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Re: Dürregejammer
Verfasst: 7. Aug 2022, 21:40
von Euphrasia
Ich gärtnere in der Sandkiste.
Das Wasser scheint langsam genug zu den Wurzeln zu sickern. Und man hat eine Ahnung, wieviel man gießt.
Letztes Jahr habe ich mit einer Gießlanze versucht, Wasser an die Wurzeln zu bringen. Dabei habe ich aber hauptsächlich Sand an die Oberfläche gespült und hatte kein Gefühl für die Gießmenge.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 7. Aug 2022, 21:41
von AndreasR
Ein bisschen Wasser ist immer noch besser als gar nichts. Hier wird es langsam aber sicher kriminell, bei jedem Rundgang im Garten und in der Umgebung sehen die Pflanzen schlimmer aus. Der trockene, warme Wind hat die Feuchtigkeit schon wieder komplett mitgenommen, der Boden ist knochentrocken wie zuvor. So langsam zeigt sich, was wirklich dürreresistent ist, und vor allem sieht man auch, an welchen Stellen noch eine kleine Restfeuchte im Boden ist.
Die kompletten Auswirkungen wird man ohnehin erst nächstes Jahr sehen, wenn die Koniferen dann nach und nach braun werden und ihre Nadeln verlieren (auch wenn das jetzt schon punktuell einsetzt), und wenn Laubbäume und Sträucher nicht mehr austreiben. Das Wochenende war recht angenehm, aber ab morgen ist dann tagsüber wieder durchgehend um die 30°C angesagt, und die kühlen Nächte sind in zwei Tagen auch passé. Die örtliche Feuerwehr musste schon wieder zu einem Buschbrand ausrücken, vermutlich wird das bald täglich vorkommen...
Re: Dürregejammer
Verfasst: 7. Aug 2022, 22:48
von Veilchen-im-Moose
Bislang ist es gelungen, den Garten und fast alle Pflanzen am Leben zu erhalten... und das auch deshalb, weil es zwei Mal etwas ausgiebiger geregnet hatte. Aber jetzt ist die Bodenfeuchtigkeit längst aufgebraucht und vor uns liegen eineinhalb Wochen makellos strahlender Hochsommertage ohne jede Regenwolke... so zumindest die Vorhersage. Und schon bin ich wieder stundenlang mit dem Wässern des Gartens beschäftig. Vergnügungssteuerpflichtig ist das nicht. Ich komme mir vor wie eine Marathonläufern, die auf halber Strecke schon keine Lust mehr hat, weiterzulaufen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 11:56
von Lilia
auch die rheinschiffer jammern über die dürre. gg war gestern mit dem rad unterwegs, zwischen bodenheim und oppenheim ist bis auf eine kleine fahrrinne kein wasser mehr da. menschens zelten und lagern am wassersaum und lassen sich's gut gehen. noch eins zwei wochen und die schifffahrt wird eingestellt.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 12:02
von Krokosmian
Dann gibts Spritmangelgejammer!
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:07
von Lilia
stimmt !! das hatten wir ja schon 2018 in dem hitzesommer.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:14
von thuja thujon
Die Tonne auf dem Binnenschiff kostet jetzt eben nicht mehr 20€, sondern 80€.
Die Schiffe, die die Kohle zu den Kohlekraftwerken fahren, haben nur rund 25% Zuladung. Es ist zunehmend schwieriger, freie Frachtkapazitäten zu buchen.
Das merken auch die Getreidehändler, die teilweiße die diesjährige Ernte schon nicht mehr annehmen können, da sie nicht abtransportiert werden kann.
Es fallen gerade nun mal ein paar Luftschlösser zusammen.
Das könnte man zum Anlass nehmen, mal eine Politik zu betreiben, bei der man sich nicht immer von anderen abhängig macht und es evtl auch noch einen Plan gibt, wenn irgendwas passiert.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:18
von Bristlecone
Der Markt wird es richten!
/Ironie
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:24
von Wild Obst
Bristlecone hat geschrieben: ↑8. Aug 2022, 13:18Der Markt wird es richten!
/Ironie
Es sei denn, es könnte Porschefahrer etwas kosten ...
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:35
von thuja thujon
Ich hoffe das die derzeit vertrocknenden Ernten in Europa für uns nicht reichen und die Regale leer bleiben, weil uns mit unserer Dekadenz niemand beliefern möchte. Eventuell dämmerts dann mal manch einem das Erbsen doch nicht bei Aldi in der Dose wachsen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:40
von Krokosmian
Zumindest mir ist das klar und ich erinnere mich an die Hungererzählungen der Alten und hoffe dagegen, dass diejenigen die von denen noch leben es nicht nochmal mitmachen müssen.
.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es Dir tatsächlich ums Aufwachen oder um Genugtuung gegenüber einer als dekadent angesehenen Gesellschaft geht.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:46
von thuja thujon
Bisher haben alle Erklärungen und Versuche es zu verhindern zu keinem Erfolg geführt wie der neueste Entwurf der EU zu den Pestizid-Reduktionsplänen glaubhaft vermittelt. Lernen durch Schmerz ist scheinbar immer noch die nachhaltigste Form der Wissensgenerierung.
Leider. Das meine ich ehrlich und bemühe mich weiterhin um ein Verhindern einer Hungerkatastrophe in den nicht Europa-Teilen der Welt.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:51
von Gartenplaner
Verhindern?
Da muss du dich aber noch massivst anstrengen, es “laufen” schon einige Hungersnöte in der Welt außerhalb Europas, seit Jahren.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 13:52
von thuja thujon
Gegen Wetter kann ich nichts machen, aber gegen Ernteverluste durch Schaderreger. Da sieht die Entwicklung anders aus.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 8. Aug 2022, 14:06
von Gartenplaner
Auch vielschutzgespritzte Lebensmittel sind nicht in den Hungersnotgebieten in ausreichendem Ausmaß angekommen.
Abgesehen davon - wenn der Regen hier fehlt, hilft Spritzen auch nicht.
Und überhaupt - da muss doch erst mal noch viel mehr Forschung, viel mehr Studien gemacht werden, bevor man behaupten kann, dass eine 50%ige Reduktion von Spritzmitteln in der EU bis 2030 überhaupt eine Lebensmittelknappheit nach sich ziehen könnte.