Re: Soldanella
Verfasst: 12. Nov 2016, 10:19
				
				Dass sich jetzt die slowakischen Botaniker noch einmal gründlich mit der Gattung befassen, finde ich erfreulich. Vielen Dank für den Link zu dieser Arbeit auf Deiner Soldanella-Seite.
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lerchenzorn hat geschrieben: ↑11. Nov 2016, 23:02niederle hat geschrieben: ↑11. Nov 2016, 18:40
... The hairs are flat on fresh leaves soon after their expansion. Naturally,
it is caused by dessication, but is is a characteristic feature of living plant. ... [/quote]
Das glaube ich gern, dass kollabierte Haarzellen auch an lebenden Pflanzen und an frisch entfalteten Blättern vorkommen,
aber ist es tatsächlich ein charakteristisches und trennendes Merkmal der kurzhaarigen Soldanellen des Tatra-Gebietes?
Gibt es dafür ausreichend untersuchte Belege und Gegenbelege? Oder ist dieses Merkmal nicht ebenso gut bei
anderen Soldanella-Arten zu beobachten? Die Blattstiel-Behaarung ist bei allen Soldanella-Pflanzen, die ich bisher gesehen habe,
recht hinfällig. Damit könnten auch die röhrenförmigen Haarzellen zu einem großen Teil sehr früh kollabieren.
The topic of my article was Remarks on the genus Soldanella L. in the West Carpathians.
I enlarged the scope to the territory of pre-war Czechoslovakia including Carpatorossia.
Soldanella carpatica has quite different indumentum.
Soldanella sp. Chopok has mostly glands with one-celled stalks,
solely unique hairs with three-celled stalks are present. Their
thick-walled cells dessicate very slowly after the leaves being detached
and shriwel irregularly in the manner of an exhausted PET bottle so that
the hairs are stlll straight after 14 years in sicco.
Soldanella marmarossiensis has evanescent hairs so that
adult petioles are laxly covered with glands on one-celled and
two-celled stalks. I have to check their character.
Soldanella pseudomontana had long straight stiff hairs
with 4 to 5 short thick-walled cells which seemed not
to shrivel much.
I compared Soldanella tatricola with the original description
of Soldanella hungarica, in which Simonkai claimed that
[quote]Dignoscitur a S. montana, pedicellis
glandulis stipitatis rigidulis scabriusculis
lerchenzorn hat geschrieben: ↑14. Nov 2016, 21:34
1. Auf welche Populationen beziehst Du Dich bei S. marmarossiensis? Betrachtest
Du ausschließlich die Populationen der ukrainischen und nord-rumänischen Karpaten
[/quote]
Yes.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00
liegen inzwischen auch aus den slowakischen (und polnischen) Westkarpaten Nachweise vor, die Du als S.
marmarossiensis akzeptierst?
[/quote]
No.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00
Gehören Deiner Meinung nach alle hungarica-s.-l.-
Populationen in den Westkarpaten zu S. tatricola?)
[/quote]
No. There are different plants in Slovenské rudohorie.
The plants denoted by me Chopok are different.
The plants from Pieniny are different and probably
belonging to S. montana.
The plants from Gubalowka and surroundings of Zakopane
in Poland are S. montana subsp. gubalowkae.
Zhang treated them as S. marmarossiensis.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00
2. Denkst Du, dass es in den Nord- und Ostkarpaten mehrere Soldanella-Arten mit
langen Blattstiel-Haaren gibt, dass sich also hinter den Namen S. montana (subsp.
gubalowkae), S. pseudomontana und S. angusta verschiedene Taxa verbergen?
Certainly. Consult my old paper, the key and the Czech text in my Soldanella pages.
S. montana subsp. gubalowkae hairs from long-celled cells, 2n=38
S. angusta hairs from long-celled cells, 2n=40
S. pseudomontana hairs from short-celled cells, 2n=40
[quote]
3. Das von Dir für die Chopok-Nordseite genannte Soldanella-Taxon kann ich mir noch nicht gut
vorstellen. Die Charakteristik der Blattstiel-Behaarung (kurze, aus sehr wenigen Zellen
bestehende Drüsenhaare) lässt mich an Hybrideinflüsse von S. carpatica denken.
Ist das möglich?
Hardly.
[quote]
4. Ich bin etwas verwirrt über Deine Passage zu S. hungarica und S. major.
Alarich Kress (1993) hat aus den Mtii. Fagarasului den Lectotypus für S.
hungarica (s. str.) bestimmt. Deren Merkmale sollten sich also von denen von S.
major (S. hungarica subsp. major ss. Kress) unterscheiden, deren Lectotypus Kress
aus den Ostalpen (Wechsel bei Aspang) bestimmt hat und die nach Zhang auch in den
südwestlichsten Karpaten (aber nur westlich der Mtii. Fagarasului) vorkommen soll.
(Dass Du S. tatricola als eigenständige Sippe bewertest, hat sicher einiges für
sich. Auch Kress hatte schon bestritten, dass S. major in den Nordkarpaten
vorkommt, konnte aber diese Populationen nicht mehr gründlich untersuchen.)
Soldanella major is totally different. No hairs with three-celled stalks,
very long anthers. I have not the paper by Kress on hungarica group.
I wonder which number it has in Primulaceen-Studies.
[quote]
Die Link entfernt!1
versucht eine neue Synopse der Gattung auf Basis der Chromosomen und molekulargenetischer
Charakteristika. Ich verstehe die bisherigen Publikationen so, dass die in der Karte eingetragenen Taxa
das Probenmaterial und dessen bisher vorliegende taxonomische Bestimmung kennzeichnen. Ich
vermute, dass diese Kennzeichnung noch keine Resultate der neuen Untersuchung wiedergibt
und sich die Artangaben in den verschiedenen Verbreitungsgebieten im Resultat noch ändern
können. Siehst Du das anders?
lerchenzorn hat geschrieben: ↑16. Nov 2016, 08:52
Die jüngst ermittelte Chromosomenzahl 2n=38 für eine Population von Soldanella montana subsp. gubalowkae (Stubnova et al. 2016) ist natürlich ein starker Hinweis für die nahe Verwandtschaft mit der zentraleuropäischen Soldanella montana und für die Abtrennung von anderen länger behaarten Karpaten-Populationen. Bis dahin waren (nach Link entfernt!1) für Soldanella-montana-Belege von vier verschiedenen Herkünften aus den polnischen Karpaten stets 2n=40 ermittelt worden.