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Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 14:43
von martina 2
feminist hat geschrieben: 8. Mär 2017, 19:55
auf die Pflanzflächen ausbringen, das geht nicht? Laub verschwindet am schnellsten, wenn es mit gewachsenem Boden in Berührung kommt. Rasenschnitt beschleunigt den Prozess, Hornspäne auch.
[/quote]

Naja, alles wäre zu viel, da kommen die kleinen Pflanzen nicht durch, ein geringer Teil bleibt eh liegen. Hornspäne sind vorhanden, das ist gut.

[quote]Wenn die Säcke auf dem Boden aufliegen, dann findet ebenfalls Kompostierung statt. Es ist keine Frage des Sauerstoffs, sondern der Bodenlebewesen.


Durch das Plastik oder müßte man sie unten tw.aufmachen?

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 14:48
von martina 2
b hat geschrieben: 8. Mär 2017, 20:04
martina hat geschrieben: 8. Mär 2017, 14:56
Also: Löcher in die Säcke machen, feucht halten und im Freien (vollschattig) stehen lassen. Und...

... nicht vergessen ein paar Schaufeln Erde mit Würmern in die Säcke mit dem Laub zu geben, auf dass sie sich mehren und das Laub wegfressen.
Die meisten Leute machen übrigens das Kompostiergut zu nass - dann pappt es zusammen und die Würmer tun sich schwer. Ich hab' mal einen Laubhaufen gesehen, der sehr locker, luftig geschichtet war und dabei nur leicht feucht - der bestand aus mehr Würmern wie Laub!


Deshalb hab ich ja gefragt, ob ich den Inhalt der aus PLatzmangel festgedrückten Kistln lockern und das Zuviel in weitere Säcke füllen soll :-\

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 14:56
von Gartenlady
Ich habe das auch einen Winter lang versucht, blaue Säcke mit löchern neben dem Kompostsilo und dem offenen Kompost. In den darauffolgenden Jahren fand und finde ich immer noch blaue Sackschnipsel im Kompost, die offenbar als Nistmaterial sehr beliebt waren :-\ ::)

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 15:17
von pearl
man nimmt dazu Säcke aus Bändchengewebe, wie sie auch für Steine verwendet werden. Ich hatte dazu mal einen link gesetzt. Es gibt auch diese überdimensionalen Schwerlastsäcke. Wahrscheinlich kann man auch Türkentaschen, Polenkoffer und ghana go home bags nehmen. Ich verwende die allerdings nur für Textilien.

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 17:06
von Nemesia Elfensp.
martina hat geschrieben: 9. Mär 2017, 14:48

Deshalb hab ich ja gefragt, ob ich den Inhalt der aus PLatzmangel festgedrückten Kistln lockern und das Zuviel in weitere Säcke füllen soll :-\
[/quote]Stimmt :D das hattest Du ja auch gefragt und ich habs auch "überlesen" - Sorry :)
Ja, festgedrücktes Material im Kompost in jeglicher Art ist nicht günstig und man/frau tut gut daran, es aufzulockern und es evtl. neu aufzusetzen sofern es noch nicht gut verkompostiert ist. Dann würde ich es auch auf die Feuchtigkeit hin überprüfen und gegbenenfalls anfeuchten und bei Bedarf auch erneut eine Stickstoffquelle (Hornmehl, Horngries o.ä.) hinzufügen.

feminist hat geschrieben: 8. Mär 2017, 19:55
Es ist keine Frage des Sauerstoffs, sondern der Bodenlebewesen.[/quote]
hm ::)............ich habe es immer so verstanden, dass die Rotte in unseren Kompostern ein aerober, also sauerstoffreicher, Prozess ist und das es aber auch darauf ankommt, dass die Mikroorganismen des Bodens Zugang haben müssen.

es ist zwar "nur" Wiki, aber auch dort steht es so:
[quote]Kompostierung (auch Rotte) bezeichnet den Teil des Nährstoffkreislaufs, bei dem organisches Material unter Einfluss von Luftsauerstoff (aerob) von Bodenlebewesen (heterotroph) abgebaut wird


und weiter:
[quote]Belüftung

Für den Abbau des organischen Materials wird Sauerstoff benötigt. Man geht üblicherweise von zwei Gramm O2 pro Gramm abgebauter organischer Substanz aus.[10] Kennt man die genaue Zusammensetzung des Ausgangsmaterials, so ist es möglich, die für den aeroben Abbau erforderliche Menge an Sauerstoff stöchiometrisch zu berechnen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass sich die Löslichkeit von Sauerstoff mit der Temperatur ändert.


Ich selber habe die Erfahrung gemacht, daß der Komposthaufen - egal ob Laubkompost oder anderer - nach der ersten heißen Anfangsphase stark zusammenfällt und dies erneut tut, wenn ich ihn dann sofort wieder erneut aufsetze/umsetze. Hierbei habe ich meist den Wasserschlauch in Gebrauch, den nach meiner Erfahrung ist das Material nach der ersten Heißphase zu trocken.
Durch das erneute hinzufügen von Sauerstoff (durch das Umsetzen) und Wasser (nach Bedarf), entsteht eine weitere heiße Phase und alles fällt erneut zusammen.
Um das Kompostmaterial "luftig" zu halten, nutze ich einige Lagen an 10cm langes Astmaterial.
Später beim Aussieben des fertigen Kompostmaterials kann ich diese "Lüftungsmaterial" zurück gewinne und also im nächsten Kompostansatz wiederverwenden.

In meinem früheren Garten war Platz Mangelware und ich habe die Kompostrotte durch dieses häufiges Umsetzen - 2-3 mal in der Anfangsphase - sehr beschleunigt und so viel Platz gespart.
Oft konnte ich dann aus 3 großen Anfangshaufen einen "Abschlußhaufen" zusammenlegen.
Am Ende braucht dann aber auch dieser "Abschluß" - Komposthaufen eine ausreichend lange Ruhephase, in der die Regenwürmer einziehen können um ihre kostbare Arbeit zu verrichten.






Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 17:15
von b-hoernchen
Hmm - Heißrotte in Säcken? Hab' ich noch nicht erlebt und würde ich auch nicht versuchen.
Lass die Würmer rein, lass Luft rein und mach nicht zu nass - im Sack verdunstet nicht allzuviel.

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 20:39
von Mümmel
Ich frage mich gerade was Du genau möchtest. Willst Du, auf Grund Kompostmangels, dein Laub schnellstmöglich kompostieren oder willst Du richtigen Laubkompost machen?
Wenn Du Laubkompost, was die Engländer Leaf Mold nennen, machen willst nimmst Du nur Laub und packst es in offene Gitterboxen oder in Säcke, in die Du unten Löcher machst, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Ich nehme auch Säcke von Blumenerde. Dann kannst Du das ganze so dicht pressen wie Du willst. Feucht halten, aber nicht nass und 1-3 Jahre warten, ansonsten nix machen.

Wegen des hohen C und niedrigen N Gehaltes geschieht die Zersetzung, anders als auf dem Komposthaufen, eben nicht vorrangig durch Bakterien aerob, sondern durch Pilze. Deswegen braucht man auch nicht umzusetzen um Sauerstoff zuzuführen. Die Zersetzung dauert allerdings länger. Die Pilze sind sowieso vorhanden, brauchen also auch nicht zugeführt werden.

Am Ende hast Du leicht saueres nährstoffarmes Material was wunderbar zur Bodenverbesserung ist.

Auch nur Wiki: Leaf Mold

Auf dem Bild ist etwa 15 Monate alter Laubkompost. Hauptsächlich Eichenlaub, mit dem Mulchmäher ordentlich zerkleinert, aus der Plastiktüte.




Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 20:49
von Weidenkatz
@Mümmel: Finde Deine Ausführungen sehr interessant :D. Ich habe zwei Fragen: Wieso ist nährstoff a r m e s Material gut zur Bodenverbesserung? Wenn der gewonnene Kompost (bei mir Apfel-Kirschpflaumen, Beeren -und Buchenlaub) sauer ist, passt er gut ins Heidelbeer- oder Heidebeet, oder?

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 21:24
von Mümmel
Zum einen erhöht man die Menge organische Materials im Boden und zum andern ist das Zeug wunderbar fluffig und verbessert die Struktur des Bodens. Die Engländer sagen immer, dass die Pflanzen es leichter haben den Boden zu durchwurzeln.

Frag mich bitte nicht wie sauer der Kompost genau ist, das hängt wahrscheinlich auch vom Laub ab.

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 21:37
von Mümmel
Also der Ne*dorf ph-Test für Böden zeigt einen ph-Wert von 6 für meinen Laubkompost. Als grober Richtwert.

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 22:02
von Weidenkatz
Vielen Dank :)! Aufs "Fluffigere" hätte ich auch selbst kommen können, klar ::)..und das klingt dann prima für unseren viel zu dichten Lehm.

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 22:10
von Nemesia Elfensp.
hm, also wenn die Engländer doch aber wissen:
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Leaves shed in autumn tend to have a very low nitrogen content and are often dry. Their main constituent is cellulose and lignin.[2] Because of the this, autumn leaves break down far more slowly than most other compost ingredients with very little bacterial decomposition involved.
warum führen sie es (nitrogen and water) dann nicht einfach zu??
cellulose and lignin wird doch auch auf der Insel sicherlich mit Hilfe von Stickstoff und Wasser abgebaut?
Oder kommt beim Abbau von Cellulose mit Hilfe von Pilzen etwas anderes dabei heraus, als wenn die Cellulose mit Wasser, Stickstoff, Sauerstoff und Regenwürmern abgebaut wurde?..............das könnt ich mir ja doch vorstellen ::) very interesting :)

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 23:10
von Mümmel
Wasser führen sie zu. Feucht, aber nicht nass. Stickstoff wollen sie nicht zuführen. Ich räuber ja im Herbst auch dieses praktische Laub/Gras Gemisch aus den nachbarlichen Biotonnen, aber am Ende kommt Kompost raus. Der Laubkompost lässt sich, da eben nährstoffarm, anders einsetzen. Z.B. als Aussaaterde, als Torfersatz oder bei Neupflanzungen einfach mit rein ins Loch.

Ansonsten ist es vermutlich eine Frage der Einstellung. Während in Deutschland Herr Kawollek schreibt Laubkompost ist veraltet/hat keine Bedeutung mehr, spürt man bei den Briten/der BBC eine gewisse Verehrung (wonderfull stuff; you can't buy it, you can just make it).

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 23:20
von pearl
wer ist Herr Kawollek? Was soll an Lauberde "veralten"? Was ist gegen Humus einzuwenden? Was verkauft der Mann?

Re: Wie macht man Lauberde?

Verfasst: 9. Mär 2017, 23:27
von RosaRot
feminist hat geschrieben: 9. Mär 2017, 23:20
wer ist Herr Kawollek? Was soll an Lauberde "veralten"? Was ist gegen Humus einzuwenden? Was verkauft der Mann?


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