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Re:Goldregen - Laburnum
Verfasst: 15. Nov 2010, 22:49
von wollemia
Ich habe manchmal den Eindruck, unter den Gehölzbesitzern gibt es - vereinfacht gesagt - zwei Fraktionen: Die einen betrachten Gehölze als eine Art verholzte Blütenstauden, bei denen vor allem die Blüte im Vordergrund steht, nicht so sehr die Entwicklung, die anderen sehen Gehölze als Individuen, die erst mit den Jahren an Charakter gewinnen.
Re:Goldregen - Laburnum
Verfasst: 15. Nov 2010, 22:59
von ManuimGarten
@Macrantha: mit dem abartigen Schneiden in meinem letzten Beitrag meinte ich den Schnitt der neu gekauften Pflanze für den jetztigen Garten (nicht den alten Baum im früheren Garten). Und da würde man wohl erwarten, dass man eine Pflanze in bestem Zustand erwirbt. Man hatte offenbar die Zweige irgendwie entspitzt, die inzwischen längeren Neuaustriebe wuchsen tw. nach innen....Also kein Vorwurf an den Baum, sondern an den Schneide-Attentäter.Durch die 2 Beispiele kam ich zum Schluß, dass der Goldregen keinen Schnitt verträgt. Ich warte wohl die nächste Blüte ab, dann zeigt sich auch schon, ob die langen Triebe Seitenzweige bekommen. Wenn ich mich dann noch 20 Jahre an den hängenden Blütentrauben hinter dem Teich erfreue, ist es mir auch recht. Muß toll aussehen.

Und dass er nur kurz blüht, nehme ich hin. Jedenfalls blüht er länger als die 30m Scheinzypressenhecke.

Re:Goldregen - Laburnum
Verfasst: 15. Nov 2010, 23:02
von macrantha
Ich musste über Deinen Ausspruch, dass es so lange gedauert hätte, bis das Gehölz die Schneideattacke überwachsen hatte, nur grinsen. (Fast) jedes andere Gehölz hätte in paar Jährchen mehr gebraucht

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Re:Goldregen - Laburnum
Verfasst: 15. Nov 2010, 23:08
von riesenweib
...Nach meinen Erfahrungen sind 50 Jahre alte Goldregen in Gärten eher die Ausnahme, da ist der Stamm meist morsch und brüchig....
stimmt, unser ältester wurde mitte der 60er gepflanzt, aber wie landpomeranze schreibt
Landpomeranze hat geschrieben:...Meiner ist...1939 gepflanzt worden. Morsch ist er schon seit Jahrzehnten, geblüht hat er trotzdem und sich in eine gelbe Wolke verwandelt ....
blüht er trotzdem jedes jahr üppig. Ich erwarte aber jährlich den exitus, sozusagen.
Re:Goldregen - Laburnum
Verfasst: 15. Nov 2010, 23:09
von riesenweib
ganz junge überwinden schneideattacken.
Re:Goldregen - Laburnum
Verfasst: 15. Nov 2010, 23:13
von ManuimGarten
Wenn ich eine Pflanze kaufe, braucht sie normalerweise nicht ein paar Jährchen, bis sie den Schnitt des Gärtners überwindet. Es war ja keine Schneideattacke hier, die Pflanze war schon vor dem Verkauf geschnitten worden.Es waren aber in dem Gartencenter alle Laburnums so geschnitten und hatten wieder ausgetrieben. Details wie Wuchsrichtung nach innen und "Narbenbildung" fielen mir leider erst zuhause auf.
Re:Goldregen - Laburnum
Verfasst: 23. Mär 2011, 11:11
von Landpomeranze †
...Nach meinen Erfahrungen sind 50 Jahre alte Goldregen in Gärten eher die Ausnahme, da ist der Stamm meist morsch und brüchig....
stimmt, unser ältester wurde mitte der 60er gepflanzt, aber wie landpomeranze schreibt
Landpomeranze hat geschrieben:...Meiner ist...1939 gepflanzt worden. Morsch ist er schon seit Jahrzehnten, geblüht hat er trotzdem und sich in eine gelbe Wolke verwandelt ....
blüht er trotzdem jedes jahr üppig. Ich erwarte aber jährlich den exitus, sozusagen.
Bei meinem ist der Exitus eingetreten, dh wir haben das Sterben mittels Motorsäge und Bagger abgekürzt. Jetzt trauern die Männer in der Familie um die gelbe Wolke und wollen unbedingt einen neuen pflanzen. Gibt es eigentlich eine Sorte, die nicht ganz so quietschgelb ist? Ist Laburnum alpinum vielleicht etwas dezenter (zumindest bezeichnet Eggert die Blüten als „hellgelb“)?lg, Patricia
Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 24. Okt 2024, 15:23
von sempervirens
Laburnum eigentlich ausser Mode gekommen ? Der Beitrag ist ja jetzt schon einige Jahre alt..
Die Hybride Laburnum x wateri „Vossii der Südeuropäischen Arten Laburnum anagyroides (Gemeiner Goldregen) X Laburnum alpinum (Alpen-Goldregen). Hat mich letzens angelächelt. Eig reicht mir ja fast schon Colutea als gelber Schmetterlingsblütler, aber diese Trauben machen schon echt was her als Baum...
Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 25. Okt 2024, 22:25
von Secret Garden
Man sieht kaum noch Goldregen, obwohl ich diese gelbe Blütenpracht sehr reizvoll finde. Mich schreckt die starke Giftigkeit und die Vorstellung, irgendwelche Nachbarskinder würden die "Erbsenschoten" futtern.

Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 25. Okt 2024, 22:29
von sempervirens
Ich denke Respekt ist angeraten aber Angst der Falsche Umgang
Bei all den giftpflanzen in Natur und Garten vergiften sich die meisten aufgrund von Verwechslungen
Welches Kind kennt überhaupt noch Erbsenschotem oder Ähnliches ?
Im Zweifel ein totenkpf Schild vorstellen
Ich Pflanze den aber sowieso außer Reichweite von Kindern und Hund
Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 25. Okt 2024, 23:04
von raiSCH
Goldregen ist nicht out, er ist, obwohl einheinisch, ein sehr exotisches Gehölz. Pilzanfälligkeit ist leider der Fall, aber ich pflanze ihn trotzdem, er ist einfach zu schön.
Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 25. Okt 2024, 23:13
von sempervirens
Ja out im Sinne von nicht en Vogue , ich hatte den garnicht mehr auf den Schirm
Aber habe gelblüher auch oft ignoriert
So stark giftig ist er übrigens garnicht also das jemand davon stirbt ist Gottseidank eher unwahrscheinlich ist jetzt kein Eisenhut
Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 25. Okt 2024, 23:18
von Secret Garden
Doch Goldregen ist wirklich tödlich giftig. Und die Samenschoten könnten eher zum probieren verführen, als Eisenhut.
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raiSCH hat geschrieben: ↑25. Okt 2024, 23:04
Goldregen ist nicht out
Ich bin der Meinung, dass man vor 40 oder 50 Jahren viel häufiger Goldregen in Gärten und Anlagen sah, als heute.
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raiSCH, welche Art bzw. Sorte empfiehlst Du?
Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 26. Okt 2024, 06:46
von Garten Prinz
Trees und Shrubs Online hat vor kurzen eine neue Beiträge über Laburnum. Dort kann man lesen:
"the poisonous compound, an alkaloid called cytisine, is present in all parts of this thoroughly unpalatable tree but would need to be taken in quite large doses for symptoms to become life-threatening, and the great majority of the hospital admissions seem to have been merely precautionary."
Wenn man versucht heraus zu finden ob in der Vergangenheit jemand gestorben ist wegen das unabsichtlich essen von Teilen von Laburnum dan finde ich nichts. Jedenfalls für die Niederlanden, vielleicht sind in Deutschland Vorfalle bekannt. Wenn aber bekannt ist das eine Pflanze ziemlich giftig ist, ist die in der Regel ziemlich schwer zu verkaufen. Dabei gibt es natürlich Ausnahmen wie Taxus (die den Regel bestätigen).
https://www.treesandshrubsonline.org/articles/laburnum/
Re: Goldregen - Laburnum
Verfasst: 26. Okt 2024, 07:21
von sempervirens
Alles ist giftig aber die Dosis macht das Gift
Übelkeit und Schwindel und Erbrechen treten meist auf bevor relevante Mengen gegessen worden sind. Die toxität ist wohl vergleichbar mit der Tabak Pflanze.
Eine Untersuchung hat wohl auch ergeben das in Gärten wo laburnum wegen Kinder entfernt worden ist , deutlich giftigere Pflanzen stehen gelassen worden sind.
Garten Prinz hat geschrieben: ↑26. Okt 2024, 06:46
„but would
need to be taken in quite large doses for symptoms to become life-threatening, and the great majority of the hospital admissions seem to h
ave been merely precautionary."
Das bestätigt es ja schon ein wenig , die große Mehrheit der Krankenhauseinweisungen scheint nur vorsorglich gewesen zu sein.
Also ja die alkaloide sind stark giftig, aber für
Tödliche Mengen muss man recht große Mengen einnehmen
Beim Eisenhut reicht gefühlt schon ein Blatt zu essen
Beim Botanikus steht
https://www.botanikus.de/informatives/g ... /goldregen
Die höchste Konzentration an Giftstoffen findet sich in den Samen. Vor allem Kinder sind gefährdet, die beim Spiel Samen verschlucken oder an den Blüten saugen. Als tödliche Dosis gelten 3 - 4 Hülsen, entsprechend 15 - 20 Samen. Nach bereits 3 eingenommenen Samen beginnen die ersten Vergiftungserscheinungen, die bereits nach 1/4 Stunde auftreten können. Diese zeigen sich durch Übelkeit, Erbrechen (teilweise blutig und mitunter stundenlang), Brennen in Mund und Rachen sowie Magenbeschwerden.
Hier wird das Ganze wieder relativiert:
Da nach der Giftaufnahme meist spontanes Erbrechen erfolgt und die Giftstoffe nur langsam aufgenommen werden, sind Vergiftungen mit tödlichem Ausgang zum Glück selten. Eine Goldregen-Vergiftung ist mit einer Nikotin-Vergiftung vergleichbar.
Dennoch schreibt er ;
Eltern mit kleinen Kindern sollten nach Möglichkeit keinen Goldregen im Garten anpflanzen und auch besonders darauf achten, ob die Pflanze an Spielplätzen wächst.
wollemia hat geschrieben: ↑15. Nov 2010, 22:49
- zwei Fraktionen:
1. Die einen betrachten Gehölze als eine Art verholzte Blütenstauden, bei denen vor allem die Blüte im Vordergrund steht
2. die anderen sehen Gehölze als Individuen, die erst mit den Jahren an Charakter gewinnen.
Bin eher Fraktion 2 aber beim laburnum wir Fraktion 1. ansonsten so ein alt ehrwürdiger Baum hat einen Charme der unerreicht sein kann meist dauert es aber ewig bis ein solcher Habitus erreicht ist das man mit dem setzen eines solchen baum nickt unbedingt den Baum in vollem Charakter wahrnimmt.
Ähnliches gibts auch im Bereich der Sukkulenten viele Agaven sehen im 9er Topf nach nichts aus aber nach ein paar Jahren entpuppen sie sich regelrecht als mathematische Vorführexemplare anhand der man die Fibonacci Reihe und Spirale eindrücklich darstellen kann