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Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 20:17
von Herr Dingens
Gartenplaner, vielen Dank für deine Ausführungen!Wenn du Glyphosat spritzt, ist die Konzentration der Brühe geringer als wenn du mit Glyphosat Blätter betupfst oder bestreichst. Das ist klar, denn wenn du bestreichst, bestreichst du nur einige wenige Laubblätter. Ich habe mich in meinem "Brombeerfall" dazu entschlossen, nicht mit Glyphosat zu arbeiten. Der Boden ist hier momentan sehr weich und die Sträucher und viele Gehölze noch laubfrei, sodass ich eine Menge Peitschen bis zur Wurzel zurück verfolgen konnte und so eine Menge Wurzelstöcke ausgegraben habe.Bei anderen Wurzeln, an die ich grabetechnisch nicht herankomme, schneide ich am Wurzelhals ab und habe auf diese Weise einige Schubkarren mit Brombeerpflanzen schon zum Verbrennen gefahren.GrüßeHans
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 20:52
von Crambe
Ich habe heute eine uralte Gartenzeitung angeschaut (1984) und da wurde empfohlen, Brennnesselgranulat auf wuchernde Brombeeren zu tun. Irgendein Wirkstoff dringt über das Laub in die Wurzeln ein und vernichtet die Brombeeeren von der Basis her. Beim Googeln komme ich auf Brennnesselgranulat zur Bekämpfung von Brennnesseln im Obstgarten. Es wird davor gewarnt, es u.a. auf Brombeeren zu tun, weil die stark reagieren.Frage: Ist das heute noch eine zulässige Methode zur Brombeerbekämpfung??
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 20:53
von Staudo
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 20:58
von Crambe
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 21:00
von Herr Dingens
Ich glaube, dass die Brombeeren z.Zt. noch zu wenig Laub haben, damit das Brennnesselgranulat wirken kann (wenn es denn bei Brombeeren überhaupt wirkt).
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 21:04
von Crambe
Es soll auch im Frühjahr verwendet werden. Lies mal Staudos Link, nach unten scrollen!
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 21:08
von partisanengärtner
Wenn ich richtig gelesen habe, ist es nicht zugelassen für Brombeeren. Man müsste also Brennnesseln zwischen den Brombeeren haben.

Schade das die so empfindlich sind.
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 21:14
von Herr Dingens
Nö, nix Brombeeren.
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 23. Jan 2012, 22:48
von Daniel - reloaded
Also auch dazu (mehr oder weniger) kurz:Grundsätzlich wirken Wuchsstoffe (MCPA, 2,4-D, Dichlorprop, Mecoprop und Dicamba) gut gegen fast alle dikotylen Pflanzen und damit auch gegen Brombeeren.Am Besten dürfte 2,4-D gegen holzige Pflanzen wirken, da es aber vom Wirkungsspektrum praktisch identisch mit MCPA ist sollte das Brennnesselgranulat gute Wirkung haben.Das Problem dabei:Da wir inzwischen seit Jahren die Indikationszulassung haben (also der klare Bezug Kultur/Schaderreger) ist die Anwendung in anderen Kulturen und gegen andere Unkräuter, wie Axel ja schon schrieb, streng genommen verboten.Wer es dennoch nicht lassen kann beachte unbedingt folgendes:1. Um optimale Wirkungsgrade zu erzielen müssen die zu bekämpfenden Pflanzen voll belaubt sein!2. Das Laub muss taufeucht sein, damit das Granulat haften bleibt und überhaupt wirken kann!3. Mindestens 6 Stunden (besser länger) nach dem ausbringen darf kein Niederschlag fallen!4. Wuchsstoffherbizide führen schon in geringsten Spuren bei dikotylen Pflanzen zu z.T. sehr massiven Schäden, deshalb unbedingt vermeiden, dass Staub auf andere Pflanzen gelangt (gilt nicht für Gräser)!!!Übrigens weiss ich nicht einmal ob das Brennnesselgranulat überhaupt noch in Kleingarten angewendet werden darf.Und da die Empfehlung von 1984 ist, ist es denkbar, dass das Granulat damals noch 2,4,5-T enthielt. Dieser Wirkstoff war zwar sehr effektiv gegen Gehölze (Agent Orange war auch nur eine Kombi aus 2,4-D und 2,4,5-T), allerdings dioxinverseucht (produktionsbedingt) und deshalb verboten. Entsprechend wäre es denkbar, dass das heutige Brennnesselgranulat schwächer ist als das von 1984. Ob das tatsächlich so ist, keine Ahnung....Liebe Grüße,Daniel
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 24. Jan 2012, 08:44
von Kamelie
Vor dreißig Jahren Grundstück gekauft, unbegehbar wegen Brombeerwildnis. Die Ranken waren z. T. 10 m hoch in die Lärchen gewachsen. Zuerst haben wir mit der Falche (kräftigere Sichel) alles händisch abgehauen und verbrannt. Was auszustechen oder auszureißen war entfernt und immer wieder drübergemäht. Alle Empfehlungen von Experten ausprobiert, alles nur bedingt erfolgreich. Nicht entfernen lassen sich Brombeerpflanzen die tief aus der Mauer wachsen, man schneidet ab, aber aus dem kleinen Stummel der bleibt, weil man nicht tief abschneiden kann sind nach 2 Wochen wieder Triebe da. Erstaunlich, dass die Brombeeren durch das viele Abschneiden und neu Austreiben nicht geschwächt werden wie das bei anderen Pflanzen wäre und das ohne Dünger.Ausrotten kann man die Biester nicht, (meine Erfahrung seit 30 Jahren) beim Versuch mit Round Up sind zwar die oberirdischen Teile brav vedorrt, (Freude), im nächsten Frühjahr waren alle wieder da, und statt Wiesengras gabs eine Wildnis von Hühnerdarm. (Vielleicht muß man ständig mit Gift arbeiten aber mein Garten ist ja nícht Vietnam)Die effizenteste Methode um weitere !!! Ausbreitung !!! zu vermeiden ist, wenigstens die Weiterverbreitung über neu wurzelnde Triebspitzen zu stoppen, das heißt immer und immer wieder abschneiden (inzwischen zum Hobby erklärt)Inzwischen ist das Land (nicht aber die Mauer) eingermassen sauber aber wenn ich nicht ständig die Gartenschere dabei hätte und jeden noch so kleinen Zweig sofort wurzeltief abschneiden würde, in 2 Jahren wäre der ganze Garten wieder zugewuchert. @ Herr Dingens, Brombeeren in einer so umfangreichen Hecke zu entfernen halte ich nicht für möglich.Dieses Thema verfolge ich weiter, kann sein, jemand weiß was neues.Gruß Kamelie
Re:Wie bekämpft man die Brombeere?
Verfasst: 24. Jan 2012, 08:52
von Poison Ivy
Nicht entfernen lassen sich Brombeerpflanzen die tief aus der Mauer wachsen, man schneidet ab, aber aus dem kleinen Stummel der bleibt, weil man nicht tief abschneiden kann sind nach 2 Wochen wieder Triebe da. Erstaunlich, dass die Brombeeren durch das viele Abschneiden und neu Austreiben nicht geschwächt werden wie das bei anderen Pflanzen wäre und das ohne Dünger.
Ich denke, das liegt daran, dass man nur einen Teil der oberirdischen Triebe einer Pflanze erwischt, da die so weit verzweigt ist. Der Rest treibt munter weiter Photosynthese, deshalb wird die Pflanze nicht groß geschwächt. Gelänge es, alle oberirdischen Triebe immer wieder zu kappen, so wäre die Pflanze irgendwann erschöpft. Das klappt aber an unzugänglichen Stellen kaum.
Frage zu Garlon 120 - Triclopyr
Verfasst: 18. Nov 2015, 12:47
von tarokaja
Um den Brombeeren an meinem Steilhang den Garaus zu machen hab ich mir Garlon 120 von Maag besorgt.Wirkstoff ist Triclopyr (3,5,6-Trichloro-2-pyridinyloxyacetic acid).Da ich mich sehr lange nicht mehr mit toxikologischen Fragen beschäftigt habe und mir Zeit und Lust fehlen, mich durch die ganze Literatur durchzulesen, meine Frage an die kompetenten Giftexperten hier im Forum.Bedenklichkeit in puncto Umwelt und überhaupt?Gefunden hab ich sogar eine ZF von Ergebnissen auf deutsch, allerdings nur eine Untersuchung der Gefährlichkeit für Widerkäuer. Scheint o.k. zu sein das Triclopyr, wenn man sich selbst schützt, das Zeug vorschriftsmässig anwendet, oder??
Tox Triclopyr Widerkäuer
Re: Frage zu Garlon 120 - Triclopyr
Verfasst: 18. Nov 2015, 12:55
von bristlecone
Schau mal
hier. Hilft das weiter?Ganz ausführlich zu Triclopyr:
hier (Registrierung erforderlich).
Re: Frage zu Garlon 120 - Triclopyr
Verfasst: 18. Nov 2015, 18:38
von tarokaja
Ja, das hilft mir weiter, danke!Lesen und verstehen tu ich's ja noch... ;)Es ist allerdings kein gepresstes Triclopyr sondern ein Konzentrat, das man verdünnen muss. Werde mir die Anleitung dann vorher genau zu Gemüte führen.Beschriftet ist das Zeug mit 'Maag Profi' - da finde ich es etwas irritierend, dass das überhaupt an Privatkunden verkauft werden darf.In der Handhabung dürfte das nicht so ohne sein...Ist ein Ladentyp ähnlich Raiffeisen in Deutschland.
Re: Frage zu Garlon 120 - Triclopyr
Verfasst: 19. Nov 2015, 08:00
von Daniel - reloaded
Ich weiß nicht wie die Regelung bei euch in der Schweiz ist, hier in Deutschland hätte man dir das Zeug nicht verkaufen dürfen. Meines Wissens gibt es auch bei euch (zumindest von Maag) kein Triclopyrpräparat für den Kleingarten.Wie dem auch sei: Triclopyr ist das potenteste Arborizid das am Markt ist, Brombeeren sind für den Wirkstoff kein Problem.Schutzkleidung bei der Ausbringung obligatorisch (lange Kleidung, feste Schuhe, chemikalienbeständige Handschuhe).VORSICHT! Als künstliches Auxin schädigt Triclopyr auch in Spuren alle dikotylen Pflanzen!