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Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 00:15
von zwerggarten
mich hat das unmäßig abgetörnt, abseits sinnvoller hinweise auf die frage, ob wir wirklich dringend soviel scheiß-grillkohle brauchen... ::)

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 00:22
von Günther
Grillen ist ein atavistischer Rückfall in die Zeit der Höhlenmenschen....Wobe manche Grillspeisen ganz vorzüglich schmecken können 8)Und die kubanische Holzkohle mußt Du halt dann in die mitteldeutsche "Terra Preta" einarbeiten, so kannst Du, zur Jahreszeit passend, wunderschön schwarze Graberde produzieren.

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 00:38
von zwerggarten
;D in vielerlei hinsicht. :P

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 09:37
von RosaRot
Ja, Kohle ist nicht gleich Kohle, auch in vieler Hinsicht... ( ::) :-\)Zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema Kohle wieder etwas zum Lesen:Link

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 10:07
von Günther
Mal ein halbwegs normaler Artikel.Merke:"... eine ernstzunehmende Gefahr: Dass nämlich überzogene Erwartungen an ein unausgereiftes Wundermittel dazu führen, dass es bei ersten Misserfolgen genauso vehement abgelehnt wird wie es jetzt hofiert wird."Nur: Wundermittel ists sicher keines.Und der IPCC-Quak wird deutlich überbewertet, ziemlich unreflektiert.

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 11:04
von Zuccalmaglio
@ danielin bezug auf #478 gebe ich zu, mir konkret keine abschließenden Gedanken zu Alternativen zum Kaliabbau gemacht bzw. mich nicht gezielt informiert zu haben. Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen, aber man kann trotzdem einzelne Problemlagen erkennen und kritisieren.Im Hobbybereich gibt es ja alternative, auch biozertifizierte Dünger, die den Kalianteil irgendwie generieren (frag mich nicht, woher). MeineVermutung, daß das dann auch großflächig im professionellen (konventionell wie Bio) Bereich möglich sein sollte, mag etwas naiv sein.So könnte ich mir vorstellen, daß das weltweit gesehen zumindest in einer Übergangszeit schon ein mengenmäßiges Problem darstellen könnte.Andererseits, ohne schrittweise Reduktion der bisherigen Kalipraxis wird es auch weniger Forschung zu Alternativen geben. Druck aus Verknappung oder gesetzlichen Vorgaben erzeugt die raschere Entwicklung von Alternativen. Wenn wir nicht Jahrzehnte die Kernkraft hofiert und subventioniert sondern die alternativen Energien entwickelt hätten, wären wir heute weiter. Die Preisfrage klammere ich in der Diskussion einmal bewußt aus.Weißt du denn, woher der Kalianteil in alternativen Düngemitteln stammt?Letztlich sah ich im TV einen Bericht über einen Gemüsebiobetrieb, in dem auch der Fertig-Dünger angesprochen wurde. Leider habe ich den Namen vergessen. Aber es war keines der handelüblichen Präparate für den Hobbybereich. Weißt du da etwas drüber?

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 11:09
von Floris
vielleicht Kainit?Das ist das Kalisalz das in Hessen und Thüringen abgebaut wird und dessen Anwendung im Ökoanbau zugelassen ist. Für den Hobbybereich gibt es das wohl nicht.

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 18:12
von Daniel - reloaded
Kainit würde ja das eigentlich Problem nicht, dass man den Kaliabbau reduzieren sollte/muss.Das Haupt"problem" beim Kali ist, dass es nicht wie andere Nährstoffe verbaut wird (wie z.B. Stickstoff) sondern im Zellsaft frei beweglich. Entsprechend wird es auch nicht organisch gebunden.Die meisten "alternativen" (im Sinne von rein organischen) Dünger enthalten schlicht so gut wie kein Kali. Tolles beispiel ist das Anim**in von Os***na, ein rein organischer Dünger, sehr bekannt und weit verbreitet aber praktisch ein Stickstoffdünger. Auf 9% Stickstoff kommen 0,5 oder 1% Kali.Kalihaltige Dünger dieser Kategorie (z.B.: Fert**it von Neu***ff u.v.a.) sind bei genauer Betrachtung immer organisch-mineralisch.Die Ausnahme ist hier, mehr oder weniger, Mist. Da Kali auch über den Harn ausgeschieden wird kommt es so zurück in den Boden (Zahlen hab ich dazu aber nicht).Seit nicht allzu langer Zeit hat Neu***ff einen Kalidünger rausgebracht der, wenn ich das richtig gelesen habe, aus Rückständen der Zuckerproduktion hergestellt wird.Denkt man einen Schritt weiter hilft uns das auch nur bedingt (wenn es darum geht den Kaliabbau zu verringern), denn man muss sich überlegen wie das Kali in die Rübe kam. ;) Das dürfte dann nämlich ebenso als Mineraldünger (Kalimagnesia, Kainit, Kalichlorid, Kalisalpeter, diverseste Volldünger etc. pp.) vom Landwirt auf den Acker gebracht worden sein....Das ist mit Sicherheit ein Anfang, gerade im Kleingarten, wird aber nicht ausreichen um den Kalibedarf der Landwirte und Gärtner zu decken.Wie die entsprechenden Dünger dazu im Profibereich heißen kann ich dir nicht beantworten, da wir komplett konventionell arbeiten und ich auch keine biologisch arbeitenden Betriebe so gut kenne, dass ich da mal eben hinspazieren würde um nachzufragen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt werde ich das aber gerne tun, wäre ja auch nicht ganz uneigennützig.... interessieren täts mich schon. ;)Die Namen der genannten Dünger und Firmen habe ich dieses Mal, entgegen meiner Gewohnheit, verfremdet. Da ich nicht ganz unkritisch war will ich Ärger für die betreiber vermeiden.... ;)Liebe Grüße,Daniel

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 18:22
von Günther
Fast alle pflanzlichen Abfälle enthalten mehr oder minder viel Kalium, und werden bisweilen mehr oder minder (meist minder...) korrekt beworben. Das fängt mit den kaliumhältigen Bananenschalen an, über diverse Preß- und Schälrückstände bis zur kaliumkarbonathältigen Holzasche.Kalidünger kann das Zeug bei echtem Kaliummangel kaum ersetzen. Da helfen eher und sehr langsam Kalifeldspat bzw. Kaliglimmer, kaum neben den "normalen" Kalisalzen üblich.Und für Ängstliche: Kalium ist radioaktiv, angeblich etwa 10% der natürlichen Belastung des Menschen....

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 19:02
von Staudo
Uran im Phosphordünger und radioaktives Kalium ...Da tun sich Abgründe auf.

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 20:55
von Zuccalmaglio
@daniel, das liest sich schlüssig.Was nach wie vo interessant ist: Wie bekommen die professionellen Biobetriebe (Gemüse, Obst, Ackerbau, v.a. viehlos) ihr Kalium an die Pflanze, sofern sie nicht (entgegen der Vorschriften) die üblichen Kalisalze verwenden oder diese den Bio-Düngern sogar beigefügt sein sollten?Ich habe da auch im Netz jetzt nicht wirklich was gefunden.Wie sieht es denn mit Kompost aus? Dem z.B. 6-monatigem aus dem Garten oder dem Mistkompost des Bauern?

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 21:01
von Staudo
Daniel schrieb es. Das Kalium kommt vermutlich aus pflanzlichen Reststoffen oder Mist. In diese kommt das Kalium aus den Bergwerken.

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 21:07
von Günther
Nicht nur aus dem Kalibergbau, in günstigen Böden auch aus dem mineralischen Untergrund (siehe oben, Kalifeldspat, Kaliglimmer, udgl.).

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 21:37
von Floris
ich glaube ihr überschätzt den Bioanbau etwas. Auch Kalimagnesia und Kaliumsulfat sind dort zugelassen, zumindest nach EU-Richtlinie. Nur die Biodynamiker haben damit Probleme, weshalb solche Betriebe auf Tierhaltung angewiesen sind. Wenn man auch die Nachlieferung aus dem Boden wartet, wirds mit der Versorgung schnell dünn. Von der Suche nach den letzten Kalikrümeln in früheren Jahren, bevor der Salzbergbau so richtig in Schwung kam, kommt übrigens der Begriff des Ausmergelns, den Austausch (und damit Raubbau) der Kalireserven des Bodens gegen Kalzium.

Re:Terra Preta

Verfasst: 20. Okt 2011, 21:38
von Staudo
Wo kommt das Kalium in Kaliumsulfat und Kaliummagnesia her?