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Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 09:56
von Chica
dmks hat geschrieben: ↑21. Aug 2022, 21:42Da im Sommer irgendwann die Gänseweiden "durch" sind kann ich auf einer nahegelegenen Feuchtwiese jedes Jahr täglich eine Karre Gras holen.
Nu steh ich gestern da - mit Sense, Harke , Karre....aber was soll ich hier hauen??? ???
Was hast Du erwartet? Hier sieht es überall so aus. Allerdings gab es am Samstag 42,8 Liter, ein ganzer Tag Regen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 09:58
von Staudo
2 mm am Sonnabend und 4 mm im ganzen August. ::)
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 10:08
von Chica
Das ist extrem Staudo :o! Die Niederschläge hier helfen aber auch nur noch den Gehölzen. Ich glaube das mit dem Krautzeugs ist durch für dieses Jahr und ich denke langsam dass der Einfluss des Klimawandels auf die Artenvielfalt bei den Insekten angefangen unterschätzt wird. Wir hatten hier auch permanent so komische Sommerstürme ::).
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 10:10
von Staudo
Die Wiesen werden dort, wo das Wasser zusammengelaufen ist, innerhalb von zwei Wochen grün werden. Durch die Lücken im Gras werden viele Kräuter keimen. ;)
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 10:17
von Chica
Ja aber die Flugzeit vieler Arten ist durch und eine Schmetterlingsraupe die seit Wochen Gräser fressen sollte ist längst verhungert. Das gilt genauso für Kräuterfresser und spezielle Pollenpflanzen usw. Entweder passen die Viecherli sich schnellstmöglich an oder :(… Dafür gibt’s ja jetzt Asiatische Mörtelbienen die Schnurbaumpollen nutzen. Es wird sich einiges bewegen, mehr als wir uns wünschen können.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 10:18
von Chica
Ich wünsche Dir ganz schnell Regen Staudo :-*.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 10:24
von Staudo
Wenn die Biotope stimmen, kommen die Insekten wieder. Die haben eine große Dynamik in ihren Populationen. Im kommenden Frühjahr werden sehr viele Wiesen sehr krautreich sein. Wenn es länger feucht ist, setzt sich wieder das Gras durch.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 10:49
von thuja thujon
Das ist ein Thema das seit über 10 Jahren hier beobachtet wird, eher die Blütezeitverschiebung als das Ausfallen von Futterpflanzen. Der Klassiker ist die Winterblüherkartierung. https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjFn8POh9r5AhV08rsIHW9XASMQFnoECAkQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.pollichia.de%2Findex.php%2Fdownload%2Fsend%2F36-arbeitskreis-botanik%2F371-df0cdd691d65f85233675ebb66e53b85&usg=AOvVaw24XIf4GmwU8s07BZaqEhms
Es gibt Verschiebungen, manches wird gehen, manches wird kommen. Natur ist im Fluss, so einfach ist das. Das versuchen aufzuhalten sollten wir unterlassen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 11:07
von lerchenzorn
Naja. Man kann schon das eine oder andere tun, um das "Flussbett" der Natur vielgestaltiger und nischenreicher zu machen, damit die Vielfalt nicht einfach nur im Einheitsbrei weggeschwemmt wird.
Das, was (an Tieren und Pflanzen) neu ankommt, ist in anderen Gegenden oft sehr verbreitet und gut aufgehoben.
Wenn das, was bei uns "gehen" würde, anderswo ankommen könnte, wäre es in Ordnung. Vieles wird aber auf Dauer und manches auch ganz verschwinden, ohne dass es in anderen Weltgegenden eine sichere Bleibe hat. Aus der Verantwortung können wir uns nicht mit ein paar pauschalen Sprüchen herausreden.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 11:35
von thuja thujon
Nö, herausreden sollte man sich sicher nicht.
Man brauchts aber auch nicht kaputtschützen, auch wenn damit gut verdient wird.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 11:51
von meiby
thuja hat geschrieben: ↑22. Aug 2022, 10:49Es gibt Verschiebungen, manches wird gehen, manches wird kommen. Natur ist im Fluss, so einfach ist das. Das versuchen aufzuhalten sollten wir unterlassen.
Das sehe ich auch so. Nur das Problem ist nicht der Versuch etwas aufzuhalten, was man nicht aufhalten kann, sondern lustig in der gleichen Weise weiter zu machen .
Im Juli weniger als 1L/qm Niederschlag.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 12:18
von Chica
thuja hat geschrieben: ↑22. Aug 2022, 10:49Natur ist im Fluss, so einfach ist das. Das versuchen aufzuhalten sollten wir unterlassen.
Nein, so einfach ist es nicht. Es ist nämlich nicht „Natur“. Da würden diese Prozesse in einer Geschwindigkeit ablaufen, an die sich die Tiere anpassen könnten. Es ist ein menschengemachtes Problem. Menschliche Eingriffe beschleunigen Veränderungen in einem Maße, dass Anpassung nicht in jedem Fall so schnell erfolgen kann wie nötig. Deshalb ist der Mensch auch dafür zuständig dies zu unterlassen oder die Auswirkungen auszugleichen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 12:28
von Querkopf
thuja hat geschrieben: ↑22. Aug 2022, 11:35...Man brauchts aber auch nicht kaputtschützen...
???
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 12:39
von thuja thujon
Naja, die Menschen denken immer sie können alles und sind die Krone der Schöpfung und können die Natur nach ihren Vorstellungen verändern. Dabei ging vieles schief.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2022, 14:53
von Nox
Da pflichte ich Dir voll bei, thuja !
Die Krux ist, dass wir glauben, alles mit technischen Lösungen in den Griff zu kriegen. Aber trotzdem müssen wir's probieren !
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Nun ja, ich habe vor einigen Tagen eine Doku bei - war's arte? - gesehen, über die grossen Massensterben, z.B. beim Übergang vom Perm zum Trias (da waren es gigantische Vulkanausbrüche: Sibirischer Trapp: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibirischer_Trapp )
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Die Erde hat sich weitergedreht. Dagegen nehmen sich unsere Versuche zur Klimarettung und Artenrettung richtig niedlich aus.