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Re:Dachbegrünung

Verfasst: 5. Apr 2012, 19:11
von BuckarooBanzai
Also ich finde das Bild sehr schön. :DJetzt würde mich interessieren, wie du den Aufbau gemacht hast - welche Folien drunter, Entwässerung und Substrat. Falls ich doch mal das Garagendach behübschen darf.... ::)
Hallo Leute ich melde mich auch mal wieder zu Wort.Also zu einer Dachbegrünung ist zu sagen das es hierfür keine DIN Normen gibt sondern nur FLL-Richtlinien. Wenn ihr lange Freude haben wollt müsst ihr ein paar Dinge beachten. Man kann es auf einem Schrägdach so machen wie Treasur jo obwohl er nach meinem Geschmack einen sehr hohen Anteil an Boden in seinem Substrat hat.Ich fange mal mit einem Flachdach von 0-1° Neigung an.Als erstes muss natürlich die Wurzeldichte Dachbahn sein. Am besten was von Alvitra oder etc. Danach ein min.300g/m² Vlies als Schutzvlies, diese sorgt dafür das beim Bau oder später durchs begehen, die Dachhaut nicht beschädigt wird. Das wäre nämlich sehr sehr ärgerlich.Auf dieses Vlies kommt eine Drainageschicht. Diese ist wichtig, so speichert sie doch im Hochsommer genügend Feuchtigkeit und sorgt im Winter dafür das die Stauden oder Sedum Arten keine nassen Füsse bekommen. Die Drainageschicht kann aus groben Material sein. Lava oder Kies in der Körnung 2/8mm z.B sie sollte wenn sie aus Schüttgütern ist eine Stärke von 5cm haben. Es gibt auch vorgefertigte Platten im Fachjargon Eierpappen Diese sind für Extensivbegrünungen 25mm stark für Intensivbegrünungen 40mm. Diese legt man nur aus.Über diese Drainageschicht kommt dann nochmal ein Filtervlies 110g/m², diese Vlies lässt die Feinwurzeln durch, verhindert jedoch das verschlämmen der Drainageschicht. Danach kommt die Vegetationsschicht. Diese ist je nach Region wie schon gesagt aus Lava / Bimsstein oder wenn man Recycling Material nimmt aus gebrochenen Tonziegeln. Es gibt Extensivsubstrat für Sedum oder Rasen und Intensivsubstrat für richtige Pflanzungen. Das Intensivsubstart ist ein wenig höher weil es einen höheren Anteil von Humus hat.Für eine "Normale" extensive Dachbegrünung nimmt man 6-10cm Substrat. Hier sollte man gar nicht versuchen anderes als Sedum etablieren zu wollen ansonsten macht das extrem viel Aufwand und es spielt sich Unkraut ein. Bei solch einer Dachbegrünung sagt man wirklich, nicht wässern und nur im Herbst Kalium betont düngen. Dann hat man eine wenig Pflegebedürftige Extensive Dachbegrünung mit Sedum und Sempervirum Arten.Bei einem Schrägdach kann man das fast genauso machen hier, kommt über die Dachrinne eine Geschlitzte Kiesfangleiste je nach Größe und stärke der Substrat Schicht wird noch Krallgewebe eingebaut um die Vegetationsschicht vorm Wegrutschen zu hindern und evt. noch Drainagerohre um ein besseres Ableiten der Vegeationsschicht zu ermöglichen.Wir haben aber in Bad Harzburg jede Menge Häuser mit Eigentumswohungen mit extensiven Dachbegrünungen versehen und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Dort wächst ganz normal Rasen und die Stauden behandlen wir wie ganz normale Staudenpflanzungen und das nur bei einer Substratstärke von nur 10cm. Hier ist es natürlich wichtig das man Regelmäßig düngt. Und Unkraut zupft.Das hier ist nur ein sehr kurzer Anriß über das Thema Dachbegrünung da gibt es schließlich Bibliotheken voll von. Ich denke ich habe hier auch ein paar neue Fragen aufgeworfen ich werde das Thema mal im Auge behalten.Wenn mir einer sagt wo ich meine Fotos auf 80kb verkleinern kann lade ich mal Fotos von meiner letzten Dachbegrünung hoch. Die haben wir vor 2 Wochen fertiggestellt und ist ein Spielplatz einer Kita im 2.OG. Da ist leider nicht viel Vegetationstechnik dabei nur ein bißchen Rasen und Weidentunnel. Aber da kann man gut sehen was auf einem Dach alles geht.

Re:Dachbegrünung

Verfasst: 7. Apr 2012, 10:18
von tapir
Wir haben aber in Bad Harzburg jede Menge Häuser mit Eigentumswohungen mit extensiven Dachbegrünungen versehen und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Dort wächst ganz normal Rasen und die Stauden behandlen wir wie ganz normale Staudenpflanzungen und das nur bei einer Substratstärke von nur 10cm. Hier ist es natürlich wichtig das man Regelmäßig düngt . Und Unkraut zupft.
(Hervorhebungen von mir) das nennt man dann aber "intensive Dachbegrünung" oder? Liebe Grüße, Barbara

Re:Dachbegrünung

Verfasst: 7. Apr 2012, 15:42
von BuckarooBanzai
Naja Intensiv und extensiv bezeichnet erstmal nur den Konstruktiven Aufbau sowie die Stärke und Wertigkeit des Aufbaus der Vegetationsschicht.Ich würde es als extensive Dachbegrünung mit intensiver Bepflanzung bezeichnen.Intensiv und extensiv bezeichnet in dem Zusammenhang dann auch den Pflegeaufwand.

Re: Dachbegrünung

Verfasst: 5. Aug 2017, 22:50
von Tephrocactus
ich möchte den Tread nochmal wiederbeleben, weil das einfach ein extrem spannendes Terrain ist- denke BuckarooBanzai hat das wesentlichste hierzu gesagt,- zum Substrat würde ich lediglich Bims absolut ausschließen- den wehts schneller weg als einem lieb ist- ich verwende hier das Extensiv-Dachsubstrat von Ökohum, das ist megamäßig! Da wächst so ziemlich alles, auch Kakteen, was mich selber total überrascht hatte- bin ich schließlich ein Kakteengärtner von klein auf- letztes Jahr habe ich bereits das Dach des Gartenhauses bepflanzt, Dachneigung 7%. Ich mache keine Wissenschaft daraus, sondern gehe das rel. logisch an- es darf nix abrutschen, also Dachlatten auf die Dachpappe, die vorher aufs Dach gelegt wurde, geschraubt- darauf dickes Vlies- ..aber schaut selber
Dachlatten Befestigung
auf die eigentlich zwingend nötig verbaute Dachpappe bei Holzkonstruktionen kommen schräg aufgelattete Dachlatten um das abrutschen des Substrates zu verhindern
Vlies
darauf kommt dickes Vlies um einen Abrieb der Folie auf den Untergrund zu vermeiden
sehr(!!!) wichtig- sind im vornherein verlegte Trittsteine, bevor das Substrat aufgefüllt wird
Trittsteine!!
fahr morgen fort- is dermaßen nervig kompliziert hier wgen posten/aus Album, Kathegorie, das tötet
danach wird das cas. 10ck starke Substrat von Ökohum aufgebracht, ist ziemlich mineralisch-
werd morgen weiter berichten....

Re: Dachbegrünung

Verfasst: 10. Aug 2017, 22:00
von Quendula
Tephrocactus hat geschrieben: 5. Aug 2017, 22:50
...
werd morgen weiter berichten....


Und...?

Re:Dachbegrünung - Gartenhaus

Verfasst: 26. Jan 2020, 19:52
von bezi-bhg
Hallo!
Ich möchte vorhandene Sedumkassetten vom Garagendach aufs Holz-Gartenhaus (ca. 12-15 m²) umbauen (das Garagendach ist einfach zu schattig)

Folgendes habe ich dazu hier gefunden:
Treasure hat geschrieben: 13. Apr 2011, 21:37
Aufbau: Dachpappe, Kautschukfolie, Vlies (Wurzel- und Substratsperre)


Ich wollte einfach die auf dem Gartenhaus vorhandene Dachpappe liegen lassen, darüber eine Abdichtung aus Folie und dann ein Vlies verlegen, darauf die Kassetten stellen.
Oder ist die vorhandene Dachpappe zu rau, sollte ich lieber noch eine Schutzlage zwischen Dachpappe und Folie verlegen?

Damit die Kassetten nicht abrutschen, wollte ich an die Traufe und zum seitlichen Halt Dachlatten aufschrauben.

Aber wie gestalte ich die Übergänge? Die Folie müsste ich doch auch über die Dachlatten ziehen. Und wie das ganze "versäubern"?
Ist es sinnvoll, 2 Folien zu nehmen, für jede Dachfläche eine, und diese dann am First zu überlappen, damit es zu keinen Spannungen kommt?

Über eure praktischen Tipps würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße
Bettina

Re: Dachbegrünung

Verfasst: 27. Jan 2020, 17:18
von Hero49
Wenn ich dich richtig verstehe, willst du mit Dachlatten einen Rahmen bauen, damit die Kassetten nicht abrutschen. Das leuchtet mir ein.
Doch wenn du die Folie über die Dachlatten ziehst, dann staut sich dort das Regenwasser, was sicherlich nicht gut ist.
Da würde ich einen Spalt offen lassen, damit das überschüssige Wasser abfließen kann. Das heißt, die Folie unter den Dachlatten enden lassen.
Ich habe auf meinem Garagendach unter der Folie eine Lage Malervlies anbringen lassen, damit die Folie etwas geschützt ist.