Seite 45 von 102
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 10:28
von Mediterraneus
oder es muss daran erinnert werden, dass Taglilien in Überschwemmungszonen von Auen ihre Heimat haben?
Wie bedauerlich, daß Du nur eine Vorstellung von Auwald in Deinem Kopf hast.Hier wächst der Auwald auf einer Gletscherseitenmoräne auf reinem Schotter 7 m über dem Grundwasserspiegel. Überschwemmungen hat es hier seit Menschengedenken nie gegeben.So kann man sich täuschen, wenn man statt Wissen Vorurteile im Kopf hat.
Hmm, meine Vorstellung von Auwald beinhaltet auch, dass das ein teilzeitig überfluteter Wald ist. Mit allen seinen speziellen Pflanzen und Tieren (bei Iris die Sumpfiris).Vielleicht wird das in Österreich anders definiert.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 10:41
von Gartenplaner
Es gibt unterschiedliche "Auwälder",
Hartholzaue schließt sich an die Weichholzaue direkt am Wasser an, liegt höher überm Grundwasserspiegel, ist seltener und weniger lang Überschwemmungen ausgesetzt, im Zuge der ganzen Flußbegradigungen, dem Ausbau für Schiffahrt usw. wahrscheinlich an vielen Stellen gar nicht mehr.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 10:49
von maliko
Es gibt unterschiedliche "Auwälder",
Hartholzaue schließt sich an die Weichholzaue direkt am Wasser an, liegt höher überm Grundwasserspiegel, ist seltener und weniger lang Überschwemmungen ausgesetzt, im Zuge der ganzen Flußbegradigungen, dem Ausbau für Schiffahrt usw. wahrscheinlich an vielen Stellen gar nicht mehr.
weniger, aber dennoch auch zeitweise überschwemmt. maliko
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:02
von Gartenplaner
Wenns nicht nur noch ein Relikt ist.Das passt auch ganz gut:"...Ausnahme sind hier die Alpenflüsse, bei denen Schotter auch im Hartholzauenwald den Untergrund bildet..." (
Quelle)Erstaunlicher finde ich, wie hier jemandem einfach mal so abgesprochen wird, zu wissen, wie die Bedingungen in seinem Garten sind und daß seine Erfahrungen einfach mal pauschal falsch sind, weil es bei anderen ja ganz anders ist und das überall so muß....
"Someone is wrong on the Internet"
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:09
von Mediterraneus
Die Bedingungen bei Hemerocallis sind in jedem Gartenbereich anders, weil überall spezielles Substrat eingebracht wurde.Zudem ist das Klima in der Südsteiermark auch speziell. Deshalb wird professionell bewässert.Außerdem gibt es eine nackte Venus (?) ;DAber Laub dürfte überall in Mitteleuropa verrotten und nicht verschimmeln. Und wenn die Bartiris jedes Jahr aus dem Laub ausgegraben werden muss, stimmt irgendwas nicht mit dem Standort. Er ist dann wohl eher suboptimal für Bartiris. Das ist eine pauschale Ferndiagnose

Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:11
von Gartenplaner
...Das ist eine pauschale Ferndiagnose

EbenFindest du es nicht seltsam, daß sich jemand rechtfertigen muß, wie richtig oder falsch er oder sie gärtnert und warum bei ihm oder ihr es nicht so ist wie bei (angeblich) allen anderen?Bist doch schon mehrfach in der selben Lage gewesen...
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:34
von Mediterraneus
Eben, ich muss mich auch immer rechtfertigen ;)Wenn Bartiris südlich der Alpen in mediterranem Klima im schimmeligen Laub versinken, ist der Standort für diese nicht so optimal. Ich denke, das behaupte ich auch, wenn ich direkt neben der Venus stehe 8)Und in diesem Falle muss das Laub entfernt werden, damit die Iris gedeihen können.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:43
von Gartenplaner
Eben, ich muss mich auch immer rechtfertigen

...
Ahja."Auge um Auge, Zahn um Zahn"?Traurig
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:45
von Mediterraneus
Nein.Ich fände es nur totlangweilig, diese Diskussion mit den Worten "Fein, so ist das also in der Südsteiermark" zu beenden 8)Die Grundaussage von mir war und ist nach wie vor, am richtigen Standort mit richtigen Pflanzen muss man kein Laub entfernen.Hemerocallis war anderer Meinung.Drum diskutieren wir. Find ich jetzt nicht schlimm
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:49
von pearl
also Kinder! Auen müssen doch nicht überschwemmt werden! Auwälder auch nicht.Das ist ein Auwald.

Ein Eschenhochwald mit Blausternchen und Buschwindröschenbeständen im Fühjahr. Im Sommer eine durchgängige Hochstaudenflur. Der Grundwasserspiegel ist hoch, die Pflanzenmasse entsprechend groß. Im Herbst wird eine dicke Laubschicht auf die Masse der verrottenden hohen Stauden abgeladen.Ebenso hier in kleinerem Maßstab.

Nicht auszudenken, wenn in Auwäldern durch Laubfall alle Vegetation begraben würde! Auch fremdländische Stauden kommen mit der Situation zurecht, speziell dann, wenn sie in ihren Heimatländern an ähnlichen Standorten wachsen. Taglilien zum Beispiel sind hervorragend an diesen Lebensbereich angepasst.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 11:58
von Gartenplaner
......aus dem Auwald zwei Grundstücke weiter ab ...
hemerocallis hat geschrieben:...- hier ist der Boden sehr durchlässig).
...
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 12:39
von hymenocallis
Hmm, meine Vorstellung von Auwald beinhaltet auch, dass das ein teilzeitig überfluteter Wald ist. Mit allen seinen speziellen Pflanzen und Tieren (bei Iris die Sumpfiris).Vielleicht wird das in Österreich anders definiert.
In Österreich gibt es die Alpen - die sorgen dafür, daß Flüsse (früher Gletscher) Felsgeröll mit in Tal schwemmen und im Laufe ihrer Reise am Grund und an den Ufern des Flusses (früher Gletschers) ablagern.Ist der Fluß lange genug und fließt irgendwann durch fruchtbare Ebenen, bilden sich dort auch in Österreich Auwälder, wie Du sie Dir vorstellst. Lebt man aber hier am Südostrand der Alpen kann man leider nur auf den hier üblichen schottrigen Auwald zurückgreifen. Sumpfiris hätte ich übrigens gerne - wird wohl ein unerfüllbarer Wunschtraum bleiben.LG
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 12:41
von hymenocallis
Es gibt unterschiedliche "Auwälder",
Hartholzaue schließt sich an die Weichholzaue direkt am Wasser an, liegt höher überm Grundwasserspiegel, ist seltener und weniger lang Überschwemmungen ausgesetzt, im Zuge der ganzen Flußbegradigungen, dem Ausbau für Schiffahrt usw. wahrscheinlich an vielen Stellen gar nicht mehr.
Weder das eine noch das andere ist hier vorhanden - siehe auch meine Antwort an Mediterraneus. Hier liegt der Fluß 7 m unter dem Niveau der Auwaldzonen. LG
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 12:44
von hymenocallis
Aber Laub dürfte überall in Mitteleuropa verrotten und nicht verschimmeln.
Das ist eine pauschale Fehldiagnose - vergiß nicht, daß uns die Alpen trennen und wir den Winterregen von der oberen Adria abbekommen.
Mediterraneus hat geschrieben:Und wenn die Bartiris jedes Jahr aus dem Laub ausgegraben werden muss, stimmt irgendwas nicht mit dem Standort. Er ist dann wohl eher suboptimal für Bartiris.
Nö - der Standort paßt ganz wunderbar.Blöderweise fällt hier das Laub nicht senkrecht vom Baum sondern wird durch den Herbstwind locker 100 m verfrachtet und so sind die Bartiris-Beete immer wieder mal dick mit Eichenlaub bedeckt. So simpel kann das sein.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 11. Dez 2014, 12:48
von oile
Wahrscheinlich bin ich etwas doof, aber ich verstehe nicht, wie auf schottrigem Untergrund Staunässe entsteht.