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Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:32
von troll13
Der erste Typ, der hier dieses Jahr zur Blüte gekommen ist, war 'Ashville 88'. Die Pflanze ist mit wenigen, recht instbilen Stängeln ausgetrieben, die jetzt aktuell eine Länge von 80 cm erreicht haben.

Auffallend bei diesem Typ sind die sehr langen Kronröhren, die eindeutig behaart sind. Das Laub ist zwar deutlich texturiert aber auch sehr schmal.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:37
von pearl
hier auf dem kleinen Wiesenstück stehen die Asheville 88 und Route 66 wie eine Eins. Blue Paradise neigt sich dagegen lasziv über, ist mir aber egal.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:37
von troll13
'Great Smokey Mountains' hat heute die ersten Blüten geöffnet. Die ganze Pflanze ähnelt 'Ashville 88' in vielen Details. Allerdings sind die Kronröhren hier deutlich kürzer. Die ganze Pflanze ist jetzt 100 cm hoch, wurde im Gegensatz zu den anderen Sorten bereits letztes Jahr gepflanzt.

Von dem buschigen bzw. "ausläuferartigen" Wuchsbild des Vergleichstyps ist jedoch bislang noch nichts zu erkennen.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:39
von troll13
pearl hat geschrieben: 17. Jun 2018, 18:37
hier auf dem kleinen Wiesenstück stehen die Asheville 88 und Route 66 wie eine Eins. Blue Paradise neigt sich dagegen lasziv über, ist mir aber egal.


Zeigst du uns Fotos von 'Route 66'?


Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:43
von troll13
Die Typen 'Hof' und 'Simon' haben einen völlig anderen Habitus. Sie sind sofort mit vielen, dünnen Stängeln Stängeln ausgetrieben und haben beide nur eine Höhe von 40 cm erreicht. Von Blütenansatz ist bei beiden jetzt noch nichts zu erahnen.

Hier 'Simon'...

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:44
von troll13
'Hof'

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:46
von troll13
Und zum Vergleich der Phlox amplfolia "Typ Pöppel", der aus dem 9er Topf bislang eine Höhe von knapp 60 cm erreicht hat.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 18:47
von troll13
Sorry...

das war das Foto von der Mutterpflanze aus dem letzten Jahr. :-X

Hier noch einmal. :(

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 19:42
von pearl
troll13 hat geschrieben: 17. Jun 2018, 18:39
pearl hat geschrieben: 17. Jun 2018, 18:37
hier auf dem kleinen Wiesenstück stehen die Asheville 88 und Route 66 wie eine Eins. Blue Paradise neigt sich dagegen lasziv über, ist mir aber egal.
[/quote]

Zeigst du uns Fotos von 'Route 66'?


[quote author=pearl: das kleine Wiesenstück link=topic=62685.msg3105350#msg3105350 date=1529005726]
mit Blau, Phlox paniculata 'Blue Paradise' vor Phlox amplifolia 'Asheville 88' ud 'Route 66'.
Bild


sind identisch, wurde hier auch schon erwähnt.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 19:49
von pearl
einen Vergleich mit Smoky Mountains kann ich gerade nicht machen, im Wiesengarten haben die Rehe den sehr verheißungsvoll ausgetriebenen großen Busch wieder kahl gefressen. Treibt aber wieder aus. Zwei getopfte Phlox amplifolia von Simon habe ich im Topf jetzt auch hier am Haus stehen. Die Farbe ist Anfags scheußlich lilarosa und wird mit der Reife lavendelblau.

Letztes Jahr hatte ich die Blüte abgeschnitten und die Pflanzen getopft. Auch an denen haben erst die Schnecken und dann die Rehe genagt.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 17. Jun 2018, 22:08
von pearl
troll13 hat geschrieben: 17. Jun 2018, 18:43
Die Typen 'Hof' und 'Simon' haben einen völlig anderen Habitus. Sie sind sofort mit vielen, dünnen Stängeln Stängeln ausgetrieben ...



das kann auf jeden Phlox zutreffen, nur eine über Jahre gehende Kultur auf gutem Gartenboden kann irgendwelche Ergebnisse bringen. Auch dann gibt es Kulturschäden unterschiedlichster Ursache, die einzelne Individuen betreffen.

Wie kultivierst du die verschiedenen Phloxe noch mal?

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 22. Jun 2018, 20:35
von troll13
Sorry, dass ich heute erst antworte aber ich wollte erst die Blüte dieses P. paniculata Wildform von Sarastro abwarten, der 'Great Smokey Mountains' und 'Ashville 88' weitaus ähnlicher ist als die P. amplifolia 'Simon' und 'Hof'.

Und alle diese "Wildformen' stehen unter den selben Gartenbedingungen. Darüberhinaus glaube ich nicht, dass die abweichenden Wuchseigenschaften von 'Simon' und 'Hof' durch "Kulturschäden" in der Gärtnerei bedingt sind aus der ich sie habe. Sie sind durchaus wüchsig und zeigen keinerlei Mangel- oder Krankheitssymtome.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 22. Jun 2018, 22:29
von pearl
so meinte ich das nicht. Bei Sichtungen vergleicht man nicht einzelne Exemplare einer Pflanze, sondern mehrere. Man kann das gut in Weihenstphan sehen. Wie von aufgepflanzten Sorten immer Ausreißer dabei sind. Speziell, wenn du mit "schwachen Trieben" argumentierst. Das ist ein sehr kulturabhängiges Kriterium.

Der Bestimmungsschlüssel ist wesentlicher. Wenn ich zwei Spezies vergleiche, dann pinne ich mir die morphologischen Merkmale an und fotografiere die Details.

Das fehlt bei dir immer.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 22. Jun 2018, 22:43
von pearl
hier:

troll13 hat geschrieben: 20. Feb 2018, 09:24

Spaßeshalber überstetze ich mir gerade Wherrys Bestimmungsschlüssel für P. amplifolia und P. paniculata und möchte ihn im Sommer bei ausgewählten Kultivaren und "Wildformen" von P.amplifolia und "Wildformen" von P. paniculata aus dem Handel einmal detailliert anlegen.


warum "spaßeshalber"? Du beschäftigst dich schon lange mit der Frage und der Bestimmungsschlüssel für die beiden Arten, oder nach meiner Auffassung, Sippen, den die diversen Autoren benutzen, ist doch die Grundlage für jede Argumentation und botanischen Beschreibung!

Hast du die Bestimmungsschlüssel zusammen gefasst, nebeneinander gestellt? Cassian Schmidt hatte mir aus einem botanischen Werk welche zitiert. Und schrieb, dass eine neue Flora für Nordamerika in Arbeit sei.

Irgendwo schrieb Hortus etwas von gewellten Blatträndern. Die haben Nachbars Neid, Smokey Mountains und Ashville 88 und Route 66. Hell gelbgrünes Laub im Gegensatz zu Fliederenzian, Blue Paradise, Starfire ... . Stängelbehaarung bei Ashville 88 un Route 66 im unteren Drittel. Länge der Kronröhre und ob der Stempel rausragt oder nicht, sind mir irgendwie als Bestimmungsmerkmal in erinnerung. Da könnte man den Jelitto aus den 50er Jahren zur Hand nehmen. Der die Merkmale aller hohen Phloxe listet.

Re: Artendifferenzierung/Phlox amplifolia

Verfasst: 3. Jul 2018, 23:24
von troll13
Bekommt hier eigentlich niemand den Rundbrief von Saratro oder hat ihn noch niemand richtig gelesen?

Hier ein Zitat aus dem aktuellen Sarastro-Rundbrief 07/2018:

„Und mit einer weiteren, sehr interessanten,wissenswerten und bahnbrechenden Neuigkeit kann ich dir hier erstmalig aufwarten. Du hast sicher schon mitbekommen, dass ich den sogenannten Phlox-amplifolia-Sorten immer skeptisch gegenüber gestanden bin, besonders, was ihre direkte Zugehörigkeit zum Breitblattphlox (Phlox amplifolia) anbelangt. Trotz ihrer relativen Gesundheit haben mich die Farben mancher Sorten nie restlos überzeugt, die im Laufe der Zeit entstandenen Sorten reichen mit ihren Farben nicht einmal annähernd an das Farbspektrum der meisten Hohen Sommerphloxe heran. Ich vermutete zunächst, dass es sich bei den in Europa bestehenden Sorten um spontane Gartenhybriden handelte, aber nicht um echte Phlox-amplifolia-Auslesen, da die Bienen bekanntlich schnell für Hybridisation sorgen.

Der amerikanischer Wissenschaftler und Phloxspezialist Dr. Zale hat im Laufe der letzten Jahre all jene Sorten, die in Europa unter Phlox amplifolia geführt und gehandelt werden, eingehend untersucht und stellte fest, dass ein echter Breitblattphlox überhaupt nicht daran beteiligt ist, sondern dass es sich schlicht und einfach um Phlox paniculata-Sorten handelte, mit den unterschiedlichsten Entstehungsgeschichten und Herkünften. Das Verbreitungsgebiet vom Hohen Staudenphlox ist bekanntlich riesig und kann daher auch von seinem Habitat sehr unterschiedlich ausfallen, von Herkünften aus feuchten Auwäldern bis zu jenen Typen, die im trockenen Gehölzrand wachsen, so, wie wir dies auch von vielen anderen Stauden her kennen. Phlox paniculata hat demnach eine doch breitere Standortamplitude, wobei dies nicht allgemein auf die Art an sich zutrifft, sondern auf seine so unterschiedlichen Standorttypen. Das Verbreitungsgebiet von Phlox amplifolia ist hingegen winzig klein und sehr speziell. Ein echter Breitblattphlox ist kleinblumig und sehr lockerblütig, laut Dr. Zale kaum in Kultur und wurde demzufolge auch nicht für die Züchtung verwendet. Es kam in den 80er-Jahren ein erster sogenannter Phlox amplifolia nach Europa, es war im Nachhinein gesehen trotz allem ein Phlox paniculata. Mir sind die verschlungenen Pfade der Entstehung der Sorten von Phlox amplifolia wohl bekannt, sie sind relativ leicht nachzuvollziehen, wenn man möchte. Sie aber hier unnötig breitzutreten, wäre unfair und ist nicht mein Ding, denn damals hatte man es einfach nicht besser gewusst! Bei den in Europa verbreiteten, sogenannten Phlox amplifolia-Sorten handelt es sich um robuste, wesentlich trockenheitsresistentere Typen von Phlox paniculata, die im Garten sehr wohl ihre Berechtigung haben! Solche Typen hat es aber immer schon gegeben, da deren positive Eigenschaften auch in einigen älteren Sorten ebenfalls zum Ausdruck kommen. Man müsste sie in einer eigenen Gruppe zusammenfassen, damit deine Gartenfreunde von nah und fern hier noch durchblicken und diese im immer größer werdenden Phloxsortiment auch erkennen und unterscheiden lernen. Wie wäre es ganz pragmatisch mit „Trockenheitstolerante Staudenphloxe“?

Diese grundlegende Erkenntnis wird wohl in nächster Zeit einigen Staub aufwirbeln, da in der Fachwelt und auch bei Laien in Internetforen am botanischen Namen Phlox amplifolia (Breitblattphlox) weiterhin eisern festgehalten wird, als gälte es, dies krampfhaft und mit aller Gewalt zu bewahren und sei es auch aus markttechnischen Gründen. Aber wie ich dir schon öfters schrieb, die Botanik ist keine statische Wissenschaft, sondern beugt sich immer neuen Erkenntnissen. Wir Gärtner sollten kritisch sein, aber sich durchaus anpassungsfähig zeigen."

Wie sind diese Erkenntnisse entstanden? Sie wurden nicht in den akademischen Elfenbeintürmen von Weihenstephan oder Veithöchstheim geboren oder sind auf den Äckern der angesagten Staudengärtner gewachsen, die sich gerne auch in der GartenPRAXIS präsentieren..

Nein! Sie wurden hier bei Garten-pur erarbeitet! :D

Auch wenn dies nicht abgesprochen ist, möchte ich zunächst den User Hortus nennen, der wohl als Erster auf die Dissertation von Peter Zale aufmerksam wurde und sie wohl wirklich auch gelesen hat.

Und dann ist es wohl der Beharrlichkeit von Inken zu verdanken, die die ersten Kontakte zu Peter Zale und zum Mt. Cuba Center in Delaware hergestellt hat und wichtige Akteure hier in Deutschland auf diese „interessante, wissenswerte und bahnbrechende Neuigkeit“ aufmerksam gemacht hat. (Belege zu den Korrespondenzen snd vorhanden!)

Auch wenn hier einiges im Hintergrund gelaufen ist und öffentlich hier manchmal "Spiegelgefechte" geführt wurden, ist das ein Beleg für mich, dass Garten-pur eben kein 08/15 Gartenforum ist.

Und es ist auch kein Bashing gegen die Altvorderen der Staudengärtnerei wie Hermann Fuchs oder Dr. Hans Simon. Sie haben tatsächlich hier Phloxe eingeführt, die offenbar sehr wenig mit den hier bekannten Phlox-Kultivaren gemein haben. Aber diese Typen wie 'Simon', 'Hof' oder der merkwürdige Phlox, den ich seit vielen Jahren im Garten habe, scheinen weder in der Sichtung hier in Deutschland zu sein, noch haben die amerikanischen Experten sie gesehen und begutachten können.