Re:Obstclub
Verfasst: 9. Jun 2011, 15:20
Uffff, binsch ja wieder beruhigt

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Was ist eine wurzelechte Unterlage? Kannst du es bitte nochmal erklären, so mit Mama und Papa und Onkel und Tante von mir aus?Unterlage bei Sauerkirschen möglichst wurzelecht; die Bäume werden dann rund 4-5 Meter hoch. Bei der Verwendung von Gisela 5 werden die Bäume etwas kleiner, was aber mit Nachteilen erkauft werden muß.
Wenn der gesähte Baum nicht weiterwachsen darf, wird er abgeschnitten und eine andere Sorte wird aufgepfropft. Dann ist der ursprünglich gesähte Baum die Unterlage von der aufgepfropften Sorte. Richtig.Sämlingsunterlage: Bei der Sämlingsunterlage werden ganz viele Kerne ausgesäht (bei Apfel beispielsweise). Jeder wächst aber anders, meistens aber sehr stark. Diese Sämlinge werden dann als Unterlagen(Wurzeln) hergenommen. Deshalb wachsen auf "Sämling" veredelte Bäume meistens stark, aber unterschiedlich (Weil Sämling 1 ja eine ander Pflanze ist wie Sämling 2 usw.)Man weiß bei Sämlingen also nicht 100 % , wie man dran ist.Hat man einen bestimmten Sämling entdeckt, der beispielsweise besonders schwach wächst, oder resistent gegen irgendeine Wurzelkrankheit ist, so wird er "getauft" und selbst weitervermehrt. Alles was dann auf diesem bestimmten Sämling veredelt wird, wächst gleich stark und hat die gleichen Wurzelkrankheitsresistenzen.Solche getauften und getesteten Wurzeln ergeben sehr berechenbare Bäume. Sie heißen dann eben Gisela5 bei Kirschen, dann gibts Apfelunterlagen, wie z.B. A2 oder MM106. Ein Fachmann weiß dann genau, dass z.b. die A2 beim Apfel sehr starkwüchsig ist und für einen großen Apfelbaum geeignet ist.Gisela5 war auch mal ein Sämling, der halt aus anderen herausgepickt worden ist, weil sie so schwach wächst. Alle Gisela 5s haben die gleichen Eigenschaften.und JAA, es ist außerordentlich schwer, einen wurzelechten Baum zu bekommen.Aber gerade bei deinen geliebten Sauerkirschen ist es so langsam gängig, solche wurzelechten Bäume zu vermehren . Und man hat festgestellt, dass es Sauerkirschen sehr gut bekommt, auf eigenen Füßen , äh Wurzeln zu stehen.Wohl eben nicht - wenn der gesähte Baum nicht als solcher weiterwachsen darf, sondern nur die 'Unterlage' für eine Veredlung bildet.Dann ist also eine Sämlingsunterlage - von der hier auch gesprochen wurde - immer noch nicht wurzelecht?? Dann dürfte es doch außerordentlich schwer sein, einen sicher wurzelechten Baum zu bekommen??Ist also Gisela 5 für Sauerkirschen eine Sämlingsunterlage - aber eben eine schwachwachsende Unterlage??L.G.
Nein es ist noch komplizierterSoweit klar - beantwortet aber die Frage nicht ganz - heutige Gisela 5 sind also Steckhölzer - Klone? Keine Sämlinge wieder von Gisela 5.@Mediterraneus 42 - Quitte ist also normalerweise schnellwachsend?
Ganz genau.Die Unterlage wird nirgens angegeben, weil sich kaum noch jemand dafür interessiert und es für Otto-Normal völlig wurscht ist. Es muss nur billig sein.Wenn sich jemand ernsthaft Gedanken über einen Obstbaum macht, dann ist es freilich ungeheuer wichtig, auf was er wächst. Deshalb ist es auch wichtig, dass dieses Wissen nicht verloren geht. Dass die Leute in eine richtige Baumschule gehen, dort einen Wunschbaum kaufen, auch wenn er 3 Eurofuffzich mehr kostet als beim Aldi.Die Unterlage ist also für die Wuchseigenschaften des Baumes wichtig, das Edelreis bestimmt die Sorte. Warum wird die Unterlage dann aber fast nirgendwo angegeben? Es ist doch wichtig, ob ich mir einen kleinbleibenden oder großwerdenden Baum in den Garten hole. Maximal finde ich Angaben wie Buschbaum oder Hochstamm.
Also wird es über kurz oder lang überall so sein, wie mit Gemüsesetzlingen. Apfel rot, Apfel gelb, Pflaume blau steht dann auf den Etiketten.Neben eklatanten Erziehungsmängeln in der Baumanzucht (Kronenstruktur) sind die Auszeichnungen der Obstbäume in Gartencentern, Baumärkten und sogar oft in den Baumschulen (nach m. Erfahrung sogar mehrheitlich) zum heulen (Sorte (wirklich diese?), Unterlage und gfls. noch Zwischenveredlung Fehlanzeige).Ich glaube es gibt da z.B. vom BdB (Baumschulverband) sogar selbstgesetzte Standards. Aber selbst bei Baumschulen die diesem Verband angehören, ist das Erfüllen dieser Standards leider nicht selbstverständlich.Von Gartencentern und Baumärkten erwarte ich inzwischen fast nichts mehr anderes.
Meine wurzelechte Ungarische Traubige ist mittlerweile etwas größer als 5 Meter geworden, sie steht im fünften Jahr auf unserem Boden und sie trägt viele Kirschen, leider für die Vögel.Das ist stark: Eben gefunden:Sauerkirsche 'Ungarische Traubige' (wurzelecht)mit folgenden Eigenschaften:- kleinbleibend (höchstens 3m)- früher fruchtend als die großen Bäume- BuschbaumDas kann doch nicht sein![]()