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Re: Zuchtpilze
Verfasst: 18. Nov 2019, 22:36
von Monti
Die Rinde wird wichtig für die Primordienbildung (Fruchtkörperbildung) sein, denke ich. Wenn man Shiitake in Beuteln züchtet, hat man i.d.R. Sägespäne und keine Rinde. Man lässt de Pilz im Beutel "reifen". Sauerstoff, Licht, Kälteschock und Schläge lassen den Shiitake dann auch auf dem Substrat fruchten. Erst sieht das dann so aus wenn sie ausgepackt sind:

Und mit etwas Glück einige Tage später so:

Und selbst wenn die Blöcke komplett austrocknen und man sie wieder wässert, bringen sie durch die trockene Außenschicht wieder Fruchtkörper hervor.
Ich vermute, dass wenn die Rinde fehlt, eine Zwischenschicht fehlt, in der sich die Fruchtkörper bilden können. Ich kann mir schon vorstellen, dass man die ersetzen kann durch etwas anderes. Ob es der Jutesack tut... wird sich zeigen.
Wenn der Stamm eingegraben ist, wäre es aber auch denkbar, dass sich die Fruchtkörper dann in Bodennähe bilden.
Wenn sich jemand mehr für die Speißepilz-Kultur Interessiert, gibt es hier sehr wertvolle Informationen:
http://kulturpilz.de/
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 29. Dez 2019, 16:46
von Natternkopf
Zur Zeit sieht das so aus.
Durch die Jute hindurch | Beige und Dunkel . | Oranger Farbton . |
Weisslich

Ob das nun aus dem Shitake geimpften Eichenrugel diese Pilze oder Andere sich entwickeln wird sich zeigen.
Begonnen hat es mit
dem da.
Grüsse Natternkopf
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 29. Dez 2019, 21:39
von ringelnatz
Bild 1 und 2 sehen aus wie die Fruchtkörper, die an meinem Eichenregenfass wachsen. (ungeimpft ;))
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 30. Dez 2019, 14:52
von Sandwurm
Hallo Natternkopf
das sind garantiert keine Shiitake Pilze. Die Shiitake haben bereits in einem sehr kleinem Zustand einen runden Kopf.
Bei meinen Stämmen haben sich zu meiner Überraschung in den letzten Tagen ca. 18 Pilze gebildet. Ich glaube aber nicht,
dass sie bei den Temperaturen noch größer werden.

Zu deinen Pilzen: Ich glaube nicht, dass sie viel größer werden. Und wenn du die nicht genau kennst, lieber nicht essen.
Du kennst sicher den Spruch: Man kann alle Pilze essen, manche Arten aber nur einmal.
Gruß
Sandwurm
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 30. Dez 2019, 17:38
von Natternkopf
Hallo Sandwurm und ringelnatz
Sowie es aussieht keine Shiitake Pilze.
Was soll's.
Man kann alle Pilze essen, manche Arten aber nur einmal. / Isso
Bevor ich unbekannte Pilze esse, verspeise ich lieber einen Kompostwurm. Das ist sicherer. ;)
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 30. Dez 2019, 17:45
von partisanengärtner
Ich habe vor vielen Jahren auf länger stehenden Stämmen solche Fehlbesiedelungen auch gehabt. Im ersten Jahr nur sowas.
Trotzdem haben die meisten (alle?) im Jahr darauf richtige Shiitake getragen.
Die waren bei mir ziemlich langsam. Haben auch im Jahr darauf wieder Shiitake getragen. Leider hatte ich sehr wenig geerntet weil die Schnecken schneller waren. Die haben oft schon ganz kleine Fruchtkörper rausgefressen.
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 30. Dez 2019, 19:43
von Sandwurm
Gerade bei Shiitake lässt sich das Schneckenproblem gut lösen. Die Holzstämme brauchen keinen Erdkontakt.
Man hängt sie an einem Gerüst auf. Da kommen die Schnecken nicht ran. Siehe mein Foto bei Antwort 23.
Gruß
Sandwurm
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 31. Dez 2019, 16:47
von thuja thujon
Ich habe hier 5 frische Ahornstämmchen liegen. Die Shiitakestämmchen wurden letztes Jahr beimpft, haben noch keine Fruchtkörper hervorgebracht.
Wäre es sinnvoll im April Keile aus den alten Hölzern zu schneiden um die neuen Stämme damit zu beimpfen? Oder ist neue Pilzbrut (Dübel) kaufen deutlich Erfolgsversprechender?
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 1. Jan 2020, 10:20
von Sandwurm
Gib den Stämmchen noch ein Jahr eine Chance. Eventuell dauert es bei Ahorn länger bis der Shiitake das Holz durchwachsen hat. Auch eine zu große Trockenheit kann dazu führen, dass es länger bis zum Fruchten dauert. Und das Tauchen er Stämme mit anschließendem Aufstampfen auf dem Boden nicht vergessen.
Für eine Neuanlage würde ich immer frische Pilzbrut verwenden. Im alten Holz können sich bereits unerwünschte Pilze befinden, die dann das neue Holz schneller besiedeln.
Gruß Sandwurm
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 3. Mär 2020, 22:35
von thuja thujon
Ich habe mir nun 500 frische Dübel Shiitake zugelegt.
Das erste Regenfass gebohrtes und gewässertes Holz habe ich heute zum abtrocknen auf eine Plastikpalette gelegt, morgen wird beimpft.
Die restliche Pilzbrut wird für die nächste Regenfassfüllung verwendet. Die Hölzer werden allerdings kürzer.
Die häufigsten Holzarten sind Ahorn, Kirsche, Apfel, Birne, Aprikose.
Die Pilzbrut kommt nach dem öffnen und zügigstem Wiederverschliessen nach Entnahme in den Kühlschrank.
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 3. Mär 2020, 22:45
von Wühlmaus
Danke :)
Da muss ich wohl etwas mehr lesen. Bisher versteh ich nur Regenfass Bahnhof 8)
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 3. Mär 2020, 23:02
von thuja thujon
Zur Erklärung von `Regenfass´:
Das Holz soll gewässert werden, ein halbwegs sauberes Gefäß offenbarte sich in meinem Garten als diesen Winter ausgebranntes Ölfass. Zusammen mit abgelagertem Regenwasser sicherlich nicht optimal was die Anforderungen von sauberem Arbeiten in der Mykologie angeht.
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 3. Mär 2020, 23:03
von thuja thujon
Aber machen wir eben mal. Die Pilzbrut sieht nach ein paar Tagen warmer Stube gut durchwachsen, vital und frisch aus.
Die Dübel werden nun ins Holz geklopft und dann gewartet...
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 3. Mär 2020, 23:26
von Wühlmaus
Danke für die Bilder und die Erklärung!
Hab mich inzwischen durch den Faden gelesen.
Wenn ich es richtig einschätze, sind deine Hölzer ca 10-15cm stark? Ich hätte gedacht, es müssten rund 20cm sein und habe mich etwas gewundert, wie man die ins Fass und wieder raus bekommt :P
Re: Zuchtpilze
Verfasst: 3. Mär 2020, 23:38
von thuja thujon
10-15cm ist das was empfohlen wird. Müssen ist was anderes und Biologie immer relativ.
Die Hölzer vom Bild sind zwischen gut 5 und knapp 15cm. Es werden noch Hölzer mit bis knapp 30cm dazukommen, also Hauklötze.
Ist vielleicht besser überschüssige Pilzbrut darin zu versenken als die Hauklötze zu trocknen und zu vergrillen. Obstbaumschnittverwertung eben, Kleingartenanlagen sind produktiv wenn die Bäume immer weniger Stellenwert haben.
Ansonsten schwimmt Holz recht oft, auch wenns vollgesaugt ist mit Wasser. Rausheben von 30kg nassen Holzstücken muss man notfalls zu zweit machen wenn man es nicht richtig zu greifen bekommt, da mache ich mir wenig Sorgen. Die abgesoffenen Stücke habe ich heute mit dem Rechen an die Oberfläche geholt.