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Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 13:30
von pearl
Isatis blau hat geschrieben: ↑30. Dez 2025, 12:56
Gartenplaners Chinesen kaufen inzwischen lieber chinesische E-Autos anstelle deutscher Verbrenner. Auch in anderen Ländern gibt es vernünftige Menschen.
genau. Und hier immer weniger davon.
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 14:31
von Sonnenscheinplatz
Ob die Chinesen vernünftiger sind? Ich habe da so meine Zweifel. Wie gesagt, es gibt Anreize. Derweil baut kein Land so viele neue Kohlekraftwerke. Die chinesische Industrie ist auch eher klimaschädlicher als unsere hier.
Mehr oder weniger freie Marktwirtschaft und Kapitalismus sind eben keine Selbstläufer im Klima- und generell im Umweltschutz. Da braucht es Verbote, Diktaturen, die das durchsetzen bei der Masse (die Kaste selbst bleibt ja frei). Also, das was bis jetzt von Kinderbuchautor und Konsorten versucht wurde, bringt nichts außer Wirtschaftskrise.
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 14:37
von hobab
Leben wir in einer Diktatur? Habe ich nichts von gemerkt: trotzdem gibt es Gesetze und Regulatorien mit deren Hilfe wir eine ganze Menge Klimaschäden vermeiden konnten -lange noch nicht genug, aber immerhin mehr als andere Länder.
Warum das Deutschland schaden sollte, leuchtet mir nicht ein: die Technologie, die wir da dabei erlernt haben, bringen gute Profite ein. Dadurch dass die deutschen Autohersteller eben diese Entwicklung verschlafen haben, haben Sie eine gigantische Krise über uns gebracht. Das war ja wohl kaum wirtschaftlich, oder?
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 14:40
von Sonnenscheinplatz
Na ja, die verdienen jetzt halt in der Rüstung, auch so ein Klimaschutzbereich.

Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 14:52
von Staudo
Fast ernsthaft: Die Kommunen müssen klimaneutrale Fernwärme anbieten. Müllverbrennungsanlagen gelten, warum auch immer, als klimaneutral. Deshalb überlegen viele Kommunen Müllverbrennungsanlagen für die Wärme-Grundlast zu bauen. Müllvermeidung ist künftig klimaschädlich!
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 15:00
von tomma
Hier wird ja mächtig viel durcheinander gewirbelt! Wer bitte kümmert sich bei kriegerischen Auseinandersetzungen um Klimawandel und dergleichen, und wer sollte das auch tun?
Nach meinem Kenntnisstand nehmen Chinesen den Klimawandel durchaus ernst. In Guangzhou, wo Familienmitglieder bis vor kurzem noch einen Betrieb führten, gab es zahlreiche Auflagen zum Klimaschutz. Man müht sich durchaus um emissionsarme Produktionsverfahren. Ebenso versucht man, den Smog aus den Städten zu bekommen. Zu unterstellen, es würde dort kaum etwas für den Klimaschutz getan, halte ich für naiv. Wirksame Maßnahmen brauchen eine gewisse Zeit. Das Rad kann man nicht einfach anhalten, schon gar nicht, wenn Megacities betroffen sind.
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 15:26
von hobab
Danke tomma - wir haben auch viel Bezug zu China und ich höre ähnliches. Häufig sind die Sachen schlecht durchdacht, oder brutal durchgezogen, aber es ist auf jeden Fall ein ernsthaftes Bemühen zu spüren und wenn sich Deutschland nicht beeilt, kommen wir komplett ins Hintertreffen mit der Umwelttechnologie..
Das Müllverbrennug Klimaneutral sein soll ist ja nicht von den Grünen ausgedacht, sondern wurde von einem Lobbyverband, dem AGFW durchgedrückt. Das Fernwärme ausgebaut werden soll, macht ja Sinn (Altbauten sind oft schwierig wärmetechnisch nachzurüsten beidpielsweise, da bleibt oft nichts anders übrig als fossile Energien), aber wo soll die ganze Energie auf einmal herkommen? Die erzeugte Energie bei der Verbrennung auszunutzen, leuchtet ja ein, aber umweltfreundlich wird es dadurch noch lange nicht.
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 17:38
von Immer-grün
hobab hat geschrieben: ↑30. Dez 2025, 14:37
Dadurch dass die deutschen Autohersteller eben diese Entwicklung verschlafen haben, haben Sie eine gigantische Krise über uns gebracht.
Das finde ich sehr vereinfacht, so als wäre die deutsche Autoindustrie an allem selber schuld.
.
"...Nirgends wird dieser Niedergang deutlicher als im Automobilsektor – dem Rückgrat des deutschen Nachkriegswohlstands. Einst globale Vorreiter, hinken Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW heute schlankeren chinesischen und amerikanischen Konkurrenten hinterher . Explodierende Lohnkosten (62 € pro Stunde im Vergleich zu 29 € in Spanien und 20 € in Portugal) in Verbindung mit strengen Regulierungen und starren Arbeitsgesetzen haben die Wettbewerbsfähigkeit geschwächt. Der langsame Übergang von Verbrennungsmotoren zu Elektrofahrzeugen hat es BYD und Tesla ermöglicht, mit schnelleren Innovationszyklen, fortschrittlicher Technologie und wettbewerbsfähigen Preisen die Führung in der Branche zu übernehmen ....
Die Energiekrise hat ihre Probleme verschärft: Der plötzliche Wegfall des billigen russischen Gases, gepaart mit der – man könnte sagen – kurzsichtigen Entscheidung der Bundesregierung, die Kernenergie schrittweise abzuschaffen , hat dazu geführt, dass die deutsche Industrie bis zu fünfmal so viel für Strom zahlt wie ihre amerikanischen oder chinesischen Konkurrenten. Belastet von hohen Kosten und der langsamen Anpassung an neue Technologien, waren die Automobilhersteller zu schmerzhaften Kostensenkungsmaßnahmen gezwungen..."
https://thedailyeconomy-org.translate.g ... 0Q2%202025.
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 17:44
von Sonnenscheinplatz
So ist es.
Und schlimmer: Die hochentwickelten deutschen Benzinmotoren mit niedrigem Verbrauch bleiben erst mal, wo sie sind, dabei läge da noch einiges drin. Derweil wissen wir bald nicht mehr, woher die Batterierohstoffe noch nehmen.
Und schau dir mal einen Kleinwagen mit Benzinmotor an, einen leichten, vierplätzigen Fiat Panda, vier Liter auf 100 km. Wo ist da die elektrische Ökoalternative? Die ist immer mindestens 1.5 Tonnen schwer, lädt irgendwann nach einer halben Stunde mal französischen Atomstrom, im besseren Fall, sonst verstromte Kohle. Nach 150 km ist an kalten Wintertagen schon wieder Schluss. Dafür kostet er das Doppelte.
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 17:50
von hobab
Blödsinn, die seltenen Erden sind nicht unbedingt selten, sondern werden einfach selten abgebaut, weil das viel Umweltschäden verursacht und viel Know-how benötigt wird.
Und zu den Autos: ich kenne jemand, der schier verzweifelt vor zehn Jahren schon darüber berichtet hat, wie schwerfällig die Autohersteller sich bewegen. Er hat einige der Hersteller auf relativ hohe Ebene beraten und meinte damals schon, dass duese die Zukunft verschlafen würden. Was sie auch prompt geschafft haben…
Re: Klimawandel, Extremwetter und Schutzkonzepte
Verfasst: 30. Dez 2025, 20:04
von LadyinBlack
Sonnenscheinplatz hat geschrieben: ↑30. Dez 2025, 14:31
Mehr oder weniger freie Marktwirtschaft und Kapitalismus sind eben keine Selbstläufer im Klima- und generell im Umweltschutz. Da braucht es Verbote, Diktaturen, die das durchsetzen bei der Masse (die Kaste selbst bleibt ja frei).
Das Grundproblem ist doch etwas anders. Klimaschutz ist kein privates Gut, sondern ein öffentliches Gut. Da kann etwa ein Preismechanismus aus diversen Gründen nicht funktionieren.Daher liegt hier die Verantwortung ganz klar beim Staat ( hier dummerweise sogar bei der Staatengemeinschaft, was die Komplexität enorm erhöht). Verantwortung heißt aber mitnichten Diktatur

Ebenso wenig ist jene ominöse Kapitalismusüberwindung ein Lösungsansatz. Es gibt kein Marktversagen sondern ein Politikversagen!
Und gerade in Deutschland hat sich der Staat viel zu viel um private Güter gekümmert - das kann der Markt unstrittig effizienter- und seine eigentlichen Aufgaben vernachlässigt. Von der Bildung über die Verteidigung bis hin zur ( digitalen) Infrastruktur. Und natürlich gehört dazu auch, unser Land wieder wettbewerbsfähig zu machen. Viele Menschen nehmen unseren Staat als dysfunktional wahr, die Steilvorlage für die extremen Rändern und vor allem für die Populisten rechts und links.