Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 27. Jun 2015, 22:31
Mit der Gerechtigkeit hast du es, nicht wahr? 

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interessante frage, ich führe keinen, du denn?Was führst Du eigentlich für einen Kreuzzug?
na dann!Niemand wird auf absehbare Zeit Glyphosat verbieten und den Ökolandbau zur Pflicht erklären, dass das ein paar Salongrüne wollen, braucht doch nicht weiter zu stören.
oke, aber was ist los in deiner welt?In Deiner Welt scheint so einiges durcheinander zu gehen. Nur mal zur Erinnerung, du vertrittst Mehrheitspositionen und keine Aussenseitermeinung.
das liegt vielleicht an so herzigen aktivistitäten wie der gerade aktuellen von renate künast oder der dieser bizarren muttermilchstichprobenaktion? nur mal so ganz wild vermutet?Dieses Gefühl von "grünen Gutmenschen" umzingelt zu sein, wo kommt das her?
Interessant.Die Tatsache, dass Biobetriebe nicht an einem Programm teilnehmen, bei dem Herbizide eingesetzt werden, sagt aber nichts darüber aus, wie die Bilanz - ökologisch und ökonomisch - der Sache ausfällt. Selbst bei positiver Ökobilanz wollten und könnten Biobetriebe da nicht mitmachen.Sonst wäre ja das "Bio" futsch.Es gab in der vergangenen Förderperiode (2006 bis 2014) in der Landwirtschaft den Fördertatbestand der pfluglosen Anbauverfahren (evtl. nicht bundesweit, das weiss ich nicht).Der Landwirt konnte wählen ob er auf dem gesamten Betrieb oder nur zu bestimmten Kulturen pfluglos arbeitet. Bei uns in der Region nahm nicht ein Ökobetrieb an diesem Programm teil. Für mich ein Hinweis darauf, dass diese Verfahren auf Herbizideinsatz angewiesen sind, in der Regel die Anwendung von Glyphosat vor der Aussaat.
Es würde noch mehr Treibstoff (und auch PSM) eingespart werden,wenn man ein Grossteil der Flächen erst gar nicht beackern würde und von dem Irrsinn abkehren würde,dass jedes Jahr 18Mio. Tonnen Lebensmittel im Müll landen.Um das nicht verkehrt zu verstehen:Ganz ohne Wegwerfquote geht's nicht,aber wenn ich selbst als Bäcker von Beruf (der relativ geringe Margen entsorgen muss)sehe ,was die Konkurrenz in den Supermärkten auf Wegwurf produziert ist das fast schon makaber.Wie Joachim es oben schon beschrieb:Die Getreidepreise bewegen sich auf einem Niveau wie vor 40 Jahren und warum?Weil die Discountindustrie uns glaubhaft machen will,dass billige Preise für uns alle einen Vorteil bieten.Bezahlt den Landwirten einen anständigen Preis so dass sie auch mit weniger Hektar Ackerfläche ein erträgliches Einkommen haben und der Gebrauch von PSM und Glphosat wird reduziert.Bei der Sikkation durch Glyphosat steht derzeit wohl in der Diskussion, inwieweit und ob die überhaupt durch das Pflanzenschutzgesetz abgedeckt ist.Du sprichst einen wichtigen Punkt an: Durch den Einsatz von Glyphosat (wenn das verboten würde: eines anderen PSM) kann offenbar auf mechanische Bodenbearbeitung, insbesondere das Pflügen, verzichtet oder das zumindest eingeschränkt werden. Das spart Treibstoff und schont den Boden. Das ist positiv zu bewerten. Welche Nachteile stehen dem konkret gegenüber, und wiegen die schwerer als die Vorteile?
Ich glaube ich waere nicht die einzige, die dem vollkommen zustimmen wuerde. Allerdings gilt das auch fuer vieles andere, wie zB billige Texilien, die unter miserablen Bedingungen hergestellt werden und dem ganzen anderen "fast business", usw usw. Qualitaet sollte wichtiger sein als Quantitaet. Die Aufgliederung des Familienbudget sollte vielleicht anders sein, ein hoeherer Prozentsatz fuer die Ernaehrung, und weniger fuer Dinge die weniger wichtig sind?? Ich hoere den Protest schon jetzt!!! Aber trotzdem sollten wir uns das alles gut ueberlegen, sonst wird unser Plantet zur einer einzigen Muelltonne.Bezahlt den Landwirten einen anständigen Preis so dass sie auch mit weniger Hektar Ackerfläche ein erträgliches Einkommen haben und der Gebrauch von PSM und Glphosat wird reduziert.
So hat man vielleicht in den 80er Jahren im ländlichen Oberfranken die "Müslis" verunglimpft. Ich dachte, wir seien inzwischen ein wenig weiter. Vielleicht sollte man auch mal respektieren, daß die Agrarwirtschaft einen kritischen ideellen Widerstand, der in größeren systemischen (= ökologischen) Zusammenhängen denkt, dringend nötig hat, nicht nur, damit sie die Erde nicht zu Tode ausbeutet, sondern auch, weil das zu schnelleren technologischen Fortschritten anreizt (gilt natürlich für jede Nutzung von natürlichen Ressourcen).wenn es nach den bundestagsbürofeinen salongrünen geht, gibt es überhaupt gar keine vorteile von psm.und sicher gibt es auch ein paar draußen am acker komplett stromlos und chemiefrei lebende ungekämmte idealisti im erweiterten radikalisierten bauckhofumfeld, für die jegliche technik und industrie ein greuel ist. die bauen dann aber wohl auch maximal für sich selbst und ihren frischkornbrei mit schrundigen händen ein paar dürre halme an.
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Die Anwendung von Herbiziden war ja nicht formal Bedingung zur Teilnahme an dem Programm. Es scheint (zumindest für 5 Jahre) aber nicht umsetzbar pfluglos zu wirtschaften ohne diesen Verzicht zumindest gelegentlich mit Herbizideinsatz zu kompensieren. Interessant fand ich auch, dass nur die größten Betriebe komplett pfluglos arbeiteten. Die haben die riesigen Maschinen die erforderlich sind, den Boden auch mit Grubbern tief genug zu lockern um ordentliche Erträge zu erwirtschaften. Kleinere Betriebe haben sich meist darauf beschränkt vor Raps auf den Pflug zu verzichten.Ich habe mir gestern mal ein Feld mit Frühkartoffeln angeschaut, wo das Kraut jetzt abstirbt und auch bereits beerntet wird. Der Herbizideinsatz ist offensichtlich.Aber es hat bereits jetzt jeder Gelegenheit, zu einem ein wenig höheren Preis Produkte ohne Glyphosateinsatz zu erstehen.Die Tatsache, dass Biobetriebe nicht an einem Programm teilnehmen, bei dem Herbizide eingesetzt werden,
"Nationale Stillkommission und BfR empfehlen Müttern, weiterhin zu stillen"Stellungnahme des BfR: Einschätzung zu Gehalten von Glyphosat in Muttermilch und UrinIch halte die Berichte zu diesem Befund "Glyphosat in Muttermilch", die da letzte Woche durch die Presse gingen, für fahrlässig: Sollten dadurch Mütter dazu verleitet werden, ihre Kinder nicht mehr zu stillen, so ist das jedenfalls garantiert falsch und das dadurch entstehende Risiko ein tatsächliches - während der bloße Nachweis der gefundenen Mengen Glyphosat in der Milch gesundheitlich bedeutungslos ist. Der taugt nur als Instrument in einer politischen Debatte, die mit Gesundheit allenfalls am Rande zu tun hat.
"Grundsätzlich ist zu gemessenen Gehalten von Fremdstoffen in Muttermilch an dieser Stelle abschließend festzustellen, dass durch den enormen Fortschritt der analytischen Methodik in den letzten 30 Jahren heute fast jede Substanz bei entsprechendem Aufwand auch in Muttermilch nachzuweisen ist. Der alleinige Nachweis kann daher kein ausreichender Grund für eine Besorgnis sein; entscheidend ist in jedem Fall die Höhe der Gehalte, die gesundheitlich zu bewerten ist." (Quelle s.o.)Klar doch, schließlich hat man auch danach gesucht.Mediterraneus hat geschrieben:Trotzdem tauchen ja immer wieder Rückstände in Nahrungsmittel auf.