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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 09:30
von philippus
Blastophaga psenes, die Feigengallwespe, kommt nördlich der Alpen (noch?) nicht vor. Es kann sein, dass sie in klimatischen Gunstlagen vereinzelt vorkommt, ich weiß aber davon nichts. Wenn Feigenbäume in unseren Breiten vorzeitig ihre Früchte abwerfen, so hat das in den meisten Fällen mit dem Fehlen dieses Insekts zu tun.
Da aber die Auswahl an parthenokarpen Sorte sehr groß ist, macht das nichts. Parthenokarpe Sorte heißt aber nicht automatisch, dass sie für den Anbau nördlich der Alpen geeignet ist. Wichtigste Kriterien sind hier Kältetoleranz und Reifezeitpunkt (da nördlich der Alpen Sommer und Herbst auch kürzer, weniger warm sind und wechselhaft sein können).
Weitere Kriterien die man beachten sollte: Empfindlichkeit der Früchte bei feuchtem Wetter (häufig mit der Größe der Feigen und der Größe der Ostiole zusammen hängend), Fruchtqualität, Ertrag, Wüchsigkeit und Größe der Sorte (es gibt Sorten die völlig ungeeignet sind, wenn der Platz den man hat beschränkt ist) und weitere persönliche Präferenzen (Farbe, Größe der Feigen etc.)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 09:48
von Rib-2BW
Naja, da die
Feigenwespe mit der Feige eine Symbiose betreibt (Eieiblage in der Blüte/ Schutz und Nahrung der Larven durch die Blüte), glaube ich nicht, dass sie in den nächsten Jahrzehnten hier heimisch wird.
Die Winterhärte des Insekts ist auch ein Punkt.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 09:54
von Alva
Nemi, wenn du deine Gegebenheiten beschreibst, erhältst du vielleicht Sortentipps. ;)
(Anstatt der hier alle Jahre wiederkehrenden Diskussion über Blastophaga psenes)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 10:01
von Rib-2BW
Für mich ist die Diskussion rel. neu. dieser Thread ist auch zu aufgeblasen, um etwas spezielles zu finden. da sucht man sich einen Wolf ;D
Gut, ich verfolge die Diskussion auch nicht immer... ;)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 10:38
von philippus
Rib hat geschrieben: ↑29. Mär 2018, 09:48Naja, da die
Feigenwespe mit der Feige eine Symbiose betreibt (Eieiblage in der Blüte/ Schutz und Nahrung der Larven durch die Blüte), glaube ich nicht, dass sie in den nächsten Jahrzehnten hier heimisch wird.
Die Winterhärte des Insekts ist auch ein Punkt.
Was jetzt wirklich der einschränkende Faktor für die Ausbreitung nach Norden ist, kann ich nicht beurteilen, aber die Wintertemperaturen sind sicher ein Kriterium. Tatsache ist aber, dass die Wespe bereits bis Lyon vorkommt. Dort ist es zwar schon wärmer, aber so verschieden von den wärmsten Gebieten Österreichs (wohl auch Deutschlands) ist das Klima dort auch wieder nicht.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 10:53
von Wild Obst
Nemesia hat geschrieben: ↑28. Mär 2018, 22:16Du hättest nicht zufällig auch eine Liste dieser Sorten? (ich bin bisher nicht fündig geworden, suche schon ein Weilchen)
Eine gute Übersicht zu den französischen Feigensorten und ihrer Eignung in kälterem Klima gibt es auf französisch bei
Baud.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 11:27
von paulche
Wild hat geschrieben: ↑29. Mär 2018, 10:53Nemesia hat geschrieben: ↑28. Mär 2018, 22:16Du hättest nicht zufällig auch eine Liste dieser Sorten? (ich bin bisher nicht fündig geworden, suche schon ein Weilchen)
Eine gute Übersicht zu den französischen Feigensorten und ihrer Eignung in kälterem Klima gibt es auf französisch bei
Baud.
Die meisten meiner medditeranen Sorten, die ich seit Jahren im Garten habe sind in Klimazone 7 b frei ausgepflanzt nicht geeignet. Viele liefern am Haus Früchte. Ich teste jetzt viele neue Sorten aus Zentralasien und Sämlinge, um das Problem zu lösen und regelmäßig viele Früchte von großen Bäumen zu ernten. Das dauert aber Jahre.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 12:23
von Roeschen1
Nemesia hat geschrieben: ↑28. Mär 2018, 22:16Moin Alva,
Danke für Deine Antwort.
Du hättest nicht zufällig auch eine Liste dieser Sorten?
Die Sorte Brunswick (Braunschweig), eine lange in Norddeutschland bewährte Sorte, wäre ein Versuch wert.
http://www.eggert-baumschulen.de/products/de/Laubgehoelze/deutsch-botanisch/F/Ficus-carica-Brunswick.html
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 17:15
von Rib-2BW
philippus hat geschrieben: ↑29. Mär 2018, 10:38Rib hat geschrieben: ↑29. Mär 2018, 09:48Naja, da die
Feigenwespe mit der Feige eine Symbiose betreibt (Eieiblage in der Blüte/ Schutz und Nahrung der Larven durch die Blüte), glaube ich nicht, dass sie in den nächsten Jahrzehnten hier heimisch wird.
Die Winterhärte des Insekts ist auch ein Punkt.
Was jetzt wirklich der einschränkende Faktor für die Ausbreitung nach Norden ist, kann ich nicht beurteilen, aber die Wintertemperaturen sind sicher ein Kriterium. Tatsache ist aber, dass die Wespe bereits bis Lyon vorkommt. Dort ist es zwar schon wärmer, aber so verschieden von den wärmsten Gebieten Österreichs (wohl auch Deutschlands) ist das Klima dort auch wieder nicht.
Sorry ich werde jetzt alles klein schreiben, da ich mir vor kurzem in den finger schnitt. Wie im artikel zu wiki zu lesen ist, ist die wespe ein spezialist. auch die anderen arten dieser gruppe haben sich an unterschiedliche feigenarten angepasst. sie leben in symbiose mit den feigen und sind von den pflanzen abhängig.
wie beschrieben, sterben viele wespen, wenn sie versuchen in die feigenblüte der fruchtfeigen zu gelangen, um ihre eier abzulegen. sollten es aber tiere schaffen regelmäßig eier in feigen zu bekommen, spielt das wetter hier noch eine rolle. es braucht nur ein jahr geben, wo keine blüte gebildet werden können, so ist der ganze bestand gefärtet bzw zum ausstreben verurteilt. es mag zwar hier und dar wärmer werden aber ohne eine gesicherte blüte klappt es nicht.
lyon ist klimatisch noch eine andere nummer und falls in lyon keine blüte geben sollte, können die tiere aus den sicheren süden nachziehen.
in bayern kommt zb die tigermücke vor. das sind aber tiere die jedes jahr aus dem süden eingeschleppt werden bzw ziehen. im winter sterben alle tiere in bayern. will sagen, nur weil eine tierart ies in einen unüblichen lebensraum schaffen, heiß es nicht dass sie heimisch sind.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 18:17
von paulche
Aber am Rhein gibt es jedes Jahr Blüten. Es fehlt aber vielleicht noch an genügend Zwitter, in deren Blüten sich die Wespen vermehren u. überwintern, doch aus Sämlingen werden zur Hälfte Zwitter. Die Perspektive, das die Feigenwespe ins Rheintal kommt ist hoch, aber wollen wir die Fleischeinlage?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 20:38
von manhartsberg
vor ca. 3 wochen habe ich mir stecklinge vom feigenbaum in schönbrunn abgeschnitten, sie sind noch im wasser aber 2 bekommen schon feigen :o
welche ziemlich schnell wachsen, bewurzelung ist im ansatz erkennbar. soll ich die feigen abnehmen???
in den nächsten tagen werde ich alle stecklinge in die erde stecken, ich glaube es sind inzwischen ca. 7 sorten oder so ähnlich... :-\
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 21:02
von Roeschen1
manhartsberg hat geschrieben: ↑29. Mär 2018, 20:38 vor ca. 3 wochen habe ich mir stecklinge vom feigenbaum in schönbrunn abgeschnitten, sie sind noch im wasser aber 2 bekommen schon feigen :o
welche ziemlich schnell wachsen, bewurzelung ist im ansatz erkennbar. soll ich die feigen abnehmen???
in den nächsten tagen werde ich alle stecklinge in die erde stecken, ich glaube es sind inzwischen ca. 7 sorten oder so ähnlich... :-\
Ich würde sie lassen. Sie fallen von alleine ab, wenn es der Pflanze zuviel wird.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 29. Mär 2018, 21:06
von thuja thujon
Na dann ab in Erde bevor sie nur Kambium statt Wurzeln ausbilden. Feigen würde ich abnehmen, verbraucht Nährstoffe was dem Wachstum fehlt.
paulche hat geschrieben: ↑29. Mär 2018, 18:17Aber am Rhein gibt es jedes Jahr Blüten. Es fehlt aber vielleicht noch an genügend Zwitter, in deren Blüten sich die Wespen vermehren u. überwintern, doch aus Sämlingen werden zur Hälfte Zwitter.
Die Sämlinge gibts hier, auch verwildert (Raum Mannheim).
Zur Feigenwespe habe ich nur einen Artikel in der GNOR-Zeitschrift gefunden, muss man aber bestellen. Untersuchungsfläche war Neustadt an der Weinstrasse. Ich meine den Artikel allerdings im Hinterkopf zu haben, deswegen meine Bemerkung ich würde es nicht ausschließen wollen, dass sie bereits hier ist, auch wenns für die Sortenwahl keine Relevanz hat.
Bürgis, H.: Die Feigenwespe Blastophaga psenes L. und ihr parasitoid Philotrypesis caricae L., S. 169-196. Band 12, Heft 1, 2011
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 30. Mär 2018, 09:31
von pistachio
Alter NORMA- Feigensamen anscheinend angeregt durch Asimina triloba Keimung. Ich hatte den Versuch schon abgehakt. Wenn Paul sagt, daß manche auch noch erst im nächsten Jahr/ Vegetationzyklus verspätet keimten, sollte man vorsichtig sein bei Sortenversuchen mit gebrauchten Pflanzstoff.
Bei eingelegten Weizenkorn in die Stecker von Maronen, zur Keimunterstützung hatte ich allerdings schon mal ein pos. Ergebnis.
Gruß p.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 30. Mär 2018, 09:33
von pistachio
nochmal