen zwischen frischgrünen Ästen - vielleicht Flavirameae - hervorschauen.

Auch ein wunderschönes Bild!
Re:Gaerten im Winter- in die Tat umgesetzt?
Verfasst: 12. Jan 2015, 21:33
von Gartenplaner
@Chica:wenn ich hier ein
Bild von der gleichen Hecke gefunden habe, ist es wohl Cornus sanguinea 'Winter Beauty' - übrigens kann man auf dem Bild im Blog, wenn man es nochmal anklickt, und es vergrößert gezeigt wird, erkennen, daß schon geschnitten wurde, aber auf einer Höhe von so 80-100cm schätz ich mal, da sieht man dickere Stämme von unten mit besenartigen Verzweigungen ab der Höhe.