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Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 16:32
von thuja thujon
Mitte August. Wieder einen Meter mehr Ufer.

Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 22:26
von Veilchen-im-Moose
Bristlecone hat geschrieben: 23. Aug 2022, 10:16
Schöne Worte, aber letztlich nur Phrasen.
Hinter der Ausbeutung von Natur und Menschen stehen knallharte wirtschaftliche Interessen einer kapitalistischen Warenwirtschaft.
Und die ändert sich weder durch Achtsamkeitsappelle noch durch "Wir sitzen in einem Boot" und "Wir alle sind Teil der Natur und gehen mit ihr unter".
Nein, wir sitzen nicht alle in einem Boot, im Gegenteil, "wir" in Europa möchten gerade, dass die in ihren Booten gefälligst dort verrecken, wo sie "hingehören". Und die Reichen dieser Welt sitzen nicht in "unserem" Boot, die richten sich in einer Welt ein, in der der Klimawandel und die Naturzerstörung weit weit weg sind.



Letztlich kann ich dir in einigen Punkten sogar zustimmen. Nur mit deinen Schlussfolgerungen - Bristlecone - die du mit nicht zu überhörendem Sendungsbewusstsein hier immer mal wieder präsentierst, kann ich wenig anfangen. Du nennst es Vernunft und Logik, wenn man den Anspruch auf Weltverbesserung erst gar nicht erhebt. Zumindest verstehe ich dich so. Die anderen, das sind die Naiven, Irrationalen, die den wahren Charakter ihrer sozialen Eingebundenheit in Denkmuster und ihr Gesellschaftssystem nicht mal verstanden haben. Für mich klingt das entweder nach Resignation oder Einverständnis. Da kann ich nur spekulieren.

Mir liegt beides nicht so sehr und trotzdem würde ich mich nicht als irrational bezeichnen. Ich bin nur einfach nicht gerne tatenlos und bin darüber hinaus davon überzeugt, dass dies nicht die beste aller Welten ist, in der wir leben. Verbesserungen sind denkbar und umsetzbar. Sei es durch konkrete Einzelmaßnahmen vieler oder durch schlagkräftige Massenbewegungen mit nationalem oder internationalem Rahmen... sei es durch Wahlen oder politischen Widerstand.


Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 22:41
von Bristlecone
Ich denke, wir debattieren darüber besser im Keller weiter.
Nox hat das auch bereits gemacht.

Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 22:46
von thuja thujon
Zurück zum Thema Trockenheit.

Weißklee im Rasen hat hier recht lange durchgehalten, es sind auch aktuell noch Grünrudimente erkennbar.

Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 22:49
von thuja thujon
Holunder gibt jetzt vermehrt auf.

Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 22:57
von Veilchen-im-Moose
Bristlecone hat geschrieben: 23. Aug 2022, 22:41
Ich denke, wir debattieren darüber besser im Keller weiter.
Nox hat das auch bereits gemacht.


Keller?

Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 22:59
von Nox
Hier geht's zur Diskussion: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,70930.msg3918550.html#new
(Energienotstand bei den Gartenmenschen)

Re: Dürregejammer

Verfasst: 23. Aug 2022, 23:12
von Veilchen-im-Moose
Danke dir Nox für den Hinweis.

Re: Dürregejammer

Verfasst: 24. Aug 2022, 13:34
von Irisfool
Hier lässt mein hoher Taschentuchbaum alle Blätter fallen wie im Herbst.Er steht am Fuß vom Waaldeich.Es ist der erste Baum der die Flügel hängen lässt. Der nächste wird wohl Cornus 'Venus' sein😢Garten spritzen dürfen wir schon 14 Tage bei Strafe nicht mehr.Glücklicherweise sagte noch niemand was gegen Entnahme mit Grundwasserpumpe, sodass nun ein Schlauch liegt im Beet.Die Bauern dürfen nur noch Apfelbaumplantagen wässern, alles andere ist verboten. Doch sah ich vorgestern Richtung Nijmegen jemand voll sein Grasland wässern aus den Gräben zwischen den Weideparzellen, das wird hoffentlich richtig teuer..... Ich fuhr um 11 Uhr vorbei und um 17 Uhr war die riesige Sprühanlage immer noch an. In meinen Augen asozial😨

Re: Dürregejammer

Verfasst: 24. Aug 2022, 13:37
von Staudo
Vielleicht ist die Angst vor einem Konkurs mit anschließendem Verkauf von Haus und Hof größer als die Angst vor einem Bußgeld?

Re: Dürregejammer

Verfasst: 24. Aug 2022, 13:52
von thuja thujon
Mir doch egal. Weg mit diesem Bauernpack. Die Brunnenvergifter braucht niemand. Im Supermarkt gibts genug Lebensmittel. ;):-X

Re: Dürregejammer

Verfasst: 24. Aug 2022, 16:45
von Mediterraneus
lt wetteronline:
Freitag, 26.08. : 2- 5 mm
Samstag 27.08. 10-20 mm
Sonntag 28.08. 10-20 mm


::)

Re: Dürregejammer

Verfasst: 24. Aug 2022, 16:51
von Gersemi
Ich glaub nicht mehr an angekündigten Regen, der sowieso nicht kommt...hier bräunt es immer weiter vor sich hin bei heute wieder 32 Grad :P
Gestern habe ich abends lange gegossen, heute tue ich das nicht.

Re: Dürregejammer

Verfasst: 24. Aug 2022, 17:09
von tomma
Wenn ich das Elend Eurer vertrockneten Gärten ansehe, bin ich froh über meinen Tonboden, den ich nach unserem Umzug hierher verflucht hatte. Zwar gieße auch ich immer mal (vor allem neu gepflanzte Gehölze), aber bis auf einen Rhododendron, der die Grätsche macht, ist hier noch fast alles grün. Der Rhodo hat sowieso einen schweren Stand: er kämpft nicht nur mit der Trockenheit, sondern auch mit einer alten Buche, in deren Traufbereich er steht.
Besonders problematisch finde ich die extrem-heiße Sonneneinstrahlung, weil Blätter verbruzzeln. Das fällt mir besonders bei Cornus kousa auf.

Re: Dürregejammer

Verfasst: 24. Aug 2022, 17:36
von Querkopf
Im "Niederschlagsbilanzen"-Faden, #1599, hatte ich am 5. August das hier geschrieben:
Querkopf hat geschrieben: 5. Aug 2022, 00:34... Man muss ... mitdenken, ...wie viele regenlose Hitzetage (=Tage mit Maxima von mindestens 30° C) in Folge es gegeben hat. Zweiteres hab' ich lieber nicht gezählt :-X.
Die Hitzetage habe ich jetzt nun doch mal gezählt. Auf realistischer Grundlage, was lokale Wetterverläufe angeht: Kachelmann ist großzügiger mit Online-Veröffentlichungen als der DWD, bei ihm sind auch Tagesdaten der nächstgelegenen Wetterstation zu finden, Saarbrücken-Burbach. Die liegt ca. 3 km von mir entfernt, Temperaturen sind i.d.R. höher als am Flughafen Saarbrücken-Ensheim (1-3° C), Niederschläge etwas geringer.

Niederschlag:
Auf Basis der Kachelmann-Daten 2022 ergeben sich für Januar-Juli 365 mm. Vom 1.-23. August kommen 15 mm dazu (hier liegt der DWD ausnahmsweise mal niedriger, 10,5 mm), macht insgesamt 380 mm.

Bisheriger Sommer-Niederschlag (= vom 1. Juni bis einschließlich gestern, 23. August):
lt. Kachelmann 67 mm im Juni (davon ein gutes Drittel an einem einzigen Tag, am 30.6.), 6 mm im Juli, 15 im "angebrochenen" August, macht 88 mm.

Sommertage (=Höchsttemperatur ab 25° C) gab's im Juni 19, im Juli 28, im August (bis einschließlich 23.) 23 - macht zusammen 70.
Davon Hitzetage (= Höchsttemperatur ab 30°C): im Juni 9, Maximaltemperatur 37°C (am 19.6.); im Juli 16, Maximaltemperatur 37° C (19.7.); im August bisher 15, Maximaltemperatur 39° C (4.8.). Insgesamt also 40 Hitzetage. (Zum Vergleich hab‘ ich mal gecheckt, wie es hier im Glutsommer 2003 aussah. Waren im exakt gleichen Zeitraum 73 Sommertage, davon 33 Hitzetage – 2022 wird den "Jahrhundertsommer" wohl toppen ::)...)

Die Zahlen lassen ahnen, was die homöpathischen Regenmengen bedeuten.
Die klimatische Wasserbilanz des DWD unterfüttert die Ahnung mit Daten.
Wenn man die Tabelle unter der Grafik öffnet und durchscrollt, sieht man's ziemlich orts- bzw. regionsgenau. Denn da sind recht viele Messstationen gelistet, auch "meine": Wasserbilanz aktuell minus 314 mm.
Die Negativbilanz ist fast überall erschreckend, aber so viel wie hier fehlt zzt. andernorts denn doch nicht, Beispiele: südlicher Oberrhein (Bristle, deine Ecke!) minus 219 mm, Jena minus 229 mm.
Nur einige wenige Stationen verzeichnen noch höhere Wasser-"Fehlbeträge" als hier, z. B. Würzburg (minus 322) oder Trier (minus 334).

Informativ ist auch der Bodenfeuchteviewer des DWD. Karte vergrößern, auf die eigene Region klicken, und es öffnet sich ein Feuchte-Profil bis in 2 m Tiefe – fast durchweg zum Fürchten...

Aber ich jammere nicht. Ich drehe den Hahn auf und lasse die Tropfschläuche laufen; einmal wöchentlich kriegen alle Beete auf die Art je eine Nacht lang Wasser, direkt zur Erde, ohne Sprenger-Verlust. Dank des tonigen Lehmbodens (den ich sonst - ebenso wie tomma - schon oft verflucht habe), dank reichlich (wandernden) Schattens durch Gehölze und dank dicht bedeckter Erdoberfläche funktioniert das bisher erstaunlich gut. Ok, ein paar Gehölze herbsteln und/ oder haben mehr Totholz als üblich, aber ich hoffe doch, dass das Wasser reicht, um den Garten am Leben zu halten (toitoitoi!).

Straßenbäume sehen z. T. besorgniserregend aus. Auch im Wald wird es Schäden geben :'(, da kann man ja nicht gießen...

Verboten ist das Gartenwässern hier bisher nicht. Die regionalen Trinkwasserbrunnen sind alle ein paar hundert Meter tief in den Buntsandstein gebohrt, und der Grundwasserstand ist angeblich kein Problem. Auch im direkt benachbarten Teil Lothringens wurde bislang nur die schwächste Alarmstufe ausgerufen, "alerte", noch ohne ernsthafte Restriktionen. (Dass man bei einer Wetterlage wie jetzt nicht grad Wiesen- und Rasenflächen sprengt, versteht sich eigentlich von selbst. Und auch die schönen französischen "ville fleurie"-Kreisel sehen derzeit jämmerlich aus :-\.)