In einem Innenhof würden mir folgende Gehölze gut gefallen:Nothofagus antarktica (sehr grazil und bizarr)Koelreuteria paniculataAlbizia julibrissinEuodia danieliiund natürlich nicht zu vergessen den Katsurabaum!
Kaum ist man mal ne Zeit nicht zugange...Die genannten Bäume wachsen alle nicht besonders schnell und in der Regel bei uns auch nicht über 10 m und sind daher auch keine guten Bäume zum Druntersitzen und Schattenspenden...Aber wegen ihres eher weniger bodenständigen Aussehens fallen sie ja ohnehin nicht in die engere Wahl.
Kastanienminiermotten lassen sich durch Pflege (etwas akribisches Laubrächen) relativ gut im Zaum halten und es wäre schade, wenn aus diesem Grund keine Kastanien mehr gepflanzt werden. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Kastanien auf gepflasterten Flächen häufig recht wenig befallen waren, weil dort das Laub üblicherweise recht flott weggekehrt wurde.Es gab mal jemanden, der hat erzählt, dass in seinem Ort oder Landkreis keine Kastanie von der Motte richtig befallen war, weil im dort das Laub penibel zusammengekehrt wurde. Das ist jetzt ca. 2 Jahre her und ich weiss nicht, ob sich das inzwischen geändert hat. Aber damals konnte ich mich von der Wahrheit der Aussage selber überzeugen. Im benachbarten Landkreis waren die Kastanien noch alle bemottet...Einem Baum mit
spätem Blattaustrieb und frühem Blattfall, wie z.B. der Walnuss, Catalpa oder (wenn auch notgedrungen

) der Kastanie, würde ich für einen Hofbaum sogar aufgrund dieser Eigenschaften den Vorzug geben, da man im Frühling und Spätherbst ja üblicherweise gerne etwas mehr Sonne am Sitzplatz hat. Ausnahmen bestätigen die Regel

.
Linden, unter denen man nicht oder zumindest kaum beklebt wird, gibt es natürlich auch!!! Z. B. die wunderschöne Tilia tomentosa, die auf den treffenden Namen "Silberlinde" hört. Sie hat weiß behaarte Blattunterseiten und winkt damit bei sonnigem Winde. Auch sonst ist sie eine würdevolle Erscheinung mit einer goldgelben Herbstfärbung und dient mit ihren Blüten im Sommer nach der Blüte der Winter- und Sommerlinde vielen Bienen als Nahrung. Sie ist noch trockenheitsverträglicher als die erwähnten bekannten Geschwister und stadtklimafest (also da könnt ihr späer sogar doch mit dem Auto um euren Hausbaum fahren

). Und auch für sie gilt:
Ich atmet einen linden Duft.Im Zimmer standein Zweig der Linde,ein Angebindevon lieber Hand.Wie lieblich war der Lindenduft!Wie lieblich ist der Lindenduft!Das Lindenreisbrachst du gelinde;ich atme leisim Duft der Lindeder Liebe linden Duft.
Naja, und wer dieses berückende Rückert-Gedicht in seiner vollendeten Vertonung von Gustav Mahler kennt, dem muss die Anmut dieser linden Musik mit der des besungenen Lindenduftes und der Linde als Mutter dessen so eng verwoben sein, dass er nicht länger zögern sollte, diesen Baum zu seinem Hausbaum zu machen.Nur für den Fall, dass es wider meiner letzten Empfehlung doch eine Walnuss werden sollte, hier ein Link zu unserem Thread über rotfruchtige Walnüsse. Sehen vom Baum her aus wie andere Walnüsse, aber die Früchte sind einfach toll in ihrem Weinrot:
Walnuss mit rotem Kern - Juglans regia rubra - Blutwalnussgelinde Grüße,Iris