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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 1. Dez 2018, 21:37
von Lokalrunde
Arandir hat geschrieben: 1. Dez 2018, 20:02
Ich habe gerade in alten Zeitungsberichten zum Wetter in unserer Region, die mein Vater gesammelt hat, gestöbert. In Mannheim-Vogelstang wurde am 12. Februar 1929 eine Tiefsttemperatur von -22,6°C gemessen. Am 16. Februar 1985 wurden dort -18,7°C gemessen. Mannheim liegt in Winterhärtezone 8a. Mannheim-Vogelstang lag 1929 noch außerhalb der Stadt, in der Innenstadt war es bestimmt ein bisschen wärmer.

Wenn unser Klima, was die Tiefsttemperaturen angeht, nicht wesentlich wärmer wird, bedeutet das, dass auch in 8a so grob über den Daumen gepeilt alle hundert Jahre mal ein Frost kommt, der locker auch die winterhärtesten Feigenbäume plattmacht, es sei denn, sie sind vielleicht als Spalier an der Wand eines gut geheizten Hauses gezogen.


Ja oberirdisch wird da hin und wieder mal alles weg sein.
Kann aber auch z.B. in der Türkei passieren.
Damit eine große Feige auch unterirdisch abstirbt und nicht mehr wieder ausschlägt muß da aber schon einiges an kälte zusammen kommen.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 2. Dez 2018, 09:26
von Feigen+Tomaten
Arandir hat geschrieben: 1. Dez 2018, 20:03
Feigentom hat geschrieben: 1. Dez 2018, 11:29
Da esse ich dann doch lieber meine eigene Feige. Vorgestern geerntet und überraschenderweise noch gut im Geschmack.

Was ist das für eine Sorte?


Wie von vielen meiner Feigen, die ich als Steckling geschnitten habe, kenne ich leider keinen Namen. Diesen Steckling habe ich letztes Jahr im Januar im Bad Homburger Schlossgarten geschnitten. Er hatte dieses Jahr ziemlich spät noch ein paar Feigen angesetzt, von denen jetzt noch 3 Stück reif geworden sind.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 2. Dez 2018, 09:59
von Feigen+Tomaten
Ich habe ein Video über die Bewurzelung von Feigenstecklingen gefunden. Diese Art der Bewurzelung kannte ich noch nicht. Am unteren Ende von dem Steckling wurde rechts und links die Rinde abgeschnitten. Das Ergebnis war erstaunlich. Sicherlich hat auch das Bewurzelungsgel mitgeholfen. Das Video ist etwas lang aber man kann ja auch vorspulen.
https://www.youtube.com/watch?v=g_iWIFaAa7w

In diesem Video sieht man dann das erstaunliche Ergebnis.
https://www.youtube.com/watch?v=hFAto3s3YcY

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 5. Dez 2018, 18:25
von Sautanz
Es wurde ja vor kurzem gerätselt ob Feigen zur winterruhe einen kältereiz brauchen oder kurze Tage.
Also hier auf Lanzarote gibt es ja fast keinen Winter, nur die Tage sind kürzer. Meiner Beobachtung nach reicht das den Feigen um ihre Blätter zu verlieren und auch die Fruchtfolge ist vergleichbar mit Mitteleuropa, Feigen im Mai (etwas früher) und im Herbst.

Allerdings können sich die Feigen gut anpassen, bei Trockenheit wird sozusagen winterruhe gemacht und wenn es regnet wie diesen November dann beginnt für die Feigen ein Frühling, das Bild von heute zeigt dies schön.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 5. Dez 2018, 18:28
von Sautanz
Anderes Bild, ist auch bei fast allen Feigen so also kein einzelner verirrter Baum.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 6. Dez 2018, 18:58
von schekim
Habt Ihr schon mal was über die Sorten Galluzzo und Galluzzo Bianco gehört, von wegen Geschmack, Wuchs und Winterhärte ?

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 6. Dez 2018, 20:19
von Rib-2BW
Willkommen im Forum.

Hast du schon die Suchfunktion des Forums versucht?
Im Desktopmodus, oben rechts oder im Mobilemodus, im Hamburgermenü, kannst du die Suchfunktion des Forums finden. Zu deiner Sorte wurde schon etwas geschrieben. Nichtsdestotrotz will ich einer Diskussion nicht im Wege stehen :)

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 6. Dez 2018, 20:59
von schekim
Beim Seiler gibts ne Sorte die Picolo Nero heisst, nie vond der gehört, kennt die Jemand ?

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 7. Dez 2018, 19:38
von Arandir
schekim hat geschrieben: 6. Dez 2018, 20:59
Beim Seiler gibts ne Sorte die Picolo Nero heisst, nie vond der gehört, kennt die Jemand ?

Auf Seilers Webseite steht, dass es eine Form der Sorte "Brogiotto Nero" ist, über die gibt es einige Informationen. Bekannter ist die Sorte vielleicht unter ihrem französischen Namen "Bourjassotte noire".

Die Sorte ist in de Büchern von Seiler (Seite 63) und Baud (Seite 74) beschrieben. Sie Sorte gilt als sehr gutschmeckend und wird in der Gegend um Solliès-Pont als Spezialität angebaut. Sie ist nicht besonders winterhart.

Die spanische Wikipedia hat einen Seite dazu: https://es.wikipedia.org/wiki/Burjasot_Negro, kann man sich mit den Google-Überstetzer überstetzen...

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 10. Dez 2018, 18:22
von pistachio
Guten Abend
Die Metro- Feigen 'Black Bursa' aus Brasilien müßte doch genauso befruchtet sein , wie die aus der Türkei. Also nur eventuell von eßbaren männlichen Pollen befruchtet?

Im Versuch beider Aussaaten wachsen die Brasilianer-fallls die Verpackerfirma in Holland nicht gemogelt hat- schlechter als die türkischen Jungpflanzen.


Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 10. Dez 2018, 19:00
von Rib-2BW
Ich denke dass sie eher parthenokarp seien, da dort nicht die typische Feigenwespe lebt

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 12. Dez 2018, 21:47
von Arandir
Ich habe mir gestern einen etwa 30 Jahre alten Feigenbaum aus dem Garten eines Freundes von einem Freund angeschaut und dort Steckhölzer geschnitten.

Der Baum steht etwa 8 Meter vom Haus entfernt am Ortsrand eines Ortes in der Kurpfalz mit etwa 8000 Einwohnern. Das Haus an dem der Baum steht, ist das letzte in der Straße, danach beginnt das freie Feld ohne irgendwelche Bäume.

Der Baum ist etwa 30 Jahre alt und hat mehrere Stämme, an denen keinerlei Frostschäden zu sehen sind. An dem etwa 40 Jahre alten Mutterbaum all meiner Ronde-de-Bordeaux-Bäume, der ebenfalls am Ortrand steht, kam es in den beiden Wintern 2009/10 und 2010/11 zu erheblichen Frostschäden, wobei auch dicke Äste und der obere Teil des Stammes erfroren sind.

Auf diesem Feigenbaum hingen zwar keine Blätter mehr, jedoch noch etwa 30 bis 40 Feigen verschiedener Größe. Erstaunlicherweise waren mehrere nicht nur genießbar, sondern auch noch von sehr gutem Geschmack. Die Feigen hatten etwa das Aussehen (Form, Farbe, Größe) von Feigen der Sorte Ronde-de-Bordeaux oder Pastilière, mit etwas weniger weißlicher Wachsschicht als Pastilière.

Zu dieser Jahreszeit nicht nur essbare, sondern sogar noch sehr gutschmeckende Feigen vorzufinden, hat mich doch extrem überrascht.

Der Besitzer dieses Baumes sagt, dass er den Baum als jungen Pflanze bei einem Italienurlaub am Wegesrand ausgegraben und mit genommen hat.

Meine erste Vermutung, dass es sich bei dem Baum vielleicht entweder um Ronde-de-Bordeaux oder Pastilière handelt, habe ich verworfen, weil der Baum ja offensichtlich noch sehr spät Früchte trägt, zumal er ziemlich schwachwüchsig bei etwa 4 Metern Höhe ist (Ich hatte Schwierigheiten einjährige Triebe zu finden, die lang genug waren, um sie als Steckhölzer zu schneiden). Der Besitzer sagt, dass er den Baum nie schneidet und der Baum sieht auch genauso aus.

Hat hier vielleicht jemand eine Ahnung, um welche bekannte Sorte es sich dabei handeln könnte? Es kann aber auch ein Sämling und damit eine ganz neue Sorte sein.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 14. Dez 2018, 01:12
von Arandir
Etwas zur Feigensorte Die Sorte "Ice Crystal"

Zu den wenigen Feigensorten, die ich schon lange identifizieren kann, gehört die Sorte "Ice Crystal". Eine Ice-Crystal-Feige steht bei uns mitten im Ort in geschützter Lage. Sie war vor den Wintern 2009/2010 und 2010/11 vielleicht 2,50 m hoch, ist dann aber bis auf den Wurzelstock heruntergefroren und ich hielt sie lange für völlig abgestorben.

Letztes Jahr habe ich dann entdeckt, dass dort, wo die Feige einst stand, sich ein etwa 80 cm langer Neutrieb der Sorte zeigte. Der Feigenbaum wurde also vermutlich nach den Frostschäden nicht gänzlich entfernt, sondern mickerte wohl jahrelang herum, bis er wieder so stark wurde, dass er etwas über die umstehenden Sträucher herausragte. Früchte habe ich an diesem Baum nie entdeckt. Feigenbäume in der Nähe haben die beiden Winter mit nur geringen Schäden überstanden.


Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 14. Dez 2018, 03:06
von Lokalrunde
Welche Sorte das ist ka.
Aber einige Sorten halten auch reife Feigen ewig fest, wenn die ausreifen kurz bevor es kalt wird kann man noch sehr lange reife Feigen pflücken.
An manchen meiner Topf-Bäume hängen auch noch Feigen, allerdings noch unreif.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Verfasst: 14. Dez 2018, 04:06
von paulche
Arandir hat geschrieben: 14. Dez 2018, 01:12
Etwas zur Feigensorte Die Sorte "Ice Crystal"

Zu den wenigen Feigensorten, die ich schon lange identifizieren kann, gehört die Sorte "Ice Crystal". Eine Ice-Crystal-Feige steht bei uns mitten im Ort in geschützter Lage. Sie war vor den Wintern 2009/2010 und 2010/11 vielleicht 2,50 m hoch, ist dann aber bis auf den Wurzelstock heruntergefroren und ich hielt sie lange für völlig abgestorben.

Letztes Jahr habe ich dann entdeckt, dass dort, wo die Feige einst stand, sich ein etwa 80 cm langer Neutrieb der Sorte zeigte. Der Feigenbaum wurde also vermutlich nach den Frostschäden nicht gänzlich entfernt, sondern mickerte wohl jahrelang herum, bis er wieder so stark wurde, dass er etwas über die umstehenden Sträucher herausragte. Früchte habe ich an diesem Baum nie entdeckt. Feigenbäume in der Nähe haben die beiden Winter mit nur geringen Schäden überstanden.


Ice Crystal ist eine ungeeignete Sorte. Wer frostharte Feigen mit solchem Laub will, sollte sich nordafghanische Sämlinge aufziehen. Johannis Wildfeigen und manche Hybriden haben solches Laub. Ich ziehe Sämlinge auf, um Kulturfeigen mit großen Früchten und gezacktem Laub zu bekommen. Ich habe schon einige Kandidaten und warte auf die ersten Früchte. Roxana hat leider nicht extrem gezacktes Laub, nur etwas gezackt. Wunderschön aber noch jung sind Mazar i Scharif und Black Jack Junior. Letzterer hat einen Wildfeigenvater aus Xinjiang.