garten-pur

Vermehren sich die Orchideen gut in der dichten Wiese?
Und,sind die gelben Blumen Klappertopf?

"gut" ist in dem Falle sehr relativ, Orchideen sind da sehr.....flatterhaft.

Sie säen sich aus, die erste Ophrys erschien 2013 glaub ich, von selbst angesät, tauchte aber im Folgejahr nicht mehr wieder auf, 2017 oder 18 entdeckte ich dann im Frühjahr ein gutes dutzend Pflanzen, ich umstreute sie mit feinem Kies zum Markieren, von denen in dem Jahr zwei blühten, die wiederum nicht wieder erschienen in den Folgejahren.
Dieses Frühjahr suchte ich an den Stellen, wo noch der feine Kies zu erahnen war, anscheinend sind viel dieser Pflanzen wieder verschwunden, dafür blühen diese 2, die ich vorher noch gar nicht entdeckt hatte, ich stolperte drüber, als ich dort drumherum Märzenbecher pflanzte.

Von Himantoglossum hircinum hatte ich 3 Knollen 2012 gepflanzt, 2 davon blühten 2 oder 3x, bevor sie verschwanden.
3-4 Jahre später entdeckte ich 7 Sämlinge, zwei davon haben inzwischen schon 3x geblüht.
Wiederum dieses Frühjahr entdeckte ich 18 Sämlinge wohl daraus hervorgehend:







Von Anacamptis pyramidalis hatte ich eine von selbst angesäte Pflanze vor 5 Jahren, blühte nur einmal, in den Jahren danach pflanzte ich nochmal 3, eine davon blühte 2x, parallel entdeckte ich in der Wiese letztes Jahr wieder eine von selbst angesiedelte Pflanze, die blühte, dieses Jahr wieder nicht mehr, und die jetzt fotografierte ist auch wieder eine Selbstansaat.

Die gelben, lippenblütenartigen Blumen hinter der Himantoglossum sind Klappertopf, ich bin mir allerdings nicht sicher, welche Art, ich hatte minor und alectorolophus, minor tauchte nur in zwei oder drei Pflanzen auf und verschwand wieder, der zottige Klappertopf etablierte und verbreitete sich gut mit meiner Mithilfe.
Der blüht in der ersten Maihälfte auf und ist jetzt schon zu einem großen Teil braun und trocken.

Samen von einem höher werdenden und später blühenden erhielt ich vor 3 Jahren von einem netten Forumler, ich mutmaße Rhinanthus angustifolius, den großen Klappertopf, der wird wesentlich höher und wie man sieht, blüht noch gut.

Hab noch nie Zittergras in meinen Wiesen gesichtet, wollte eigentlich mähen, werd ich doch noch einige Wochen verschieben.

Das Zittergras ist für mich eigentlich das schönste Gras, das es gibt! Gratulation, dass es sich bei dir angesiedelt hat! Vor drei Jahren habe ich eine Pflanze gekauft. Sie kommt treu wieder aber vermehrt sich leider nicht.
Dass sich die Knabenkräuter bei dir so verbreitet haben, lässt mich hoffen. Zwei haben es aus den Nachbargärten in unseren Vorgarten geschafft und auch beide heuer wunderbar geblüht. Eine Pflanze scheint nun Samen anzusetzen...
.
Sehr glücklich bin ich, dass sich die Heidenelke, Dianthus deltoides, inzwischen gut etabliert hat. Und die Karthäusernelke versamt sich zuverlässig.
.
Von einem Wiesenrand hatte ich mir wohl 2016 einige Samenstände des Klappertopfs mitgenommen. Er breitet sich extrem aus, ganz willig dort, wo ich ihn aussähe. Und er reduziert sehr zuverlässig offenbar verschiedene Gräser, besonders die ganz hohen, was das Sensen deutlich erleichtert. Wie lange er sich ohne selbige hält, kann ich noch nicht sagen und dadurch weiß ich auch nicht, ob er wirklich Platz für andere Wiesenpflanzen schafft. Auf jeden Fall ist er bei Hummeln extrem begehrt. Nächstes Jahr werde ich vielleicht mehr wissen, denn heuer ist er spät dran und bei der Mahd in den letzten Tagen waren die Samen noch längst nicht alle ausgereift.

Hallo Wühlmaus, schön dass dich Zittergras und Knabenkraut auch so erfreuen. Wenn du willst kannst Samen von Dactylorizia majalis, der fällt ja jedes Jahr in grossen Mengen an, haben, vom Zittergras natürlich auch etwas.

Welch ein Angebot :D

W hat geschrieben: ↑5. Jul 2021, 00:27
...
Von einem Wiesenrand hatte ich mir wohl 2016 einige Samenstände des Klappertopfs mitgenommen. Er breitet sich extrem aus, ganz willig dort, wo ich ihn aussähe. Und er reduziert sehr zuverlässig offenbar verschiedene Gräser, besonders die ganz hohen, was das Sensen deutlich erleichtert. Wie lange er sich ohne selbige hält, kann ich noch nicht sagen und dadurch weiß ich auch nicht, ob er wirklich Platz für andere Wiesenpflanzen schafft. Auf jeden Fall ist er bei Hummeln extrem begehrt. Nächstes Jahr werde ich vielleicht mehr wissen, denn heuer ist er spät dran und bei der Mahd in den letzten Tagen waren die Samen noch längst nicht alle ausgereift.

Klappertopf reduziert Gräser bei mir, ich hab aber nicht den Eindruck, dass sie komplett weg sind.
Man findet irgendwie keine Angaben, ob er wirklich nur Gräser anzapft, oder eben auch andere Pflanzen, wenn ja, würde er ja auch die Wiesenblumen schwächen.
ich glaube das nicht so recht, ich hab einen Bereich, wo schon lange und jedes Jahr viel Klappertopf wächst, da haben sich in den letzten 2 Jahren Orlaya grandiflora etablieren und Geranium pratense hin aussäen können, die scheinen mir unbehelligt:

Gartenplaner hat geschrieben: ↑5. Jul 2021, 23:41

W hat geschrieben: ↑5. Jul 2021, 00:27
...
Von einem Wiesenrand hatte ich mir wohl 2016 einige Samenstände des Klappertopfs mitgenommen. Er breitet sich extrem aus, ganz willig dort, wo ich ihn aussähe. Und er reduziert sehr zuverlässig offenbar verschiedene Gräser, besonders die ganz hohen, was das Sensen deutlich erleichtert. Wie lange er sich ohne selbige hält, kann ich noch nicht sagen und dadurch weiß ich auch nicht, ob er wirklich Platz für andere Wiesenpflanzen schafft. Auf jeden Fall ist er bei Hummeln extrem begehrt. Nächstes Jahr werde ich vielleicht mehr wissen, denn heuer ist er spät dran und bei der Mahd in den letzten Tagen waren die Samen noch längst nicht alle ausgereift.

Klappertopf reduziert Gräser bei mir, ich hab aber nicht den Eindruck, dass sie komplett weg sind.
Man findet irgendwie keine Angaben, ob er wirklich nur Gräser anzapft, oder eben auch andere Pflanzen, wenn ja, würde er ja auch die Wiesenblumen schwächen.
...

Das war wohl ein Missverständnis. Ich meinte nicht, dass er an anderen Pflanzen - außer Gräsern - schmarotzt, sondern dass der Klappertopf so üppig gedeiht, das er andere Pflanzen verdrängt/unterdrückt. Und das gilt es für mich, im kommenden Jahr vielleicht beobachten zu können.

Hab kursiv noch etwas eingefügt...

Klappertopf ist aber schon ein Halbparasit, er entzieht benachbarten Gräsern Wasser, möglicherweise auch gelöste Mineralien.
Da er selber Chlorophyll besitzt, ist er nicht ausschliesslich auf Wirte angewiesen.

Hab noch eine Ergänzung eingefügt, nicht dass ich noch weiter falsch verstanden werde ;)

Ok ;D

Dass er nur durch "Masse" andere Wiesenblumen verdrängen könnte, glaube ich kaum, zumindest die kleine Form bei mir stirbt direkt nach der Blüte ab, deshalb ist er auch auf den Fotos so braun.
Ich bin gespannt, wie das in den nächsten Jahren mit dem Geranium pratense dort funktioniert - der hat an anderer Stelle einen Massenbestand gebildet und macht mit Laub und Blütenständen jetzt eine dichte Decke, höher als der Klappertopf:



Da hätte ich eher den Verdacht, dass es umgekehrt laufen könnte (wenn der Klappertopf nicht auch den Geranium anzapfen kann)

Ich erinnere mich in einem Artikel gelesen zu haben, dass Klappertopf (es war entweder der kleine oder der zottige) außer Gräsern auch Leguminosen und andere Kräuter anzapfen kann. Allerdings gibt es auch welche, mit denen er nichts anfangen kann, bzw. er soll sogar weniger stark wachsen, wenn er (vergeblich versucht?) die zu parasitieren. Als Beispiel dafür wurde meiner Erinnerung nach Spitzwegerich genannt.

Sowas hab ich leider bisher nicht gefunden, sehr interessant!

Einen Artikel aus der Schweiz habe ich [URL=https://kbnl.ch/wp-content/uploads/2016/05/2.5_Meier_ALN_Literaturrecherche-Klappertopf.pdf]hier[/url] gefunden. Sind einige interessante Aspekte im Zusammenhang mit Klappertopf dabei.