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Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 08:11
von Gartenplaner
Och, bei mir war früher im Nachbarstädtchen eine Tonziegelfabrik 8)
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 08:59
von lerchenzorn
thuja hat geschrieben: ↑17. Feb 2023, 00:10... Wenn irgendeiner was durchmixt, redet er meist von Substrat. Boden ist was anderes. ...
Das stimmt so nicht. Die Bodensystematik kennt Bodentypen und Substrattypen. Substrate in der Bodenkunde sind
" ... die Materialien in denen sich Böden entwickeln. Sie kennzeichnen die bodenbildenden Ausgangsgesteine sowie deren Verwitterungs-, Umlagerungs- bzw. Verlagerungszustand ... ". Substrattypen erfassen die Abfolge von Substratschichtungen, hier in den "Lockergesteinen" des Tieflands z. B. Tieflehm-Böden oder Decksand-Böden u. a. m.
Ob sich der Gebrauch des Substratbegriffes bei den "ex-situ"-Kulturerden vom bodenkundlichen Substratbegriff ableitet oder sich unabhängig davon entwickelt hat, wäre eine interessante sprachkundliche "Mittagsfrage", wie wir das hier nennen. ;)
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 10:43
von thuja thujon
Ja, der Begriff Substrat kann viele Dinge meinen.
Skelett in der Bodenkunde meint auch etwas anderes als das was wohl fast jeder zuerst unter Skelett versteht.
@Gartenplaner: ja, der Komplex Mikroerosion bzw Krümelstabilität ist deutlich besser. Verschlämmanfällig bleiben viele Böden hier immer, dafür sind sie auch bekannt. Lösliches Calcium bringt schon Punkte, auch auf gut gepufferten, carbonatreichen Böden, niedrigere Regendichte beim Bewässern hilft auch.
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 11:21
von Gartenplaner
Verstehe ich das richtig, du hast lösliches Calcium ausgebracht und beregnest einfach weniger „aufprallstark“?
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 11:41
von thuja thujon
Aufprallstark ist das falsche Wort, weniger viel in kurzer Zeit, also nicht fluten sondern langsamer, wenn noch kein Bestandsschluss erreicht ist. Für 10mm brauche ich schon rund eine Stunde.
Lösliches Calcium ist nichts anderes als die Hydroxid-Form, die um Größenordnungen verfügbarer ist als das Carbonat. Es stabilisiert einfach nochmal deutlich die Brücken der Komplexe. Es ist schon was dran, Kohlensaurer Kalk ist für Lehmböden nicht wirklich die geeignetste Form.
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 12:05
von Gartenplaner
Hast du das gegossen oder gestreut?
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 12:17
von thuja thujon
Kalkstickstoff streue ich, Wasser beregne ich. Gießen (Wasser) nur selten.
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 12:23
von Gartenplaner
;D
Wahrscheinlich sorgt dann der natürlich vorhandene Calciumgehalt meines Bodens (aus Meeresboden entstanden) dafür, dass der ehemalige Gemüsebereich auch 30 Jahre nach letzter Nutzung noch eine wesentlich krümeligere Struktur zeigt gegenüber dem Weidenbereich.
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 12:24
von thuja thujon
Von nix kommt halt nix.
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 12:30
von Gartenplaner
Eben. Manchmal braucht es mehr als Begrünung und Mulch ;)
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 12:45
von thuja thujon
Nicht jeder Boden muss Gemüsetauglicher Boden sein. ;)
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 13:03
von Microcitrus
oile hat geschrieben: ↑17. Feb 2023, 07:55So langsam würde mich mal interessieren, was auf diesem angeblichen Nicht-Boden überhaupt wächst. Microcitrus wird ja wohl kaum eine Tongrube gekauft haben.
Weil ich zum Glück gerade vor Ort in Kroatien bin kann ich jedes Wunschbild liefern.
1.) Die Spatenprobe.
In den Beeten habe ich nur "gestörte Böden". Darum grub ich in der Wiese, die allerdings von Autos befahren wird. Ein Spatenstich (mit 130 kg Auflage) nach dem feuchten Winter 10 cm tief. Die Erde jetzt im Frühling schön bröckelig. Aber Hauptpflanzzeit ist für mich hier Anfang November, nachdem es etwa ein bis zweimal getröpfelt hat.
Jahresniederschlag
laut dieser Quelle 918 mm, dass 410 mm davon im Sommer regnen dürfte aus einer jahrzehntealten Statistik stammen, ich habe das Märchen in den letzten Jahren nie mitbekommen.
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 13:21
von thuja thujon
Kannst du so ein Bild machen?
Erst ein Loch ausheben, dann vom Rand einen ganzen Spaten abstechen.
https://www.youtube.com/watch?v=Zj8gHd_TpG8
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 13:25
von Microcitrus
Das Grundstück weist unterschiedlichste Böden auf. Vom "gewachsenen Boden" bis zur Erdaufschüttung, Sand vom Hausbau bis zu Gesteinsschutt.
2. Bild: Steiniger Boden. Ideal zum Pflanzen, man braucht nur 5 Felsen mit der Brechstange heraushebeln und hat ein Pflanzloch. Weißblühender Lauch und Geflecktblättriger Aronstab wachsen hier als Unkraut. Die werden also mein zukünftiger Mulch.
Re: Leonardit statt Torf?
Verfasst: 17. Feb 2023, 15:11
von Gartenplaner
thuja hat geschrieben: ↑17. Feb 2023, 12:45Nicht jeder Boden muss Gemüsetauglicher Boden sein. ;)
[/quote]
Nein.
Wär aber gut, wenn Gemüse drauf wachsen soll ;)
[quote author=Microcitrus link=topic=71815.msg3988864#msg3988864 date=1675983431]
… Drauf soll Gemüse wachsen (Tomaten, Rucola, Chilli, Paprika). …