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Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 24. Jul 2013, 13:05
von sarastro
Das kann durchaus attraktiv aussehen, sehe ich auch so. Aber es ist eben nicht der klassische Weg. Der besteht aus Steppenpflanzen "round over the world"!Vielmehr schwillt bei mir jedes Mal der Kamm, wenn von 10 Kunden, die einen Kiesgarten bepflanzen möchten, mindestens 9 eine Folie/Vlies miteinbauen und meinen, so käme Null Unkraut. Vielmehr haben sie den Lauf der Natur nicht verstanden. Verstehe einfach nicht, wer diesen Mist verbreitet hat. Im Gemüsegarten oder Staudenbeet wird ja auch kein Vlies verwendet, oder?
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 24. Jul 2013, 13:14
von pearl
das sind jetzt aber zwei völlig andere Themen.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 24. Jul 2013, 13:41
von Mediterraneus
...Verstehe einfach nicht, wer diesen Mist verbreitet hat. Im Gemüsegarten oder Staudenbeet wird ja auch kein Vlies verwendet, oder?
also der gemüsegärtner biste jetzt nicht gerade, oder

Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 24. Jul 2013, 19:08
von Kantate
Mir geht es auch darum die Pflanzen im waldigen Teil meines Gartens nicht gießen zu müssen. Schließlich kommen heimische Pflanzen unserer Wälder auch über Trockenzeiten hinweg. Gewässerbegleitende Pflanzen gehen bei niedrigem Wasserstand nicht ein.
Dann nehm doch diese einheimischen Pflanzen (jetzt mal ketzerisch dahin geworfen

).Also in meinem Waldgarten schaut das Springkraut, die Waldsimse und der Farn immer noch frisch aus. Bärlauch und Schneeglöckchen nicht zu vergessen. Trotz pupstrockenem Boden. Auch die eingewachsenen, 3m hohen Rhododendren lassen zwar etwas die Blätter hängen, sind nach dem nächsten Regen aber wieder Top fit. Ganz munter wäre auch der Giersch, würde ich ihn nicht ständig köpfen

.Es ist immer eine Frage dessen, was man will.Wir finden einen Wald beim Spaziergang toll. Aber wenn mein Springkraut zum Nachbarn rüber wächst, findet er das nicht mehr toll. Das stört eben neben den schicken Zierpflanzen aus China und Co. Dafür Kämpfe ich überall gegen seine Mahonien-Sämlinge, die übrigens auch erschreckend trockenheitsverträglich sind (und leider auch nicht tot zu Kriegen, die Pest

).Wer auf Gießen verzichten will, muss eben einheimische oder einige wenige winterharte, angepasste (und damit nicht selten auch inversive) Arten pflanzen.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 24. Jul 2013, 20:15
von Danilo
in meinem Waldgarten schaut das Springkraut[...} immer noch frisch aus. Bärlauch und Schneeglöckchen nicht zu vergessen. Trotz pupstrockenem Boden.
Dann ist der Boden noch lange nicht trocken genug für diesen Thread.
Impatiens noli-tangere ist neben
Urtica dioica mit der erste Unterwuchs, dem man in hiesigen Wäldern lange Trockenperioden ansieht. Der Großteil der hiesigen Bestände ist oberirdisch längst eingezogen/vertrocknet.Ich verzichte aus den von Jo genannten Gründen auf eine eigene Auflistung, stattdessen würde mich interessieren, ob irgendjemand Exemplare von
Chrysopsis speciosa oder
Centaurea macropetala sein Eigen nennt, die im Angesicht der aktuellen Witterung an vermeintlich geeignetem Standort schwächeln.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 24. Jul 2013, 23:12
von Treasure-Jo
....stattdessen würde mich interessieren, ob irgendjemand Exemplare von Chrysopsis speciosa oder Centaurea macropetala sein Eigen nennt, die im Angesicht der aktuellen Witterung an vermeintlich geeignetem Standort schwächeln.
Im Kiesgarten steht Heterotheca camporum var. glandulissimum (oft als Chrysopsis speciosa verkauft). Könntest Du das meinen? Es lebt noch aber kämpft. Nach 2 Wochen Hitze wurde der Kiesgarten jetzt gewässert. Heterotheca hätte wohl überlebt, aber eine Blüte hätte es nicht gegeben. Nach meinen Erfahrungen ist es ähnlich trockenheitsverträglich (oder auch nicht), wie die meisten Aster n.a. - Sorten. Aster 'Purple Dome' ragt da positiv heraus! Ein wahrer Trockenkünstler, wobei auch der nach 4 Wochen Hitze ramponiert ausschaut.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 07:42
von Mediterraneus
Wer auf Gießen verzichten will, muss eben einheimische oder einige wenige winterharte, angepasste (und damit nicht selten auch inversive) Arten pflanzen.
oder eben pflanzen aus sommertrockenen zonen, außerheimisch

Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 13:15
von Danilo
Im Kiesgarten steht Heterotheca camporum var. glandulissimum (oft als Chrysopsis speciosa verkauft). Könntest Du das meinen? Es lebt noch aber kämpft. Nach 2 Wochen Hitze wurde der Kiesgarten jetzt gewässert. Heterotheca hätte wohl überlebt, aber eine Blüte hätte es nicht gegeben. Nach meinen Erfahrungen ist es ähnlich trockenheitsverträglich (oder auch nicht), wie die meisten Aster n.a. - Sorten.
Genau die meinte ich. Danke, insbesondere für den direkten Vergleich mit den Rauhblattastern.Ich hatte nämlich exakt vor, diese teilweise durch die Heterotheca zu ersetzen, was ich mir demzufolge gleich sparen kann. Aster novae-angliae strich hier schon vor längerer Zeit die Segel, die Blüte dürfte größtenteils ausfallen.
Mediterraneus hat geschrieben:oder eben pflanzen aus sommertrockenen zonen, außerheimisch

Das bringt auch nichts. Die Hälfte davon übersteht keine richtigen Witter, und wenn doch, kollabieren die jetzt unter der aktuellen Witterung. Hansen und Müssel müssen die Feuchtezahl 1 in den Staulagen der Alpen ermittelt haben.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 13:21
von Mediterraneus
oder eben pflanzen aus sommertrockenen zonen, außerheimisch

Das bringt auch nichts. Die Hälfte davon übersteht keine richtigen Witter, und wenn doch, kollabieren die jetzt unter der aktuellen Witterung. Hansen und Müssel müssen die Feuchtezahl 1 in den Staulagen der Alpen ermittelt haben.
Naja, wenn ich da allein an China denke, die habens saukalt im Winter und sommertrocken. Jede Menge toller Pflanzen, die zum teil noch nicht mal entdeckt sind. Strauchpfingstrosen z.b. sind extremst dürrefest und trotzdem winterhart.man muss also nicht zwangsläufig nur heimische Unkrautvegetation kultivieren, wenn man nicht gießen will
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 19:59
von Danilo
Strauchpfingstrosen z.b. sind extremst dürrefest und trotzdem winterhart.
Das stimmt, Paeonien, staudig wie strauchig, sind in der Tat eine dankbare Ausnahme. Überhaupt die "deutlich" Speicherorgan-Bildenden wie Lilien, Dahlien.Pflanzlich liegt der Schwerpunkt bei mir in sonnigen Bereichen allerdings stark auf klein- und zentralasiatischen Arten (daher auch auf Paeonien). Und ähnlich den heimischen vermeintlichen Trockenkünstlern à la Calamintha, Nepeta, Diptam, Aster amellus + enge Verwandte etc. hätte ich mir von der ein oder anderen Art in puncto Trockenresistenz wie gesagt deutlich mehr erhofft.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 20:27
von löwenmäulchen
Calamintha hat bei mir (im niederschlagsarmen Mainfranken mit Lehmboden) jetzt auch geschlappt, dabei habe ich sie bisher als sehr hart im Nehmen geschätzt. Noch schlimmer geschlappt haben meine Agastachen, darunter auch stattliche ältere Exemplare, die ich bisher bedingungslos als Trockenkünstler empfohlen hätte, die jetzt aber jeden Abend nach Wasser schreien

Andere Trockenkünstler wie Spornblumen, Gaura und Linnaria purpurea halten dagegen auch heuer tapfer durch.Wurden Catananche caerula, Scabiosa ochroleucha und Erodium chrysanthum schon erwähnt? Die machen hier auch nur Freude.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 22:53
von Treasure-Jo
....Genau die meinte ich. Danke, insbesondere für den direkten Vergleich mit den Rauhblattastern.Ich hatte nämlich exakt vor, diese teilweise durch die Heterotheca zu ersetzen, was ich mir demzufolge gleich sparen kann. Aster novae-angliae strich hier schon vor längerer Zeit die Segel, die Blüte dürfte größtenteils ausfallen.
...hast Du schon Aster azureus, Aster patens, Aster turbinellus versucht?
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 23:33
von chris78
Hallo, nach vier Wochen Trockenheit stehen hier im Lehm unbeeindruckt Dianthus carthusianorum, Centanthus ruber und A. novae-angliae. Monarda schlappt daneben, Centaurea montana auch. Helenium noch nicht. Ebenfalls gut stehen Centaurea macropetala, blühen aber nicht, wiel letztes Jahr erst geteilt und umgesetzt. Ah ja, unbeeindruckt ist natürlich auch Dipsacus fullonum.Im sandig-kiesigen Vorgarten stehen Dianthus c., Lavendel, Lathyrus latifolius. Und natürlich Lavathera thuringiaca, könnte auch Malva moschata sein (Unterscheidung?)Bei meinen Eltern auf Sand wuchert Coronilla varia und schlägt sich wacker Lathyrus tuberosus.Grüße
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 25. Jul 2013, 23:52
von pearl
die Erkennungszeichen der Malvengewächse interessieren mich auch, daher habe ich meine
Referenzseite aufgerufen zu
Malva moschata. Die
Lavatera thuringiaca habe ich auf einer
österreichischen Seite gefunden. Pappel ist richtig, Strauchpappel. Das Laub ist wollig filzig und ähnlich der Pappel. Die Moschus-Malve hat handförmig geteiltes Laub.So, jetzt weiß ich es genau. Immer gut etwas dazu gelernt zu haben.
Re:Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Verfasst: 26. Jul 2013, 12:02
von chris78
...danke, jetzt weiß ich auch Bescheid: Hier wächst Malva moschata. Ich werde noch mehr davon aussäen, tolle Pflanzen und ein Magnet für alle möglichen Bienen.