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Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 30. Sep 2021, 20:45
von Nettle
Als bekennender Fan von Felsenbirnen kann ich den Eindruck bestätigen, dass die Früchte wenig bis keine Säure haben. Ich habe keine eigene Bäume, aber habe meine Kindheit in Kanada verbracht, wo sie wild wachsen, und esse jedes Jahr viele Beeren in der städtischen Nachbarschaft. In trockenen Jahren sind die Beeren auch sehr trocken, manchmal nicht wirklich genießbar. Aber lecker sind sie, schmecken etwas nach Marzipan, aromatisch, süß, nicht besonders "fruchtig", wenn man Früchte zwangsläufig mit Säure in Verbindung bringt.
Am besten ißt man sie roh, den Rest kann man gut einfrieren für Pfannkuchen oder Muffins. Saucen oder Marmelade kann man vergessen, viel zu süß. Meine Kinder haben sie geliebt und lieben sie immer noch. Bäume sind überall gepflanzt wegen der frühen Blüte und der schönen Herbstfärbung.

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 30. Sep 2021, 23:34
von willi2000
Man kann Felsenbirne auch gut als Likör aufsetzen.

Schobbe,

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 25. Nov 2021, 14:44
von Microcitrus
[quote author=Tünde]z.B. meine derzeitige Lieblingskirsche namens 'Benjaminler' kriegt man fast nirgendwo.
Ein deutscher Exot sozusagen.
Der Baum ist wunderschön, unkompliziert die Kirschen sind sehr aromareich - was will man mehr?
[/quote]

Benjaminler hat die Baumschule Artner (A) im Lieferprogramm, sogar mit Farbbild im Katalog 2021.

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 25. Nov 2021, 14:55
von Microcitrus
Leycesteria formosa - Karamellbeere?

Braucht aber Weinbauklima. Neu gesetzt, noch keine Erfahrungen. Waren Früchte am Setzling, interessant!

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 25. Nov 2021, 21:48
von Tünde
Microcitrus hat geschrieben: 25. Nov 2021, 14:55
Leycesteria formosa - Karamellbeere?


Wird im www eher als Zierstrauch angepriesen.
Ich glaube ich bleibe nach zahlreichen Experimenten mit Exoten eher bei einheimischen Raritäten, sozusagen fast-verlorenen alten Kulturgütern.
Gerade einen rotbunten Spilling gesetzt :D

Den Benjaminler habe ich hier stehen, ein junger Hochstamm.
Wächst prächtig, blüht relativ spät
Sollte mehr gepflanzt werden
Gleiches gilt für den leckeren Spilling, hier im Forum vielfach hochgepriesen

LG
Tünde

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 25. Nov 2021, 23:08
von lord waldemoor
karamelbeeren habe ich gerodet, paar sämlinge kommen noch

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 27. Nov 2021, 01:08
von Tünde
lord hat geschrieben: 25. Nov 2021, 23:08
karamelbeeren habe ich gerodet


Was war der Grund?

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 27. Nov 2021, 13:10
von DerTigga
siehe diesen Faden dazu : https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,65458.msg3331206.html#msg3331206

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 27. Nov 2021, 15:00
von Hyla
Zu den Raritäten kann ich auch ein bißchen beitragen. ::)

Nashi: Nach zwei Jahren wegen Trockenheit verreckt. Hatte aber einen blöden Wuchs, mehr horizontal als vertikal. Würde ich schon deshalb nicht wieder pflanzen.

Aronia: Der letzte Mist. Wächst schlecht auf Sandboden dank Trockenheit und schmeckt auch noch schlecht. Nie wieder. Habe gehört, manche machen daraus einen Saft mit viel Knoblauch. :o

Sanddorn: Stachelmonster. Man braucht ein Männchen dazu, was auch noch direkt daneben stehen sollte. Zwanzig Meter Entfernung brachte lückige Erträge, die wir dank der Bewaffnung lieber drangelassen haben. Nicht mal die Vögel wollten das Zeug! Das hing bis zum Frühling. :-\ Gott sei Dank umgekippt und tot.

Asimina triloba: Zwei Jungpflanzen vor dem Winter gepflanzt, nach dem Winter beide tot. Vielleicht mache ich irgendwann noch einen Versuch. Testessen wäre gut.

Lonicera kamtschatica oder Maibeere: Zwei kleine Büsche gekauft und im Topf vergessen. Ein Jahr später doppelt so groß. Blöd nur, man braucht eine zweite Sorte als Bestäuber, da trotz Blüten kein Ertrag. Jetzt noch eine gekauft. Kostprobe steht noch aus. In Baumschule schon probegegessen und zu sauer. Mal sehen.

Quitten: Mehr schlecht als recht. Wächst in anderen Gärten gut. Braucht wohl mehr Wasser. Verwendung der Früchte umständlich.

Holunder: Kann man sich sparen. Nach zehn Jahren tot. Ich vertrage die nicht, bin sehr schnell. :-[ Kenne Ecken, wo man Zentner ernten könnte.
Schwarze Maulbeere: Blüht gut, Bestäuber fehlt. ::)

Weiße Maulbeere: Gleiches Spiel. Blüht gut, Bestäuber fehlt. Hat mehrere Jahre gemuckelt, hat jetzt aber Wasser gefunden und wächst locker 50cm im Jahr. Eher nicht für Kleingärten.

Kiwi: Haben eine im Kalthaus an der Entwässerung. Ist noch jung, arbeitet sich jetzt langsam hoch im Ertrag. Dieses Jahr vier Früchte. Selbstbestäubende Sorte, evt. Jenny?! Wir freuen uns drüber. :) Haben noch andere Arten in der Warteschleife. Bau einer Pergola steht noch aus.

Feige: Diverse Sorten. Wir machen da keine Wissenschaft draus. Stehen im Kalthaus und bringen nicht immer Ertrag. Wenn Ertrag, dann will keiner so viele.
Haben seit 15 Jahren welche und fast alle haben überlebt. Wenn zurückgefroren, kamen sie aus der Wurzel wieder. Minimal -18° C und natürlich Kahlfrost dank Überdachung. Vorteil: Haben weniger Kerne als die im Supermarkt, kein Durchmarsch. ;D

Esskastanie: Wächst gut auf Sandboden und der Ertrag ist okay. Wir mögen sie und unsere Eichhörnchen auch. Haben noch Jungbäume in der Warteschleife und versorgen unsere Freunde damit. Bestäuber erforderlich! Nicht für Kleingärten! Macht einen Meter im Jahr!

Weintraube: Im Kalthaus guter Ertrag aber zu viele Wespen.

Pfirsich: Guter Ertrag, aber häufig Blattkrankheiten (im Kalthaus Spinnmilben, aber sonst gesunde Blätter!). Haben einen gelbfleischigen und sind sehr zufrieden damit. Plattpfirsich im Kalthaus tot.

Nektarine: Im Kalthaus tot.

Mandel: Ebenfalls häufig Blattkrankheiten. Trotzdem tolle Blüte Mitte März und bockenharte süße Mandeln. Vital.

Passionsblume: Kein Ertrag. Spinnmilben im Kalthaus. Trotzdem interessant. Haben verschiedene.

Gojibeere: Kommt in Braunschweig wild vor. Getestet, für ekelig befunden und nicht angepflanzt.

Baumhasel: Noch Jungpflanzen im Topf. Langsam wird es eng im Garten.

Mespilus germanica: Früchte gekauft, für optisch kritisch befunden und entsorgt. Nicht mein Fall.

Loquate: Im ersten milden Winter erfroren. Hat sich erledigt.

Kaki: Hat -18°C überlebt, aber den Spätfrost nicht. Ärgerlich! Die Früchte letztes Jahr waren sehr lecker. Darum irgendwann wieder.

Wunschliste: Eßbare Eberesche, ganz frühe Süßkirsche, frühe steinlösende Mirabelle. Ist aber nicht dringend. :)

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 27. Nov 2021, 15:59
von cydorian
Verlege den Garten. Runter von der früheren Bauschuttdeponie :-)

Hyla hat geschrieben: 27. Nov 2021, 15:00
Quitten: Mehr schlecht als recht. Wächst in anderen Gärten gut. Braucht wohl mehr Wasser.


Das ist das Kernobst, das mit Abstand am wenigsten Wasser braucht. Ich hatte sogar im Jahr ohne Regen 2018 eine gute Ernte. Bei einigen deiner Erfahrungen würde ich die Kombination und Bedürfnisse der Unterlagen prüfen. Quitte sollte wirklich auf Quitte stehen und nicht auf Weissdorn. Nashis werden dagegen auch auf Quitte veredelt und kommen dann nicht in die Gänge, denn die Nashi-Kultursorten sind relativ wuchsschwach. Sind aber sehr gut und einfach zu schneiden, wenn sie zu viel treiben. Auf Sandboden würde ich die nur auf pyrus, Kirchensaller pflanzen. Die Pfahlwurzel geht in die Tiefe zum Wasser.

Vergiss Kaki. Hatte auch schon viele Sorten. Überlebt den Winter problemlos, treibt früh, dann prügelt Spätfrost rein, geht drauf. Der Austrieb ist früher geworden, die Spätfröste jedoch unverändert bis sogar stärker. Da gibts nur sehr wenig Gunstlagen in Deutschland. Braunschweig ist keine. Entweder warm oder kontinentaler.

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 27. Nov 2021, 17:20
von Hyla
Ich geb's zu, meine Motivation, Quitten unbedingt haben zu wollen, ist nicht sehr hoch.
Für die benötigten zwei Gläser Quittengelee im Jahr brauche ich die Arbeit und vor allem den Platzverlust nicht. Quittenfrüchte kriegt man oft kostenlos oder im Tausch gegen was anderes.
Habe jetzt eine Kleine (war ein Geschenk) auf eigener Wurzel und warte ab. :)

Ja, Kaki ist bei uns hier sicher grenzwertig.
Ich weiß noch nicht. Manchmal regiert ja bei Hobbygärtnern nicht unbedingt die Vernunft. ::)

Ach so, unsere Feigen schmecken tatsächlich richtig süß. Aber man muß schnell genug sein, weil Mäuse, Spatzen und Wespen auch auf sie stehen.
Altes Problem. Reif sind sie, wenn der Stiel weich wird und beim Pflücken kein Milchsaft mehr austritt.

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 27. Nov 2021, 23:21
von Tünde
Quittensaft ist sehr lecker! Und die Quitte blüht auch schön...

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 28. Nov 2021, 00:14
von Tünde
Hyla hat geschrieben: 27. Nov 2021, 15:00

Aronia: Der letzte Mist. Wächst schlecht auf Sandboden dank Trockenheit und schmeckt auch noch schlecht.
...
Wunschliste: Eßbare Eberesche, ganz frühe Süßkirsche, frühe steinlösende Mirabelle. Ist aber nicht dringend. :)


Aronia mag feucht und kalkarm, ich habe gerade ein Gläschen Marmelade geschenkt bekommen, soll gut schmecken (noch nicht geöffnet)

Wegen der Mirabelle: im seltenen Mirabellen Topic wird man fündig, Bergthold soll am besten schmecken von den frühen Sorten. Flotow ist auch früh

Frühe Kirschsorte: mir wurde hier im Forum Erpolzheimer empfohlen.

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 28. Nov 2021, 07:25
von Starking007
".....Zu den Raritäten kann ich auch ein bißchen beitragen....."

Ich auch:

Spilling: Für mich ein Wuchsmonster mag stacheligen Wilddtrieben, nicht kernlösend, Wespenmagnet, erst sauer, dann mehlig.
Aber doch gut für Marmelade. Wenn ausserhalb des Gartens..............

Nashi: Mag ich, weil ich wegen der Säure wenig anderes essen kann, aber nur Nijisseiki trifft meinen Geschmack.
Schnitt und Ausdünnen müssen stimmen.

Aronia: Robust, kompakt, also gut als Strauch. Verwendung nur als Farb- und Inhaltsstofflieferant, z.B. mit Birnen als Marmelade.
Felsenbirne ähnlich, aber nur die kompackten A. ovalifolia.

Sanddorn: Stachel - dieses eine Wort reicht mir..

Asimina triloba: Ein Baum für lichten Schatten und guten Boden, der Geduld braucht. Dann gut. Sorten!

Lonicera kamtschatica: Robust, kompakt und dekorativ, das war`s

Quitten: Kompakter Hausbaum mit Blüten. Früchte dekorativ und haltbar in Dekoschalen, Verwertung: Wer sie mag, mag sie gerne.

Holunder: Mit Stickstoff und Wasser bringen Kultursorten gute Erträge. Kirschfruchtfliege.

Schwarze Maulbeere: Fruchtmatsch, Wespen..

Weiße Maulbeere: dto.

Kiwi: Wuchsmonster mit Problemen und Schnittaufwand.

Feige: Für Liebhaber von Noppenfolie.

Esskastanie: Da muss schon alles stimmen: Boden, Klima, Befruchter, Raum

Weintraube: JA JA JA, Organza gegen Wespen, strenger Schnitt, sauberes Gerüst. Sortenwahl?!

Pfirsich: Nicht in Spätfrostlagen, nur unter Dach oder im Osten am Haus, dann alle Sorten, aber keine sehr frühen. Düngen.

Nektarine: Mediteran

Mandel: Mediteran

Passionsblume: Kalthauspflanze ;-)

Gojibeere: Unkraut an Autobahnmittelstreifen

Baumhasel: Großer Hausbaum, Unterlage für Haselnüsse als Hausbaum!!!!!!!!!

Mespilus germanica: Schöner Hausbaum, Früchte nur für Anhaänger der Strohschuhfraktion ;-)

Loquate: Ja, und Bananen

Kaki: dto.

Eßbare Eberesche: Wer`s mag, soll gut sein.
Ganz frühe Süßkirsche: Vogelfutter
Frühe steinlösende Mirabelle: Muss keine Frühe sein, Ersatz: Gelbe Zwetschgen - Pflaumen.

Re: Empfehlenswerte Raritäten?

Verfasst: 28. Nov 2021, 11:49
von Tünde
Starking007 hat geschrieben: 28. Nov 2021, 07:25

Spilling: Für mich ein Wuchsmonster mag stacheligen Wilddtrieben, nicht kernlösend, Wespenmagnet, erst sauer, dann mehlig.
Aber doch gut für Marmelade. Wenn ausserhalb des Gartens..............



Jesus Maria was für eine Spillingssorte hast Du denn??
Ich habe gerade den Gubener gepflanzt...... :o
Angeblich süßaromatisch